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Balkenwaage zum Herstellen von Mischungen Die Erfindung betrifft eine
Balkenwaage, insbesondere zum Herstellen zahnärztlicher Mischungen u. dgl., deren
Lastschalen auf den entgegengesetzten Balkenarmen in gegenseitig beeinflußbarem
Abstandsverhältnis von der Balkenschwingungsachse sitzen. Die Herstellung von Gemischen
erfolgt dabei durch gegenseitiges Auswiegen der in den Lastschalen befindlichen
Stoffe, und es sind Mittel vorgesehen, um die Mischungsteile ohne Verzögerung ummittelbar
zu vereinigen.
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Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art besteht der Waagebalken
aus einer die beiden Lastschalen verbindenden und das gegenseitige Überschütten
ermöglichenden Schüttrinne, und das Abstandsverhältnis der beiden Lastschalen zur
Balkenschwingungsachse wird dadurch verändert, daß letztere selbst längs des Balkens
verschoben wird. Ebenfalls für Mischzwecke brauchbar sind die Balken-,vaagen, bei
denen die eine Lastschale fest am Balken sitzt, während die andere verschiebbar
angeordnet ist.
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Diese bekannten Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie verhältnismäßig
verwickelt gebaut und daher teuer sind und daß bei ihrer Benutzung leicht Einstellfehler
vorkommen können. Außerdem fehlt eine Vorrichtung, um die gemischten Stoffe ohne
Beschädigung des Waagebalkens innig miteinander zu mengen.
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Die Erfindung bezweckt nun, eine einfache und dabei doch zuverlässige
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der die erwähnten Mängel nicht
anhängen und die insbesondere zum Auswiegen der Bestandteile für zahnärztliches
Amalgam oder für pharmazeutische Mischungen verwendet werden soll, und ihr Wesen
ist dadurch gekennzeichnet, daß der eine Balkenarm mindestens eine, und der andere
Balkenarm mehrere auswahlbare Lastschalen aufweist, wobei die Anzahl der letzteren
sich nach Maßgabe des gewünschten Mischungsverhältnisses und nach Art der Bestandteile
richtet, und daß unterhalb des Waagebalkens eine gemeinsame Auffangvorrichtung für
das abgewogene Gut vorgesehen ist.
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Bei einer vorzügsweisen Ausführungsform der Erfindung weist der eine
Balkenarm nur eine einzige Lastschale auf, die größer alsdie am anderen Balkenarm
angeordneten Lastschalen gehalten ist. Der Waagebalken ist erfindungsgemäß stets
um seine Längsachse drehbar angeordnet, und der mit Anschlag und Rückstellfeder
versehene übliche Lagenzeiger ist dabei als Handhabe zum Drehen des Balkens ausgebildet.
Die gemeinsame Auffangvorichtung besteht aus einem zweckmäßigerweise entfernbaren
Trog oder einer besonderen Mischvorrichtung, die am Ende einer schräg einstellbaren,
abgestützten Rinne mit einem Absperrglied angeordnet ist, wobei die Rinne mit Einrichtungen
für
Flüssigkeitszufuhr ausgestattet sein kann |
Oberhalb,der Waagebalkenarme ist ein Ge |
stell angeordnet zum Einsetzen von Vorrich |
tungen, die zur Aufnahme und Zuteilung "c; 1 |
Wiegegut dienen und die mit Hilfe vö1.Z |
vorbestimmter, der Anordnung der einzei*zxe@ |
Lastschalen entsprechender Teilung ausge |
führten Rasten, Einschnäppvorrichtungen |
Stellschrauben u. dgl. einstellbar gemach |
sind. |
Die Anordnung mehrerer Lastschalen auf demselbenArm einer Balkenwaage ist an sich
bekannt. Jedoch handelt es sich hierbei um keine Mischwaage, sondern um eine Waage
zum Abteilen gleich schwerer Pulver, und weiterhin besitzt der andere Arm des Waagebalkens
keine Lastschale, sondern enthält ein verschiebbares Gewicht.
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Wie man sieht, gestattet die neue Vorrichtung in einfacher Weise das
gegenseitige Auswiegen von Mischungsanteilen in dem jeweils gewünschten Verhältnis,
wobei keine peinlich genaue Einstellung von irgendwelchen Teilen mit den sich hierbei
ergebenden Fehlermöglichkeiten nötig ist. Es ist weiterhin das rasche Zusammenbringen
der Mischungsanteile und ihr inniges @Durcheinanderarbeiten erleichtert, ohne daß
derWaagebalken dabei gegebenenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Waage veranschaulicht die
Zeichnung.
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Fig. i ist eine Längsansicht, wobei einzelne Teile geschnitten dargestellt
sind.
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Fig. 2 ist eine Ansicht von oben, bei der einzelne Teile weggelassen
sind.
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Fig.3 gibt einen senkrechten Querschnitt wieder, bei dem ebenfalls
einige Teile weggelassen sind, während Fig. 4, eine Einzelheit der für Speicherung
und Zuteilung bestimmten Vorrichtung darstellt.
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Der eine Arm des Waagebalkens i trägt eine einzeln angebrachte Lastschale
z, die mit Gewinde 3 am Waagebalken angeschraubt ist.
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An dem anderen Balkenarm ist ein mit einer größeren Anzahl von Aussparungen
5 'versehener Körper 4 vorgesehen und ebenfalls durch Gewinde am Waagebalken befestigt.
Die Lastschalen haben zweckmäßig Kegelform; sie können auswechsel- bzw. verschiebbar
angeordnet sein und gegebenenfalls im Innern Teilstriche tragen. Je nach Art des
Wiegegutes können sie auch Schutzüberzüge (z. B. Hartgummi) erhalten, und die für
ein bestimmtes Wiegegut zu benutzenden Lastschalen können durch besondere Markierungen
(Farben o. dgl.) kenntlich gemacht werden. Der Waagebalken ist in einem mit Pfannen
versehenen Lagerkörper 6 drehbar und ruht mittels der Pfannen auf Schneiden 7. Er
weist ein verschiebbares Laufgewicht 8 auf, |
das gegebenenfalls auch auf einer besonderen |
"Schiene angeordnet sein kann. |
j.fr:Fest mit dem Waagebalken verbunden ist |
nach oben ragender Teil 9, dessen oberes |
Ende die vor einer Skala 1a spielende Zeiger- |
marke io trägt. An dem Teil 9 ist noch ein |
Anschlag ii befestigt, der in beiden Dreh- |
richtungen des Waagebalkens um .seine Längs- |
achse die Drehbewegungen begrenzt.
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Die Vorrichtung zum Abheben des Waagebalkens von den Schneiden 7 besteht
aus einer Lasche 13, die mit durch Schlitze greifende Schrauben 14 verschiebbar
an der Schneidenstütze der Waage befestigt ist.
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Die Lasche 13 besitzt zwei Arme 15, 16, die der Abstützung der beiden
Waagebalkenarme dienen.
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Eine Feder 17 drückt die beiden Arme der Lasche 13 bei Ruhestellung
der Vorrichtung gegen die entsprechenden Waagebalkenarme und hebt den Waagebalken
von den Schneiden 7 ab. Eine Handhabe 18 dient zum Niederdrücken der Lasche 13 und
damit zum Aufsetzen des Waagebalkens auf die Schneiden. Mit der Schraube i9 kann
die Verschiebung der Lasche 13 nach oben geregelt werden.
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Die Grundplatte 2o der Waage ruht einerseits auf zwei Füßen 2i und
andererseits auf einem einstellbaren Fuß 22 (Dreipunktiagerung). Eine Schrägrinne
23 wird durch ein Lager 24. und mit Hilfe eines von einer Feder 26 beeinflußten
drehbaren Winkels 25 in bestimmter Lage gehalten und ist mit einem Absperrschieber
27 versehen. Die Rinne mündet in den entfernbaren Trog 28, der von einer Federklammer
29 in vorbestimmter Lage gehalten wird. Der Trog kann beispielsweise aus Glas oder
Hartholz bestehen, während die Rinne zweckmäßig aus Glas mit einem schützenden Überzug
hergestellt ist.
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Stützen 30 tragen eine Lagerplatte 31 mit Schlitz 31, Auf dieser
Lagerplatte 31 ist der Hauptkörper 32 der gegebenenfalls aus Hartgummi bestehenden
Zuteilvorrichtung 32 bis 40 verschiebbar angeordnet. 33 ist das in den Hauptkörper
unten angeschraubte Anschlußstück, während 34 einen oberen Verschluß des Hauptkörpers
32 bedeutet. lm Innern der linken Vorrichtung ist eine Feder 36 angeordnet, die
zweckmäßig aus nicht rostendem Werkstoff besteht und mit ihrem oberen Ende an der
verschiebbaren Spindel 3'5 befestigt ist. In dem unteren Ende dieser Spindel 35
ist eineAussparung 37 vorgesehen. 38 bezeichnet Wiegegut, während 39 einen Hohlraum
im Anschlußstück bedeutet, das unten in eine Mündung 4o ausläuft.
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Bei der anderen Zuteilvorrichtung (rechts in Fig. i), die gegebenenfalls
auch fehlen oder
wie auch die erstere zu mehreren vorgesehen sein
kann (z. B. wenn mehrere Lastschalen 2 vorgesehen sind oder mit mehrerenWerkstoffen
gearbeitet wird), bezeichnet 41 einen kegelförmig ausgebildeten Ventilkörper, 42
eine diesen Ventilkörper beeinflussende und außerhalb des Füllgutes angeordnete
Feder.
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In Fig.2 und q. sind Rastenaussparungen 44. angedeutet, mit denen
eine in der Zuteilvorrichtung angeordnete und zweckmäßig unter Federwirkung stehende
Kugel 45- zusammenarbeitet.
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Verschiedene Markierungen 46 geben die den jeweils benutzten Lastschalen
entsprechenden Verhältniswerte an.
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Der Gebrauch der Vorrichtung ist etwa folgender: Die linke Speichervorrichtung
wird mit Quecksilber, die rechte Speichervorrichtung mit Silberfeilspänen gefüllt.
Durch einmaligen oder wiederholten Druck auf den Betätigungsknopf der Spindel
35 der linken Vorrichtung wird vermittels der Aussparung 37 eine gewünschte
Menge Quecksilber aus dem Speichergut abgetrennt und durch die untere Abdichtung
der Spindel 35 hindurch in den Hohlraum 39 des Anschlußkörpers 33 geführt,
wo sie freigegeben wird und durch die Ausrnündung q.o des Anschlußkörpers hindurch
in die der gewählten Einstellung der linken Speichervorrichtung entsprechende Aussparung
(Lastschale) des linken Armes der festgestellten Waage gelangt.
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Nun wird die Feststellung durch Abwärtsbewegung der Betätigungslasche
13 aufgehoben, und anschließend wird .durch Druck auf den Betätigungsknopf der Spindel
35 aus der rechten Speichervorrichtung so viel von den Feilspänen in die Lastschale
2 am rechten Waagebalkenarm eingefüllt, bis Gleichgewicht eintritt.
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Es befinden sich dann die Gewichte der Stoffe der linken und der rechten
Lastscbale in einem bestimmten Verhältnis.
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Nun wird der Waagebalken wieder von den Schneiden 7 abgehoben und
alsdann vermittels des als Handhabe ausgebildeten Zeigers gedreht, und zwar in eine
solche Stellung, daß das Gut aus den Lastschalen heraus in die unterhalb des Waagebalkens
befindliche Rinne 23 und vermittels derselben bzw. direkt in den Sammeltrog 28 gelangt.
Hier sind die zusammenzubringenden Stoffe in vorbestimmtem Gewichtsverhältnis vereinigt
und können alsdann weiter, z. B. auf fertiges Amalgam, verarbeitet werden.
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Die Waage nach der Erfindung ist ganz allgemein zum Herstellen von
Mischungen anwendbar, bietet jedoch, wie erwähnt, besondere Vorteile zumAuswägen
von Bestandteilen für zahnärztliches Amalgam. Es ist nämlich bekannt, daß das Arbeiten
mit Quecksilber gesundheitliche Schädigungen bewirken kann. Aus diesem Grunde war
man seit je bestrebt, die Arbeitsdauer beim Umgehen mit Quecksilber herabzusetzen
und unmittelbare Berührungen des Verarbeiters mit dem Quecksilber möglichst auszuschließen.
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Diese Bestrebungen unterstützt der Erfindungsgegenstand weitgehend,
da er ein außerordentlich schnelles Arbeiten gestattet und den Verarbeiter vor schädlichen
Einwirkungen durch das Wiegegut schützt, indem jede Berührung mit letzterem so gut
wie ausgeschlossen ist.