DE652802C

DE652802C - Schaltanordnung zur Spannungsregelung von gittergesteuerten Entladungsgefaessen

Info

Publication number: DE652802C
Application number: DEA71290D
Authority: DE
Original assignee: ACEC
Current assignee: ACEC
Priority date: 1933-06-06
Filing date: 1933-09-05
Publication date: 1937-11-09
Also published as: BE398157A; FR770322A; NL39343C

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltanordnung zur Spannungsregelung von gittergesteuerten Entladungsgefäßen und bezweckt, eine Möglichkeit zur Erzeugung einer steil ansteigenden, zeitlich verschiebbaren positiven Gitterspannung zu schaffen, die jeweils spätestens bei Beendigung der Arbeitsperiode der dem betreffenden Gitter zugeordneten Anode verschwindet, um eine schnelle Entionisierung des Anodenbereiches und damit eine Vermeidung von Rückzündungen zu gewährleisten.

Die durch die Erfindung geschaffene Schaltanordnung kennzeichnet sich, dadurch, daß jedem Gitter des Entladungsgefäßes eine aus zwei Komponenten zusammengesetzte Spannung zugeführt wird, von denen die eine aus einer von einer Phase abgeleiteten unveränderlichen negativen Wechselspannungshalbwelle, die andere aus einer von einer anderen Phase abgeleiteten, positiven Wechselspannungshalbwelle besteht, deren Größe zum Zwecke der Spannungsregelung veränderbar ist. Die Regelung kann also mit einfachsten

Mitteln lediglich durch Veränderung eines Schiebewiderstandes durchgeführt werden.

Im Gegensatz dazu wird bei einer bekannten Anordnung die Steuerspannung in der Weise erzeugt, daß ein aus einer Drossel, einem Widerstand und einem Ventil bestehender Stromkreis von der unveränderlichen Spannung einer Phase gespeist wird. In diesem Stromkreis fließt nur in negativer Richtung Strom, dessen Dauer durch das Verhältnis zwischen den Werten der Induktivität und des Widerstandes bestimmt ist. Die Steuerspannung für das Gitter wird in der Weise abgenommen, daß der negative Stromfluß eine negative Halbwelle der Gittersteuerspannung bildet, an die sich der restliche Teil der den Stromkreis speisenden Spannung als positive Halbwelle anschließt. Zwecks Regelung muß das Verhältnis zwischen Induktivität und Widerstand geändert werden, was mit einfachen Mitteln nicht möglich ist, ohne 4-5 dabei auch die Amplitude der negativen Halbwelle zu verändern. Außerdem dauert dabei die positive Halbwelle stets bis zum Nulldurchgang an, verschwindet also nicht spätestens bei Beendigung der Anodenarbeit.

Die Erfindung wird an Hand der Abbildungen erläutert.

Abb. ι zeigt als Ausführungsbeispiel das Schaltungsbild eines dreiphasigen Entladungsgefäßes.

Der Steuertransformator 1 besitzt zwei Gruppen von sekundären Wicklungen I, II, III und V, II', ΙΙΓ. Die erste Gruppe speist

Gleichrichter* 2, "von denen jeder an einen mit einem Schiebekontakt c ausgerüsteten Widerstand 3 angeschlossen ist. Das gemeinsame Ende der Widerstände 3 ist einerseits; unter Zwischenschaltung einer Drosselspule-^ mit dem neutralen Punkt der durch die Wicks-! kragen I, II, III gebildeten Sekundärseite des: SteuertransformatorSj anderseits mit der Kathode 8 des elektrischen Entladungsgefäßes 10 ίο verbunden.

Der in starken Linien dargestellte und nachfolgend beschriebene Teil der Abb. 1 wiederholt sich so oft, als Anoden 9 vorhanden sind. Der Schiebekontakt c ist mit dem Gitter 7 unter Zwischenschaltung eines Widerstandes 6 verbunden. An diesen Widerstand ist ein Gleichrichter 5 angeschlossen, welcher durch eine der Sekundärwicklungen der zweiten Gruppe Y, IY, HY, z. B. IY, gespeist wird. In diesen Stromkreis kann gegebenenfalls eine Selbstinduktionsspule eingeschaltet sein. Die Anschlüsse werden in der Weise hergestellt, daß die negative Klemme des Widerstandes 6 mit dem Gitter 7 verbunden ist. Dieses erhält demnach durch Vermittlung des Widerstandes 6 eine negative Spannung, welche in Abb. 2 durch den verstärkten Teil der Kurve π dargestellt ist. In dieser Abbildung stellt die Kurve 12 die an der Anode 9 wirksame Spannung dar. Diese Kurve ist während der Arbeitsperiode der Anode mit starken Linien wiedergegeben. -

Abb. 3 zeigt die an den Klemmen eines der Widerstände 3 erzeugte intermittierende Spannung 13. Diese Spannung 13 entspricht dem Strom eines der Gleichrichter 2. Die Kurvenform ist rechtecldg, weil in dem Stromkreis der drei Gleichrichter 2 die große Drossel 4 angeordnet ist.

Das Gitter 7 erhält demnach eine Steuerspannung, welche gleich, ist der Summe aus dem in dem Widerstand 6 erzeugten Spannungsabfall und dem Spannungsabfall, der in dem Teil des Widerstandes 3 erzeugt wird, welcher zwischen der Kathode 8 und dem Schiebekontakt c liegt. Wie ersichtlich, sind diese Spannungen einander entgegengesetzt gerichtet, und die intermittierende Spannung 13 ist in Phase mit der durch die gesteuerte Anode 9 gleichgerichteten Spannung 12, während die an dem Widerstand 6 entstehende gleichgerichtete Spannung 11 in ihrer Phasenlage der Spannung der zeitlich folgenden Phase II des Transformators 1 entspricht. Daraus folgt, daß die relative Lage der intermittierenden Spannung 13 'und der gleichgerichteten Spannung 11 so ist, wie sie in Abb. 4 dargestellt ist. In dieser Abbildung ist 11 die an dem Widerstand 6 entstehende gleichgerichtete negative Spannung, während die Kurven 15, 17 und 19 die. intermittierende positive Spannung bei verschiedenen Stellun gen des Schiebekontakts c auf dem Widerstand 3 zeigen.

Die Vereinigung der Spannung 11 mit den ,..Spannungen 15 bzw. 17 bzw. 19 ergibt die t^urven ι 6 bzw. 18 bzw. 20. Wenn die Hori-■■%öntale 14 die Zündspannung des Entladungsgefäßes 10 darstellt, ist ersichtlich, daß die •Schnittpunkte der Linie 14 mit den Kurven 16, 18 und 20 die Punkte M bzw. P bzw. N ergeben, d.h. daß je nach der Stellung des Schiebekontakts c auf dem Widerstand 3 der Zündpunkt der Anode 9 sich zwischen den Punkten M und P verschiebt.

Die beschriebene Anordnung ist ein Ausführungsbeispiel, ohne daß die .Erfindung hierauf beschränkt wäre. Insbesondere kann die gleichgerichtete Spannung· 11 an einer andern Phase des Transformators 1 abgenonimen werden. Ferner kann man mehrere Phasen auf denselbe'n Widerstand arbeiten lassen oder zwischen die Gleichrichter 2 und die Widerstandes veränderliche Selbstinduktionen schalten.

Die Abb. 5 zeigt eine der Abb. 1 entsprechende Schaltungsanordnung, wobei dieselben Bezugszeichen gleichartige Teile bezeichnen. Die Anordnung der Abb. 5 'unterscheidet sich von derjenigen der Abb. 1 darin, daß die Widerstände 3 dauernd 'und vollständig in Reihe mit den Widerständen 6 in die Gitterstromkreise geschaltet sind, wobei die Schiebekontakte C wegfallen. Die Regelung· der Spannung wird in diesem Falle ebenfalls durch Veränderung der an den Klemmen des Widerstandes 3 erzeugten Spannung vorgenommen, jedoch geschieht dies hier dadurch, daß der diesen Widerstand durchfließende Strom geregelt wird. Das kann in einfacher Weise bewirkt werden, indem man in Reihe mit der Selbstinduktion 4 einen Regelwiderstand 21 vorsieht. ~

Claims

Patentansprüche:

i. Schaltanordnung zur Spannungsregelung von gittergesteuerten Entladungsgefäßen, bei der jedem Steuergitter eine aus zwei Komponenten zusammengesetzte Spannung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente aus einer von einer Phase abgeleiteten unveränderlichen negativen Wechselspannungshalbwelle lund die andere Komponente aus einer von einer anderen Phase abgeleiteten positiven Wechselspanmmgshalbwelle besteht, deren Größe zum Zwecke der Spannungsregelung" veränderbar ist.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hufstransformator gleicher sekundärer Phasenzahl wie der an das Entladungsgefäß an-

geschlossene Haupttransformator vorgesehen ist, an dessen sekundäre Klemmen je eine Reihenschaltung eines elektrischen Ventils und eines Ohmschen Widerstandes angeschlossen ist, wobei die nicht an die Ventile angeschlossenen Klemmen dieser Widerstände sowohl miteinander als auch erstens mit der Kathode des Hauptentladungsgefäßes, zweitens über eine Drossel mit dem sekundärseitigen Nullpunkt des Hilfstransformators verbunden sind, daß ferner jeder Phase des Hilfstransformators eine Tertiärwicklung zugeordnet ist, welche über ein elektrisches Ventil einen Widerstand speist, und daß schließlich, die veränderbare positive Spannung für jedes Gitter aus dem Spannungsabfall an einem mittels eines verschiebbaren Abgriffes in seiner Größe veränderbaren Teil des der mit der zu steuernden Anode phasengleichen sekundären Hilfstransformatorphase zugeordneten Widerstandes besteht und als negative Spannung für jedes Gitter der Spannungsabfall in dem. an eine andersphasige Tertiärwicklung angeschlossenen Widerstand dient.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als veränderbare positive Spannung für jedes Gitter der gesamte Spannungsabfall in dem an die mit der zu steuernden Anode phasengleichen Sekundärspannung des Hilfstransformators angeschlossenen Widerstände dient, der durch Änderung des Stromes mittels eines in den für alle sekundären Hilfstransformatorphasen- gemeinsamen Zweig eingeschalteten regelbaren Ohmschen Widerstandes veränderbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen