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Verfahren zum selbsttätigen Hinundherbewegen von Flügeln Die Erfindung
hat ein Verfahren zum selbsttätigen Hinundherbewegen von Flügeln zum Gegenstand,
z. B. in einer liegenden oder stehenden Mischvorrichtung bzw. in einem Rührwerk,
das zum Durchmischen von Stoffen, z. B. von festen, stückigen oder körnigen Stoffen,
flüssigen Massen, insbesondere aber von Flüssigkeiten, dient, welche spezifisch
schwere, feste oder plastische Stoffe in Suspension enthalten.
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Bei derartigen Mischern setzen sich die im Mischgut befindlichen
spezifisch schweren, festen oder plastischen Bestandteile, wie Salze, Erden, Körner
usw., beim Stillstand des Mischwerkes in den meistens spezifisch leichteren Flüssigkeit
bzw. im Losungsmittel am Boden des Behälters ab. Die Mischer können dann bei ihrer
Inbetriebsetzung nur unter Anwendung sehr großer Kräfte in Gang gebracht werden;
oft entsteht aber auch eine völlige Arretierung des Rührwerkes, und man ist dann
gezwungen, den steckengebliebenen Mischflügel durch eine besondere Vorrichtung aus
dem Sediment hochzuziehen, was aber sehr umständlich ist.
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An Vorrichtungen zum Hochziehen der Flügel ist ein Reibradantrieb
bekanntgeworden.
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Durch die Reibräder sollen die Flügel nach oben gehoben werden und
beim Lösen des Reibschlusses durch ihr Eigengewicht selbsttätig in die Tieflage
zurückfallen. Weiterhin ist es bekannt, die Flügel mittels der durch die zu behandelnden
Stoffe ausgeübten Reaktionskräfte anzuheben. Ein Zurückgehen soll durch das Eigengewicht
der Flügel bewirkt werden. Konstruktionen von Rührwerken, die auf diesen Grundlagen
aufgebaut sind, werden, was wohl ohne weiteres verständlich ist, aber bei den vorher
geschilderten Verhältnissen versagen müssen. Insbesondere ist durch das Eigengewicht
ein Eindringen eines in Drehbewegung befindlichgen Flügels in flüssigen, geschweige
denn in festen Stoffen nicht zu erwarten. Die durch die Stoffe e verursachten Kräfte
hat man auch schon dazu benutzt, Strombrecherleisten aus dem Mischgut selbsttätig
in eine gevünschte und zweckentsprechende Höhe zu heben, in der sie während des
Betriebes verbleiben, um ihne erstrebte strombiechende Wirkung auszuüben. Im Gegensatz
dazu kommt es aber in vorliegendem Falle nur auf die Wirkung der Reaktionskräfte
der bewegten Stoffe an. Auch sind die erwähnten Strombrecherleisten nicht als Rührflügel
anzusprechen.
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Um die bei Rührflügeln auftretenden Schwierigkeiten zu vermeiden,
wird nach der Erfindung vorgeschlagen, die bei der Bewegung der Flügel in den Stoffen
entstehenden Reaktionskräfte zur Hinundherbewegung bzw. zur Hebung und Senkung der
Rührflügel auszunutzen. Die Bewegung des Rührflügels wird dadurch bewirkt, daß der
Flügel auf der Welle frei beweglich angeordnet ist und die Welle mit Flächen fest
verbunden ist, an denen der Rührflügel gleitend geführt wind.
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Um eine Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse, insbesondere an
das Mischgut, zu erzielen,
werden die Führungen neigbar oder elastisch
gemacht. Ja nach den Erfordernissen kann man die Gleitflächen schraubenlinienförmig
oder gerade ausführen. Es ist auch möglich, den Mischflügel, entsprechend dem jeweiligen
Verwendungszweck und den Eigenschaften der zu behandelnden Stoffe, besonders zu
formen und verschieden schwer auszuführen, um die Geschwindigkeit bei der hin und
her gehenden Bewlegung zu regeln; der Mischflügel kann z. B. auch die Form einer
Schraube oder eines nach unten gerichteten Keiles aufweisen.
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Selbstverständlich kann der Flügel auch exzentrisch zur Mittelachse
des Behälters gesetzt werden.
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Die Zeichnung zeigt in zwei Abbildungen eine Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes in seiner Anwendung auf einen Mischer.
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Die Welle 1 des von der Antriebswelle 2 über die Kegelräder 3, 4
angetriebenen Mischers ist im Mischergefäß 5 in dem Lager 6 gelagert. Der Mischflügel
7 ist lose und in Richtung der Welle beweglich auf der Welle I gelagert. Mit der
Welle I sind zwei schraubenlinienförmige Führungen 8, 9 verbunden; ihre Neigung
ist durch die SchraubenIo, II, 12 und Hebel 13, I4, 15 einstell- und feststellbar,
Die Führung 8 dient zum Hinaufbefördern, die Führung 9 zum Abwärtsbewegen des Flügels
7. Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Wird die Antriebswelle I in Bewegung gesetzt,
so rotieren die Führungen 8, 9 mit. Der Flügel 7 legt sich infolge der auftretenden
Widerstände mit seiner unteren Kante 16 gegen die Fürung 8 und wird an dieser Führung
gleitend bis in die strichpunktiert dargestellte Lage hochgehoben. Sobald der Flügel
oben angekommen ist, stößt seine obere Kante 17 an die Führung 9. Der Flügel wird
jetzt infolge der auftretenden Reaktionskräfte an der Gleitfläche langsam nach unten
gedrückt; hierdurch werden zuerst die leichteren Bestandteile des Mischgutes mit
der Flüssigkeit vermischt und allmählich die untenliegenden schwereren. Der Flügel
gleitet in die unterste Stellung, wo er verbleibt und mit der Welle rotiert. Treten
unerwartet i,rge'ndwelche größeren Widerstände auf, dann Aann der Flügel sich leicht
in der beschriebenen Weise ständig auf und ab bewegen.
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Durch entsprechende Stellung der Führungsflächen bei entsprechender
Tourenzahl wird der Flügel dauernd hin und hler bzw. auf und ab gleiten.
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Diese Erfindung kann neben stehenden oder liegenden Mischern bei
Schlagmaschinen, beispielsweise Buttermaschinen, Zerldeinerungsvorrichtungen, För
dergeräten mit Flügeln, Pumpen, wie überhaupt bei Maschinen, bei denen Flügel Anwendung
finden, benutzt werden.
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PATENTANSPRTCXE : 1. Verfahren zum selbsttätigen Hinundherbewegen
von Flügeln, die mit einer Welle rotieren, in Richtung der Wellenachse, insbesondere
in Rührbehältern für die Behandlung von Flüssigkeiten oder festen oder flüssigen
und festen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Stoffe infolge der
Drehung der Flügel ausgeübten Reaktionskräfte sowohl für die Hin- wie auch für die
Herbewegung der Flügel ausgenutzt werden.