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Sicherheitsvorrichtung für Druckacetylenflaschen In der Praxis hat
sich gezeigt, daß .die Füllmassen, mit welchen Behälter f är die Speicherung und
den Transport von in Aceton gelöstem Acetylengas gefüllt sind, auch wenn sie nach
dem heutigen Stand der Technik als brauchbar anerkannt und zum Verkehr zugelassen
sind, durch die Einwirkung von Erschütterungen beim Transport zum Absacken gebracht
werden. Hierdurch entstehen am Kopf der Flaschen Hohlräume, welche eine .große Gefahr
für die Sicherheit der Flaschen darstellen, zumal auch an sich für verkehrssicher
betrachtete Massen eine Fortpflanzung von Zersetzungserscheinungen, die vom Flaschenkopf
her, z. B. durch Flammenrückschläge, eingeleitet worden sind, nicht verhindern können,
wenn am Kopf der Flaschen ein j e nach der sicherheitsitechnisthen Brauchbarkeit
größerer oder kleinerer Hohlraum besteht.
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Es ist bekannt, Acetylenflaschen, die eine an sich nicht unbedimgt
zuverlässige Füllmasse enthalten, durch Aufsetzen eines sog. Sicherheitskopfes aus
einer zuverlässigen Masse; z. B. Asbestfaser oder mit zersetzlichen Salzen imprägnierte
organische Stoffe, zu sichern. Diese Schutzmassen, die lediglich den oberen Teil
der eigentlichen Füllmasse bilden, sacken natürlich, da sie mit der Masse eine Einheit
bilden, bei Erschü;@eterungen mit ab. Durch derartige Maßnahmen wird also eine Hohlraumhildung
nicht verhindert. Man hat auch vorgeschlagen, das Absperrventil: der Flasche rohrförmig
zu veflängern. und die Verlängerung zu einem in die Füllmasse der Flaschen hineinragenden
Behälter auszubilden, welcher leer gelassenwird. In diesem Falle besteht also am
Kopfe der Flasche ein Hohlraum, welcher sicherheitstechnisch u«zuläs,sig ist.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, einen derartigen Hohlkörper am
Kopfe der Flasche ,mit Metallen oder einem anderen Material körniger oder faseriger
Struktur anzufüllen, wobei besonders gefordert wird, daß der verwendete Ausfüllstoff
(z. B. Aluminiumfeilspäne und Quarzsand) keine Porosität besitzen darf, so daß er
nur geringe Mengen Aceton-Acetylen-Flüssigkeit aufspeichern kam.
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Es hat sich nun gezeigt, daB derartige mit Metallen in der erwähnten
Form gefüllte Vorrichtungen zwar den normalen Betriebsbedingungen entsprechen, jedoch
nicht in der Lage ,sind, Fortpflanzungtbn von sehr kräftigen Flammenrückschlägen,
-wie sie z. B. auftreten, wenn aus. irgendwelchen Gründen Sauerstoff zurückgetreten
ist, mit Sicherheit zu verhindern. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, daß
die Wärmeleitung der genannten Stoffe in keinem Verhältnis 'zur Geschwindigkeit
einer hochbrisanten, Detonationswelle steht; anderseits dürften derartige Metallfüllungen
in fein. verteilter Form Zersetaungen des gespeicherten Gases oder vorhandenex
Gasgemische
katalytisch beschleunigen.- Auch besteht die Gefahr, daß durch die katalytische
Wirkung der Metalle, insbesondere bei Gegenwart von Sauerstoff, ein Zerfall des
gespeicherten Gases. eingeleitet werden kann.
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Die Füllung des Hoblkörpers mit nicht porösem -Material: ganz allgemein
hat den Nachbeil, daß infolge der Abwesenheit größerer Mengen des Lösemittels die
Explosionsfähigkeit des gespeicherten Gases erhöht. und daher die Sicherheit der
Flasche im Hinblick auf Flammenrückschläge erheblich gefährdet ist.
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Es wurde nun gefunden; daß eine unter allen Betriebsbedingur@gen zuverlässige
Sicherheitsvorrichtung dann ;erhalten- wird, wenn man in bekannter Weise einen mit
dem Absperrventil oder dem Flasichenkopf fest verbundenen rohrförmigen Behälter
in die Füllmasse der Flasche einbringt, der mit einer Masse gefüllt ist, welche
porös ist und zufolge ihrer Porosität eine erhöhte Aufsaugefä.higkeit für das Lösemittel.
besitzt. Derartige Massen sind an sich als Füllmassen, für Druckacetylenfiaschen
bekannt.
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Die Verwendung einer solchen. Masse im Hohlkörper bietet den Vorteil,
daß beim Zerfall de`s Aoetylengases am Kopf der Flasche zugleich eine Verdampfung
der Löseflüssigkeit,- welche zufolge der Porosität der Höhlkörperfüllung in größeren
Mengen hier vorhanden ist, (eintritt. Hierdurch wird die Konzentration des zerfallfähigen
Gases herabgesetzt und die Grenze des eintretendem Zerfalls nach höheren Druck-
und Temperaturbereichen hin verschoben.
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Als geeignete Massen kommen u. a. in Frage kleinkörnige Bimskiesmassen,
Holzkohle- und Bimskiesmassen, die durch Kieselgurzusatz verdichtet sind, sowie
mit zersetzlichexr Salzen imprägnierte orgamsche Füllmassen. Die Behälter, in die-
sie eingebracht werden, weisen im unteren Teil: ihres Mantels in an sich bekannter
Weise P;erfora.-tionen für den Ein- und Austritt des Gases oder eine -sonstige,
das Herausfallen der Füllmasse hindernde, aber gasdurchlässige Einrichtung auf,
z. B. einen Stopfen aus, grobporösem Material.