DE624101C - Verfahren zur Zuechtung und Vermehrung von Mikroorganismen - Google Patents

Verfahren zur Zuechtung und Vermehrung von Mikroorganismen

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DE624101C
DE624101C DEM125891D DEM0125891D DE624101C DE 624101 C DE624101 C DE 624101C DE M125891 D DEM125891 D DE M125891D DE M0125891 D DEM0125891 D DE M0125891D DE 624101 C DE624101 C DE 624101C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor

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  • Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Züchtung und Vermehrung von Mikroorganismen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Züchtung und Vermehrung von Mikroorganismen bei möglichst großer Berührungsfläche der die Mikroorganismen enthaltenden Nährflüssigkeit mit Gasen. Es ist bekannt, daß das Sauerstoffbedürfnis von Aerobiern außerordentlich groß ist. Die Erkenntnis, daß die Diffusionsgeschwindigkeit des Sauerstoffs bzw. der Luft nicht ausreicht, um den Sauerstoffbedarf der Mikroorganismen für eine möglichst starke Vermehrung zu decken, hat in der Fachliteratur vielfach Ausdruck gefunden (vgl. z. B. O. R ahn, Zbl. Bakt. II Orig. 35, 429, 191a).
  • Um diesen Mangel auszugleichen, leitet man z. B. Sauerstoff oder Luft in die Mikroorganismen enthaltende Flüssigkeit - so bei der Züchtung und Gärung von Gärungserregern -oder man verwendet Rührer. Weiterhin ist es möglich, Zirkulatoren zu verwenden, durch die die Flüssigkeit dauernd umgewälzt wird (vgl. F. Weleminsky und E. Butschowitz, Zbl. Bakt. I Orig. 104, 433, 1927). Man kann auch die Nährflüssigkeit über kaskadenförmig angeordnete Flächen fließen lassen, wie es z. B. für die Züchtung von Pilzen vorgeschlagen worden ist. Alle diese Verfahren sind jedoch nicht geeignet, den außerordentlich großen Sauerstoffbedarf der Mikroorganismen zu befriedigen. Es ist deshalb bereits mehrfach empfohlen worden, größere Luftmengen durch die Flüssigkeit zu schicken, indem man das Gas vorher durch poröse Bodenkörper in sehr feine Blasen verteilt. Abgesehen davon, daß hierzu erheblich Drücke notwendig sind, hat dieses Verfahren den Nachteil, riesige Schaummengen zu entwickeln, weshalb es in der Praxis nur anwendbar ist, wenn man gleichzeitig für die Vernichtung des Schaums Sorge trägt. Eine weitere Möglichkeit, eine verhältnismäßig große Oberfläche zwischen Gas und Flüssigkeit zu schaffen, bietet sich dadurch, daß man den entstehenden Schaum selbst als Gasträger verwendet, indem man den Schaum ständig umwälzt, so daß er die Flüssigkeit durchströmt, dort zum Teil gelöst wird und neu entstehend eine ziemlich intensive Belüftung herbeiführt. Aber auch dieser Arbeitsweise haften verschiedene Nachteile an: Man kann sie nur in geschlossenen Systemen verwenden, man kann der raschen Schaumentwicklung wegen das Gas nur schwer erneuern und vor allem nur verhältnismäßig kleine Flüssigkeitsmengen in Benutzung nehmen, wobei sehr große Räume zur Verfügung- stehen müssen, damit ein möglichst großer Teil der Flüssigkeit in Schaum verwandelt werden kann.
  • Bei dem Verfahren nach der Erfindung treten diese Übelstände nicht auf. Das Neue besteht darin, daß das zur Reaktion kommende Gas durch eine Düse oder durch ein System von solchen geleitet und die Flüssigkeit durch eine oder mehrere entsprechend angeordnete Düsen angesaugt, mitgerissen und in Form eines feinen Nebels verteilt. (versprüht) wird. Durch Veränderung der Düsenöffnungen, der Abstände der Düsen voneinander sowie durch Änderung -des Überdrucks des verwandten Gases kann man die Feinheit der einzelnen versprühten Teilchen in ziemlich weiten Grenzen abstufen. An sich ist die Technik des Vernebelns von Flüssigkeiten mit Gasen ein auf den verschiedensten Gebieten zu den mannigfachsten Zwecken angewandtes Verfahren. Es handelt sich jedoch in diesen Fällen entweder nur darum, eine Flüssigkeit sehr fein zu verteilen oder sie innig mit dem Gas zu mischen, wie beispielsweise beim Explosionsmotor, oder um allgemein chemische Methoden, wie die Einwirkung von Chlor auf flüssige organische Verbindungen, von Sauerstoff auf flüssigen Schwefel, von gasförmigen Säuren auf Basen zur Gewinnung von Salzen o. dgl.
  • Demgegenüber ist das sog. Inhalatorprinzip zur Züchtung und Vermehrung von Mikroorganismen noch nicht benutzt worden. Man kann sich zu diesem Zwecke eines geschlossenen Systems bedienen, indem man eine bestimmte Gasmenge zum Vernebeln benutzt und ständig umwälzt, bis die Reaktion beendet ist. Hierbei ist es möglich, das Gas zu erneuern und gegebenenfalls entstehende Abgase zu entfernen.
  • Man kann indes auch in offenen Systemen arbeiten, wobei man das Gas entweichen läßt, nachdem man es vorher durch die in der Technik üblichen Mittel von den mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen befreit hat, die, falls notwendig und erwünscht, mit der Ausgangsflüssigkeit wieder vereint werden.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man solche Flüssigkeiten mit Gasen vernebeln kann, die zur Schaumbildung neigen. Bei allen anderen Arbeitsweisen wird hierbei Schaum entstehen, dessen Zerstörung neue Aufgaben stellt und besondere Einrichtungen erfordert. Nach dem neuen Verfahren entsteht jedoch keinerlei Schaum, was durch zahlreiche Versuche mit starkschäumenden Flüssigkeiten, wie z. B. Lösungen von Eiweiß, Seifen, Saponinen u. dgl., erwiesen worden ist. Es ist im Gegenteil zu bemerken, daß etwa entstandener Schau durch die Vernebelung zerstört wird. Um eine etwaige Schaumentwicklung bei Auftreffen der niederfallenden Flüssigkeitsteilchen auf den Flüssigkeitsspiegel zu verhindern, kann man entsprechende Abschirmvorrichtungen vorsehen.
  • Somit wird nach der Erfindung eine auf keine andere Weise zu erreichende Oberfläche zwischen Flüssigkeit und Gas geschaffen, durch die in jedem Falle das Sauerstoffbedürfnis der Mikroorganismen befriedigt wird, ohne daß Schaum entwickelt wird, gleichgültig, ob man in geschlossenen Systemen oder in offenen arbeitet.
  • Durch zahlreiche Versuchsserien ist der Beweis erbracht worden, daß die Ernten, die nach der neuen Arbeitsweise erzielt werden, diejenigen aller anderen Verfahren um das Vielfache übersteigen. Besonders bemerkenswert ist es, daß die Erschütterung durch das Versprühen die Mikroorganismen nicht im geringsten schädigt, entgegen den Abgaben, die sich in der Literatur finden. Eine wesentliche Bedeutung des neuen Verfahrens besteht in der großen Zeitersparnis bei der Züchtung von Mikroorganismen. Es gelang nach einer Zeit von 8 Stunden Bakterienernten zu erzielen, die nach anderen Belüftungsverfahren erst nach 48 Stunden und länger zu erreichen waren. .
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie durch das überaus rasche, in logarithmischer Progression erfolgende Wachstum der Mikroorganismen ermöglicht, zugesetzte Zucker unter Vermeidung der Vergärung und der Entwicklung von Alkohol, Säuren usw. vollständig zu verbrennen. Diese Bedingung ist wichtig für die Züchtung verschiedenster Mikroorganismen, z. B. von Preßhefe für die mannigfaltigsten Zwecke. Zur Erreichung dieses' Zieles, der Züchtung von Hefe mit starker Vermehrungsfähigkeit, aber geringem Gärvermögen, sind zahlreiche Verfahren angegeben worden, die sich meist auf die chemische Zusammensetzung der Nährflüssigkeit und auf den allmählichen Zusatz verschiedener Nährstoffe zur wachsenden Hefe beziehen. Nach der Erfindung sind keine Maßnahmen dieser Art erforderlich. Es ist jeder Nährboden, auf dem der betreffende Mikroorganismus angeht, zu verwenden.
  • Es versteht sich von selbst, daß das neue Verfahren nicht nur bei der Züchtung von aeroben Mikroorganismen mit Vorteil benutzt werden kann, sondern in gleicher Weise bei Verwendung indifferenter Gase, wie beispielsweise Kohlensäure, Stickstoff usw., für anaerobe Mikroorganismen zu empfehlen ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Züchtung und Vermehrung von Mikroorganismen bei möglichst großer Berührungsfläche der die Mikroorganismen enthaltenden Nährflüssigkeit mit Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß Luftbzw. Sauerstoff oder indifferente Gase, durch eine odermehrere Düsen geleitet, dieFlüssigkeiten durch entsprechend angeordnete weitere Düsen ansaugen, mitreißen und in Form eines feinen Nebels verteilen, wobei sowohl im geschlossenen System, gegebenenfalls unter Beseitigung des Abgases und Zuführung von Frischgas, wie auch im offenen System unter an sich bekannter Wiedergewinnung mitgerissener Flüssigkeitsteilchen und deren Zurückleitung zur Ausgangsflüssigkeit gearbeitet werden kann, mit der Folge, daß bei stark schäumenden Flüssigkeiten, insbesondere in Gegenwart entsprechend angeordneter AbschirmvorrichtungenüberdemFlüssigkeitsspiegel, Schaumbildung vermieden bzw. vorhandener Schaum vernichtet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daB Lösungen, die vergärungsfähige Zucker und Gärungserreger enthalten, mit Luft bzw. Sauerstoff vernebelt werden.
DEM125891D 1933-12-13 1933-12-13 Verfahren zur Zuechtung und Vermehrung von Mikroorganismen Expired DE624101C (de)

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DE (1) DE624101C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1225583B (de) * 1954-11-16 1966-09-29 Raymond Felix Simonin Vorrichtung zum Belueften vergaerbarer Fluessigkeiten bei der Essigherstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1225583B (de) * 1954-11-16 1966-09-29 Raymond Felix Simonin Vorrichtung zum Belueften vergaerbarer Fluessigkeiten bei der Essigherstellung

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