DE636111C - Vorrichtung zum Zentrieren auszubohrender Zylinderbohrungen von Kraftmaschinen o. dgl. und zum Bestimmen des erforderlichen Ausbohrdurchmessers - Google Patents

Description

Das Hauptpatent betrifft eine Einrichtung zum Zentrieren auszubohrender Zylinderbohrungen von Kraftmaschinen o. dgl. und zum Bestimmen des erforderlichen Ausbohrdurchmessers, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer am Bohrkopf anzubringenden mechanischen Tasteinrichtung mit einer Einrichtung zur Übertragung des Tastergebnisses auf ein an beliebiger Stelle der Bohrmaschine anbringbares Anzeigegerät mit Eichung auf Millimeterbohrdurchmesser.

Im Hauptpatent ist ferner als eine zweckmäßige Ausführungsform vorgeschlagen worden, die Übertragung des Tastergebnisses auf elektrischem Wege durchzuführen. Es hat sich weiter gezeigt, daß eine andere Ausführungsform mit zusätzlichen Vorteilen in der Weise vorgesehen werden kann, daß die Übertragung des Tastergebnisses durch eine hydraulisch oder pneumatisch auf ein Druckanzeigegerät mit eichfähiger, ununterbrochener Anzeige wirkende Einrichtung bewirkt wird.
Durch eine solche Art der Übertragung des Tastergebnisses soll erreicht werden, daß das Tastergebnis fortlaufend auch während eines fortgesetzten Umlaufens der Bohrspindel bzw. des Bohrkopfes vor sich gehen kann. Dies läßt sich mit der im Hauptpatent beschriebenen elektrischen Einrichtung nicht durchführen. Die Verbindungsleitungen von dem Tastgerät zu dem an anderer Stelle untergebrachten Anzeigegerät würden sich während des Umlaufes verwickeln oder zusammendrehen und schließlich mindestens die Anzahl der Umläufe begrenzen. Würde man die Meßleitungen über Schleifringe und Schleifkontakte führen, so würden im Betriebe veränderliche Übergangswiderstände auftreten, welche die Messung und insbesondere die Eichung 4» des Anzeigegerätes wertlos machen würden. Mit einer pneumatischen oder hydraulischen Übertragung jedoch läßt sich eine ununterbrochene eichfähige Anzeige auch während eines beliebig langen Umlaufes der Bohrspindel erzielen. Infolgedessen kann beispielsweise die Bohrung eines Zylinders mit umlaufender Bohrspindel ihrer ganzen Länge nach bei gleichzeitiger Axialverschiebung des Werkstückes oder der Bohrspindel abgetastet werden.

Die Einrichtung wird zweckmäßig so getroffen, daß das eigentliche Tastwerkzeug auf eine Meßdose wirkt, von der aus die entstehenden Druckänderungen pneumatisch oder hydraulisch auf ein auf Millimeterbohrdurch-

messer geeichtes Druckanzeigegerät übertragen werden.

Die Druckübertragung kann mit Flüssig-= keiten erfolgen, am einfachsten aber mit Luf£j Temperaturänderungen haben keinen Einfluß| da die Dauer einer Abtastung nur kurz ist?- und das Meß- und Anzeigegerät vor jeder* Benutzung in bekannter Weise auf Null eingestellt werden kann. Auch barometrische ίο Einflüsse lassen sich leicht vermeiden, wenn vor Benutzung der Vorrichtung vorübergehend das Innere der Meßleitungen mit der Außenluft in Verbindung gebracht wird.

Ferner erfolgt die Übertragung der Druckänderungen zweckmäßig über eine an der Außenseite der Meßdose angebrachte Ringnut in einen aufgepaßten ruhenden Lagerring und von dort in eine ruhende Leitung zum Anzeigegerät, Umgekehrt kann freilich die Ringnut auch im Lagerring, an der Meßdose aber nur eine nach außen in die Nut führende Bohrung angebracht sein. Auf diese Weise kann bei langsam umlaufender Bohrspindel, also mit maschinellem Antrieb, die Bohrung abgetastet werden.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.

Der "Taster α mit einstellbarer Spitze b ist radial in einer Bohrung c des Gehäuses d gegen den Druck einer Rückführfeder e verschiebbar gelagert: Die radiale Verschiebung des Tasters α wird durch ein geeignetes Hebelwerk/¹ in axiale Drucke bzw. Entlastungen umgesetzt, welche eine im Gehäuse d eingespannte Membran g erfährt. Die Membran kann selbst federnd sein oder durch eine Druckfeder h unterstützt werden. Unter Umständen ist die Feder e entbehrlich. Der von Membran g abgeteilte untere Raum des Gehäuses d dient als Druckkammer. Von dort führt eine Bohrung I zum. Umfang einer konischen Dichtungsfläche i, die in einen Ring j eingepaßt ist. Dieser trägt innen eine Ringnut k, die dauernd in Verbindung mit der Bohrung / steht, andererseits Anschluß an eine Schlauch- oder Rohrleitung m hat, die zum

Druckanzeigegerät führt. Das Gehäuse d endigt nach unten in einen Zapfen n, an dem ein zweckmäßig als geschlossene fE ausgebildeter Stützring 0 für eine |i||ickfeder ρ befestigt ist. Die Feder ρ £|fruckt auf einen flachen Ringg, der sich ■ gegen die untere Fläche des ruhenden Ringes j legt und so für den nötigen Dichtungssitz der Konusfläche f sorgt. Da es sich hier bei den in Frage kommenden Aufgaben nur um ganz geringe Überdrucke handelt, ist die für die Meßgenauigkeit unerläßliche Dichtigkeit leicht zu erzielen. *

Am oberen, gegebenenfalls auch am unteren Ende der Vorrichtung ist ein Schraubzapfen r angebracht, mit dessen Hilfe das Tastgerät' an dem nur mit einigen Strichen angedeuteten Bohrkopf j befestigt werden kann.

Eine Beschreibung des Anzeigegerätes und der Leitungsführung erübrigt sich.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Zentrieren auszubohrender Zylinderbohrungen von Kraft- _t maschinen o. dgl. und zum Bestimmen des erforderlichen Ausbohrdurchmessers nach Patent 635 032, gekennzeichnet durch eine hydraulisch oder pneumatisch auf ein an beliebiger Stelle unterzubringendes Druckanzeigegerät mit eichfähiger, ununterbrochener Anzeige wirkende Einrichtung zur Übertragung des Tastergebnisses.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Anzeigegerät kommende Druckleitung (m) in einer Ringnut (k) endet, die einerseits von einem ruhenden, ringförmigen Teil (/),. andererseits von einem Teil der umlaufenden Tasteinrichtung' begrenzt ist und durch Bohrungen (/) auch bei ständigem Umlauf der Tast- und Übertragungseinrichtung (a-g) in dichter und ständiger Verbindung mit dieser Einrichtung bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

. gebrückt IK Der reichsdruckerei