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Tragklemme für Freileitungen Eine bekannte Erscheinung bei Freileitungen
ist das Schwingen der Leiter. Die dem Leiter aufgedrückten Schwingungen äußern sich
als Wellen, die entsprechend den physikalischen Gesetzen als stehende oder Wanderwellen,
Longitudinal- oder Transversahvellen auftreten können. Als Ursache dieser Schwingungserscheinungen
können Temperaturschwankungen oder Winddruck angenommen werden, auch ist es möglich,
das Impulse von der Erde über den Mast auf die Leitung übertragen werden.
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Bei Höchstspannungsfreileitungen, die Seile großer Durchmesser oder
Hohlseile als Leiter erfordern, ergibt sich die Notwendigkeit, die neu zu bauenden
Anlagen gegen den Einfluß der Schwingungserscheinungen zu schützen, die, wenn sie
als Dauerschwingungen auftreten, den Leiter mechanisch zerstören. Die gefährdeten
Stellen des Leiters liegen an den Austrittsstellen der Leiter aus den Klemmen, also
da, wo die Schwingungen einen Widerstand finden. Es ist nun verschiedentlich versucht
worden, den schädlichen Einfluß der Schwingungen zu beheben. Bekannt sind sogenannte
Schwingungsdämpfer, welche als Gewichte an die Klemmen gehängt oder auf den Leiter
in der Nähe der Klemmen in Form von runden Körpern aufgeschraubt werden. Ferner
sind Anordnungen bekanri@-- die bei Hohlseilabspannklemmen verlängerte Füllbolzen
vorsehen, deren Länge so gewählt ist, daß das Ende des Füllbolzens im Innern des
Hohlseils noch ein Stück über die Klemmhülse hinausragt, wodurch aber nur die schädliche
Kerbwirkung vom Austritt aus der Klemme auf das Ende des Füllbolzens verlegt wird.
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Ferner ist es 'bekannt, in einer Klemme über dem Druckstück eine Blattfeder
einzulegen, so daß das Seil unter dem Einfluß von Schwingungen nicht nur
eine Bewegung nach oben ausführen kann, sondern auch unter dem Einfluß von verschiedener
Zugbeanspruchung in den benachbarten Feldern in der Klemme hin und her rutschen
kann. Diese Ausführungsform der Federklemme beseitigt die Beanspruchung der Klemme
und der Isolatoren durch Schwingungen in der Vertikalen nicht, sondern ermöglicht
weitere Beanspruchungen des Seiles dadurch, daß es bei der Schwingung des Aufhängepunktes
nach unten nicht abgefedert wird, sondern auf die Klemmunterlage 'hart aufschlägt.
Außerdem rutscht das Seil in dieser Klemme hin und her, weil es nicht fest eingespannt
ist. Das Rutschen des Seiles in der Klemme ist nur bei einem Bruch des Seiles in
einem Felde von Vorteil oder notwendig, jedoch unter normalen Verhältnissen schädlich.
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Um diese. Nachteile zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden,
-Hochspannungsfreileitungen von zwei oder mehreren Klemmenkörpern zu halten, die
federnd und gelenkig mit der Isolatorenkette verbunden sind, so daß mechanische
Schwingungen der Leitung über die Befestigungsstelle hinweg von einem Spannfeld
auf das benachbarte
übertragen werden können. Zu diesem Zweck ist
z. B. ein Blattfederpaket vorgesehen, dessen Mitte an der Isolatorenkette befestigt
istx; und dessen beide Enden mit je einer Klemrd versehen sind. Gefährdete Stellen
in der Nähe der Klemmen sind hierbei vollkommen'-vermieden, da die Befestigungsstellen
der-Tragklemme den Schwingungen folgen können.
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Gemäß der Erfindung wird das Freileitungsseil nicht unmittelbar auf
die Blattfeder gelegt, sondern es wird eine Zwischenlage vorgesehen, die so ausgebildet
ist, daß sie aus einem elastischen Bandstreifen besteht, auf dem eine Anzahl von
Druckklötzen für das Seil befestigt ist.
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In Abb. i ist schematisch die vertikale Beweglichkeit des Befestigungspunktes
des Seiles an der Tragklemme angedeutet. Dieser Punkt kann sich zwischen tt und
ai beliebig verschieben, wenn z. B. das Seil nach oben oder unten ausschwingt. Aus
der Abb. 2 ist die Zwischenlage ersichtlich, auf die das Seil gelegt wird. Sie besteht
aus einem elastischen Band, auf dem Tragklötze für das Seil nebeneinander befestigt
werden, die eine dem Seildurchmesser entsprechende Ausnehmung besitzen, um eine
gute Auflage für das Seil zu bilden. Diese Tragklötze werden zweckmäßig aus dem
gleichen Material hergestellt wie das Leitungsseil. Ibas Band mit den Klötzen wird
durch bekannte Mittel an der Blattfeder befestigt. Der mittelste Tragklotz oder
mehrere in der Mitte liegende Tragklötze können zur festen Einspannung des Seiles
an einem Punkt benutzt werden, z. B. indem sie schellenartige Gegenstücke erhalten,
die mit den Tragklötzen verschraubt werden. Dadurch werden die betreffenden Tragklötze
breiter und ergeben so die Möglichkeit einer Gleitführung in den Seitenwangen der
Tragklemmen.
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Abb.3 zeigt Tragklötze, die mit Zapfen in annähernd vertikalen Schlitzen
der Seitenwangen der Klemmen geführt sind, so daß sie den Schwingungen des Seiles
folgen können.
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Abb. q. zeigt in Draufsicht und Ansicht eine vollständige Seilklemme
mit auf einer Feder gelagertem Klötzchenband. Der Leiter i ruht in den Ausnehmungen
der auf dem Bande q. befestigten Tragklötze 2. Die mittleren Klötze 3 sind zur festen
Einspannung mit einer Deckplatte 3' versehen, die aufschraubbar ist. Durch Zapfen
5 ist das Band q. gegen.-Verschiebung gesichert. Diese Zapfen greifen in Löcher
der Blattfeder 6, die jedoch als Langlöcher ausgebildet sind, um eine gewisse Verschiebung
bei Verbiegung der Feder zu gestatten. Um ein Her--.ausspringen der Seilenden zu
verhindern, erhalten auch die Klötze 9 aufschraubbare Schellen 9'.
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Die Seitenwandungen des Schellengehäuses 8 sind mit Auskragungen versehen,
in denen die breiteren mittleren Klötze 3 gleiten können und geführt sind. Dadurch
ergibt sich eine Verschiebbarkeit des festen Einspannpunktes zwischen den Punkten
a, a' und b, b'.
Die ganze Aufhängung ist dadurch in vertikaler Richtung beweglich.
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Eine .andere Ausführungsform des Erfindungsgedankens zeigt Abb. 5.
Die Hauptmerkmale, vertikale Beweglichkeit und elastische Unterlage sind auch bei
dieser Ausführung zu erkennen. Das Seilauflager io ist, wie üblich, in der Mitte
als Einspannstelle i i für das Seil ausgebildet. Seitliche Zapfen 12 haben die >Möglichkeit,
in dem Längsschlitz 13 des Gehäuses I q. sich nach oben und unten zu bewegen. Die
elastische Unterlage ist bei dieser Klemme durch eine Druckfeder 15 gegeben, welche
im Unterteil des Gehäuses 1¢ gelagert ist und auf ihrem Oberteil das Seilauflager
io für das Seil elastisch trägt.
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Selbstverständlich kann die Tragklemme gemäß der Erfindung auch mit
schwingungsdämpfenden Einrichtungen kombiniert werden, denn ihr Zweck ist nicht
allein der, die Schwingungen von einem Feld in das andere Feld übergehen zu lassen,
sondern dies soll nur so weit ermöglicht werden, als notwendig ist, um eine übermäßige
mechanische Beanspruchung des Seiles an den Aufhängestellen zu vermeiden.