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Vorrichtung zum Ausstanzen von Löchern in laufende Papierbahnen o.
dgl. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Lochstanzvorrichtung zum rotationsmäßigen
Ausstanzen von Löchern in laufende Papierbahnen o. dg1., derart -eingerichtet, daB
die Veränderlichkeit der Lochabstände durch tangentiales und rä.diales Verstehen
der in Richtung des. ' Stanzumfanges angeordneten Werkzeuge um ein Vielfachest der
bisher erreichbaren Veränderlichkeit erhöht wird.
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Bei den bereits bekanntgewordenen Lcchstanzvorrichtungen wird die
Veränderlichkeit des Lochabstandes entweder unter Beibehaltung des Stanzumfanges
oder durch Vergrößern und Verkleinerndes Stanzumfanges erreicht. In ersterem Fall
ist die Veränderlichkeit des Stanzumfanges von der Anzahl der im Stanzumfang hintereinander
angeordneten Werkzeuge abhängig. Je mehr Stanzwerkzeuge vorhanden sind, desto kleiner
fällt der Abstand zwischen den in Richtung des Papierlaufs auszustanzenden Löchern
aus. Um jede beliebige Stanzeinteilung in dieser Richtung wie auch in Richtung der
Papierbreite zu ermöglichen, werden an Stelle von Zylindern einzelne Scheiben mit
entsprechend ausgebildeten Kreisschlitzen für die Befestigungsschrauben der Werkzeughalter
verwendet. Der Nachteil derartiger Stanzvorrichtungen liegt darin, daß der Lochabstand
nur innerhalb ganz bestimmter Abstufungen geändert werden kann. Je nachdem mit zwei,
drei, vier, fünf usw. gleichmäßig auf dem Stanzumfang verteilten Werkzeugen gearbeitet
wird, beträgt der Lochabstand 1/2, 1/3, 1/4, 1/5 usw. des Stanzumfanges, bei einem
solchen von z. B. 6oo mm demnach: 300, Zoo, i5o, iao mm usw. Es ist dagegen ausgeschlossen,
mit der gleichen Stanzvorrichtung irgendwelche andere Stanzabstände ausführen zu
können als solche, die sich durch die Unterteilung des gegebenen Stanzumfanges erreichen
lassen. Kommen daher Stanzabstände vor, die nicht in dem betreffenden Umfang aufgehen,
so muß eine andere Stanzv orrichtung mit dem neu errechneten Stanzumfang verwendet
werden, was aber wegen der Beschaffung der notwendigen Teile, wie Stanzscheiben,
Werkzeughalter, Werkzeuge und Verbindungsräder auf den beiden Stanzachsen, eine
recht kostspielige Sache ist. Die Anwendung von Stanzvorrichtungen für nicht veränderliche
Stanzumfänge ist daher eine stark beschränkte.
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Mit der Einführung der Anilindruckrotationsmaschinen " für veränderliche
Druckabstände machte sich das Bedürfnis nach verstellbaren Lochstanzvorrichtungen
immer mehr geltend. In den letzten Jahren sind auch schon Vorrichtungen für veränderliche
Stanzumfänge, erreicht durch radiales Verstellen der Stanzwerkzeuge, bekanntgeworden.
Mit solchen Vorrichtungen lassen sich die Stanzabstände zwar innerhalb eines gewissen
Grenzbereiches vergrößern und verkleinern, doch liegt dieser Grenzbereich genau
fest, da die gegenseitige Lage der Stanzwerkzeuge unveränderlich beibehalten werden
muß. Mit einer verstellbaren Lochstanzvorrichtung für einen kleinsten Stanzumfang
von z. B. 6oo mm und einem größten Stanzumfang von 8oo mm lassen sich bei drei gleichmäßig
auf dem Stanzumfang verteilten Werkzeugen alle Lochabstände von aoo bis
266,7
mm ausführen: Es besteht jedoch keine Möglichkeit, den durch die Konstruktion der
Stanzvorrichtung eindeutig festgelegten Grenzbereich noch weiter zu vergrößern oder
zu verkleinern, da die bisher bekanntgewordenen Stanzvorrichtungen dieser Art nur
für ein radiales Verstellen der Stanzwerkzeuge eingerichtet sind. Soll z. B. ein
Stanzabstand unter Zoo mm erreicht werden, und zwar bei der gleichen Veränderlichkeit
des Stanzumfanges von 6oo auf 8oo mm, so ist dies durch Verwendung von vier Werkzeugen
fin Umfang möglich - der Lochabstand bewegt sich dann in den Grenzen von 15o bis
Zoo mm -, jedoch setzt das Arbeiten mit vier Werkzeugen die Anschaffung einer neuen
Stanzvorrichtung voraus; denn es gibt noch keine Stanzvorrichtungen, die neben der
radialen Verstellung der Stanzwerkzeuge auch deren tangentiale Verstellung,
durch beliebige Unterteilung des Stanzttmfanges .zulassen. Wird bei einer Stanzvorrichtung
mit radialer Verstellung der Stanzwerkzeuge gleich von vornherein eine größere Unterteilung
des Stanzumfanges vorgesehen, z. B. für acht Stanzungen, so- kann durch w ahlweises
Entfernen von Stanzwerkzeugen je nach Bedarf mit zwei., vier gder acht Werkzeugen
gearbeitet werden, was aber auch nur ganz bestimmte, nicht ineinander übergehende
Grenzbereiche für die Veränderlichkeit der Lochabstände ergibt, und .zwar bei .zwei,
vier und acht Stanzungen die Grenzbereiche von 3oo bis 400 mm, 15o bis 2.oo mm und
75 bis Zoo mm. Es fehlen sonach die Grenzbereiche von Zoo bis 3oo mm und von Zoo
.bis 150U1111, um die dem Beispiel zugrunde gelegte Veränderlichkeit des Stanzumfanges
von 6oo bis 8oo mm voll ausnutzen zu können. Es -sind daher die Stanzvorrichtungenmitnur
radialer Verstellung der Werkzeuge wegen scler geringstufigen Veränderlichkeit der
.Sfanzabstände in ihrer Verwendungsmöglichkeit ebenso beschränkt wie die Stanzvorrichtungen
mit nur tangentialer Verstellung der Werkzeuge bei beliebiger Einteilung des Stanzumfanges.
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Durch vorliegende Erfindung ist es ;gelungen, die Mängel der bisher
hekanntgeivordenen Stanzvorrichtungen ..dadurch zu beseitigen, daß an Stelle -der
beiden Einzelverstellungen eine Doppelverstellung tritt. Es handelt sich demnach
um eine Kombination der Stanzvorrichtungen mit Radialverstellung und der mit Tangentialverstellung
:der Werkzeuge. Durch die Vereinigung beider Verstellungsarten wurde die unbeschre
Verwendtutg. einer Stanzv orrichtung erreicht; denn erst jetzt besteht dieMöglichkeit,.durch
radiales und tangentiales Verstellen der in Richtung des Stanzumfanges angeordneten
Werkzeuge die Veränderlichkeit der Lochabstände um ein Vielfaches der bisher erreichbaren
Veränderlichkeit zu erhöhen. Der Beweis hierfür läßt sich am einfachsten durch ein
Beispiel erbringen. Die Veränderlichkeit des Sta.nzumfanges soll wieder zwischen
6oo und 8oo mm liegen. Durch eine neuartige, den weiteren Gegenstand der Erfindung
bildende Ausführung der Werkzeughalter wurde erreicht, daß sich die Werkzeuge unter
Beibehaltung ihrer Radiallage in tangentialer Richtung des Stanzumfanges beliebig
verstellen lassen. Es kann daher, soweit durch die Konstruktion der Stanzvorrichtung
keine Grenzen gezogen sind, mit beliebig vielen hintereinander angeordneten Werkzeugen
gearbeitet werden. Sind diese Werkzeuge mit den zugehörigen Haltern gleichmäßig
auf dem Stammumfang verteilt, so ergeben sich bei zwei, drei, vier, fünf, sechs,
sieben, acht usw. Stanzungen (bei einer Umdrehung der Stanzscheiben) folgende Grenzbereiche
für die Lochabstände: 3oo bis 400 mm, Zoo bis 266,7 mm, 150 bis 20o min, 12o bis
16o mm, ioo bis .133,3 mm, 85,7 bis 11q.,3 mm, 75 bis Zoo mm usw. Wird sonach mit
drei .oder mehr Stanzwerkzeugen gearbeitet, so lassen siclx alle zwischen 266,7
und 75 mm liegenden Lochabstände ausführen, bei zwei Werkzeugen außerdem noch die
Lochabstände zwischen Sao und 400 111m. Vorhanden ist demnach nur die kleine Lücke
von 66,7 bis 3oo mm, doch spielen diese 33,3 mm bei einem so weitgehenden Gesamtgrenzbereich
keine Rolle; denn Lochabstände über Zoo mm kommen bei gelochten Streifen für die
Maschinen der Verpackungsindustrie im allgemeinen nicht vor, und bei endlosen Schreibmaschinenformularen
liegen die Lochabstände infolge der Normalisierung dieser Formulare von vornherein
fest, z. B: mit 300, Zoo, 15o und 12o mm. Nachdem aber auch diese Lochabstände mit
einer von 6oo bis 8oo mm Stanzumfang variablen Stanzvorrichtung bei Verwendung von
mehr oder weniger Stanzwerkzeugen erreichbar sind, so kann mit einer kombinierten
Stanzvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung allen Anforderungen der Praxis entsprochen
werden. Sollte jedoch in einem besonderen Fall auch ein Lochabstand innerhalb des
Grenzbereichs -%%on 266,7 bis 300 mm vorkommen, so braucht 1:u1 der Stanzumfang
entsprechend größer genommen zu werden, damit jede Lücke für -Lochabstände von 3oo
mm bis herab zu 75 mm und weniger beseitigt ist. .Dies bedingt allerdings die Verwendung
von drei Werkzeugen im Umfang für die Lochabstände von 266,7 bis 3oo mm, Entsprechend
einem variablen Stanzumfang von 8oo bis goo 111m innerhalb einer gesamten Veränderlichkeit
von 6oo bis goo mm.
Wesentlich für die kombinierte Stanzvorrichtung
gemäß vorliegender Erfindung ist, daß sich beide Verstellungsarten, die radiale
und tangentiale Einstellung der Werkzeuge, unabhängig voneinander ausführen lassen.
Kommt man zur Erzielung eines gewissen Lochabstandes mit der eineil Verstellungsart
schon aus, so braucht nicht auch noch die andere Verstellungsart herangezogen werden.
Da die auf Unterteilung des Stanzumfaijges bzw. auf die Verwendung von mehr oder
weniger Stanzwerkzeugen beruhende tangentiale Verstellung nur Stanzabstände in größeren
Abstufungen ergibt, z. B. solche von 300, Zoo, 150, 120 mm usw., so tritt die radiale
Verstellung der Werkzeuge erst dann in. Kraft, wenn es sich um die Erreichung von
Zwischenabständen in beliebig feinen Abstufungen handelt. Auf diese Weise ist es
gelungen, bei einer variablen Stanzvorrichtung mit Doppelverstellung die Veränderlichkeit
des Stanzumfanges und damit zugleich das radiale Verstellen der Stanzwerkzeuge in
wesentlich kleineren Genzen zu halten, als dies bei einer variablen Stanzvorrichtung
rnit nur dieser Verstellungsart möglich ist.
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Während bei den bisher bekanntgewordenen Stanzvorrichtungen für veränderliche
Stanzumfänge das radiale Verstellen der Stanzwerkzeuge durch Verwendung von genau
abgepaßten, in Längsnuten von Zylindern eingesetzten Beilagstücken von verschiedener
Stärke geschieht, so daß sich mit dünneren Beilagen der Stanzumfang verkleinern
und mit dickeren Beilagen der Stanzumfang vergrößern läßt, wird bei einer kombinierten
Stanzvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung die Veränderlichkeit des Stanzumfanges
ohne Zuhilfenahme auswechselbarer Teile erreicht, und zwar durch Verwendung von
Stanzscheiben und eigenartig ausgebildeten, in ihrer Höhenlage gegen Verdrehen gesicherten
und in Richtung des Stanzumfanges verschiebbaren Beilagstücken, die zugleich als
Führung der daran befestigten und in radialer Richtung verstellbaren Werkzeughalter
dienen. Wird die Befestigungsschraube von einem solchen Zwischenstück gelöst, so
läßt sich dieses mit dem zugehörigen Werzeuglialter, der gleichfalls an dem Zwischenstück
mittels einer Schraube von der anderen Seite her befestigt ist, in Richtung des
Stanzumfanges verschieben. Es braucht nur dafür gesorgt zu werden, daß die Stanzscheiben
in an sich bekannter Weise mit entsprechend langen Kreisschlitzen versehen sind,
uni alle vorkommenden Einstellungen ausführen zu können. Diese Tangentialverstellung
der Zwischenstücke und Werkzeughalter im Zusammenhang mit der unabhängig davon erreichbaren
Radialverstellung der Werkzeughalter bildet ein besonderes Merkmal vorliegender
Erfindung. Nebensächlich dagegen ist es, auf welche Art die Radialverstellung der
Werkzeughalter erreicht wird, z. B. durch Anwendung einer geeigneten Prismaführung
in Verbindung mit Zeiger und Skala. Nebensächlich ist es ferner, in welcher Weise
die genaue Radiallage der in Richtung des Stanzumfanges verstellenden Zwischenstücke
mit den daran befestigten Werkzeughaltern gesichert wird, ob z. B. durch Aufliegen
der Zwischenstücke auf der Nabe der Stanzscheiben oder auf der äußeren Stirnseite
dieser Scheiben oder durch keilförmige Kreisnutenführung usw. Unwesentlich ist es
außerdem, nach welchem Verfahren das Ausstanzen der Löcher geschieht, ob mittels
Stifte, Kugeln o. dgl.; denn es kommt erfindungsgemäß ja nur darauf an, daß die
Werkzeughalter dem jeweiligen Stanzabstand entsprechend in radialer und tangentialer
Richtung verstellt werden können.
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Der Antrieb der beiden Stänzachsen mit den darauf befestigten Stanzwerkzeugen
erfolgt bei den bisher bekanntgewordenen Stanzvorrichtungen, namentlich bei solchen,
die nach dem Stift- oder Kugelstanzverfahren arbeiten, mit spiellos ineinandergreifenden
Zahnrädern. Da sich bei Änderung des Stanzumfanges auch der Abstand der Stanzachsen
ändert, so müssen für jeden Stanzumfang andere Zahnräder verwendet werden. Das Vorrätighalten
eines großen Rädersatzes ist mit erheblichen Kosten und das Auswechseln der Räder
bei Änderung des Stanzumfanges mit Umständlichkeiten aller Art verbunden. Auch diese
Nachteile lassen sich in Verbindung mit vorliegender Erfindung durch Anwendung eines
Zwischengetriebes in einfacher Weise beseitigen, und zwar dadurch, daß die beiden
Stanzachsen jetzt nicht mehr unmittelbar mit Rädern wie bisher angetrieben werden,
sondern mittelbar, indem jede Achse einen eigenen Antrieb erhält. In diesem Fall
ist der Teilkreisdurchmesser der Stanzachsenräder von dem jeweiligen Stanzuinfang
ganz unabhängig, so daß die Räder von beliebiger Größe genommen werden können. Vorteilhaft
wird man diese Räder etwas kleiner im Durchmesser halten als den vorkommenden kleinsten
Stanzdurchrnesser, damit, wenn die Räder in gleicher Ebene angeordnet sind, die
Zähne immer noch außer Eingriff stehen. Je nachdem die untere oderobere Stanzachse
irn Gestell der Maschine örtlich fest gelagert ist, muß dein vorgeschalteten Wechselradgetriebe,
durch das den Stanzachsen beziehungsweise dem Umfang der Stanzscheiben die richtige,
mit dem durch die Stanzvorrichtung laufenden Papier- übereinstimmende Geschwindigkeit
erteilt wird, eine besondere Anordnung gegenüber
den Stanzachsenrädern
von unveränderlicher Größe gegeben werden, damit der Rädereingriff - zwischen dein
Zwischenrad und dem Rad auf der örtlich verstellbaren Stanzachse bestehen bleibt.
An sich sind Wechsel-und Zwischengetriebe in ähnlicher Art bekannt; jedoch ist deren
Anwendung auch hinsichtlich ihrer Sonderausführung in Verbindung mit Lochstanzvorrichtungen
noch neu, weshalb dieser kombinierte Antrieb ebenfalls ein wichtiges Merkmal. vorliegender
Erfindung bildet.
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In wirtschaftlicher Beziehung bedeutet vorliegende Erfindung einen
großen technischen Fortschritt, der vor allem darin gegeben ist, daß sich mit ein
und derselben Stanzvorrichtung für veränderliche Stanzumfänge die Veränderlichkeit
der Lochabstände durch tangentiales und radiales Verstellen der Stanzwerkzeuge um
ein Vielfaches. der bisher erreichten Veränderlichkeit erhöhen läßt und daß durch
Einschalten eines Wechselradgetriebes die gleichen Stanzachsenräder für alle auszuführenden
Stanzumfänge verwendet werden können. Die großen Kosten, die durch Vorrätighalten
oder durch nachträgliches Beschaffen weiterer Stanzvorrichtungen,, wie diese bisher
bei den Stanzvorrichtungen für nur tang&entiales oder für nur radiales Verstellen
der Stanzwerkzeuge bzw. deren Halter entstanden sind, kommen bei einer variablen
Stanzvorrichtung mit Doppelverstellung gemäß vorliegender Erfindung in Wegfall.
Das Problem einer Universalstanzvorrichtung wurde damit in einer für die Praxis
einfachen und vorteilhaften Weise gelöst.
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Auf der Zeichnung ist die der Erfindung zugrunde liegende Rotationslochstanzvorrichtung
für veränderliche Starizumfänge, erreicht durch tangentiales und ;radiales Verstellen
der Werkzeughalter, beispielsweise dargestellt, und zwar beziehen sich: Abb. i auf
die Seitenansicht einer Stiftstanzvorrichtung, Abb. a auf den Querschnitt einer
solchen Vorrichtung, Abb. 3 auf den Räderantrieb.
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Auf den beiden übereinanderliegenden Stanzachsen 1, a sind die Stanzscheiben
3, 4. und an diesen die Beilag- oder Zwischenstücke 5, 6 befestigt. Die als Schieber
ausgebildeten Matrizen- und Patrizenhalter 7, 8 mit der eingesetzten Matrizenbüchse
9 und dem Patrizenstift io sind in den Beilagstücken 5, 6 verstellbar angeordnet
und zu diesem Zweck mit einem radialgerichteten Schlitz versehen. Durch die als
Doppelbolzen ausgeführten Schrauben 11, 1z werden die Beilagstücke 5, 6 und die
Werkzeughalter 7, 8 an den Stanzscheiben 3, q. festgehalten, und zwar so, daß bei
leichtem Lösen der einen Schraube die Beilagstücke längs der Kreisschlitze 13, 1q.
in tangentialer Richtung und bei leichtem Lösen der anderen Schraube die Werkzeughalter
in radialer Richtung verschoben werden können. Durch letztere Verstellung, die unmittelbar
vonr Hand oder unter Zuhilfenahme von durch Schraubenbolzen i i, 1a gehenden Schrauben
15, 16 ausführbar ist, wird, je nachdem die Werkzeughalter 7, 8 nach außen oder
innen verschoben werden, eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung des Stanzumfanges
erreicht und damit zugleich auch eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Stanzabstandes
zwischen den auf den Stanzscheiben 3, q. hintereinander angeordneten Stanzwerkzeugen.
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In den Abb. i und a sind die Werkzeughalter 7, 8 in ihrer mittleren
Eingriffstellung oder Stanzlage gezeichnet; d. h. der Stanzstift io, der nur einige
Zehntel Millimeter tief in die Stanzbüchse i i hineinragt und diese selbst liegen
in genau radialer Richtung zu den Mittelpunkten der beiden Stanzachsen i, z. Mit
der Änderung des Stanzumfanges vergrößert oder verkleinert sich auch die Entfernung
der Stanzachsen. Es muß dafür gesorgt werden, daß. eine gewisse Verstellung der
Achsen möglich ist, damit die Stanzwerkzeuge wieder richtig zusammenarbeiten. Soll
die Papierbahn P in ihrer Lage unverändert bleiben, so rücken die Stanzachsen 1,
a entsprechend der Änderung des Stanzumfanges bzw. des Stanzdurchmessers näher zusammen
oder weiter auseinander. Soll dagegen die eine Stanzachse örtlich ungeändert bleiben,
so muß dafür die andere Achse um den doppelten Betrag verstellt werden. In diesem
Fall hat man der Papierbahn eine entsprechend höhere oder tiefere Lage als wie gezeichnet
zu geben, erreicht durch Anwendung von in ihrer Höhenlage einstellbaren Leitwalzen.
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Um das Einstellen der Stanzwerkzeuge 9, io für den jeweils verlangten
Stanzumfang zu erleichtern, empfiehlt es sich, die Werkzeughalter 7, 8 mit einem
Zeiger und die Beilagstücke 5, 6 auf der einen oder anderen seitlichen Führungsleiste
mit einer Skala zu versehen.
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Nebensächlich für die Erfindung ist es, ob die Verstellung der Werkzeughalter
7, 8 auf die vorbeschriebene Art geschieht oder auf irgendeine andere Weise erreicht
wird und welche Gestaltung diesen Teilen sowie den Beilagstücken 5, 6 gegeben wird,
wenn nur das der Erfindung zugrunde liegende Merkmal der Doppelverstellung bestehen
bleibt und die tangentiale und radiale Verstellung der Stanzwerkzeuge unabhängig
voneinander und ohne Teile auswechseln zu müssen, ausgeführt werden kann. -Die genaue
Führung der Beilagstücke
5, 6 und damit auch die der daran verschiebbar
befestigten Werkzeughalter 7, 8 geschieht gemäß Abb. i und 2 durch Aufliegen der
Beilagstücke auf den Naben der Stanzscheiben 3, 4. Unter Umständen ist es vorteilhafter,
die Führung der Beilagstücke an die äußere Flanschseite der Stanzscheiben zu verlegen.
In diesem Fall Blassen sich die Beilagstücke kürzer halten, so daß noch weitere
Stanzwerkzeuge im Umfang der Stanzscheiben untergebracht und die Stanzabstände entsprechend
verkleinert werden können.
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In Abb. 3 wurde der neuartige Räderantrieb für den Fall angegeben,
daß die senkrecht der Patrizenachse 2 angeordnete Matrizenachse i örtlich festgelagert
ist und demnach ihre Lage für alle vorkommenden Stanzumfänge ungeändert beibehält.
Die in waagerechter Richtung zwischen den beiden Stanzachsen hindurchlaufende Papierbahn
P nimmt daher dem jeweiligen Stanzdurchmesser entsprechend eine andere Höhenlage
ein, erreicht durch Anwendung von einstellbaren Leitwalzen i9, Zo. Die Stanzachse
i mit dem Stanzkreis 21 ist in Büchsen 23 und die Stanzachse 2 mit dem Stanzkreis
22 in verstellbaren Lagern 2:1 gelagert, die durch die Schrauben 25, 26 in die jeweils
richtige Höhenlage gebracht werden. Die auf den beiden Achsen i, sitzenden Stanzscheiben
mit den daran befestigten Werkzeughaltern und Zwischenstücken gemäß Abb. i und 2
sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Der Antrieb der Stanzachsen geschieht
durch ein besonderes Zwischenradgetriebe in der Weise, daß jede Achse ihren eigenen
Antrieb erhält. Zu diesem Zweck ist jede Achse mit Vinem Zahnrad versehen, das mit
dem Zwischengetriebe in Eingriff steht. Die Stanzachsenräder 27, 28 sind im Durchmesser
so zu bemessen, daß beim kleinsten Stanzdurchmesser noch ein geringer Abstand zwischen
den äußeren Zahnflankenkreisen bestehen bleibt, um gegebenenfalls diese Räder in
gleicher Ebene anbringen zu können. Die beiden Stanzachsenräder 27, 28 stehen mit
den zusammenarbeitenden Zwischenrädern 29, 30 in Verbindung, von denen das
Zahnrad 30 wegen der senkrechten Verstellung der Stanzachse 2 schwingend
angeordnet ist, was durch Anwendung eines entsprechend ausgebildeten Schwinghebels
31 erreicht wird. Dieser Schwinghebel ist auf der Zwischenradwelle 32 drehbar gelagert
und in seiner handgriffartigen Verlängerung am Maschinengestell befestigt. Je nach
der Größe des Stanzumfanges wird zwecks Herstellung des richtigen Zahneingriffes
der Räder 28 und 3o der Schwingarm 31 mehr oder weniger verdreht. Der Antrieb des
Zwischengetriebes mit den Zentren.32, 33 hat so zu erfolgen, daß ein registermäßiges
Ausstanzen der Löcher auf der bedruckten Papierbahn ermöglicht wird. Hierzu ist
ein Wechselgetriebe in an sich bekannter Ausführung notwendig, das durch den weiteren
Räderzug 34, 35 und der Hilfswelle 36 angedeutet wurde. Wegen des genauen Zusammenarbeitens
der Werkzeuge, insbesondere bei Anwendung des Stiftstanzverfahrens, müssen die vier
Antriebräder 27 bis 30 ganz spielfrei ineinandergreifen, was sich durch Verwendung
von spiralverzahnten Rädern erreichen läßt. Nebensächlich für die vorliegende Erfindung
ist es, ob der Antrieb der Stanzachsen unter Beibehaltung der gleichen Stanzachsenräder
in dieser oder in anderer Weise erfolgt. Der Antrieb könnte ebenso wie bisher durch
auswechselbare Stanzachsenräder geschehen, deren Teilkreisdurchmesser mit dem jeweiligen
Stanzdurchmesser übereinstimmt.