DE629372C - Gewinnung von Ammoniak und Kohlensaeure getrennt aus ihren Gemischen - Google Patents

Gewinnung von Ammoniak und Kohlensaeure getrennt aus ihren Gemischen

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DE629372C
DE629372C DE1930629372D DE629372DD DE629372C DE 629372 C DE629372 C DE 629372C DE 1930629372 D DE1930629372 D DE 1930629372D DE 629372D D DE629372D D DE 629372DD DE 629372 C DE629372 C DE 629372C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/12Separation of ammonia from gases and vapours

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Gewinnung von Ammoniak und Kohlensäure getrennt aus ihren Gemischen Das Patent 536 422 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Kohlensäure getrennt aus ihren gemeinsamen Gemischen, gegebenenfalls mit indifferenten Gasen, bei dem die Gase durch Druckwäsche vollständig von der Kohlensäure und in einem zweiten Waschverfahren mit Wasser von dem überschüssigen Ammoniak befreit werden; aus der Lauge der ersten Wäsche wird Ammonsalz, das in den dort beschriebenen Beispielen Ammoncarbaminat ist, abgeschieden. Dieses feste Salz wird thermisch zerlegt. Das kohlensäurehaltige Zersetzungsgas wird unter stark vermindertem Druck durch Waschen mit Wasser im Gegenstrom vollständig von Ammoniak befreit; aus der anfallenden Kohlensäure und Ammoniak enthaltenden Lauge der Niederdruckwäsche werden die absorbierten Bestandteile entbunden und können den Ausgangsgasen wieder zugeführt werden.
  • Es wurde gefunden, daß sich das Verfahren des Hauptpatents besonders vorteilhaft in der Weise durchführen läßt, daß in der Druckwäsche derartige Bedingungen eingehalten werden, daß als festes Salz Ammonbicarbonatanfällt, da dann die Gewinnung der Kohlensäure mit einem möglichst geringen Ammoniakumlauf verbunden ist.
  • In der Aufarbeitungsstufe der festen Ammonsalze werden weiterhin bei der Wasserwäsche des vergasten Ammonbicarbonats nur 8 bis 12°1a des Kohlendioxyds zugleich mit dem Ammoniak absorbiert, so daß das restliche Kohlendioxyd, d. h. 88 bis 92 °/Q des im Bicarbonat gebundenen, sofort als reines Gas gewonnen wird.
  • Um Ammonbicarbonat zu erhalten, wird die Gegenstromdruckwäsche der Gase in mehreren Waschstufen durchgeführt, die z. B. in mehreren Waschkolonnen, gegebenenfalls auch in einer einzigen Waschkolonne untergebracht sein können, und in der letzten Gaswaschstufe ein tlberschuß von Ammoniak aufrechterhalten, während in der ersten Gaswaschstufe, d. h. in der letzten Flüssigkeitsstufe, die an sich bekannten Ammonbicarbonatbildungsbedingungen (vgl. die Arbeiten von T e r r e s und Mitarbeitern, Zeitschrift für Elektrochemie, Bd. 27, S. 177 und Zeitschrift für physikalische Chemie, Bd. 139, S. 695) eingehalten werden.
  • Es ist zweckmäßig, die Temperatur längs des Gegenstromweges ansteigen zu lassen, so daß die Lauge mit .z..B. 3o bis 6o° C die Waschvorrichtung verläßt und mit der ihr zwecks Ausscheidung des festen Salzes erteilten Temperatur von etwa o bis 25° C der Wäsche wieder zugeführt wird. Andererseits verlassen die Gase die Wäsche mit einer Temperatur, die wenig über der Temperatur der in die Wäsche eintretenden Gase liegt. Die Zusammensetzung der Waschlauge ändert sich beim Durchlaufen der Waschvorrichtung in der Weise, daß der in der Lauge vorhandene Überschuß an freiem Ammoniak in dem Teil der Waschapparatur, in den die Lauge eingeführt wird, den höchsten Wert erreicht und beim Austritt der Lauge, entsprechend der erhöhten Temperatur, den . niedrigsten Wert hat. Die Lösung enthält längs des Gegenstromes zum Gas demgemäß Salze bzw. Salzgemische fast aller möglichen Zusammensetzungen. - Ein Überschuß von freiem Ammoniak ist für die quantitative Absorption der Kohlensäure erforderlich. Bei unzureichendem Anmoniakgehalt des -Gasgemisches ist es notwendig, den erforderlichen Überschuß an freiem Ammoniak in der eintretenden Waschlauge durch Einleiten von gasförmigem oder flüssigem Ammoniak zu erhöhen.
  • Um in der ersten Gäswaschstufe Ammonbicarbonat zu erhalten, benutzt man die Waschlauge nach ihrer -vollständigen Sättigung mit Ammoniak so lange weiter, bis sie auch an Kohlendioxyd vollständig gesättigt ist und dieses in dem hier austretenden Gase nachweisbar ist. Bei einem an sich nur wenig Ammoniak enthaltenden Gasgemisch hält man den Ammoniakpartialdruck unter i Atm. und läßt die Temperatur der austretenden Lauge nicht über 35 bis 50° C steigen.
  • Zur Klarstellung des Verfahrens wird in den beiliegenden Zeichnungen in Fig. i eine beispielsweise Anordnung der Apparatur und in Fig.2 eine graphische Darstellung des Kreislaufes der Gase gegeben. Zugrunde gelegt wird ein Gasgemisch mit einem- stündlichen Durchsatz von
    5ooo cbm Ammoniak .. 62,5 °/U N H3,
    aooo - Kohlendioxyd i2,5.Ofo Co,
    2500 - Restgas . . .. 25,0.% CO; 142, N2.
    Das Gas gelangt durch die Leitung io in den Kompressor i und von dort durch Leitung 1a in die Kohlensäuredruckwäsche 2, die in diesem Falle aus- zwei hintereinandergeschalteten Wäschern a und b besteht. Man kann auch4 mit mehr, z. B. drei Wäschern arbeiten, wobei das Kohlendioxyd im ersten Wäscher restlos zu Carbaminat, im zweiten zu B.icarbonat/Carbaminat-Doppelsalz und. im dritten nur zu Ammonbicarbonatgelöst wird. Von den Wäschern aus gelangt das Gas durch Leitung 13 kohlensäurefrei in den Absorber für Ammoniak 3, wo das überschüssige Ammoniak,bei 1q. als reines Ammoniakwasser abgezogen werden kann. Das Ammoniak kann natürlich auch durch Kühlung als flüssiges Ammoniak abgeschieden oder in irgendeiner andern Form ummittelbar verwertet werden. Das bei 1ä austretende Restgas ist vollkommen frei von Kohlensäure und Ammoniak.
  • Von der Druckabsorption 2 gelangen die Laugen durch die Leitung 28 in die Kristallisiervorrichtung q., in welcher das feste Salz durch Abkühlung abgeschieden wird. Im Filter 16 wird Lauge und festes Salz getrennt. Die Lauge gelangt durch die Leitung 18 in den Sammelapparat i9, wo sie zusammen mit der Lauge des Turmes 2b, die durch die Leitung 29 zugeführt wird, über die Leitung 2o, die Pumpe 2i und die Leitung 22 auf den Absorptionsturm 2a zurückgeführt wird. Es findet also ein ständiger Kreislauf der Absorptionslauge statt.
  • Das abgeschiedene feste Aminonbicarbonat gelangt durch die Leitung 17 beispielsweise in einen Frederkingapparat 5 und wird dort unter Druck vergast. Die Pfeile 32 zeigen die Dampfzu- und -abführung. Die Gase gelangen aus dem Frederkingapparat durch die Leitung 23 in den Absorber 6, wo unter Vakuum das gesamte. Ammoniak neben einem Bruchteil der Kohlensäure absorbiert wird, während der Hauptteif der Kohlensäure über die Leitung 25, die Vakuumpumpe 7 durch die Leitung 26 abgeführt und frei von Ammoniak gewonnen wird. Das im Absorber 6 unter Vakuum anfallende kohlensäurehaltige Ammoniakwasser gelangt über die Leitung 24 in einen besonderen Abtreiber 8, wo es entgast wird, worauf die frei werdenden Gase über die Leitung 9, io von neuem dem Kreisprozeß zugeführt werden. Mit 30 ist die Wasserzuführung für die Kohlensäureabsorptionsanlage bezeichnet und mit 2 und 27 die Wasserzuführung für den Vakuumabsorber 6. Mit 31 ist die Dampfzuführung zum Ammoniakabtreiber 8 bezeichnet.
  • In Abb. II sind die bei Anwendung eines Gasgemisches von 30 °/a Ammoniak, io °/o Kohlensäure und 6o010 Restgasen (H2, N2, CO) sich ergebenden Verhältnisse in Form eines Stufendiagramms dargestellt, wobei aus Gründen der übersichtlichkeit Gasvolumina -unter Umrechnung der in den festen Salzen vorhandenen Stoffe in Gas- als Maßeinheiten zugrunde gelegt wurden. Der Durchsatz pro Stunde beträgt z. B. i5o cbm Ammoniak, 5o cbm Kohlensäure, 300 cbm Restgas, wobei i rnm auf dem Diagramm io cmb Gas entspricht. Das Gasgemisch hat nach Zugabe des aus dem kohlensäurearmen Ammoniakwasser, an der Stelle d, abgetriebenen Gases 6o cbm Ammoniak und io cbm Kohlensäure eine Zusammensetzung von
    Zio cbm Ammoniak ..... 36,80/0
    6o - Kohlensäure .... io,50/0
    300 - Restgas ........ 52,79 ,
    570 cbm
    Um den erforderlichen Ammoniakpartialdruck von mindestens i Atm. absolut zu erzielen, rnuß das Gasgemisch auf mindestens 2 Atm. Überdruck komprimiert werden. Das komprimierte Gasgemisch scheidet bei der Wäsche a 6o cbm Ammoniak und 6o cbm Kohlensäure als festes Ammonbicarbonat ab, so daß eine Mischung aus 30o cbm Restgas und i 5o cbm Ammoniak übrigbleibt, welch letzteres nunmehr in b als verflüssigtes oder wässeriges Ammoniak gewonnen wird.
  • Das bei a abgeschiedene Bicarbonat e wird in c vergast und bei einem Unterdruck entsprechend etwa o,i bis 0,05 Atm. absolut mit Wasser behandelt, wobei von der Vakuumpumpe So cbm Kohlensäure abgepumpt werden, während bei d das anfallende kohlensäurehaltige Ammoniakwasser, welches 6o cbm Ammoniak und io cbm Kohlensäure enthält, entgast wird und bei a die dadurch anfallenden Gase vor dem Kompressor in den Kreislauf zurückgeleitet werden. Außer Ammoncarbamat und Ammonbicarbonat können im Rahmen des Verfahrens gegebenenfalls auch andere Amrnoniak-Kohlensäure-Salze, wie neutrales Ammoncarbonat oder Mischsalze, abgeschieden und weiterverarbeitet werden. Die Art des abgeschiedenen Salzes hängt lediglich von den eingehaltenen Arbeitsbedingungen in der ersten Waschstufe ab.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gewinnung von Ammoniak und Kohlensäure getrennt aus ihren gemeinsamen Gemischen nach Patent 536 422, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckwäsche zur Abtrennung der Kohlensäure in mehreren Waschstufen durchgeführt und in der letzten Gaswaschstufe ein Ürberschuß von Ammoniak aufrechterhalten wird, während in der ersten Gaswaschstufe, d. h. in der von der Waschlauge an letzter Stelle durchlaufenen Stufe, die an sich bekannten Ammonbicarbonatbildungsbedingungen eingehalten werden, so daß bei der anschließenden Kühlung der von dort abgeführten Waschlauge Ammonbicarbonat anfällt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei talzureichendem Ammoniakgehalt der zu behandelnden Gase diesen die erforderliche Ammoniakmenge zugesetzt wird.
DE1930629372D 1930-05-24 1930-05-24 Gewinnung von Ammoniak und Kohlensaeure getrennt aus ihren Gemischen Expired DE629372C (de)

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