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Liegende Lochpresse zur Herstellung von Hohlkörpern mit Böden aus
Vollblöcken Gegenstand der Erfindung ist eine liegende Lochpresse zur Herstellung
von Hohlkörpern rnit Boden aus Vollblöcken. Die bisher bekannten Pressen dieser
Art haben den Nachteil, daß die Bedienungsleute infolge der von dem warmen Werkstück
ausstrahlenden Hitze etwa halbstündlich gewechselt werden müssen. Ein weiterer übelstand
besteht darin, daß die Bedienungsleute den nach erfolgtem Rückzug des Lochdornes
aus der Werkstückhöhlung herausschießenden Gasen ausgesetzt sind, was zu gesundheitlichen
Schädigungen führt.
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Es sind zwar schon Blockzubringe- und Hohlkörperabführv orrichtungen
an Pressen der vorliegenden Art vorgeschlagen worden; die Steuerung und bauliche
Beschaffenheit dieser Vorrichtungen verursachen aber immer noch zu hohe Gestehungskosten
der Erzeugnisse.
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Die bisher bekannten Lochpressen zur Herstellung von Hohlkbrpern mit
Boden müssen daher als unvollkommen angesehen werden.
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Die Erfindung beseitigt die erwähnten -Nachteile und besteht im wesentlichen
aus einer liegenden Lochpresse mit selbsttätig arbeitenden Vorrichtungen zur Beschickung
der Presse mit Vollblöcken, zum Vorholen der Dornführungsbüchse, zum Einführen der
einzelnen Blöcke in die Bohrung des Aufnehmers, zur Blocklochung, zum Zurückbringen
der beweglichen Lochwerkzeuge in die Ausgangsstellung, zum Ausstoßen des gelochten
Werkstücks und zu dessen Abführen von der Presse. Weitere Gegenstände der Erfindung
sind ein selbsttätiges Ventil zur Regelung des Füll-221 zum Lochkolbenzylinder sowie
eine ebenfalls selbsttätige Vorrichtung zum Einschalten eines gasentwickelnden Stoffes
zwischen Werkstück und Lochdorn zwecks Vermeidung einer Luftleere in der Werkstückhöhlung
beim Zurückziehen des Lochdornes aus dem Werkstück.
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Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
zwar zeigen: Abb. i eine wesenhafte Darstellung der Gesamtanlage im Grundriß und
teilweisen waagerechten Schnitt, Abb. -9 den Querschnitt nach A-B in Abb. i, Abb.3
den Längsschnitt der Vorrichtung zur Zuführung eines gasentwickelnden Stoffes, Abb.4
die Verriegelung der in Abb. 3 gezeigten Vorrichtung, Abb. 5 den Längsschnitt durch
den Aufnehmer und das gelochte Werkstück.
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Die strichpunktierten Linien in Abb. i und ? bezeichnen eine Bahn
i, auf welcher der Block z vom Ofen (in der Zeichnung weggelassen) kommend in Pfeilrichtung
D bis auf die Tragmulde am Ende eines zweiarmigen Hebels 3 vorgebracht wird, der
auf einer Stange 4 schwingbar ist. Das andere Ende dieses Hebels ist durch eine
Zugstange 5 mit einer Kurbelwelle 6 verbunden, die, vom Motor 7 über ein zwischengeschaltetes
Übersetzungsgetriebe 8 angetrieben, eine Umdrehung macht, während der der Hebel
3 gemäß Abb. 2 um das mit x bezeichnete Maß
in Pfeilrichtung
DD zwecks Beförderung des Blockes 2 vor die Bohrung des Aufnehmers 24 geschwenkt
wird. Diese einmalige Umdrehung der Kurbelwelle 6 bewirkt mittels eines,] auf dieser
angebrachten Fingers io glei@jx,@,', zeitig das Öffnen der Druckmittelsteuerunag4,,
dadurch, daß der Finger eine Kurbel i i dieser Steuerung dreht. Dadurch erhält der
im ortsfesten Zylinder 12 geführte Kolben 13 Druck durch die Rohrleitung 14. Da
die Kolbenstange 15 mit dem höhlen Lochkolben i6, der im Zylinder 17 geführt ist
und den Lochdorn 18 sowie die Dornführungsbüchse i9 mittels in der Lochkolbenwandung
luftdicht geführter Kolben 21 und Kolbenstangen 22 trägt, starr verbunden ist, beginnt
die Vorholbewegung der genannten Teile in Pfeilrichtung C (Abb. i).
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Während der Vorholbewegung stößt die Dornführungsbüchse i9 zunächst
gegen den auf der Tragmulde eines auf einer zweiten Stange 4 drehbaren Hebels 30
liegenden Block, die Dornführungsbüchse vermag aber den Block nicht in den Aufnehmer
24 einzuschieben. Der ebenfalls mit dem Lochkolben 16 vorrückende Lochdorn 18 tritt
nun in die Bohrung der Dornführungsbüchse i9 ein und preßt ein in deren Bohrung
eingeführtes gasentwickelndes Mittel gegen die Stirnfläche des Blockes. Beim weiteren
Vorholen stößt der vom Lochkolben getragene Lochdorn 18 -zusammen mit der Dornführungsbüchse
den Block in den Aufnehmer 24 ein, und dieser bewegt dabei die Ausstoßvorrichtung
25, 26, 29 (qbb. 1) in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Der weiter vorbewegte Lochdorn dringt sodann in den Block ein, wodurch
in bekannter Weise der Vollblock 2 zum Hohlkörper 27 mit Boden umgeformt wird.
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Nach Beendigung der Blocklochung wird der Lochkolben 16 mit dem Lochdorn
i8 in die Ausgangsstellung zurückgezogen, und zwar mittels des in die Ausgangsstellung
zurückgesteuerten Kolbens 13; gleichzeitig stößt der im Ausstoßzylinder 28 geführte
Kolben 29 durch den Stößel 26 den Hohlkörper 27 aus dem Aufnehmer 24 aus. Der letztere
wird vom Halter 24' umfaßt, welcher vom Grundrahmen 48 getragen wird. Aufgenommen
von der Tragrnulde des Hebels 30, die sich auf einem Ansatz 48' des Grundrahmens
abstützt, wird das gelochte Werkstück sodann auf die Rollbahn 31 abgeworfen. Dieses
geschieht durch einen Motor 32 mittels eines Übersetzungsgetriebes 33, einer Kurbelwelle
34 und einer die letztere mit dem Hebel 3o verbindenden Kurbelstange 35 (Abb. i
und--). Der Motor 32 wird durch Schließung des Stromkreises 36-37 mittels
des Schalters 38 in Betrieb gesetzt, und zwar durch Umlegen des Schalthebels 39
durch einen Finger 4o auf der Kolbenstange 41 nach dem Ausstoß des Hohlkörpers aus
dem Aufnehmer.
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Die jeweils eine Umdrehung machende @* rbelwelle 34 ruft eine Drehung
des Hebels :, in Pfeilrichtung D um .das Maß x hervor, W3clurch der
Abwurf des Hohlkörpers auf die Röllbalin 31 erfolgt. Nach dein Abstoppen des Druckwasserzuflusses
im Zvlinder 28 erfolgt die Entspannung einer beim Ausstoßen gespannten Feder 42,
wodurch der Schalter 38 zurückgedreht und somit der Stromkreis 36-37 unterbrochen
wird.
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Der in PfeilrichtungE (Abb. i) auf der Bahn 31 abrollende Hohlkörper
27 legt Hebel 43 eines Schalters 4.1 um, wodurch letzterer die Leitungen 45-46 miteinander
verbindet, den Motor 7 dadurch unter Strom setzt und mittels der bereits genannten
Teile den Hebel 3 mit einem neuen Block 2 in seiner Tragmulde in Pfeilrichtung
DD vor die Aufnehmerbohrung verschwenkt.
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Die Schalterhebel 43 werden durch Gewichtshebel 47 in die Ausgangsstellung
zurückgeschwenkt (Abb. i und 2), sobald sie der abrollende Hohlkörper freigibt;
gleichzeitig wird die Stromversorgung des Motors 7 unterbrochen.
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Der beim Vorholen des Lochkolbens 16 entstehende Leerraum im Zylinder
17 wird mit Füllwasser ausgefüllt, dessen Zufuhr vom Behälter 49 durch die Rohrleitung
5o mittels des selbsttätigen Ventils 5i erfolgt. Kurz vor Beendigung des Blockeinstoßes
in die Aufnehmerbohrung öffnet der vorbewegte Lochkolben 16 durch einen an ihm befestigten
Anschlag 53 die Steuerung 52. Der Anschlag schwenkt einen Hebel 55 um seinen
Drehpunkt 56, und dieser dreht mit Hilfe eines Zugmittels 58 die Kurbel 57 dieser
Steuerung. Die geöffnete Steuerung 52 versorgt sodann mittels der Rohrleitung 59
den Lochkolbenzylinder 17 mit dem Druckmittel; dadurch wird der Lochdorn 18 in den
vollen Block 2 hineingepreßt, wobei in bekannter Weise die Verdrängung des Blockwerkstoffes
derartig erfolgt, daß der Hohlraum zwischen Dorn und Aufnehmerbohrung ausgefüllt
wird (Ehrhardtsches Lochverfahren).
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Mittlerweile hat der Anschlag 53 auch einen Hebel 6o um seinen Drehpunkt
61 geschwenkt und mit Hilfe des Zugmittels 63 die Kurbel 62 der Steuerung 9 gedreht,
was die Schließung der genannten Steuerung zur Folge hat. Gleichzeitig mit Beendigung
der Blocklochung schließt der Anschlag 53 die Steuerung 52 durch Umlegen ihrer Kurbel
64, die von einem Hebel 65 mit Hilfe eines um eine Rolle 66 geführten Zugmittels
67-68 gedreht wird. Anschließend wird die Steuerung 69 durch Verschwenken eines
Hebels 70 geöffnet, und zwar wiederum durch Drehen ihrer Kurbel 72
mittels
eines Zugmittels 73-7d, das mit einem Anschlaghebel 76 verbunden ist. Die
Steuerung 69 versorgt den Zylinder 12 durch die Rohrleitung 76 mit dem Druckmittel
zum Zurückholen des Kolbens 13 und damit des Lochkolbens 16 mit dem Lochdorn 18
in die Ausgangsstellung, wobei der Lochkolben das im Zylinder 17 befindliche Wassei;
durch die Rohrleitungen 59, 77 und Steuerung 52 in den Füllwasserbehälter 49 drückt.
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Gleichzeitig mit der Steuerung des Rückholkolbens 13 auf Rückgang
wird dein Ausstoßkolben :2g mittels der Rohrleitung 78, die einen Abzweig der Rohrleitung
76 darstellt, das Druckmittel zugeführt, wodurch die Stange 25 des Kolbens 29 den
Stößel 26 in Pfeilrichtung D vorbewegt, der den gelochten Block 27 (Abb. 5) aus
dem Aufnehmer 24 stößt und gleichzeitig die Dornführungsbüchse ig in ihre Ausgangsstellung
zurückführt.
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Das bereits erwähnte selbsttätige Füllwasserventil 51 ist geschlossen,
solange der Zylinder 17 unter Druck steht. Dieses Ventil besteht aus einem Gehäuse
79, einem Kopf 8o mit schaftartiger Verlängerung und einer Feder 81. Beim
Vorholen des Lochkolbens 16 wird der mit einer seitlichen Ausflußöffnung versehene
Ventilschaft unter dem Gewicht der im Behälter 49 befindlichen Wassermenge teilweise
in den Innenraum des Zylinders 17 gedrückt, so daß das Füllwasser aus dem Behälter
49 so lange in den Zylinderraum gesaugt wird, bis durch den Eintritt des Druckmittels
in den Zylinder der Ventilschaft in die Ausgangsstellung zurückgedrückt wird, was
die Schließung des Ventils zur Folge hat.
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Nachdem sich der Lochkolben nebst Lochdorn wieder in der Ausgangsstellung
befinden und der Hohlkörper 27 aus dem Aufnehmer gestoßen worden, ist, wird die
Steuerung 69 geschlossen und gleichzeitig der gelochte Block auf die Rollbahn 31
abgeworfen. Dies erfolgt durch Schließung des bereits genannten Schalters 39, der
dem Antriebsmotor 32 der Hohlkörperabwerfvorrichtung mittels der Leitungen 36, 37
Strom zuführt. Während einer Umdrehung der Antriebswelle 34 der Hohlkörperabwerfv
orrichtung wird die Steuerung 69 durch Drehen der Kurbel 82 geschlossen, und zwar
mittels eines auf eine Verlängerung 83 der Kurbelwelle 34 gekeilten Hebels 84, der
mittels eines Hebels 85 und durch ein mit diesem verbundenes Zugmittel 87 eine Kurbel
82 der Steuerung 69 dreht. Das Rohr 88 (Abb. i) regelt den Wasserstand im Behälter
49, dient also für den Wasserüberlauf. Die durch den Rückfluß vom Zylinder 17 etwa
vorhandene überschüssige Wassermenge im Behälter 49 kann unmittelbar der Kraftanlage
zwecks Wiederverwenching zugeführt werden. Während der Blocklochung, die nach'ihrer
Vollendung in Abb.5 dargestellt ist, wird die Dornführungsbüchse i9 gegen den Aufnehmer
24 gepreßt, und zwar durch den Druck der Preßluftkissen, die während der Vorholbewegung
des Lochkolbens 16, jedoch hauptsächlich nach dem Eintreffen der Dornfülirungsbüchse
in der Arbeitsstellung (Abb. 5) und während der eigentlichen Blocklochung in den
Bohrungen 23 der Wandung des als Ringkolben ausgebildeten Lochkolbens 16 durch die
Kolben 2i erzeugt werden. Der Druck dieser Luftkissen gegen die Dornführungsbüchse
hält das gelochte Werkstück im Aufnehmer fest, während der Lochdorn zurückgezogen
wird.
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die selbsttätige Vorrichtung
zur Beschickung der Presse mit gasentwickelnden Mitteln, beispielsweise Kohle, vor
Beginn jeder Blocklochung zwecks Vermeidung der Bildung einer Luftleere zwischen
dem gelochten Werkstück und dein Lochdorn beim Rückzug des letzteren. Das gasentwickelnde
Mittel wird in einem Behälter 89, der auf einem Gestell 89' ruht, aufgespeichert.
Beim Eintreffen der Dornführungsbüchse in der Ausgangsstellung (Abb. 3) legt ein
fingerförmiger Ansatz go des Führungsbüchsenträgers 2o einen Anschlaghebel gi um,
wodurch die Verschlußklappe 92 des Behälters 89 um den Bolzen 93 verschwenkt und
geöffnet wird. Auf diese Weise wird die Öffnung 92' des Behälters freigelegt, so
daß das gasentwickelnde Mittel durch den Trichter 94 und eine Öffnung 95 der Dornführungsbüchse
in die Bohrung 96 der letzteren fallen kann.
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Inzwischen ist ein neuer Block 2 vor die Aufnehmerbohrung geführt
worden (Abb. i), worauf sich die Vorholbewegung des Lochkolbens mit dem Lochdorn
und der anderen von ihm getragenen Teile, wie beschrieben, wiederholt. Der Lochdorn
drückt dabei das in die Bohrung der Dornführungsbüchse gefallene gasentwickelnde
Mittel gegen den Block und diesen in den Aufnehmer 24. Während des Lochvorganges
wird das gaseiltwikkelnde Mittel in den Block hineingedrückt; vermöge der sich durch
die Blockhitze entwickelnden Gase wird dadurch eine Luftleere zwischen Hohlkörper
und Lochdorn beim Zurückziehen des letzteren vermieden.
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Durch Freigabe des Hebels gi beim Vorbewegen des Führungsbüchsenträgers
2o gelangt die Verschlußklappe 92 mit Hilfe ihrer sich entspannenden Feder 97, welche
die Verschlußklappe mit einem ortsfesten Halter 98 verbindet, wieder in die Verschlußlage
(Abb. 4).
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Anstatt der dargestellten und beschriebenen Schalter 38 und 44 nebst
Zubehör können erfindungsgemäß
auch andere selbsttätige 1Zittel,
beispielsweise an sich bekannte photoelektrische Relais, verwendet werden.
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Der elektrische Strom - für die AntriebsmOtOre 7 und 32 der Blockzubringe-
und der Hohlkörperabwerfvorrichtung kann mittels einer Leitung roh über auf einer
Steuerbühne 107 angebrachte Anlasser io8, iog geliefert werden, so daß die genannten
Vorrichtungen auch von Hand gesteuert werden können.
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Auch die Druckmittelsteuerungen 9, 52, 69 können mittels der in Abb.
i gestrichelt gezeichneten Hebel i l o, 111, 112 handgesteuert werden. Während auf
den Zeichnungen drei Steuerungseinheiten gezeigt und vorstehend beschrieben sind,
können erfindungsgemäß auch mehr Steuerungen vorgesehen werden. Ferner können die
beschriebenen Steuerungen und das gezeigte selbsttätige Füllventil auch in anderen
Formen zur Anwendung kommen.
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Da die Möglichkeit besteht, mit anderen als den beschriebenen Einzelheiten
den Erfindungszweck zu erreichen, wird die bauliche Durchbildung der Einrichtung
nicht auf deren bildliche Darstellung auf der Zeichnung und deren Beschreibung beschränkt.