-
Harfensieb Man hat- es mehrfach versucht, Si£be auf den Markt zu bringen,
die lediglich aus Stahldrähten in der Längsrichtung des Siebes bestehen,
bei denen also für die Absiebung die von je zwei Längsdrähten begrenzten langen
Spalten zur Verfügung stehen. Solche Sieborgane ?eichnen sich durch größtmögliche
offene Siebfläche aus, weil das Verhältnis zwischen Drahtstärke und Spaltweite beträchtlich
geringer ist als bei Siebrosten aus verschieden profilierten Längsstäben. Infolgedessen
sind solche Drahtsiebe in der Lage, bei gleicher nutzbarer Siebfläche mit Siebrosten
unverhältnismäßig größere Siebgutmengen zu verarbeiten, also höhere Siebleistungen
je Flächeneinheit zu- erzielen. Weiterhin sind sie leicht und handlich. Der= artige
Siebe, im folgenden Harfensiebe genannt, setzen jedoch denkbar straff gespannte
Drähte voraus, utn ein Ausweichen nach jeder Richtung senkrecht zum Draht und dadurch
unzulässig große Erweiterung der Spaltweiten während des Absiebungsvorganges und
folglich ungenaue Absiebung zu vermeiden. Man hat die Spannung z. B. dadurch zu
erreichen versucht, indem jeder glatte Längsdraht einzeln für sich gespannt wird.
Hierbei wird das eine Drahtende irgendwie an dem Siebrahmen befestigt,, während
das andere Drahtende mit einem mit Gewinde versehenen Wirbel verbunden und straff
gespannt werden kann, etwa so, wie es bei Klaviersaiten der Fall ist. Es liegt auf
der Hand, daß derartig -umständliche und teure Vorrichtungen sich in die Absiebungstechnik
nicht einführen konnten, ganz davon abgesehen, daß die auf diese Weise bei glatten
Drähten zu erzielende Spannung unzureichend ist. Außerdem erfordern derartige Harfeiisiebe
ein häuflges Nachspannen einzelner Drähte. Eine andere Ausführungsform befestigt
dieeinzelnen Längsdrähte jeweils in einer Anfangs- und Endschiene und versucht,
die notwendige Spannung durch Anziehen einer der beiden Schienen gegen die andere
zu erreichen. Der Vorteil gegen die zuerst beschriebene Ausführungsform liegt zweifellos
darin, daß sämtliche Längsdrähte durch eine einzige Spannvorrichtung gespannt werden.
Es ist jedoch einleuchtend, daß eine völlig gleichmäßige Spannung in allen Drähten
auf diese Weise niemals erzielt «erden kann, weil es -nicht möglich ist, umvermeidbare
Längenunterschiede bei den einzelnen Drähten auszugleichen.
-
Somit liegt ein neuartiger Erfindungsgedanke vor, Harfensiebe aus
gewellten Längsdrähten herzustellen und diese Längsdrähte entweder einzeln oder
in. ihrer Gesamtheit auf eine der vorstehend beschriebenen Arten zu spannen. Die
zweckmäßigste Ausbildung derartig gewellter Harfensiebe ist jedoch diejenige, die
Längsdrähte jeweils am Anfang und Ende mit einer hinreichend großen Anzahl von Querdrähten
in einen regelrechten Siebgewebeverband zu bringen zur Erzielung
g
weiten, wodurch -leichür , palt t> cilit: vorzügliche Spannungsmöglichkeit
chler der zahlreichen, aus der neuzeiteChen Zittersiebtechnik bekannten Spann-vori@:littingen
gegeben ist. .
-
::e@init sind derartige Harfensiebe dadurch ,;1-lce-llllzciclinet,
daß nicht gewöhnliche glatte, ,rllldt:rii gewellte Drähte benutzt werden. Erst @:iUse
Wulltmg :ermöglicht es, daß bei der i:llicitliclicn Spannung des Siebes über seine
g:iiize Breite jeder einzelne Längsdraht auch nirl;lich erfaßt wird, daß unvermeidbare,-
@in ich geringe Längen- und Kröpfungsunter-:cliiede zwischen den einzelnen Drähten
ausg(-glichen werden können. Durch: die Wellung \% ii-d sozusagen so viel Vorrat
-an Drahtlänge ;tttfgcspeichert, daß jeder Einzeldraht auf sein Hindestspannmaß
gebracht werden kann, ohne daß Drahtbrüche bei solchen Drähten auftreten, die bereits
über dies Maß hinaus gespannt sind. Erst durch die Anwendung dieses Prinzips wird
die bisher erforderliche umständliche Spannung jedes einzelnea;Drahtes bzw.
bei glatten Drähten die innzulängliche Spannung über die ganze Siebbreite verinieden,
so daß auch Harfensiebe gleichertvcise wie gewöhnliche Drahtgewebe durch eine einzige
Spannvorrichtung siebfähig Beinacht werden können.
-
Der Erfindungsgedanke erfährt auch dann keine Einschränkung, wenn
etwa der lange Spalt zwischen Anfang und Ende des Harfensiebes durch Einziehen von
mehreren in benachbarten Wellen der Längsdrähte verlagerten, ebenfalls nach Maß
der Spaltweite vorgcwelltenQuerdrähten in gewissen Abständen unterteilt wird. Man
erreicht hierdurch eine noch größere Genauigkeit in der Erhaltung der Spaltweiten.
Die beispielsweise schematische Ausführung derartiger Harfensiebe wird durch die
Abb. i bis 5 )erläutert.
-
Äbb. i veranschaulicht einen glatten, Abb. z einen vorgewellten Draht,
um den Vorrat an Drahtlänge beim vorgewellten Draht zu kennzeichnen. Abb. 3 stellt
ein Harfensieb dar, bei dem die gewellten Drähte auf beliebige Art mit Spannschienen
ummittelbar verbunden sind. Abb. q. bezeichnet ein Harfensieb mit normalem Siebgewebeverband
am Anfang und Ende des Siebes. - Abb. 5 kennzeichnet ein gleiches Sieb; bei dem
jedoch in jedem.Drittel des ganzen Längsspaltes drei Querdrähte eingezogen sind.
-
Solche Harfensiebe können aus jedem für Siebböden verwendeten Werkstoff
hergestellt werden, woher jedoch festzühalien ist, daß Werkstoffe mit höhen Dehnungskoeffizienten
ein häufigeres Nachspannen erfordern. Bei Verwendung von Stahldrähten ist Federstahl.
ganz besonders vorteilhaft, weil dieser Werkstoff dem Siebboden auf die Dauer eine
denl>--bar gute elastische Starrheit vermittelt.
-
Harfensiebe können sowohl als feste Siebe in Form von Durchwürfen,
Siebrutschen usw. benutzt werden als auch in jede bewegte Siebmaschine eingebaut
werden, soweit solche Maschinen über Spannvorrichtungen verfügen. Auch - dem Einbau
bereits vorgespannter Harfensiebe in irgendwelche Maschinen steht nichts im Wege.
.