DE644105C - Einrichtung zur Verstellung eines in einer Durchflussoeffnung, beispielsweise in einer Rohrleitung, angebrachten beweglichen Verstellorganes in Abhaengigkeit von der Stroemungsmenge - Google Patents

Description

Das Patent 626254 betrifft eine Einrichtung zur Verstellung eines in einer Durchflußöffnung, beispielsweise in einer Rohrleitung, angebrachten beweglichen Verstell-5 organes in Abhängigkeit von der Strömungsmenge. Zur Bewegung des Verstellorganes in Abhängigkeit von der Strömungsmenge ist hierbei dem Verstellorgan ein den Durchflußquerschnitt verkleinernder, beispielsweise ringförmiger Teil derart beweglich vorgeschaltet, daß er unter der Einwirkung des Druckes sowohl bei geschlossener als auch bei geöffneter Durchflußöffnung auf das ausweichende, aber immer an ihm anliegende Verstellorgan einwirkt. Hierdurch wird erreicht, daß der auf das Verstellorgan einwirkende Gesamtdruck, welcher für den Ausschlag des Verstellorganes wirksam ist, unabhängig von dem Durchflußquerschnitt für das strömende Mittel gewählt bzw. von Fall zu Fall festgesetzt werden kann.

Die Reibungskraft, die zwischen dem dem zu bewegenden Verstellorgan vorgeschalteten Teil und der Durchflußwandung wirkt, ist bei der Anordnung gemäß dem Hauptpatent verhältnismäßig groß und beansprucht einen erheblichen Teil der durch die Vergrößerung der Druckfläche erzielten Gesamtversteilkraft. Ferner ,ändert sich die Reibungskraft mit der Beschaffenheit der Flüssigkeit oder dem Gehalt an festen und gelösten Verunreinigungen, welche bei Temperaturänderungen ausfallen, oder" aus anderen Gründen. Die dem Flüssigkeitsdruck entgegenwirkende äußere Rückführkraft (Feder) des Verstellorganes, beispielsweise einer Strömungsklappe in Rohrleitungen, müßte daher dauernd verändert werden, um gleiche Steuer- bzw. Schaltbedingungen zu behalten. Schließlich ist bei seltener Betätigung und starkem Gehalt der Flüssigkeit an Verunreinigungen mit einem · Festsitzen des dem Verstellorgan vorgeschalteten Teiles zu rechnen. Wegen der Reibungskraft läßt sich vielfach auch die Forderung nicht erfüllen, daß Ein- und Ausschaltpunkt möglichst zusammenfallen. Ein von dem Verstellergan zu steuerndes Schaltorgan soll möglichst bei Überschreitung des Flüssigkeitsdruckes bzw. der Durchflußmenge über einen bestimmten Wert betätigt und bei

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Werner Melchert in Berlin-Köpenick.

Unterschreitung des gleichen Wertes wieder rückverstellt werden. Die Verstellung tritt ein, wenn die Summe aller Gegenkräfte, d.h. Federkraft — Reibungskraft, kleiner wird:,: als die von. der Flüssigkeit ausgeübte Kraft.-Die Rückstellung tritt ein, wenn die von der Flüssigkeit ausgeübte Kraft kleiner wird als die Differenz aus Federkraft und Reibungskraft. Je kleiner also die Reibungskraft wird, um so eher ist es möglich, daß bei dem' gleichen Flüssigkeitsdruck bzw. der gleichen Flüssigkeitsmenge ein- und ausgeschaltet wird.

Die auf den dem Verstellorgan vorgeschaltete.11 Teil einwirkende Reibungskraft wird erfindungsgemäß wesentlich herabgesetzt, indem der vorgeschaltete Teil in ein rohrförmiges Führungsstück eingesetzt und dieses Führungsrohr mit einem schlauchartigen, an sich bei Strömungsmengenmessern bekannten Dichtungskörper umschlossen wird, welcher einerseits an dem dem Verstellorgan abgekehrten Ende an dem Führungsrohr, an dem entgegengesetzten Ende dagegen an einem feststehenden Teil der Durchflußöffnung (Rohrwandung) dicht schließend befestigt ist. Das Führungsrohr wird zweckmäßig durch einen unmittelbar vor dem zu verstellenden Organ angeordneten Ring und durch einen zweiten, an dem anderen Rohrende angebrachten Ring oder ein anderes Führungsstück geführt. Wegen des das Führungsrohr umschließenden Dichtungskörpers ist es nicht notwendig, daß die Führungsflächen des verschiebbaren Rohres dicht schließend sind. Sie können vielmehr mit verhältnismäßig großem Spiel arbeiten, und es besteht daher keine Gefahr, daß durch Verunreinigungen, durch Ansatzbildungen o. dgl. die Reibungskraft unzulässig groß wird.

Es ist bereits eine strömungsabhängige Anordnung bekannt, bei der ein einem zu verstellenden Organ vorgeschalteter beweglicher Teil in seiner Bewegung geführt ist, doch weist diese bekannte Anordnung gerade solche reibungstechnischen Nachteile auf, die durch die besondere Ausgestaltung der Führung gemäß der vorliegenden Erfindung vermieden werden. ■

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

In einem Gehäuse 1 ist eine Verschlußklappe 2 um die Achse 3 drehbar gelagert. In die Bohrung 4 des Gehäuses ist ein Ring 5 fest eingesetzt, welcher als Führung für ein in der Längsrichtung der Bohrung verschiebbares Führungsrohr 6 dient. An dem anderen Ende des Rohres 6 ist ein Ring 7 So befestigt, mit Hilfe dessen das Rohr in der Bohrung 4 geführt ist. In das Rohr 6 ist ein Ring 8 eingesetzt, welcher sich gegen die Klappe 2 legt. Der Ring 8 stellt den der zu verstellenden Klappe 2 vorgeschalteten "beweglichen Teil dar. Die Anlagefläche des ,■■jjkinges 8 an die Klappe ist zweckmäßig kugel-"'förmig ausgebildet. Das Rohr 6 wird von einem Dichtungskörper 9 umschlossen, welcher einerseits an dem Ring 5 und andererseits an dem Ring 7 dicht schließend befestigt ist. Der Dichtungskörper 9 muß in der Längsrichtung zusammenschiebbar sein und wird zweckmäßig in an sich bekannter Weise als Wellrohr ausgebildet, damit eine Rückfederung erreicht wird. Steigt der gegen die Strömungsklappe 2 und gegen die Ringfläche des Ringstückes 8 ausgeübte Druck über einen bestimmten Wert an, so wird die Strömungsklappe 2 in die gestrichelt eingezeichnete Lage verstellt. Die Bewegung des am entgegengesetzten Ende der Klappe angebrachten Steuerstückes 10 kann in an sich bekannter Weise zur Betätigung irgendwelcher Schalt- oder Regeleinrichtungen benutzt werden. Die Durchführungsstelle des Strömungsklappenarmes durch die Gehäusewandung kann in ebenfalls bekannter Weise durch einen Federbalg o. dgl. abgedichtet werden. Da weder die Führungsfläche zwischen dem Ring 7 und dem Gehäuse 1 noch diejenige zwischen dem Ring 5 und dem Rohr 6 dicht zu schließen brauchen, kann an beiden Stellen verhältnismäßig viel Spiel vorgesehen werden. Die auf das bewegliche Rohrstück 6 ausgeübte Reibung ist daher verhä I tnismäßig gering.

An Stelle der in der Zeichnung dargestellten Ausbildung der Erfindung kann auch noch folgende Anordnung gewählt werden: Der Ring 7 wird in der Bohrung 4 in der gezeichneten Stellung fest angeordnet. Das Rohr 6 wird fortgelassen und der Ring 8 unmittelbar an dem Wellrohr 9 befestigt. Dieses Rohr dient dann an Stelle des Rohres 6 zur Führung des Ringes 8, welcher der Strömungsklappe 2 folgt. Um den Ring 8 in seiner axialen Lage festzuhalten, wird zweckmäßig noch eine zusätzliche Führung vorgesehen. Der Ring 5 fällt bei dieser Anordnung ganz weg, und das Wellrohr 9 wird χ nicht wie bei der oben beschriebenen Anordnung bei einer Bewegung des Ringes 8 in sich zusammengeschoben, sondern auseinandergezogen.

Es sind schon Strömungsmengenmeßgeräte bekannt, bei denen ein Staudruck auf einen federnden Balgen einwirkt, welcher an seinem einen Ende einen Staukörper trägt und an seinem anderen Ende an der Rohrwandung befestigt ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist aber der Staukörper nicht als ein an einem Verstellorgan anliegender Ring ge-

staltet, der die Durchflußöffnung· für das strömende Medium bildet, sondern als Platte, und der Balgen enthält eine Flüssigkeit, durch W'elche seine Verformung in Abhängigkeit vom Staudruck zum Anzeigegerät hin übertragen wird.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   ίο i. Einrichtung· zur Verstellung eines

   in einer Durchflußöffnung, beispielsweise in einer Rohrleitung, angebrachten beweglichen Verstellorganes in Abhängigkeit von der Strömungsmenge mit einem dem zu verstellenden Organ vorgeschalteten und an diesem anliegenden, in seiner Bewegung geführten Druckstück nach Patent 626 254, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgeschaltete Druckstück (8) in ein rohrfö-rmiges Führungsstück (6) eingesetzt ist und daß das Führungsrohr (6) von einem an sich bei Strömlingsmengenmessern bekannten schlauchartigen Dichtungsköorper (9) umschlossen ist, welcher einerseits an dem dem Verstellorgan. (2) abgekehrten Ende an dem Führungsrohr, an dem entgegengesetzten Ende dagegen an dem feststehenden Teil (Rohrwandung) dicht schließend befestigt ist.
2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsrohr an seinem dem Verstellorgan abgekehrten Ende (7) geführt ist.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich gegen das zu bewegende Organ (2) legende Fläche des beweglichen Druckstückes (8j kugelförmig ausgebildet ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen