-
Prüfanlage für Flugmotoren Jeder Flugmotor wird, bevor er in das Flugzeug
eingebaut wird, einer genauen Prüfung unterworfen. Damit diese hinreichende Aufschlüsse
über seine Brauchbarkeit ergibt, genügt es nicht, den Motor mit Drehzahlen und Leistungen
arbeiten zu lassen, die betriebsmäßig auftreten, sondern es müssen auch die Verhältnisse
der den Motor beim Flug umgebenden Luft mit möglichster Naturtreue nachgeahmt werden,
da die Wärmeabfuhr aus dem Motor durch. die vorbeistreichende Luft einen wesentlichen
Betriebsfaktor darstellt. Es erscheint zunächst sehr einfach, durch ein Gebläse,
das unter Umständen regelbar ist; den Motor mit einer genügend großen Luftmenge
anzublasen. In Wirklichkeit sind jedoch die hieraus entstehenden Aufgaben sehr schwierig,
und zwar deshalb, weil der Motor bei der Prüfung an dem Propellerende mit der Bremsmaschine
(Prüfmaschine) verbunden werden muß, so daß man also die Luft zwischen Motor und
Bremsmaschine zuführen muß. .Der Abstand zwischen Motor und Bremsmaschine ist nämlich
durch die L'a'nge der Kupplungswelle beschränkt. Man hat früher daran gedacht, die
Luft vom Gebläse aus durch Leitungen zum Motor zu führen. Es zeigt sich jedoch,
daß auf diesem Wege eine gleichmäßige Verteilung der zuzuführenden Luft auf die
ganze Motorfläche; vor allem, wenn es sich um Sternmotoren handelt, nicht zu erreichen
ist. Die Luftgeschwindigkeiten sind an den einzelnen Stellen des Querschnittes sehr
stark voneinander verschieden, urid die Folge davon ist, daß das Prüfergebnis auf
dem Prüfstand den tatsächlichen Verhältnissen im Fluge nicht entspricht. Außerdem
ist eine derartige Anlage teuer, da sie ein großes Rohrleitungsnetz erfordert.
-
Wenn man nach einem anderen Vorschlag eine Prüfanlage in der Weise
ausbildet, daß man das ganze Flugzeug in eine zu seiner Aufnahme geeignete Kammer
einsetzt, die mit Einrichtungen zur Erzeugung und Änderung der Luftgeschwindigkeit
versehen ist, so sind zur Erzeugung der für die Prüfung erforderlichen Luftströmung
außerordentlich große Gebläse erforderlich, die viel Leistung verzehren. Außerdem
muß man dann sehr darauf Rücksicht nehmen, daß die Luftverteilung in der Kammer
auch wirklich der Luftverteilung beim Fluge entspricht, wenn man keine fälschen
Ergebnisse erhalten will. Gerade die Erfüllung dieser Bedingung ist recht schwierig.
Außerdem ist eine Motorprüfung als solche nicht ohne weiteres möglich, denn der
Motor sitzt im Flugzeug, kann also nicht mit einer Prüfmaschine gekuppelt werden.
Man wird also für die Motorprüfung grundsätzlich auf Anordnungen zurückkommen müssen,
wie sie bereits beschrieben sind. Auch die Erfindung geht davon aus, daß der zu
prüfende Motor mit einer Prüfmaschine gekuppelt ist, und daß durch ein Gebläse Kühlluft
zugeführt wird. In Abweichung von den bisherigen Vorschlägen sind gemäß der
Erfindung
der zu prüfende Motor und die für ihn vorgesehene Prüfmaschine in getrennten Räumen
aufgestellt.- Der die Prüfma,: schine aufnehmende Raum stellt dabei d¢zt Luftschacht
dar, durch welchen die Kühllt@fi. dem zu prüfenden Motor zuströmt. Die Aus' " strömöffnung
des die Prüfmaschine aufneh-" tuenden Raumes ist nach Art einer Düse ausgebildet.
Zweckmäßig ist es dabei, der Prüfmaschine eine windschnittige Verkleidung zu geben,
um die Strömung möglichst nicht zu stören.
-
Der Vorteil; der durch die neue Anordnung erreicht wird, läßt .sich
ohne weiteres ernennen. Dadurch, daß der Motor jetzt vor einer großen Düse sitzt,
in der praktisch keine Strömungsstörung auftritt, werden Unregelmäßigkeiten der
Bespülung mit Luft ausgeschaltet. Die Entfernung zwischen Motor und Prüfmaschine
ist kurz, so daß keine Verbindungsschwierigkeiten zwischen den beiden Maschinen
bestehdn. Die Rohrleitungen, die bisher angewendet werden mußten, fallen vollkommen
weg. Infolgedessen werden die Strömungswiderstände geringer. Man kommt daher auch
mit einer geringeren Gebläseleistung aus. Schließlich werden auch die Unterhaltungskosten
geringer, denn es breuchen keine Rohrleitungen mehr überwacht und instand gehalten
zu werden.
-
In den Abb. i und 2 ist ein Ausführungsbeispiel: der Erfindung dargestellt.
Der zu prüfende Motor i ist auf einem Sockel 2 gelagert und durch eine Welle 3 mit
einer als Pendelmaschine ausgebildeten Prüfmaschine q. verbunden. Der Prüfmaschine
ist durch Kappen 5 und 6 eine windschnittige Form geben. Zur Zuführung der Luft
dient in an bekannter Weise ein Gebläse 7, das im .e'ihn 8 untergebracht ist, und
das durch ;.einen Stutzen 9 mit dem Raum io in Verbin-`äüng steht. Dieser Raum io
ersetzt die früher benutzten Luftleitungen. Er stellt also gewissermaßen als Ganzes
die Druckleitung lax, die das Gebläse 7 mit der düsenähnlichen Ausgtrömöffnung i
i verbindet. Bei dieser Anordnung ist der Eintrittsquerschnitt der Düse i i frei,
d: h. es ist nichts vorgebaut, was die Gleichmäßigkeit der Strömung in der Düse
wesentlich stören könnte. Der Einfluß der Prüfmaschine auf die Strömungsverhältnisse
kann bei dieser Anordnung praktisch vernachlässigt werden. Es kann zweckmäßig sein,
dem Gebläse 7 einen turmartig ausgebildeten und als Ansaugeschacht dienenden Raum
i 2 vorzuschalten, damit in an sich bekannter Weise die Luftgeräusche gedämpft werden.