DE639467C - Verfahren zur Herstellung von Gittern fuer Entladungsroehren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gittern fuer EntladungsroehrenInfo
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- H01J2893/00—Discharge tubes and lamps
- H01J2893/0001—Electrodes and electrode systems suitable for discharge tubes or lamps
- H01J2893/0012—Constructional arrangements
- H01J2893/0019—Chemical composition and manufacture
- H01J2893/0022—Manufacture
- H01J2893/0025—Manufacture by winding wire upon a support
Description
Bekanntlich lassen sich in einer normalen Triode mit schraubenförmig gewickeltem
Gitter die günstigsten Steuerverhältnisse nicht erreichen, wenn der Durchmesser der Stützdrahte
einen merklichen Bruchteil des Durchmessers der Kathode beträgt. Dieselbe Beschränkung
ergibt sich bei einer Mehrgitterröhre für das der Kathode zunächstliegende
Gitter und in geringerem Maße auch für die anderen Gitter. Die gegenwärtig geltende
Erklärung hierfür ist die, daß die Stützdrähte einen Elektronenschatten auf die Anode
werfen und daß diese Schatten direkt oder indirekt nachteilige Einflüsse auf die elekirischen
Eigenschaften der Röhre, beispielsweise deren Steilheit, haben.
Diese nachteiligen Wirkungen treten besonders merkbar bei Kleinröhren auf, deren
Elektroden naturgemäß einen geringen Ab-
ao stand voneinander haben. Bei manchen solcher Kleinröhren sind die Stützdrähte eben-
- so stark wie die Kathode oder wie der Abstand zwischen den verschiedenen Elektroden,
was auf die gegenwärtig üblichen Herstellungsverfahren zurückzuführen ist. Die heute
üblichen Verfahren der Punktverschweißung oder des Einwalzens des Gitterdrahtes sind
wirtschaftlich nicht gut ausführbar, wenn der Durchmesser der Stützdrähte kleiner als
0,1 mm ist. Dasselbe gilt für ein Verfahren, bei dem der vorzugsweise härtere Gitterdraht
in die Stützdrähte ganz eingedrückt wird. Hier ist die Grenze für die Stützdrähte sogar
schon etwa 0,5 mm.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gitterwendeln,
bei denen die Stützdrähte ungefähr den Durchmesser der Gitterdrähte haben und nicht mehr, wie früher, beträchtlich stärker
sind. Sie gestattet die wirtschaftliche Herstellung von Gitterwendeln, erforderlichenfalls
in einem ununterbrochenen Arbeitsverfahren, ohne die übliche Stützdrahtkonstruktion,
wobei der ganze dem Elektronenstrom ausgesetzte Draht ungefähr dieselbe Stärke hat wie der Gitterdraht. Man kann nach dem
vorliegenden Verfahren, das sich besonders für die Fabrikation von Kleinröhren eignet,
Wendeln bis herab zu 0,6 bis 0,7 mm Durchmesser aus einem Draht von 0,02 bis 0,03 mm
Stärke herstellen.
Zu bemerken ist, daß das vorliegende Verfahren, das für solche ganz kleinen Gitter entwickelt
ist, auch zur Herstellung von Gittern für viel größere Abmessungen geeignet ist.
Es ist bereits bekannt, Glühkathoden, vorzugsweise für Röntgenröhren, aus spiralig
oder wendelförmig „mit Hilfe eines Abstand-
halters, ζ. B. eines Metalldrahtes, gewickelten Drähten herzustellen und die auftretenden
elastischen Spannungen durch Ausglühen der Spiralen oder Wendeln und der Abstandhalten
in einer Wasserstoffatmosphäre. zu beseitigen Die vorliegende Erfindung wendet eine
noch weitergehende Erhitzung bei der Her-' stellung von Wendelgittern an. Die Stützdrähte,
die vorzugsweise nicht wesentlich' ίο dicker als der Gitterdraht sind, werden der
Länge nach auf einen Dorn aufgelegt, und um diesen wird der Gitterdraht unter Spannung
■ herumgewickelt. Darauf wird erfindungsgemäß
das Ganze (Dorn mit Gitterwicklung) in einer reduzierenden Atmosphäre, beispielsweise
Wasserstoff, derart erhitzt, daß eine Verschweißung zwischen den Stützdrähten und der Bewicklung eintritt; dann wird der
Dorn in seinem Durchmesser so verkleinert, daß man ihn aus der Wendel herausziehen
kann, etwa in bekannter Weise durch Einlegen in ein chemisches Bad, das ihn teilweise
auflöst, ohne die Gitterdrähte selbst anzugreifen. Der Dorn, der zweckmäßigerweise
mit Pulver von Alundum (Aluminiumearbonat) bekleidet ist, dient zur Aufrechterhaltung
der Form und Größe der Wendel beim Er-. hitzen - und Schweißen. Der" Wasserstoff
scheint das Verschweißen zu unterstützen, während der Alundumüberzug auf dem Eisendorn
das Verschweißen der Nickeldrähte mit dem Dorn verhindert. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung verwendet man einen Eisendorn in Gestalt eine's Drahtes
, von 2,5 mm Durchmesser mit einem Überzug eines, feuerfesten Materials, wie Aluhdum,
von einer Stärke von etwa 0,05 mm. Dieser Überzug soll das Anschweißen' des Domes
verhindern. Dann werden einige Stützdrähte aus Nickel von etwa 0,03 mm Durchmesser
parallel der Länge nach um den Eisendraht mit dem gewünschten Abstand gelegt und an
einem oder beiden Enden mit diesem Dorn verbunden. Dann wird ein Gitterdraht aus
Molybdän von etwa 0,03 mm Durchmesser unter Spannung um den Dorn und über die Stützdrähte gewickelt und das Ganze dann
bei 13500 in einer Wasserstoffatmosphäre erhitzt. Nach etwa fünf Minuten sind die
Gitterwicklungen fest mit den Stützdrähten verschweißt. Da der Molybdändraht bei
dieser Temperatur recht stark und fest ist und der thermische Ausdehnungskoeffizient
von Eisen wesentlich größer ist als der von Molybdän, wird wahrscheinlich die größere
radiale Ausdehnung des Eisendornes innerhalb der Molybdänwendel beim Erhitzen zwi-
: sehen den Stützdrähten und den Gitterwicklungen
einen beträchtlichen" Drtfck erzeugen,
der den Schweißvorgang erleichtert. Man-hat festgestellt, daß bei einer so hergestellten
Wendel die Gitterdrähte an den Berührungspunkten sich in die weicheren Nickel drähte
etwas eingedrückt haben.
■Darauf wird die Wendel in ein kaltes kon-' /Seijtnertes Salzsäurebad gelegt, das den Eisen-/döril
mehr und schneller angreift als die Nickel- oder Molybdändrähte. In wenigen Minuten hat sich der Durchmesser des Eisendornes
so weit verringert, daß er aus der Wendel herausgezogen werden kann. Wenn ein Gitterdraht verwendet wird, der durch die
Säure angegriffen wird, kann man den Durchmesser des bekleideten Dornes durch Entfernen
dieser Bekleidung so weit verringern, dß.ß sein Herausziehen aus der Wendel ermöglicht
wird. Die Alundumbekleidung kann von dem Dorn durch irgendein heißes Ätzmittel, wie Natronhydrat, abgeätzt werden.
Man kann auch den Eisendorn mit Chromoxyd bekleiden, das sich mit den Nickelstützdrähten
nicht verschweißt; in diesem Falle ist der Alundumüberzug nicht nötig.
Das Verfahren ist auf der Zeichnung an Hand von sechs Abbildungen veranschaulicht.
Abb. ι zeigt eine 'Wendel mit noch darin befindlichem Dorn.
Abb. 2 zeigt einen Teil einer solchen Wendel, stark vergrößert, im Querschnitt.
Abb. 3 zeigt das chemische Bad, in dem die Wendel behandelt wird.
Abb. 4 zeigt ein fertiges Gitter. Abb. S zeigt eine kontinuierlich arbeitende
Vorrichtung. '
Abb. 6 zeigt die eigentliche Wickelvorrichtung.
Der Draht ist (Abb. 1) auf einem Eisendorn ι aufgewickelt, der mit einem dünnen
Überzug 2 von feuerfestem Material, wie Alundum, versehen ist, der das Ankleben des
Gitters an dem Dorn verhindert. Dieser Überzug kann durch Aufspritzen von einer Suspension
von fein verteiltem Alundum in einer Nitrocelluloselösung oder' durch Eintauchen
des Dornes in diese Lösung erzeugt werden. Dann werden die Stützdrähte 3 längs des
Dornes um diesen herumgelegt und darauf der Gitterdraht 4, zweckmäßig aus Molybdän,
herumgewickelt. . Die Spannung der Gitterwicklung wird aus den früher angegebenen uo
Gründen hinreichend stark gewählt. Da die Wendel durch den Dorn getragen und in ihrer
Form gewahrt wird, kann man Stützdrähte und Gitterdrähte mit demselben, sehr kleinen
Durchmesser, etwa 0,02 bis 0,03 mm, verwenden. Der Dorn mit der Gitterwicklung
wird dann auf 13500 in der Wasserstoffatmosphäre erhitzt, bis der Molybdändraht fest
mit den Nickeldrähten verschweißt ist. Unter einem starken Mikroskop erkennt man an
einem Querschnitt gemäß Abb. 2, daß der Gitterdraht 4 an den Schweißstellen 6 in kleinen
Vertiefungen 5 der Stützdrähte 3 ruht. Darauf
wird aus dem Gitter gemäß Abb. 1 der Dorn ι entfernt und damit die endgültige
Gitterform gemäß Abb. 4 hergestellt. Zu diesem* Zwecke wird, wie erwähnt, der Dorn,
in seinem Durchmesser etwas verringert, bis er leicht herausgezogen werden kann. Manchmal
wird schon das Entfernen der Schicht 2 eine genügende Verringerung des Durchmessers
herbeiführen, während in anderen Fällen der Dorn teilweise weggeätzt werden muß.
Die in Abb. 5 und 6 dargestellte Maschine trägt auf der Grundplatte 9 eine Spule 10 fi?r
1S den Eisendorn 1 und vier Spulen 11 für die
Nickelstützdrähte. Diese fünf Drähte werden gleichzeitig nebeneinander durch die rohrförmige
Spindel 12 hindurchgezogen, in der sich eine herausnehmbare Hülse 13 befindet,
die vorn durch eine Platte 14 abgeschlossen ist. Diese Platte weist ein zentrales Loch für
den Dorndraht und vier darumliegende Löcher für die Nickeldrähte auf. Die Drähte werden
durch diese Führung mittels einer Klemmvorrichtung
17 hindurchgezogen, die auf einer durch ein Zahnrad 19 angetriebenen Förderspindel
1.8 sitzt. Wenn der Dorndraht mit den vier daran befindliehen seitlichen Stützdrähten
die Führung 14 verläßt, wird durch einen rotierenden Träger 20 der Gitterdraht 4
spiralförmig herumgewickelt; dieser Träger sitzt auf der Spindel 12 und trägt einen Zahnkranz
29, der mit dem Antriebsrad 19 im Eingriff ist. An diesem Träger sitzt auf einem
Zapfen 22 eine Spule 23, die den Gitterdraht trägt. Die erforderliche Spannung -wird dem
Gitterdraht durch die Spannvorrichtung 24 erteilt.
Die weitere Konstruktion der Maschine ergibt sich ohne weiteres aus der Zeichnung. 40'
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Gittern für Entladungsröhren, bei dem die
Stützdrähte, die vorzugsweise nicht wesentlich dicker als der Gitterdraht sind, der Länge nach auf einen Dorn aufgelegt
werden und um diesen der Gitterdraht unter Spannung herumgewickelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ganze (Dorn mit Gitterwicklung) in einer reduzierenden
Atmosphäre, beispielsweise Wasserstoff, derart erhitzt wird, daß eine Verschweißung zwischen den Stützdrähten
und der Bewicklung eintritt, und darauf der Dorn entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn aus Eisen,
der Stützdraht aus Nickel und der Gitterdraht aus Molybdän bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn mit einem
Überzug versehen wird, der ein Verschweißen der Stützdrähte und Gitterdrähte mit dem Dorn verhindert. €5
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Eisen bestehende Dorn mit einem Überzug aus
Aluminiumcarbonat oder Chromoxyd versehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste Schicht
des Dorns durch eine chemische Behandlung so weit abgetragen, beispielsweise
abgeätzt wird, daß der Dorn leicht aus dem Gitterkörper entfernt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US639467XA | 1933-10-03 | 1933-10-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE639467C true DE639467C (de) | 1936-12-05 |
Family
ID=22052531
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER91550D Expired DE639467C (de) | 1933-10-03 | 1934-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Gittern fuer Entladungsroehren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE639467C (de) |
-
1934
- 1934-10-04 DE DER91550D patent/DE639467C/de not_active Expired
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