-
Schalter Die Erfindung betrifft einen insbesondere für Wechselströme
bestimmten Schalter, dessen Schaltkontakte innerhalb einer Lichthogenkammer geöffnet
werden, aus welcher zugeführte hochgespannte Gase oder Dämpfe zwecks Löschung des
Lichtbogens auf einen geringeren Druck außerhalb der Lichtbogenkammer expandieren
und in einen luft- oder gaserfüllten Raum abströmen.
-
Falls die Gase oder Dämpfe aus der Lichtbogenkammer dieser Schalter
in die Atmosphäre unmittelbar oder durch einen Kamin abströmen, ergeben sich verschiedene
sehr wesentliche Übelstände; u. a. verursachen die aus der Lichtbogenkammer in die
Atmosphäre auspustenden Gase oder Dämpfe ein `ehr starkes, schußähnliches Auspuffgeräusch,
welches im wesentlichen infolge ihrer Entspannung von dem hohen Druck innerhalb
der Lichtbogenkammer auf den niedrigeren 1 )ruck außerhalb derselben sowie infolge
der Wärmeeinwirkungen des Lichtbogens auf die strömenden Gase oder Dämpfe, welche
hierdurch schlagartig sich erwärmen und ausdehnen, verursacht wird; ferner können
die ausputtenden, durch den Lichtbogen gewöhnlich außerordentlich hocherhitzten
Gase oder Dämpfe Gefahren, beispielsweise Brandgefahren, und sonstige Unzuträglichkeiten
für die Umgebung herbeiführen; auch sind für die Abführung der Hocherhitzten Gase
oder Dämpfe gewöhnlich gemauerte Schornsteine o. dgl. erforderlich, welche viel
Platz beanspruchen und gewöhnlich bauliche Vorkehrungen oder Veränderungen bedingen;
endlich gehen die oft wertvollen Gase oder Dämpfe infolge ihres Austritts in die
Atmosphäre verloren. Ein etwaiger Auspuff der Löschgase oder Dämpfe in einen ständig
gegen außen bz-%v. die Atmosphäre abgeschlossenen Auspuffbehälter ist selbstverständlich
nicht angängig, weil die Gase oder Dämpfe aus diesem einmal abströmen müssen.
-
Die vorerwähnten Übelstände ergeben sich in den bekannten ülschaltern
mit Löschkammern entweder gar nicht oder nur in sehr geringem Maße, weil die aus
den Löschkammern auspuffenden Gase, Dämpfe und flüssigen CSlmengen zunächst die
dicke, die Ausströmöffnungen der Löschkammern überlagernde ölschicht durchströmen
müssen, so daß sie bei ihrem Austritt aus dem Ü1 gekühlt und nicht mehr gespannt
sind; sie können daher bei ihrem Austritt aus der 01-oberfläche u. a. nur ein verhältnismäßig
geringes Auspuffgeräusch verursachen. Ähnliche Verhältnisse ergeben sich, wenn derartige
Schalter an Stelle mit 01, mit einer anderen isolierenden Löschflüssigkeit angefüllt
sind.
-
Die Übelstände der eingangs erwähnten Schalter sollen durch die Erfindung
beseitigt oder vermindert werden, und zwar dadurch, daß die Gase oder Dämpfe aus
der Lichtbogenkammer nicht unmittelbar oder durch einen Kamin in die Atmosphäre
abströmen, sondern in einen Luft- oder gaserfüllten Behälter, der gemäß der Erfindung
gegen außen
derartig abgeschlossen ist, daß Gase oder Dämpfe aus
ihm bei Erreichung oder Überschreitung eines bestimmten Druckes, der höher ist als
der Atmosphärendruck, nach außen allmählich, also mit geringerem Geräusch als beim
Einpuff aus der Lichtbogenkamnier, abströmen können, beispielsweise in die Atmosphäre
oder einen Gassammler. Der Behälter wirkt ähnlich einem Windkessel. aus welchem
Gase oder Dämpfe trotz plötzlichen, schlagartigen Einpuffs aus der Lichtbogenkammer
allmählich mit geringem Geräusch abströmen können.
-
Durch den Erfindungsgegenstand, also bei den in Rede stehenden Schaltern
die Verwendung eines derartig gegen außen abgeschlossenen Auspuffbehälters, daß
die eingepufften Gase oder Dämpfe aus ihm bei Erreichung oder Überschreitung eines
bestimmten Druklies nach außen, beispielsweise in die Atmosphäre, abströmen können,
wird gegenüber dem Auspuff der Gase oder Dämpfe aus der Lichtbogenkammer unmittelbar
oder durch einen Kamin o. dgl. in die Atmosphäre unter anderen vorteilhaften Wirkungen
erreicht, daß die beim Auspuff der Gase oder Dämpfe aus der Lichtbogenkammer auftretenden
Schallwellen nur in geringem Maße aus dem Behälter in die Atmosphäre gelangen können,
so daß das schußähnliche Auspuffgeräusch beim Auspuff aus der Lichtbogenkammer nur
in geringem Maße außerhalb des Auspuffbehälters wahrnehmbar ist; ferner, daß das
Geräusch der aus dem Behälter bei Erreichung oder Überschreitung eines bestimmten
Druckes abströmenden Gase oder Dämpfe infolge der allmählicbenAbströmung aus dein
Behälter nur noch verhältnismäßig schwach ist; auch werden die in den Behälter eingepufften
Gase oder Dämpfe infolge der nur allmählichen Abströmung aus diesem und ihres Verweilens
in dem Behälter gekühlt, beispielsweise durch die Behälterwandungen, und in ihrem
Voltunen verkleinert, so daß sie bei ihrer Abströmung aus dem Behälter Gefahren
und sonstige Unzuträglichkeiten nicht mehr verursachen können; weiter sind für die
Abführung der eingepufften Gase oder Dämpfe aus dem Behälter nach außen oder in
die Atmosphäre verhältnismäßig weite IZolire oder Kanäle nicht mehr erforderlich,
sondern nur noch enge Rohrleitungen; endlich können die in den Behälter eingepufften,
in vielen Fällen wertvollen Gase oder Dämpfe, wie beispielsweise Kohlensäure, nach
ihrer Allströmung aus dein Behälter und stattgehabter Kginpression in bekannter
Weise aufs neue für Schaltzwecke Verwendung finden. Dadurch, daß die in den heliiilter
eingepufften Gase oder Dämpfe bei Erreichung oder l'berschreitung eines bestimmten
Druckes nach außen abströmen können, ist gegenüber der Verwendung eines ständig
gegen außen abgeschlossenen Behälters, aus dem die Gase nicht abströmen können,
nicht allein ein den Behälter gefährdender Überdruck verhütet, sondern auch im Auspuffbehälter
ein zu großer Gegendruck, der die Expansion und Strömung der Gase oder Dämpfe und
damit deren Löscliwirkung"n außerordentlich beeinträchtigen und in manchen Fällen
sogar ausschließen würde.
-
Die Abströmung der in den Behälter eingepufften Gase oder Dämpfe kann
bei Erreichung oder Überschreitung eines bestimmten Druckes innerhalb des Behälters
in geeigneter Weise erfolgen, beispielsweise durch eine Drossel- oder Absperrvorrichtung;
welche bei Erreichung oder Überschreitung des bestimmten Druckes innerhalb des Behälters
den Gasen oder Dämpfen den Austritt aus dein Behälter nach außen gestattet, beispielsweise
in die Atmosphäre oder in einen Gassammler.
-
Der Behälter, in welchen die Gase oder Dämpfe aus der Lichtbogenkainmer
auspusten. kann diese in bekannter Weise ummanteln oder umschließen, welche Anordnung
den Vorteil ergibt, daß der Aufbau von Lichtbogenkammer und Schalter ein einfacher
ist, besondere Rohrleitungen zwischen diesen Teilen nicht erforderlich sowie Strömungsverluste
für die aus den Lichtbogenkaniniern aaspuffenden Gase oder Dämpfe vermindert sind.