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Löschmittel für Leichtmetallbrände Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Mittel zum Löschen von Leichtmetallbränden..
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Die bei der Bearbeitung -von. Leichtmetalllegierungen häufig auftretenden
Brände werden bisher .durch Aufschütten von Luft abschließenden. Mitteln, wie Sand,
Metallspäne u. dgl., bekämpft. Auf diese Weise konnte jedoch die Feuerbekämpfung
nie befriedigend durchgeführt werden, da brennende Legierungsspäne auch unter einer
Sand- bzw. Spänedecke weiterbrennen. Insbesondere erfolgte, wenn. Sauerstoff der
Luft von neuem hinzukam; .ein erneutes Aufflackern des Brandes. Bei Zutritt von
Feuchtigkeit sind diese Brände bekanntlich besonders gefährlich, da sich Knallgas
.entwickelt und insbesondere durch den Zutritt der Feuchtigkeit die Ausdehnung des
Feuerherdes begünstigt wurde.
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Nach vorliegender Erfindung erfolgt die Ablöschungderartiger Leichtmetallbrände
durch ein Mittel, das vorwiegend Wasser enthält. Das Wasser wird in Form einer Emulsion
mit Öl zur Anwendung gebracht. Diese Emulsion enthält weiterhin noch wasserlösliche
Silicate, wie Wasserglas, und .gegebenenfalls auch noch lösliche Stoffe, die für
sich ,allein schon. eine feuerverhütende Eigenschaft aufweisen, wie Ammoniumcarbonat.
Zur Herstellung dieser Emulsion. verwendet man ein Öl von möglichst hohem Flammpunkt.
Zweckmäßig wird man ein solches Öl wählen, das :einen verhältnismäßig hohen Gehalt
an verseifbaren Bestandteilen aufweist. Die Verwendung eines verseifbaren Öls hat
den Vorteil, daß durch Verbindung mit den zugesetzten, anorganischen Bestandteilen
eine haltbare Emulsion erzielt wird.
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Man verwendet z. B. eine Emulsion, die aus 75% Wasser und 25% Öl besteht
und in i 1 .etwa ioo bis i5o g Wasserglas und. etwa io bis 2o g Ammoniumcarbonat
enthält. Gegebenenfalls setzt man einen Emulgator oder auch ein Schutzkolloid zu.
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Zur Herstellung der vorgeschlagenen Emulsion geht man in folgender
Weise vor: Um etwa 2 1 Löschflüssigkeit zu erhalten, werden 1/2 1 verseifbares Öl
mit z. B. io% verseifbaren Bestandteilen und 1/2 1- Wasser gut verrührt. Zu dieser
Emulsion werden 3o g Ammoniumcarbonat in etwa 25o ccm Wasser zugegeben. Nach einem
Zusatz von 35o g Wasserglas wird die Lösung etwa 2¢ Stunden stehengelassen. Ein
etwa gebildeter Ölschleier wird abgenommen und die .erhaltene Masse durchgesiebt
bzw. von gebildeten Abscheidungen oder Rückständen gereinigt. Die Reste werden,
nochmals mit
3/4 1 Wasser und ioo g Wasserglas behandelt und ebenfalls
nach mehrstündi,gein Stehet durchgesiebt . und schließlich der Gesamtflüssigkeit
zugegeben. ' -Die so !erhaltene Flüssigkeit ist schon, brauchsfähig. Zweckmäßig
wird man jedoch nochmals durchsieben, um etwa aufgetretene Ausscheidungen abzusondern.
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Die vorbeschriebene Herstellungswelse kann natürlich in geeigneter
Weise noch abgeändert werden, z. B. kann man von vorn= herein das Ammoniumcarbonat
und das Wasserglas in einer Menge Wasser lösen und zugleich die Gesamtmenge -des
Öls und des. Wassers zugeben.
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Die so erhaltene Flüssigkeit zeigt eine für Feuerlöschzwecke, insbesond-eie
für eine Daueraufbewahrung ausreichende Haltbarkeit und Stabilität. Bei der Anwendung
auf Leichtmetallbrände wird ein. schlagartiges Ablöschen erzielt, während es mit
den bis jetzt üblichen Mitteln nicht möglich war, derartige Brände zu löschen. °
Eine weitere wesentliche Eigenschaft des Löschmittels besteht darin, daß es Metallteile
nicht angreift; insbesondere wird auch ein Verschmutzen, von Maschinen usw. vermieden.
Bei .der bekannten Verwendung von Sand zum Ablöschen solcher Leichtmetallbrände
war es nicht möglich, empfindliche Werkzeugmaschinen ohne kostspielige Rekigung
weiterzubenutzen. Im Gegensatz dazu kann, man ein Mittel nach vorliegender Erfindung
sogar vorbeugend zur Feuerverhütung benutzen, da die mit der Löschflüssigkeit getränkten
Späne bzw. benutzten Späne nicht brennen, wenn sie feucht sind. Man kann daher die
SpänebIeche der Maschinen mit der Löschflüssigkeit anfüllen, um die abfallenden
Späne feucht zu halten und dadurch am Werkzeug entstehendes Feuer überhaupt nicht
zur Ausbreitung kommen zu lassen.
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Auf diese Weise ist es auch möglich, die Leistungen der Maschinen
zu erhöhen. Bekanntlich ist es verboten, wegen der großen Ausbreitung eines entstehenden
Brandes bei der Leichtmetallbearbeitung Wasser als Kühlmittel zu benutzen.; man
war daher gezwungen, trocken zu arbeiten, wodurch eine .geringere Leistung bzw.
ein höherer Versleiß der Werkzeuge bedingt ist. Bei =C'erwendung der Löschflüssigkeit
nach vorliegender Erfindung als Verhütungsmittel in dem Spänesammelbehälter usw.
ist es möglich, ohne Rücksicht auf eine :etwaige Entzündung der Späne zu arbeiten,
da jederzeit ein sofortiges Ablöschen erfolgt. Auch eine Verwendung der nach vorliegender
Erfindung hergestellten Flüssigkeit als Kühlmittel ist ohne weiteres möglich.
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Weiterhin kann man aber auch diese Flüssigkeit als Bohr- oder Schneidflüssigkeit
verwenden.
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Zu .erwähnen, ist noch, daß bei Verwendung des beschriebenen Mittels
eine Bildung von schädlichen Dämpfen. usw. nicht auftritt. Auch werden, keinerlei
korrodierende Einflüsse ausgeübt. Leichtmetallspäne oder Teile werden lediglich
an .der Oberfläche, ohne daß die geringste Tiefenwirkung erfolgt, dunkel efärbt.
Späne mit einer derartigen Oberflächenschicht sind auch schwerer entzündbar.