DE647980C

DE647980C - Auslaufkolbenschieber

Info

Publication number: DE647980C
Application number: DEF78901D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-02-23
Filing date: 1935-02-23
Publication date: 1937-07-17

Description

Es sind Auslaufkolbenschieber bekannt, auf deren mit Durehtrittsbohrungen versehenem Hohlkolben eine Steuerhülse verschiebbar ist, die den Kolben mit einem Ringraum umgibt. Bei der Verschiebung der Steuerhülse werden die Durehtrittsbohrungen des Hohlkolbens freigelegt bzw. geschlossen, wodurch die Verbindung des Auslaufstückes mit der Leitung hergestellt oder unterbrochen wird. Um die Steuerhülse an ihren. Enden gegen den Hohlkolben abzudichten, hat man ringförmige Packungen benutzt, die durch ein besonderes Glied in Abstand voneinander und an den Enden der Steuerhülse in Anlage gehalten wurden.

Demgegenüber bezweckt die Erfindung; einen Auslaufkolbenschieber zu schaffen, dessen aus geringwertigen _t Baustoffen anzufertigende Steuerhülse so ausgebildet ist, daß sie bei einwandfreier Abdichtung gegen den Hohlkolben gegen den Angriff des Betriebsmittels, z. B. des Wassers, geschützt wird.

Dieses, Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, daß die Steuerhülse mit einer hülsenartigen Schutzauskleidung versehen ist, deren Enden zum Verschließen der Durehtrittsbohrungen des Hohlkolbens nach innen· umgeschlagen sind.

Diese hülsenartige Auskleidung verhindert jede Berührung des Betriebsmittels mit der Steuerhülse, so daß letztere aus billigen Baustoffen, die nur eine geringe Festigkeit haben, z. B. Kunstharzpreßstoffen, Spritzguß ο. dgl., angefertigt werden kann. Dabei dient die Schutzauskleidung gleichzeitig dazu, die Steuerhülse gegen den Hohlkolben abzudichten.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden bei einer bevorzugten Ausführungsform die Auskleidung und die von ihr gebildeten Packungen durch federnde Mittel sowohl an der Innenwandung der Steuerhülse als auch zur Sicherung des Abschlusses der Durehtrittsbohrungen des Hohlkolbens an die Wandung des letzteren angepreßt. Die von den Enden der Auskleidung gebildeten Pakkungen werden ferner vorzugsweise so bemessen, daß sie in der Schließstellung eine oder mehrere in Schraubenlinien angeordnete Reihen von radialen Bohrungen des Hiohlkolbens in axialer Richtung vollständig bedecken, wobei die schraubenförmige Anordnung der Bohrungen eine weitgehende Regelbarkeit ermöglicht insofern, als bei Ver-Schiebung der Steuerhülse die "Bohrungen nicht gleichzeitig, sondern in allmählicher Aufeinanderfolge freigelegt bzw. geschlossen werden.

Aus Gründen der vereinfachten Herstellung ist eine Ausführung' vorteilhaft, bei der die Auskleidung in einem die Steuerhülse bildenden Rohr durch Einbördeln der En- · den dieses Rohres befestigt ist.

In der Zeichnung sind Ausführungsbei spiele der Erfindung dargestellt.

Fig. ι und 2 zeigen in einer Vorderansicht und in einem Längsschnitt einen insbesondere für Hauswasserleitungen geeigneten Auslaufkolbenschieber.

Fig. 3 zeigt in einem Längsschnitt eine

andere Ausiührungsform, bei welcher die Auskleidung durch Einbordeln der Enden

ίο der aus einem Rohr bestehenden Steuerhülse befestigt ist.

Der Auslaufkolbenschieber nach den Fig. ι und 2 besteht aus einem Hohlkolben I₃ auf den das Auslaufstück 7 aufgeschraubt und auf dem die zylindrische Steuerhülse 2 verschiebbar ist, die an ihrem einen Ende durch den Ring 3 verschlossen wird. Das Auslaufstück 7 dient gleichzeitig als Hubbegrenzung für die Steuerhülse 2, 3. Die Steuerhülse 2 ist auf ihrer inneren Wandung mit der Auskleidung 4 versehen, deren Enden S^a und 5'' nach innen umgeschlagen sind, so daß sie an der Wandung des Hohlkolbens 1 anliegen. Die Auskleidung 4 wird mittels des federnden Rohres 6 an dein Hohlkolben 1 und der Steuerhülse 2 in Anlage gehalten. Der Kolben ι ist von beiden Enden auf eine bestimmte Tiefe ausgebohrt, so daß die beiden Bohrungen 8 und 9 noch durch, eine Wand getrennt sind. Nahe der Trennwand führen von beiden Bohrungen radiale Löcher 10 und 11 nach außen. Die mit dem Auslauf in Verbindung stehenden Löcher 11 sind in auf der Kolbenwandung schraubenlinig verlaufenden Reihen angeordnet. Das eine Ende des Kolbens ist mit einem Sechskant 12 und einem Gewinde 13 für den Anschluß an die " Wasserleitung versehen.

Das federnde Rohr 6, dessen bevorzugte Gestaltung aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist dünnwandig und mit Längsschlitzen versehen, so daß die Endringe des Rohres nur durch federnde Stege verbunden sind, die durch radiales Ausbiegen Längenunterschiede ausgleichen. Die Auskleidung 4 wird beispielsweise von einem Schlauch gebildet, dessen Enden 5" und γ um die Enden des federnden Rohres 6 umgeschlagen sind.

Ist die Steuerhülse gegen das Sechskant 12 geschoben, so tritt das Wasser aus der Bohrung S durch die Löcher 10 in das Innere der Steuerhülse, von wo ein Abfluß durch die als Packungen wirkenden Enden 5", b^ft der Auskleidung 4 verhindert wird. Beim Verschieben der Steuerhülse nach dem vorderen Anschlag hin werden die Löcher 11 von der Packung 5'' nach und nach freigegeben. Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform zeigt einen Durchgangskolbenschieber, der sich von demjenigen der Fig. 2 im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß die Auskleidung 14 der Steuerhülse 20 durch Umbördeln der Enden der letzteren befestigt ist. Der Kolben 18 wird in die Rohrleitung eingesetzt mittels zwei Muffen 19, die gleichzeitig die beiderseitigen Anschläge für die Steuerhülse bilden. Da erfahrungsgemäß Pakkungen, die nur durch Wasserdruck beansprucht werden, von sehr langer Lebensdauer sind, kommt praktisch deren Auswechslung 7c bei diesen seltener betätigten Durchgangskolbenschiebern nicht in Betracht.

Da bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen die mit der Leitung zu verbindenden Anschlußstücke auch aus Eisen hergestellt werden können, das durch Verbleien, Verkatmen usw. gegen Rost und Beschädigung geschützt ist, anderseits für die Steuerhülse billige Baustoffe, und zwar auch solche geringer Festigkeit, angewendet werden können, so ist es möglich, Kupferlegierungen ohne irgendwelche Nachteile vollständig durch, andere Baustoffe zu ersetzen. Die Einfachheit der Ausführung gestattet beispielsweise auch die Herstellung aus Steingut mit Asbestpakkungen o. dgl., so daß die Schieber auch für ätzende Flüssigkeiten, Säuren oder zersetzende Gase benutzt werden können. Die Schieber, insbesondere die Steuerhülsen, können auch aus Kunstharzpreßmasse hergestellt werden, die durch Abwaschen stets in einfacher Weise gereinigt werden kann. Bei Hähnen für hohe Drücke können die belasteten Teile aus Preßmasse mit Metalleinlage hergestellt werden.

Claims

Patentansprüche:

ι . Auslaufkolbenschieber, insbesondere für Hauswasserleitungen, mit auf einem mit Durchtrittsbohrungen versehenen Hohlkolben verschiebbarer und den Kolben mit einem Ringraum umgebender Steuerhülse, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerhülse (2) mit einer hülsenartigen Schutzauskleidung (4) versehen ist, die zwecks Abdichtung der Steuerhülse (2) gegen den Hohlkolben (ij und zum Verschließen der Durchtrittsbohrungen (ii) des Hohlkolbens an den Enden (5" und 5⁴) nach innen umgeschlagen ist.
2. Kolbenschieber nach Anspruch !,gekennzeichnet durch federnde Mittel (6), welche die Auskleidung und die von ihr gebildeten Packungen (5" und 5*) sowohl an die Innenwandung der Steuerhülse (2) als auch zum Abschluß der Verbindungskanäle (ι1) an die Wandung des Kolbens (ι) anpressen.
3. Kolbenschieber nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Auskleidung (4) gebil-

deten Packungen (5« und ζ'^α) in der Schließstellung eine oder mehrere in Schraubenlinien angeordnete Reihen von radialen Bohrungen (11) des Hohlkolbens (1) in axialer Richtung vollständig bedecken.
4. Kolbenschieber nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung (4) in einem die Steuerhülse bildenden Rohr (20) durch Einbördeln. der Enden des Rohres befestigt ist.

Hierzu r Blatt Zeichnungen

BERLIN. GEDRÜCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.