DE645471C - Verfahren zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-Legierung - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-LegierungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/08—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing nickel
Description
Werden Legierungen, die Eisen als Hauptbestandteil, 7 bis 40 °/0 Nickel, 3 bis 20 %
Aluminium enthalten, nach einem der üblichen Formgießverfahren, beispielsweise Sandguß oder Kokillenguß, vergossen, so
werden Gußstücke erhalten, die sehr schlecht bearbeitbar sind. Die Gußstücke können zwar
geschliffen werden, jedoch lassen sie eine spanabhebende Bearbeitung nicht zu.
Eine gute Bearbeitbarkeit der in Frage stehenden Legierungen ist aber oft sehr erwünscht.
Insbesondere wird durch eine gute Bearbeitbarkeit der in Formen vergossenen Legierungen die Herstellung von Magneten
wesentlich erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht. Der letztere Fall tritt ein, wenn
der Magnet eine Gestalt erhalten soll, die auf dem Wege des Formgusses allein nicht verwirklicht
werden kann und für deren Verwirklichung eine gute mechanische Bearbeitbarkeit des gegossenen Magnetrohlings Voraussetzung
ist.
Versuche haben ergeben, daß die Bearbeitbarkeit der erwähnten Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen
um so besser ist, je größer das Verhältnis der in der Legierung vorhandenen Menge an y-Mischkristallen zu
der in der Legierung vorhandenen Menge an x-Mischkristallen ist. Ausgehend von dieser
Erkenntnis ist ein Wärmebehandlungsverfahren zur Erzeugung eines größtmöglichen Anteils
der Legierung an ^-Mischkristallen entwickelt worden, und zwar wird gemäß der
Erfindung vorgeschlagen, zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-Legierung
mit Eisen als Hauptbestandteil, 7 bis 40 °/o Nickel, 3 bis 20 % Aluminium die Legierung auf eine Temperatur,
die über /OOUC und unter dem Schmelzpunkt
der Legierung liegt, zu bringen, gegebenenfalls bei dieser Temperatur eine Zeitlang
zu halten und alsdann in der Weise abzukühlen, daß die mittlere Geschwindigkeit der Abkühlung in dem Temperaturgebiet zwischen
der Temperatur der α —> y-Umwandlung
und 5000C weniger als 5°C/Minute, vorzugsweise
etwa i^C/Minute, beträgt.
Für die Durchführung des Verfahrens ist es ohne wesentliche Bedeutung und hängt von
den jeweiligen Betriebsverhältnissen ab, auf welchem Wege die Legierung auf diejenige
Temperatur, von der aus in geregelter Weise abgekühlt werden soll, gebracht wird. Es ist
sowohl möglich, erkaltete Gußstücke bis auf diese Temperatur zu erwärmen, als auch
beim Abkühlen einer in Formen gegossenen Schmelze diese Temperatur abzupassen. Das
letztere Verfahren kann z. B. so durchgeführt werden, daß die Legierung in Sandformen
vergossen wird und die auf die betreffende Temperatur in der Form abgekühlten Gußstücke
aus der Form entfernt und in besonderen Öfen weiterbehandelt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird beispielsweise im folgenden an Hand einer
Abbildung erläutert. Die Abbildung stellt einen Schnitt gleichbleibenden Aluminiumgehaltes
(12,5% Aluminium) des Systems
Eisen-Nickel-Aluminium dar. Auf der Ordinate ist die Temperatur in Graden Celsius
aufgetragen, auf der Abszisse der Nickel^
gehalt in Gewichtsprozenten der Legierung Überhalb der Liquiduslinie α findet sich reinef
Schmelze vor (Gebiet S). Zwischen der Liquiduslinie α und der Soliduslinie b ist
Schmelze plus α-Mischkristalle beständig. Unterhalb der Soliduslinie b und oberhalb
to der Linie c der α — *- y-Umwandlung besteht die
Legierung ausschließlich aus α-Mischkristallen (Gebiet A). Unterhalb der Linie c der
et — > y-Umwandlung besteht die Legierung aus α-Mischkristallen und /-Mischkristallen (Gebiet
B).
' Die in üblicher Weise vergossenen Legierungen enthalten im wesentlichen a-Mischanderem
durch die Arbeit von W. Köster, * Archiv für das Eisenhüttenwesen (7), 1933/34,
.257/262. Soweit diese Temperaturen für e bestimmte Legierung nicht bekannt sind, '65
en sie sich leicht auf bekannte Weise ertteln. Beispielsweise kann die Temperatur
der et —ν y-Umwandlung nach dem statischen Verfahren festgestellt werden, indem der für
eine bestimmte Temperatur beständige Zu- 7» stand durch Glühen der Legierung bei» dieser
Temperatur herbeigeführt und nach rascher Abkühlung der Probe das Gefüge derselben,
mikroskopisch untersucht wird. Ausgehend von höheren zu niederen Temperaturen ist
dann diejenige Temperatur die Temperatur \.t
der α —>- γ-Umwandlung, bei der zum ersten
Mal neben α-Mischkristallen auch y-Mischkristalle vorgefunden werden.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung Ie
auf die es erhitzt
kristalle und gegebenenfalls noch einen geringen Anteil an /-Mischkristallen. Jedoch [
ao ist der Gehalt der auf üblichem Wege ver- wird das Gußstück vor der Abkühlung gegossenen
Legierung an /-Mischkristallen gebenenfalls eine Zeitlang auf derjenigen
auch bei den Gießverfahren mit langsamer Abkühlung und daher geringen Abkühlungsgeschwindigkeiten stets so niedrig, daß das
Gußstück sich nicht spanabhebend bearbeiten läßt.
Während theoretisch die Möglichkeit besteht, in dem gesamten unterhalb der Linie c
liegenden Gebiet B durch Glühen der Legierung die für die betreffende Legierung größtmögliche
Ausbildung der /-Phase zu bewirken, spielt mit Rücksicht auf die Zeiträume,
die für die Durchführung eines technischen Verfahrens zur Verfügung stehen, lediglich
derjenige Teil des Gebietes B eine Rolle,, der
über 5000 C liegt.
Innerhalb des Gebietes, das nach oben durch die Linie c der α — >■ y-Umwandlung und
nach unten durch die Waagerechte für die Temperatur 5000 C begrenzt ist, wird nun
gemäß der Erfindung die mit der Ausscheidung von /-Phase verbundene Verbesserung
der Bearbeitbarkeit der Legierung durch das Einhalten einer bestimmten Abkühlungsgeschwindigkeit
beim Abkühlen der heißen Legierung erzielt, und zwar soll die Geschwindigkeit der Abkühlung in dem besagten
Gebiet weniger als 5°C/Minute, vorzugsweise etwa i°C/Minute, betragen.
5u Bevor in dieser Weise abgekühlt wird, wird erfindungsgemäß die Legierung auf eine
Temperatur gebracht, die oberhalb 7000 C und unterhalb des Schmelzpunktes der jeweiligen
Legierung, für die in der Abbildung einbezogenen Legierungen unterhalb der Soliduslinie
/; gelegenen Temperaturen, liegt.
Die Schmelzpunkte der meisten Legierungen und die Temperaturen der a —>
y-Umwandlung sind in einem für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ausreichenden Lrmfang bekannt, unter Temperatur gehalten,
worden ist.
worden ist.
Besonders vorteilhaft hat sich gezeigt, die I^
zu behandelnde Legierung nur auf eine Temperatur unterhalb der Temperatur der α —ν γ- \
Umwandlung zu bringen und eine Zeitlang, etwa 15 Minuten oder länger, bei dieser Temperatur
zu halten, bevor sie die geregelte Ab- 9·. kühlung erfährt. Bei Befolgung dieser Vor- ΐ
schrift wird eine vermehrte Ausscheidung von /-Mischkristallen und damit verbesserte ■?
Bearbeitbarkeit erzielt, insofern das Glühen /· der Legierung bei unterhalb der Linie c ge- W
legenen Temperaturen die in diesem Gebiet B beständige /-Phase zur Ausscheidung bringen
muß. Die zweckmäßigste Zeitdauer, während der die Legierung geglüht wird, beträgt
15 Minuten oder mehr. Je tiefer die Tem- to#.
peratur liegt, bei der die Legierung geglüht wird, um so länger soll die Glühdauer werden.
Im allgemeinen reichen 2 Stunden aus, jedoch wird die Legierung bei Temperaturea
wenig oberhalb 7000C, z.B. 8000C, zweck- ·Η
mäßigerweise länger als 2 Stunden auf dieser , Temperatur gehalten, bevor sie in der angegebenen
Weise abgekühlt wird. » Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens
gemäß der Erfindung besteht darin, n* daß die Abkühlung der heißen Legierung in dem
Temperaturgebiet zwischen der Temperatur der α —ν y-Umwandlung und 5000C
in Stufen erfolgt. Beispielsweise wird ein Gußstück aus einer i2°/0 Aluminium, 24*/« its
Nickel, Rest Eisen enthaltenden Legierung ■, auf 10000C erwärmt, 30 Minuten lang bei _.
dieser Temperatur gehalten, alsdann auf C mit einer mittleren Abkühlungsgeschwindigkeit von i°C/Minute abgekühlt, rad
auf der Temperatur von 8500 C 2 Stunden
lang gehalten und schließlich bis auf 5000C
τ- ',■
mit einer mittleren Abkühlungsgeschwindigkeit von 2°C/Minute abgekühlt. Selbstverständlich
muß die stufenweise Abkühlung in dem in Frage stehenden Temperaturgebiet, S unterhalb der Temperatur der α —■>· y-Umwandlung
bis 500° C, mit einer durchschnittlichen mittleren Abkühlungsgeschwindigkeit von
weniger als 5°C/Minute erfolgen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit besonderem Vorteil auf eine Legierung
angewendet werden, die aus 10 bis 15% Aluminium, 20 bis 30% Nickel, Rest Eisen besteht,
und die, wie bekannt, in hervorragendem Maße zur Herstellung von Dauermagneten geeignet ist. Eine solche Legierung
wird dabei zweckmäßigerweise auf etwa 850 bis 9500C erwärmt bzw. abgekühlt, bei
dieser Temperatur etwa 15 Minuten bis 2 Stunden gehalten und alsdann bis auf
5000C mit einer mittleren Abkühlungsgeschwindigkeit von etwa 1 ° C/Minute abgekühlt.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß nach dem Verfahren gemäß der Erfindung die Bearbeitbarkeit
auch einer solchen Legierung verbessert werden kann, die Eisen als Hauptbestandteil,
3 bis 20 °/o Aluminium, 7 bis 40 °/o Nickel enthält, bei der jedoch ein Teil des
Nickels durch Kobalt ersetzt ist. Die in der angegebenen Weise behandelten Gußstücke lassen sich u. a. bohren, drehen
und fräsen. Zweckmäßigerweise werden dazu solche Werkzeuge verwendet, die aus den sogenannten
Schnellstählen, wie z. B. WoIfram-, Chrom-, Vanadium-Stählen, oder Hartmetallen
bestehen. Im allgemeinen sind Werkzeuge aus allen solchen Metallen geeignet, die
eine Rockwellhärte C 150 von mehr als 55
haben.
Sollen die gemäß der Erfindung behandelten und alsdann mechanisch bearbeiteten
Gußstücke als Dauermagnete verwendet werden, so ist im allgemeinen noch eine Wärmebehandlung
erforderlich, um die Gußstücke in den Zustand der besten magnetischen Eigenschaften zu versetzen. Zu diesem
Zwecke werden die Gußstücke, nachdem sie mechanisch bearbeitet sind, in bekannter
Weise einer magnetischen Härtung mit oder ohne nachfolgendem Anlassen unterworfen.
Es ist schon im Schrifttum ausgesprochen worden, daß zur Erhöhung der Koerzitivkraft
Gußstücke aus Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen auf 12000C erhitzt und dann
mit einer bestimmten Geschwindigkeit abgekühlt werden sollen. In einem Fall werden
hierfür Abkühlungsgeschwindigkeiten von der beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung
maßgebenden Größenordnung erwähnt. Jedoch fehlt dort die Kennzeichnung eines Temperaturintervalls, innerhalb dessen die
betreffende Geschwindigkeit auftreten soll.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-Legierung
mit Eisen als Hauptbestandteil, 7 bis 40 % Nickel, 3 bis 20 % Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß
die Legierung auf eine über 7000C und unter ihrem Schmelzpunkt liegende Temperatur
gebracht, gegebenenfalls bei dieser Temperatur eine Zeitlang gehalten und alsdann in der Weise abgekühlt wird,
daß die mittlere Geschwindigkeit der Abkühlung in dem Temperaturgebiet zwischen der Temperatur der α —ν y-Umwandlung
und 5000C weniger als 50 C/Minute,
vorzugsweise etwa i° C/Minute, beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung auf
eine oberhalb 7000C, jedoch unterhalb der Temperatur der α —>- y-Umwandlung
liegende Temperatur gebracht, etwa 15 Minuten oder langer bei dieser Temperatur
gehalten und alsdann in der in Anspruch 1 angegebenen Weise abgekühlt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung
der Legierung in dem Temperaturgebiet zwischen der'Temperatur der α— ->■ y-Umwandlung
und 5000 C in Stufen erfolgt.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 2 auf eine Legierung, die 10 bis
15% Aluminium, 20 bis 30% Nickel, Rest Eisen enthält, wobei die Legierung
auf etwa 850 bis 9500C gebracht, bei dieser Temperatur etwa 15 Minuten bis
2 Stunden gehalten und alsdann bis auf 5000C mit einer mittleren Abkühlungsgeschwindigkeit von etwa 1 ° C/Minute abgekühlt
wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf eine Legierung,
die Eisen als Hauptbestandteil,
3 bis 20% Aluminium, 7 bis 40% Nickel enthält, bei der jedoch ein Teil des
Nickels durch Kobalt ersetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB170490D DE645471C (de) | 1935-07-23 | 1935-07-23 | Verfahren zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-Legierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB170490D DE645471C (de) | 1935-07-23 | 1935-07-23 | Verfahren zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-Legierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE645471C true DE645471C (de) | 1937-05-28 |
Family
ID=7006567
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB170490D Expired DE645471C (de) | 1935-07-23 | 1935-07-23 | Verfahren zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit einer Eisen-Nickel-Aluminium-Legierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE645471C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE915571C (de) * | 1939-04-13 | 1954-07-26 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren zur Steigerung der Leistung bzw. des (BH) max-Wertes eines Dauermagneten |
DE972905C (de) * | 1941-01-14 | 1959-10-29 | Deutsche Edelstahlwerke Ag | Vorrichtung zum Richtungsmagnetisieren an Dauermagnetkoerpern |
-
1935
- 1935-07-23 DE DEB170490D patent/DE645471C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE915571C (de) * | 1939-04-13 | 1954-07-26 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren zur Steigerung der Leistung bzw. des (BH) max-Wertes eines Dauermagneten |
DE972905C (de) * | 1941-01-14 | 1959-10-29 | Deutsche Edelstahlwerke Ag | Vorrichtung zum Richtungsmagnetisieren an Dauermagnetkoerpern |
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