DE627679C - Elektrostatischer Lautsprecher - Google Patents
Elektrostatischer LautsprecherInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
21. MÄRZ 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21a2 GRUPPE
2i a2 A 516.
Tag der Bekanntmachung über die] Erteilung des Patents: 5. März
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin
Elektrostatischer Lautsprecher
Patentiert im peutschen Reiche vom 28. September 1930 ab
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung betrifft einen Schallwiedergabeapparat,
insbesondere einen elektrostatischen Lautsprecher.
Durch einen elektrostatischen Lautsprecher ward bekanntlich der Ausgangskreis des Verstärkers,
in den er, eingeschaltet ist, kapazitiv belastet. Die dem Lautsprecher wirklich zugeführte
und in Schall umgesetzte Energie ist klein gegenüber der wattlosen Volt-Ampere-Leistung,
die dazu ,dient, die Elektroden auf das gewünschte sich ändernde Potential aufzuladen.
Dies ist insbesondere der Fall bei den hohen Frequenzen, wobei der kapazitive Blindwiderstand des Lautsprechers gegenüber
der Impedanz1 des Verstärkerkreises so gering wird, daß der Verstärker an die Elektroden
des Lautsprechers verzerrte Potentialänderungen liefert; Das ergibt einen Verlust im
Hochfrequenzbereich gegenüber der Leistung im Niederfrequenzbereich. Ein elektrostatischer Lautsprecher des üblichen Typs
wird also bis zu einer, bestimmten Frequenz sehr gleichmäßig ansprechen; oberhalb dieser
Frequenz sinkt jedoch die Güte der Wiedergäbe
oder die Schalleistung für eine bestimmte, dem Verstärker zugeführte Spannung ganz beträchtlich. Je größer die Kapazität
der Lautsprecherelektroden bei gegebenem Verstärker ist, um so tiefer liegt die Frequenz, bei der die Wiedergabequalität
sinkt Eine gute Wiedergabe verlangt, däß
die Kapazität eines den Verstärker belastenden Lautsprechers unterhalb eines bestimmten
Wertes bleibt. Dieser Wert bestimmt den nutzbaren Tonbereich, den man von einem,35
Verstärker von gegebener Volt-Ampere-Ausgangsleistung erhalten kann.
Um die Wiedergabe derartiger Lautsprecher zu verbessern, ist vorgeschlagen
"worden, bei einer in ihrer ganzen Ausdehnung freischwingenden Membran auf verschiedene
Flächenteile derselben ,elektrisch untereinander abgestufte Spannungen einwirken
zu lassen. Die Spannungen werden der mit Anzapfung ^versehenen Sekundärseite 45,
eines: Übertragers entnommen und der Gegeilelektrode, welche in gegeneinander; isolierte
. Abschnitte eingeteilt ist, zugeführt. Es wird in diesem Fall die größte Teilkapazität auch
die größte Leistung aufnehmen. Ferner hängt die Leistungsaufnahme auch noch von der jeweils an dieser Kapazität liegenden.
Spannung ab. Der Verlauf der Impedanz des Lautsprechers^ bezogen auf die Primärseite
des Überträgers, weicht praktisch nicht von
der Impedanz der bisher üblichen elektro-
statischen Lautsprecher, wie sie bereits vor-.
her beschrieben worden sind, ab.
Weiterhin ist es vorgeschlagen worden, das
zu übertragende Frequenzband aufzuteilen
Es wird zu diesem Zweck eine größere Atizahl
von Lautsprechern vorgesehen, von denen jeder nur auf einen kleinen, verhältnismäßig schmalen Bereich des ganzen zu übertragenden
Frequenzbandes anspricht. Die: ίο Membranen der einzelnen Lautsprecher haben
untereinander verschiedene Eigenschwingungen. Oberhalb bzw. unterhalb der Eigenschwingung des einzelnen Lautsprechers ist
der Wirkungsgrad verhältnismäßig gering. 'Die Impedanz der ganzen Lautspfecheranordnung
ändert sich in Abhängigkeit von "der Frequenz ständig, und zwar schwanken die
Werte der Impedanz je nach der Zahl der Lautsprecher' zwischen untereinander verschiedenen
maximalen und minimalen Werten hin und her. Durch die ständige Änderung der Impedanzwerte über das ganze Frequenzband
wird aber die Wiedergabe in erheblicher Weise gestört. -■■■".-.-
Gemäß der Erfindung werden diese Schwierigkeiten bei elektrostatischen Lautsprechern
dadurch vermieden, daß zur Erzielung einer praktisch für alle in Betracht kommenden
Tonfrequenzen frequenzunabhängigen Imipedariz
des Lautsprechers die Kapazität" zwischen der Membran und ihr gegenüberliegen-den
festen Elementen durch Unterteilung der Membran und der festen Elemente in- Teilkapazitäten
zerlegt ist. Diese Teilkapazitäten sind über zusätzlich eingeschaltete ,Scheinwiderstände
anderer-Art, wie Drosselspulen, verbunden, so* daß eine Kette abwechselnder,
untereinander verschiedenartiger Glieder- in einer einer Siebkette ähnlichen Form entsteht.
Man kann diese Anordnung ails eine Art ' " künstlicher Übertragungsleitung oderals Siebkette auffassen. Das eine. Ende der Siebkette
liegt an einer Hochfrequenz quelle. Das andere Ea.de ist an einen Dämpfungswiderstand
*5 angeschlossen. Bei dieser Anordnung sind die^
oben beschriebenen Schwierigkeiten vermieden. Man kann eine viel groß ere Totalkapazität
vorsehen, ohne den Verstärker zu überlasten. Die .Impedanz der' Einrichtung bzw.
-die Belastung des Verstärkers istfür; "alle in
Betracht kommenden Tonfrequenzen: gleich. Es ist dann nicht mehr ,erforderlichr-aile
Teile der Elekfrodennäche auf volles Poteii- ;
tial aufzuladen. Die Ladung wandert" von
einem Abschnitt zum nächstenrdie verschiedenen Abschnitte erhalten alle ihre Ladungen _
der" Reihte nach. Führt man den'Erfindungs1
gedanken hinreichend genau- durch und verwendet
eine große Zahl von .Abschnitten und möglichst verlustfreie Induktanzen, dann kann
man einen.elektrostatischen Lautsprecher einhalten, dessen Verstärker im wesentlichen nur
die Energieverluste zu decken hat, die von der Schallabstrahlung herrühren. In der Praxis
wird es jedoch häufig zweckmäßig sein, diese Bedingung nicht ganz zu erfüllen und weniger
Abschnitte anzuwenden, als erforderlich sind, um die gesamte vom Verstärker gelieferte
Energie abzustrahlen. Der bereits erwähnte Endwiderstand dient dann zur Aufnahme der
Restenergie und zur Verhinderung von Wellenreflexion. Ohne einen solchen Widerstand
könnten leicht elektrische Resonanzen eintreten, was entsprechende -Störungen in der
Wiedergabe zur Folge haben würde.
Die Einrichtung stellt also eine Art Niederfrequenzsiebkette
dar. Sie bestimmt eine obere Frequenz, oberhalb welcher die Ausstrahlung
praktisch aufhört. Diese Grenzfrequenz ist zweckmäßig so hoch zu legen, als
erforderlich ist. Man erreicht dies, indem man die- verschiedenen Induktanzen und Kapazitäten
entsprechend dimensioniert. Die Anordnung arbeitet im wesentlichen mit einem
Leistungsfaktor gleich 1, solange man unterhajb
der Frequenz sich befindet, bei der sie als Filter, -wirkt. Die Impedanz der Anordnung
ist praktisch unabhängig von der Frequenz und gemäß der Erfindung viel höher
als bisher. Mit der erfindungsgeniäßen Zerlegung der Membran und der festen Elemente
des Lautsprechers in Abschnitte erhält man nicht nur keine Qualitätseinbuße, sondern sogar, wie die Versuche zeigten, eine Qualitätsverbesserung.
Die Überlastung- der Verstärker ist mit Sicherheit vermieden.
Weiterhin wird gemäß der Erfindung die Phasendifferenz-zwischen den verschiedenen
Abschnitten der.Membran dazu benutzt, um
den Schall· im Vorführungsraum passend zu verteilen.·" .... "."'.■".
Wünscht man auf. die Töne von genügend hohen Frequenzen eine Richtwifkung auszuüben,
dann lcann man ihre Richtung vorher bestimmen. Man rechnet zunächst die Form
.der Tonwellenfront aus, die sich beim Verlassen, des Lautsprechers bildet, und benutzt das
Prinzip, daß der Ton normal zu dieser Wellenfront fortschreitet. Die Phasendifferenz
zwischen den aufeinanderfolgenden Schwin-
ungen der -'einzelnen Membranabschnitte kann berechnet werden, wenn man von den
bekannten Eigenschaften der Niederfrequenzsiebketten ausgeht. Das Verfahren ähnelt
dann der bekannten und in der Optik benutzten
Huygensschen Konstruktion.
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden
Zeichnung erläutert.
Abb. ι zeigt, ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Zwischen den verschiedenen Abschnitten des Schwingelementes des Lautsprechers, sind .hier Induktanzen eingeschaltet;
das Schwingelement selbst ist zwischen zwei
festen Elementen angeordnet, die sich auf einem anderen Potential befinden als das
Schwingelement.
Abb. 2 zeigt eine etwas andere Ausführungsform mit nur einem gegenüber dem
Schwingelement liegenden festen Element. Gemäß Abb. 3 liegen die Induktanzen zwischen
den verschiedenen Abschnitten der festen Elemente und diese wieder zu beiden Seiten des Schwingelementes. Abb. 4 zeigt
die Reihenfolge der eingeschalteten Induktanzen, wodurch eine bestimmte Richtcharakteristik
festgelegt ist.
Die Apparatur gemäß Abb. 1 besteht aus mehreren, Schwingelementen oder Membranabschnitten
10. Sie sind elektrisch miteinander verbunden und an den Ausgangskreis des
Verstärkers n über eine Anzahl zwischen den Abschnitten iq liegenden Induktanzen
bzw. Drosselspulen 13 angeschlossen. Gegenüber dem Schwingelement sind mehrere feste
Elemente 14 angeordnet, z. B. perforierte Metallplatten, die über Leiter 15 miteinander
und über eine konstante Spannungsquelle, z. B. eine Batterie 16, mit einem der Verstärkerkreise
verbunden sind. Zweckmäßig liegt dieser Kreis an Erde. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Schwingelemente 10 sind ebenfalls mehrere feste Elemente 17 angeordnet.
Sie sind durch Verbindungen 18 miteinander und über eine S pannungs quelle 19 mit
der Erdseite des Verstärkerkreises verbunden. Die Elemente 14 liegen an dem positiven Pol
der Spannungsquelle 16, während die Elemente 17 durch die Spannungsquelle 19 negativ
geladen werden. Dadurch entsteht zwischen den Schwingelementen 10 und den
festen Elementen 14'und' 17 ein elektrostätischer
Zug. Die auf die Schwingelemente einwirkenden elektrostatischen Kräfte sind im wesentlichen entgegengesetzt und gleich groß.
Wird nun im Ausgangskreis des Verstärkers eine Spannung erzeugt, dann ändert -sich das
Potential der Elemente 10. Die elektrostatische Kraft auf der einen Seite sinkt und
steigt auf der anderen Seite; infolgedessen bewegt sich das Schwingelement. Die Anordnung
arbeitet ähnlich wie der bekannte elektrostatische zweiseitige oder Druck-Zug-Schallerzeuger.
Der Widerstand 12 dient, wie bereits erwähnt, zur Verhinderung von elektrischen
Wellenreflexionen. Er ist annähernd
Λ etwa \/-p groß, d.h. gleich dem Wellenwiderstand
der Leitung, so daß ankommende Wellen nicht reflektiert werden. (Vgl. z. B. Breisig,
Theoretische Telegraphie II, Braun- ' schweig 1924 S. 318 Abb. 178.) An Stelle .
des Widerstandes 12 kann man mit gleichem
Erfolg auch Widerstandsreihen einschalten, die in den Induktanzen oder Kapazitäten an
oder nahe dem Ende 12 des Kreises hohe elektrische Verluste erzeugen.
Die Anordnung gemäß Abb. 2 ähnelt der in
Abb. ι gezeigten, nur ist hier ein einseitig wirkender Lautsprechertyp angedeutet, mit
nur auf einer Seite der Membran angeordneten festen Elektroden. Der Verstärkerausgangskreis
ist auch etwas abgeändert, da statt eines Transformators eine Drosselspule
20 vorgesehen ist. Diesen Ausgangskreis benutzt man gewöhnlich; er ergibt in Verbindung
mit einem einseitigen elektrostatischen Lautsprecher eine besonders einfache Anordnung.
In der Anordnung gemäß Abb. 3 sind die Schwingelemente bzw. Membranabschnitte
■mit einer konstanten Spannungsquelle verbunden. In dem vorliegenden Beispiel ist es
die Anodenbatterie des Verstärkers. Die Membran setzt sich aus mehreren getrennten
Abschnitten zusammen, die leitend miteinander verbunden sind (21). Die festen Elemente
14 bzw. 17 sind über die Induktanzen 22 bzw. 23 miteinander verbunden. Sie sind
über einen Transformator 24 an den Ausgangskreis des Verstärkers derart angeschlossen,
daß die an den Elementen 14 liegenden Tonfrequenzspannungen eine entgegengesetzte
Phase besitzen, wie die an den Elementen 17 liegenden Spannungen.· Man erhält mit dieser
Anordnung dasselbe Resultat wie mit der in Abb. ι gezeigten. Sie ist jedoch einfacher.
Wichtig ist, daß die Induktanzen und Kapazi- 9S
täten auf beiden Seiten genau gleich groß sind, sonst wurden sich die elektrischen Impulse
beiderseits der Membran ungleich fortpflanzen. Der gewünschte Phasengegensatz
kann dann am Ende der Kette nicht mehr vor- 1Qo
handen sein. Gesichert wird dieser Phasengegensatz zweckmäßig durch eine in Abb. 3
gezeigte Anordnung. Man überbrückt die Elemente 14 und 17 in Abständen durch
Autotransformatoren 25. Die Wicklungs- 1QS
mitte des Transformators wird dabei mit dem auf konstantem Potential liegenden Leiter 27
verbunden. Die Abschnitte der festen Elemente 14, 17 sind über Dämpfungswiderstände
26 an die Rückleitung 27: angeschlossen. Letztere liegt sowohl an der Kathode des Verstärkers ΐϊ als auch an der Mitte der
Sekundärwicklung des Transformators 24. Mit dieser Anordnung erhält man dieselben
Resultate wie mit der in Abb. 1 dargestellten; sie erfordert aber keine besondere Hochspannungsquelle
und ist sicherer, weil die leichter zugänglichen Außenelemente des Lautsprechers,
abgesehen von der Modulierspannung', nur an Erde liegen. ■"·
Mit Hilfe der Phasendifferenz zwischen aufeinanderfolgenden Membranabschnitten
kann man eine gewünschte Richtwirkung festlegen.
" Dieses Verfahren ist in Abb. 4 erläutert.
Bei vielen Vorführungen ist es erforderlich, die Tonwellen nach rechts Und links
-5 allseits auszustrahlen, so daß sie alle Zuhörer erreichen, wahrend in, vertikaler Richtung nur
eine verhältnismäßig geringe Ausstrahlung
gewünscht wird. Man will also Schallbüschel
erzeugen, die sich fächerartig horizontal ausbreiten.
Verlängt wird dies z. B. bei Zimmervorfuhnmgen.
Hier; will man die schädliehe
Strahlung gegen die Stübendecke vermeiden/da
sonst Echoeffekte entstehen. Diese horizontale Ausstrahlung erhält man, wenn
man die den Lautsprecher verlassende Wellenfront zylindrisch ausbildet mit vertikaler
Achsev Bestehen, die· Membranabschnitte aus
vertikalen Streifen von.der Größe einer Wellenlänge oder mehr, dann ist die Achse der
ao Wellenfront parallel zu diesen Streifen. Um
die gewünschte zylindrische Form zu erhalten,· muß die Strahlung des Mittelstreifens der
Strahlung der -Seitenstroifen · vorauseilen.
Man.erreicht dies, indem man die in Abb.-4 25: gezeigte. Reihenfolge anwendet. Die festen
"Elektroden sind 'hier nicht -gezeichnet. -" Sie
sind*ebenso geschaltet wie in Abb. X. Eine
von dem Verstärker ^ausgehende elektrische Welle wirkt zunächst auf denAbschnitt a, sodann
auf seinen rechten Nachbärabschnitt b und ganz zuletzt auf den linken Äußenstreifen
e. Man erhält auf diese Weise keine vollkommen
symmetrische Welle. Sie ist aber wahrscheinlich für praktische 'Zwecke genau
genug. Eine noch genauere Symmetrie ergibt
sich, wenn man die Streifen paarweise anordnet. Jedes Paar ist miteinander verbunden
und ersetzt in: dem Stromkreise einen
einzelnen Abschnitt. Dann gehen die Stromimpulse vom Verstärker über eine Spule zum
Abschnitt α; über eine zweite Spule zu den
Abschnitten & und c,. über eine dritte Spule und die Abschnitte d und e, schließlieh über
eine vierte Spule, und einen Dämpfungswiderstand
12 zur Erde. In dieser Anordnung haben die einzelnen Paare dieselbe Kapazität
wie die Abschnitte, die sie im Stromkreis er-.
setzen sollen. Das bedeutet im allgemeinen, daß die gesamte Fläche in eine größere Zahl
So von Abschnitten unterteilt ist.
Mit Hilfe des eben angedeuteten Erfindungsgedankens
kann man natürlich auch · eine Wellenfront von anderer und beliebiger
Form erzeugen, d. h. die Richtwirkung beliebig regeln.; Die Erfindung läßt sich -auch
dort anwenden* wo man bisher die- strahlenden Elemente nicht in einer ebenen, sondern auf
einer gekrümmten Fläche anordnete. Man kann auch diese beiden Verfahren miteinander
verbinden. . Bewegen sich· alle Membranelemerite in der gleichen Phase, wie z.B. bei
einem gewöhnlichen elektrostatischen Lautsprecher, dann kann man eine Richtwirkung
erzielen, indem man der gesamten abstrahlenden Fläche eine Form gibt, wie sie'die WeI-lenfront
aufweisen soll. Sie kann z. B. zylindrische Form erhalten. Die Kombination der beiden Anordnungen ist besonders dann von
Vorteil, wenn es sieh darum handelt, der horizontalen Strahlung eine gewisse vertikale
Ausdehnung zu geben. Die Horizontalausbreitung sichert man mittels der Phasendifferenz
zwischen den aufeinanderfolgenden Abschnitten, eine vertikale Ausbreitung dagegen
erhält man, wenn man die Streifen "wölbt, so daß die gesamte Oberfläche zylindrisch wird
mit horizontaler Achse. Eine derartige Konstruktion läßt sich- viel leichter herstellen als
eine doppelt gekrümmte Fläche. Außerdem kann man die Ausbreitung in beiden Richtungen
unabhängig voneinander regeln.
Man kann ebenso Wellenfronten erzeugen, die in der Nähe des Lautsprechers konvex
oder konkav in beliebiger Form sind.
Der erfindungsgemäße Lautsprecher hat von den üblichen elektrostatischen Typen
noch den weiteren Vorteil, daß die zerstörende Wirkung der Funkenbildung zwischen den
Elektroden verringert ist. Bei einer großen, auf hohes Potential geladenen Kapazität kann
ein Funke leicht eine solche Wärme erzogen,
daß die -— naturgemäß; sehr leichte — Membran
durchbrennt. Bei sehr kleinen Abschnitten dagegen entstehen für dieselbe Spannung
weit schwächere Funken. Benachbarte Abschnitte können sich ?war durch einen Lichtbogen
entladen; hierbei müßten sich aber die Ströme über die dazwischenliegenden Spulen
einschwingen. Dies schwächt jedoch die Ent: ladung. Die Energie-wird anstatt im Lichtbogen
in den Spulen weitgehend aufgezehrt.
Man kann die erfindungsgemäße Untertei- ■
lung und' Einführung von Induktanzen sowohl ari dem Schwingelement als auch an den
festen Elektroden durchführen. Im letzteren Falle kann die Membran aus einer einzigen
leitenden Schicht bestehen. In der Praxis hat es sich als notwendig erwiesen, die Teile der
Membran, die den verschiedenen Abschnitten der festen Elektrode gegenüberliegen, so anzuordnen,
daß sie unabhängig voneinander schwingen können. Denn die auf die verschiedenen
Abschnitte einwirkenden elektrostatischen Kräfte haben verschiedene Phasen,
und auch jeder Membranabschnitt muß in der
Lage sein, mit der auf ihn einwirkenden Kraft in Phase zu schwingen. Die mechanische
Unabhängigkeit der Membranplatten kann dadurch gesichert werden, daß man an iao
den Rändern der Platten mechanische Träger vorsieht. -
Claims (8)
- Patentansprüche:ι. Elektrostatischer Lautsprecher,' dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer praktisch für alle in Betracht kommenden Tonfrequenzen frequenzunabhängigen Impedanz des Lautsprechers die Kapazität zwischen der Membran und ihr gegenüberliegenden festen Elementen durch Unterteilung der Membran und der festen Elemente in Teilkapazitäten zerlegt ist, die über zusätzlich eingeschaltete Scheinwiderstände anderer Art, wie Drosselspulen, verbunden sind, so daß eine Kette abwechselnder, untereinander verschiedenartiger Glieder in einer einer Siebkette ähnlichen Form entsteht.
- 2. Lautsprecher nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die verschiedenen Abschnitte einwirkenden elektrischen Wellen diese Abschnitte zu verschiedenen Zeiten treffen, wodurch eine bestimmte Form der Tonwellenfront bedingt ist.
- 3· Lautsprecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die resultierende Tonwellenfront annähernd symmetrisch ist zu der Mittellinie (mittleren Flächennormale) der schwingenden oder festen Elemente.
- 4. Lautsprecher nach Anspruch l oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß durch .Änderung der zwischen den Abschnitten eingeschalteten Elemente dieKrümmung der Tonwellenfront geregelt wird.
- 5. Lautsprecher nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß Reflexionen der von Abschnitt zu Abschnitt fortschreitenden Wellen (z. B. mittels eines eingeschalteten Widerstandes) verhindert werden.
- 6. Lautsprecher nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte des Schwingelementes mechanisch derart miteinander verbunden sind (z. B. durch die Art der Lagerung der einzelnen Teilflächen),: daß sie unab-.hängig voneinander schwingen können.
- 7. Lautsprecher nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte gekrümmt ausgebildet werden, so daß man einer im wesentlichen sich horizontal ausbreitenden Tonwellenfront auch eine gewisse vertikale Ausdeh- nung geben kann und horizontale wie vertikale Ausbreitung unabhängig voneinander regelbar sind.
- 8. Lautsprecher: nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die, beiderseits einer Membran angeordneten, in Abschnitte unterteilten festen Elemente stellenweise durch Autotransformatoren überbrückt sind, die zweckmäßig in der Mitte geerdet sind* so daß zwischen den beiderseits der Membran sich fortpflanzenden elektrischen Wellen ein konstanter Phasengegensatz besteht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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