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Phosphorhaltige brennbare Nebelstoffe Die Erfindung betrifft phosphorhaltige
brennbare Ladungen oder Gemische, welche bei der Verbrennung Nebel erzeugen.
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Man hat z. B. schon vorgeschlagen, wasserlösliche bzw. in Wasser zersetzliche
Metallphosphide (Erdalkaliphosphide) zur Rauchentwicklung nach einer Explosion zu
verwenden, z. B. auf dem Wege, daß das Phosphorcalcium durch Wasser Phosphorwasserstoff
entwickelt und durch dessen Selbstentzündlichkeit nach erfolgter Explosion Rauch
erzeugt wird. Die Herstellung solcher Gemische ist teuer und schließt große Gefahren
in sich wegen der leichten Selbstentzündlichkeit ihrer Bestandteile.
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Es ist andererseits bekannt, daß durch Verbrennung von Gemischen oder
Ladungen, die Phosphor in freiem oder gebundenem Zustande enthalten, ein weißlicher
Nebel erzeugt wird, in dem die verbrannten Phosphorteilchen, wie Phosphorpentoxyd,
in feinster Verteilung in den Verbrennungsgasen in der Schwebe bleiben.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung gegenüber diesen bekannten Gemischen
besteht darin, daß als Phosphorträger durch Wasser nicht zersetzbare Metallphosphide,
Zinkphosphid, Mangankupferphosphid, Kupfereisenphosphid und ähnliche Phosphide,
insbesondere Ferrophosphor, verwendet werden. Solche Schwermetallphosphide enthalten
relativ hohe Mengen von Phosphor; Ferrophosphor z. B. etwa 25 °/o Phosphor.
Sie haben den weiteren Vorteil bei geeigneter Zusammensetzung des Verbrennungsgemisches,
daß nicht nur der durch die Reaktionswärme bei der Verbrennung frei gewordene (ausgetriebene)
Phosphor weiße Nebel erzeugend verbrennt, sondern auch das in dem Metallphosphid
enthaltene Metall, z. B. Eisen, Kupfer, Zink o. dgl., mitverbrennt. Die Verbrennungsprodukte
solcher Metalle sind aber verschiedenfarbig und führen also, da sie ebenfalls fein
suspendiert in der Luft in der Schwebe bleiben, zu einer Färbung des erzeugten Nebels,
die vorteilhaft ist, weil ein solcher Nebel je nach der Art des verbrannten Metalls
sich der Farbe der Umgebung leichter anpassen läßt.
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Ein weiterer Bestandteil des Nebel erzeugenden brennbaren Gemisches
oder der Ladung besteht dann aus einem verbrennbaren Metall, zweckmäßig Aluminium,
welches in solcher Menge hinzugefügt wird, daß die bei seiner Verbrennung auftretende
keaktionswärme ausreicht, um den Phosphor aus dem Metallphosphid auszutreiben und
gleichzeitig das Metall und den Phosphor auf genügend hohe Temperatur zur Verbrennung
dieser Bestandteile zu erhalten. Der Sauerstoff zur Verbrennung kann etwa in Form
von reinem Sauerstoff dem Gemisch
beigefügt werden dadurch, daß eine Sauer- |
stoffpatrone o. dgl. in die Mischung einge- |
setzt wird: Es kann aber auch der Mischung |
eine besondere Sauerstoff enthaltende Ver->o@ |
bindung beigefügt werden, welche bei Initih - |
zündung an einer Stelle des Gemisches Saü |
stoff frei werden läßt, der sich bei der . . |
brennung mit dem Aluminiumpulver oder' |
einem anderen mit Sauerstoff Wärme - erzeugenden Metallpulver verbindet und worauf
sich dann die Reaktion durch die ganze Masse mit regelbarer Abbrenngeschwindigkeit
je nach den Mengenverhältnissen zwi-. schen den Mischungsbestandteilen fortsetzt.
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Beispielsweise kann die. Mischung aus q.0 lcg Ferrophosphar, i o kg
Aluminiumpulver und einem Sauerstoffträger bestehen, der an frei werdendem Sauerstoff
diejenige Menge enthält, welche zur Verbrennung der Bestandteile der Mischung, nämlich
des Aluminiumpulvers von io kg und des Eisens sowie des Phosphors in den qo kg ,Ferrophosphor,
ausreicht. Unter Umständen kann sogar als Sauerstoffträger ein Phosphat beigefügt
werden, wobei der Phosphorgehalt dieses Phosphates, z. B. Tetracalciumphosphat,
für die Vernebelung_ nur eine untergeordnete Rolle spielt.
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Bei dem Herstellungsverfahren solcher der Vernebelung dienenden brennbaren
Gemische nach der Erfindung kann man so vorgehen, daß das in bekannter Weise im
elektrischen Ofen gewonnene Metallphosphid, z. B. Ferrophosphor, der stückig dort
anfällt, durch Mahlen pulverisiert wird. Diesem Pulver wird dann das die Reaktionswärme
erzeugende Metallpulver, z.,B. Aluminiumpulver, gleichmäßig beigemengt und, wenn
man nicht mit reinem Sauerstoff zur -Verbrennung arbeitet, sondern mit einer Sauerstoffverbindung,
auch diese Verbindung in Pulverform wieder beigemengt.
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Ein besonderer Vorteil des Nebel erzeugenden Gemisches oder der Ladung
nach der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß durch die den Phosphorverbrennungsprodukten
beigefügten Metallverbrennungsprodukte, z. B. durch das Eisenoxyd, eine Erhöhung
des spezifischen Gewichtes der Nebelbestandteile hervorgerufen wird. Das hat zur
Folge, daß die Nebel gegen Luftbewegungen träger sind und daß sie auch langsam--
aus der
Atmosphäre nach-unten sinken. Das ermög- |
licht insbesondere die Verwendung dieser |
Mischungen in Raketenform an Flugzeugen |
,der Einnebelung von zu schützenden Ob- |
den von oben her, unter Umständen auch |
Einnebelung durch Beschuß in die Atmo- |
4häre oberhalb der zu schützenden Objekte |
vom Boden her. Ebenso besteht die Möglich- |
keit, ortsfeste Objekte durch Abbrennen dieser unmittelbar daran angebrachten Sätze
einzunebeln.
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Als besonderes Beispiel eines Vernebelungsgemisches nach der Anmeldung
diene das folgende: 40 kg Ferrophosphor, 2o bis 25 °1o P-Gehalt, handelsüblich,
mit einigen Prozenten Si oder Si-arm gepulvert, 2o kg Kohlepulver, beispielsweise
Holzkohlenpulver, handelsüblich, 5 kg Zinkstaub, handelsüblich, 3 kg Magnesiumpulver,
technisch handelsüblich, i o kg K N 0s, gepulvert, technisch handelsüblich, .
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io kg KCl03, gepulvert, technisch handelsüblich.
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Ein- zweites Beispiel, -bei welchem als Wärmeträger ein Metallpulver
dient, ist das folgende: q.o kg Ferrophosphor, 2o bis 25 °/o P, Qualität wie oben,
io kg Aluminiumpulver, technisch handelsüblich,' 15 kg Sauerstoffträger, beispielsweise
davon i o kg K N 03 und 5 kg K Cl 0g, technisch handelsüblich gepulvert.