DE650471C

DE650471C - Vorrichtung zum Auswalzen

Info

Publication number: DE650471C
Application number: DEL81984D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-07-21
Filing date: 1932-07-21
Publication date: 1937-09-23

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auswalzen der mit Lagermetall ausgegossenen Lagerschalen auf den genauen Zapfendurchmesser für das Verfahren zur Bearbeitung von Lagern, insbesondere von Lokomotivstangenlagern, nach Patent 607 788. Bei dem Verfahren nach Patent 607 788 erfolgt die verschiedenartige Bearbeitung der Lagerschalen in einem durchlaufenden Arbeitsgang. Zu diesem Zweck -verbleibt das Werkstück ohne Umspannung auf einem Bohrwerk. Die vorliegende Erfindung betrifft die Ausbildung der bei der Herstellung benutzten Walzvorrichtung.

Erfindungsgemäß laufen die Druckwalzen der zwischen den Körner spitzen des Bohrwerkes eingespannten Walzvorrichtung ohne axiale Verschiebung um, und außerdem sind sie in bekannter Weise länger gehalten als die zu bearbeitenden Lagerflächen. Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, eine Schleifvorrichtung zwischen den Körnerspitzen einer Werkzeugmaschine einzuspannen. Hier handelt es sich aber um ein spanabhebendes Werkzeug, und außerdem wird das Werkstück während der Bearbeitung in der Längsrichtung gegenüber dem ortsfest umlaufenden Schleifwerkzeug verschoben.

Die bekannten Druckwalzen, die länger als die zu bearbeitenden Lagerflächen sind, werden gegenüber dem Werkstück hin und her bewegt. Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß die zu bearbeitende Lagerfläche über ihre ganze Lagerbreite von den Druckwalzen gleichmäßig verdichtet wird, wobei kein Zerstören der wertvollen Gießhaut stattfindet. Die in radialer Richtung auf die gesamte Breite der Lagerfläche wirkenden Druckwalzen bewirken kein seitliches Verschieben des Werkstoffes des Lagers, wie es mit den bekannten hin und her bewegten Druckwalzen der Fall ist. Ein erheblicher Vorteil liegt darin, daß die Walzvorrichtung sofort ihre genaue Mittellage zum Werkstück einnimmt und daß ein besonderes Einmitten der Walzvorrichtung·zum Werkstück unnötig ist. Infolgedessen ermöglicht die Erfindung eine Verringerung der Arbeitsgänge zur Bearbeitung "des bis zu seiner vollständigen Fertigstellung auf dem Arbeitstisch verbleibenden Werkstückes.

Die über die ganze Lagerfläche sich erstreckenden Walzen sind zweckmäßig kreisförmig gehalten, der Lagerfläche entspre- , chend geformt und gegebenenfalls an beiden Enden in besonderen Walzenlagern ange-

Claims

ordnet. Bei größeren Lagerflächen werden die Walzen an einer oder mehreren Stellen durch Druckrollen unterstützt.

Der Erfindungsgegenstand ist in einer bei-'spielsweisen Ausführungsform in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι eine im teilweisen Schnitt gehal-." tene Seitenansicht der Walzvorrichtung,

Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B ίο der Abb. i,

Abb. 3 bis 4 eine weitere Ausführungsform.

Die Walzvorrichtung besteht aus einer oder mehreren kreisförmigen Walzen 1, welche länger sind als die mit eingegossenem Lagermetall ausgestatteten Lagerschalen. Die Walzen 1 könnten an ihren Enden mit einem an die Außenfläche der Lagerschalen sich anlehnenden Bund versehen sein, wobei die Übergangsstelle zwischen Bund und Walzenschaft entsprechend abgerundet sein kann. Wie Abb. 2 zeigt, liegen die Walzen drehbar in Lagerkörpern 2, die in den Taschen 4 des Gehäuses 3 sitzen und ebenso wie der kegel· förmige, axial verschiebbare Dorn 5 kegelförmig gestaltet sind. Der Dorn 5 ruht verschiebbar auf der Tragwelle 6, die zwischen den Körnerspitzen 7 eingespannt ist, deren Wellen 8 in der Achsrichtung verschiebbar auf der Bohrbank angeordnet sind. Auf der. Welle 6 sind lose zwei ineinander verschraubbare Spannbuchsen 9 und 10 angeordnet. Die Buchse 10 stützt sich unter Vermittlung eines Kugellagers gegen den Bund einer durch eine Gegenmutter feststellbaren Bundmutter 11 ab und ist durch einen Handgriff 13 verstellbar, der an dem mit der Muffe 10 fest verbundenen Stellring 12 sitzt. Die Buchse 9 ist an einer Rückzugbuchse 14 befestigt, die '4° einen Handgriff 15 aufweist und in einem Schlitz 17 eine Stellschraube 16 trägt. An den Buchsen 14 und 10 sind einander gegenüberliegende Zahleneinteilungen vorgesehen. Zwischen der Buchse 14 und dem Bund 5' des Domes 5 ist ein Kugellager angeordnet. Ebenso wird zweckmäßig zwischen der Muffe 9 und dem Dorn 5 ein Kugellager vorgesehen. Die Mitnehmerstifte 18 der Walzvorrichtung greifen in die Planscheibe 21 des Bohrwerkes ein. Gegen das Herausfallen der Walzen sind Schutzringe 19 und 20 angeordnet.

Das Maß, bis zu welchem ein Aufwalzen erfolgen soll, wird mit Hilfe des durch die Zahleneinteilungen geschaffenen Nonius an Hand der Stellschraube 16 festgelegt, die an der Buchse 14 in entsprechender Stellung festgelegt wird.

Um das Lagermetall der Lagerschalen äuszuwälzen, wird das Bohrwerk eingeschaltet, wodurch von der mit der Walzvorrichtung gekuppelten Planscheibe 21 aus die Walzen um die Achse der Lagerwelle 6 umlaufen. Durch Drehen des Handgriffes 13 und Fest-■ halten des Handgriffes 15, oder umgekehrt, - wird bei entsprechender Drehrichtung ein ."Herausschieben der Buchse 9 aus der Buchse ' ίο erreicht, wobei die Buchse 9 den Dorn 5 " vorschiebt, der über die Lagerkörper 2 das Anpressen der Walzen an das Lagermetall hervorruft. Während des Arbeitsvorganges werden die Walzen mit Hilfe der Handgriffe 13 und 15 nachgespannt, bis die Stellschraube 16 an dem Bund 10' der Buchse 10 anstößt und der vorher eingestellte Anpreßdruck der Walzen erreicht ist. Beim Walzen laufen die Büchsen 9 und 10 nicht mit um. Außer den durch das Nachstellen des Walzenanpreßdruckes beeinflußten Teilen behalten während des Walzens die Walzenvorrichtungsteile ihre gegenseitige Stellung zueinander bei, so daß keine unnütze gegenseitige Bewegung stattfindet und der geringstmögliche Verschleiß gewährleistet wird.

In den Abb. 3 und 4 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Abb. 4 ist ein Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 3. Die zwischen den Körnerspitzen 7 eingespannte Walzvorrichtung ist mit einer einzigen Druckwalze ι ausgestattet, die an ihren beiden Enden in dem von dem Kegel 5 beeinflußbaren Lagerkörper 2 drehbar angeordnet ist. Um eine Durchbiegung der Walze 1 während des Walzens zu verhindern, ist im Lagerkörper 2 noch eine Druckrolle 22 angeordnet. An Stelle einer Druckrolle 22 könnten auch mehrere Druckrollen 22 vorgesehen sein. Der Antrieb und die weitere Ausbildung der Walzvorrichtung ist im übrigen in gleicher Weise gehalten wie nach den Abb. 1 und 2. 10c Durch Verstellen der Bundmutter 11 und durch Benutzung von über die Walzen gelegten Lehren läßt sich die Vorrichtung einstellen. Die Walzvorrichtung läßt sich auch zum Walzen von halbkreisförmigen Kugelschalen verwenden. Das Spannen der Walzen kann auch mittels Preßluft oder Druekwasser erfolgen.

Paten.tahsprUche:

ι. Vorrichtung zum Auswalzen der mit Lagermetall ausgegossenen Lagerschalen auf den genauen Zapfendurchmesser für das Verfahren zur Bearbeitung von Lagern, insbesondere Lokomotivstangenlagern, nach Patent 607 788, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwalzen der zwischen den Körnerspitzen, des Bohrwerkes eingespannten Walzvorrichtung ohne axiale Verschiebung umlaufen und in bekannter Weise länger als die zu bearbeitenden Lagerflächen sind.

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2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwalzen an einem oder an beiden Enden einen an die Außenseite der Lagerfläche sich anlehnenden Bund aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,. daß die umlaufende Walze (1) de'r zwischen den Körnerspitzen (7) eingespannten und mit der Planscheibe (21) gekuppelten Walzvorrichtung unter Vermittlung der kegelförmigen Lagerkörper (2) unter der Einwirkung des kegelförmigen, axial verschiebbarenDornes (5) steht, der während des Walzens von den beim Walzen nicht mit umlaufenden und gegenüber dem Dorn (5 J und der Bundmutter (11) durch Drucklager abgestützten Buchsen (9,10 und 14) mittels der Handgriffe (13 und 15) verstellt wird, wobei an der Buchse (14) eine mit dem Flansch (10') der Buchse (10) in W^rirkungsverbindung tretende und den Druck beim Walzen begrenzende Stellschraube (16) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellvorrichtung durch eine auf der Tragwelle (6) angeordnete Bundmutter (11) und^durch über die Druckwalzen geschobene Lehren einstellbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen