DE627528C

DE627528C - Schmelzsicherung, insbesondere fuer Spannungen bis zu 1000 Volt

Info

Publication number: DE627528C
Application number: DES106919D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Paul Wittich
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1932-11-04
Filing date: 1932-11-04
Publication date: 1936-03-17

Description

Das Gehäuse von gekapselten Sicherlingen stellte man bisher in der Regel aus ProZellan, in Sonderfällen, auch, aus Isolierpreßstoff hier. In dem Gehäuse befindet sich der in Quarzsand S eingebettete Schmelzleiter. Das Gehäuse ist zuweilen gegen die beim Durchschmelzen entstehenden Gase durch eine Asbestschicht geschützt.

Gemäß der Erfindung wird das Porzellangehäuse der bekannten Niederspannungssicherungen durch ein Aluminiumgehäusie ersetzt, das an der ,äußeren Oberfläche mit einer Isolierschicht versehen ist und auf das die Kontaktkappen so aufgesetzt sind, daß sie vom Aluminiumgehäuse isoliert sind. Zu dieser Isolierung genügt eine Oxydschicht auf dem Aluminium; ebenso können auch die Kontaktkappe]! aus Aluminium bestehen, das innen oder außen oder beiderseits mit einer oxydierten Oberfläche versehen ist oder durchoxydiert ist. Hierdurch wird eine gute Isolierung zwischen Kappe und Gehäuse erzielt.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugründe, daß die bei Niederspannungsisicherungen mit Porzellangehäuse verhältnismäßig ungünstige Wärmeabführung sich durch Verwendung eines Aluminiumgehäuses wesentlich verbessern läßt, ohne daß die Betriebsbrauchbarkeit der Sicherung dabei zu leiden braucht.

Die Vorteile der neuen Sicherungen seien

an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert.

Die in der Figur dargestellte Patronensicherung besteht aus dem Schmelzleiter 1 und dem Aluminiumgehäuse 2, auf das die Entkappen 3 aufgebracht sind. Das Gehäuse ist mit Sand gefüllt. Auf der Innenseite des Gehäuses 2 ist eine dünne Asbesthülse 5 aufgebracht. Auf der Oberfläche ist das Gehäuse 2 mit einer Oxydschicht 4 versehen, und 4" zwar vorteilhaft sowohl an der Innenseite als auch an der Außenseite, so daß sich jegliche isolierende Zwischenlagen zwischen Gehäuse und Endkappen erübrigen.

Die Oxydierung der Aluminiumoberfläche 4-5 kann man nach verschiedenen bekannten Verfahren vornehmen; besonders .eignet siohz. B. für den Verwendungszweck der Sicherung eine elektrolytische Oxydierung, deren Haltbarkeit und Isolation vorzüglich ist. Neben der Oxydschicht kann man auch eine dünne Bakelit- oder Lackschicht auf der Aluminiumhülse aufbringen, die jedoch im Gegensatz zu den bisherigen Sicherungskapselungen aus Isoliermaterial so dünn sein kann, daß sie die Wärmeabführung nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt. In Frage kommen Stärken der zusätzlichen Isolationsschicht, die unter einem Millimeter liegen, für sich genommen also mechanisch nicht haltbar sind.

Verwendet man Gehäuse, bei denen das Aluminium durchoxydierf, also völlig nichtleitend ist, so kann man auch Sicherungen für Spannungen über 1000 Volt, und zwar bis

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Paul Wittich in Chemnitz.

zu ίο ooö Volt herstellen. Alurniniuingidhausle kann man auf einfache Weise dadurdh herstellen, daß man ,den Gehäusezylinder aus durchoxydiertem dünnem Aluminiumband wickelt.

Die neue Sicherung- ist in erster Linie für Niederspannungen bis zu iooo Volt bestimmt. Sie kommt für alle bekannten Sicherungssysteme in Frage, insbesondere für Siche- rungen mit Durchmess er abstufung, für Sicherungen mit Schraub- und Messerkontakten sowie auch für Sicherungen mit Auslöseverzögerung. Es steht nichts im Wege, die Zeitkonstante der Sicherung durch Änderung der Wärmeisolation des Schmelzleiters zu beeinflussen. Für eine derartige Beeinflussung steht bei einer Sicherung mit die Wärme gutleitender Aluminiumkapselung ein weit größerer Spielraum als bei einer Sicherung mit Porzellankapselung zur Verfügung.

Claims

Patentansprüche:

ι. Schmelzsicherung, insbesondere für

Spannungen bis zu 1000 Volt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse der Sicherung aus Aluminium besteht, das auf der Außenoberfläche mit einer Oxydschicht versehen ist, wobei die Kontaktkappen durch die Oxydschicht vom AIuminiuimgehäuse isoliert sind.
2. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktkappen !ebenfalls aus Aluminium mit oxydierter Oberfläche bestehen,
■3. Sicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumgehäuse auch auf der Innenseite zweckmäßig auf der gesamten Oberfläche mit einer Oxydschicht verseben ist.
4. Sicherung nach Anspruch i, 2 oder 3, .gekennzeichnet durch eine dünne Auflage aus Lack oder Kunstharz auf der Oxydschicht.
5. Sicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium, durchoxydiert ist.
6. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse aus durchoxydiertem. Aluminiumband gewikkelt ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

Berlin, gedruckt in der reichsdruckerki