DE744630C

DE744630C - Schmiermittel fuer das Gesenkschmieden

Info

Publication number: DE744630C
Application number: DEH164382D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Heidenpeter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1941-01-29
Filing date: 1941-01-29
Publication date: 1944-01-22

Description

Schmiermittel für das Gesenkschmieden Es ist bereits. bekannt, während des Gesenkschmiedens Sägemehl zu verwenden, um das nachherige Läsen oder Schmiedestücke aus dem Gesenk' zuerleichtern. Das mit Wasser durchtränkte Sägemehl soll eine explosive Wirkung erzielen, damit das Scbmledestück nicht in der Gravur des Gesenks häng enbleibt.
Auch wurde bereits vorgeschlagen, beim Gesenkschmieden Salxsäur:elösungen oder ein schmierend. wirkendes-. Gemisch von Öl und Graphit an Stelle von Sägemehl zu benutzen. Alle diese Mittel wiesen erhebliche Nachteile auf und waren nicht geeignet, das Sägemehl zu ersetzen. Salzsäuremischungen führten zu Explosionen und zu Gesundheitsschädigungen infolge der' sich entwickelnden beißenden Dämpfe. Öl- und Graphitlösungen wieder bildeten Krusten, die ein Verschmutzen der Gelenke bewirkten. Außerdem bildete Öl auch :schädliche Dämpfe. , Man mußte ,also. bis heute weiterhin Sägemehl verwenden, obwohl letzteres gleichfalls bei seiner Anwendung erhebliche Nachteile besitzt.
Die nachteiligen Wirkungen beim Gebrauch des Sägemehls sind folgende: r. Starke Rauchentwicklung, die ge:sundheitssichädlich ist. Entzündung der Augen und überanstrenbgung der Atmungsorgane.
z. Es tritt große Verschmutzung der Hammeranlagen durch die Reste des verbrannten Sägemehls auf.
3. Das Werfen des Sägemehls ist umständlich und kann zu Unfällen führen.
Alle diese vorstehend genannten Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß auf das Gesenk oder das Schmiedestück eine Fruchtpektin enthaltende wä.ßrig e Lösung aufgebracht wird.
Durch die Anwendung des Mittels nach der Erfindung, das in einer Flüssigkeit besteht, ist das Schmieren des Gesenk es wesentlich erleichtert. Das Mittel erzeugt zwischen dein Schmiedestück und Gesenk eine isolierende Schicht. Außerdem ruft es auf der Gravur des Gesenkes eine glatte Oberfläche hervor, die dazu beiträgt, das Schmiedestück leicht aus der Gravur zu lösen.
Der größte Vorteil des Mittels nach der Erfindung besteht vor allem darin, daß bei dieser Anwendung überhaupt keine Rauchentwicklung entsteht. Es tritt -wohl beim Aufspritzen der Flüssigkeit auf die über goo° heißen Werkstücke ein Verdampfen ein, das aber keinerlei Belästigungen hervorruft. Gesund'heitsschädliche Wirkungen, welche bei Anwendung von Sägemehl stets eintreten, fallen somit gänzlich fort.
Die Zusammensetzung des Mittels gemäß der Erfindung ist z. $. folgende: ' i. 6o bis 65 0!o Pektin, 30 oho Wasser, Rest Graphitstaub.
2. 500'o Pektin, 4.o bis 450i0 Wasser, Rest Graphitstaub.
3. 30N Pektin. 6o bis 650,'o Wasser. Rest Graphitstaub. Eint-- besondere Bedeutung in dem Gemisch kommt dem Fruchtpektin, z. B. Apfelpektin, zu.
Da das Pektin in wäßriger Lösung vorliegt, tritt zunächst eine Wasserverdampfung ein. Bei höheren Temperaturen findet eine Verbrennung statt, die in Verbindung mit dem Graphit -eine isolierende Schicht auf dem Schmiedestück und dem Gesenk hinterläßt. Der "Graphit bewirkt außerdem eine besondere Glätte beim Aufspritzen der Lösung auf das Schmiedestück bzw. das Gesenk, die in Zusammenwirkung mit der wärmeisolierenden Wirkung des Pektins das Lösen des Schmiedestückes besonders günstig beeinflußt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE,: i. Schmiermittel für das Gesenkschmieden, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Fruchtpektin enthaltenden wäßrigen Lösung besteht.
2. Schmiermittel nach Anspruch i, bestehend aus 50010 Pektin, .1o bis .15 Wasser, Rest Graphitstaub.