DE620210C - Verfahren zur Erhoehung des Korrosionswiderstandes von Stahl und Gusseisen - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung des Korrosionswiderstandes von Stahl und Gusseisen

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DE620210C
DE620210C DEV26054D DEV0026054D DE620210C DE 620210 C DE620210 C DE 620210C DE V26054 D DEV26054 D DE V26054D DE V0026054 D DEV0026054 D DE V0026054D DE 620210 C DE620210 C DE 620210C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23FNON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
    • C23F13/00Inhibiting corrosion of metals by anodic or cathodic protection
    • C23F13/005Anodic protection

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preventing Corrosion Or Incrustation Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erhöhung des Korrosionswiderstandes von Stahl und Gußeisen Gegenstand der Erfindung bildet die beschleunigte Herstellung von korrosionshemmenden Deckschichten auf Gußeisen und Stählen, die außer Kupfer als Legierungsbestandteile Metalle enthalten., deren Ionen durch Wechselwirkung mit den Hydroxylionen des Korrosionsmittels zur Bildung von Verbindungen gelartiger . Konsistenz führt, z. B. Aluminium, Silizium, Nickel, Zinn, und zwar in geringen Mengen.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die stark verringerte Rostneigung von Stählen mit obigen Legierungsbestandteilen auf einer während des Korrosionsvorganges eintretenden Bildung von Schutzschichten günstiger physikalischer Eigenschaften bezüglich ihrer wasserabsperrenden Wirkung beruht. Der nach Anreicherung der Korrosionsprodukte auf der Stahloberfläche duch Alterung zur Erhärtung und damit zur Schutzwirkung führende Vorgang beginnt im allgemeinen nach etwa r bis i'/2 Monaten Korrosionsdauer wirksam zu werden. Nach dieser Zeit erst tritt ein merklicher Rückgang des Korrosionsgrades ein.
  • Versuche des Erfinders haben nun ergeben, daß -die zur Bildung der erwähnten Deckschichten erforderliche Zeit abgekürzt und damit von vornherein der Eisenverlust wesentlich - eingeschränkt werden kann. Schließt man z. B. einen gekupferten Stahl (Kupfergehalt oberhalb o,f °%) in einem korrodierenden Mittel (neutrale Salzlösung) mit einem in dieselbe Lösung tauchenden edleren- Metall, z. B. Kupfer, durch einen außerhalb der Lösung geführten metallischen Leiter kurz, so findet infolge des Bestrebens der in die Lösung übertretenden zweiwertigen Eisenionen, sich mit den. Wasserstoffionen des Korrosionsmittels ins Gleichgewicht zu setzen, einerseits die Entladung von Wasserstoffionen am edleren Metall statt, andererseits führt die elektromotorische Betätigung des im Korrosionsmittel gelösten Sauerstoffes unter Wasserbildung zu einer Depolarisation des edleren Metalles. Der durch den Ablauf dieses. Vorganges aufrechterhaltene Sauerstoffpolarisationsstrom fließt durch den äußeren Schließungsdraht vom edleren Metall zum Eisen und bedingt durch an-Mische Polarisation erhöhtes in Lösunggehen des Stahles und seiner Legierungsbestandteile. Das. in der durch Korrosion zerstörten Menge Eisen enthaltene Kupfer geht unter Oxydation zu Kupferionen vorübergehend in Lösung, wird aber durch die Gegenwart metallischen Eisens sofort auf die Oberfläche des Stahles. als zusammenhängender Überzug metallischen Kupfers rückgefällt. Der Kupferübergang ist einer schwachen galvanischen Verkupferung vergleichbar; er weist wie sie Poren und Undichtigkeiten auf.
  • Durch den Sauerstoffpolarisationsstrom tritt eine starke Verarmung des Korrosionsmittels an Sauerstoff ein mit der Wirkung, daß die durch die anodische Polarisation verstärkt auftretenden zweiwertigen Eisenionen nicht genügend Sauerstoff zur vollständigen Oxydation zu-braunem Rost vorfinden. Statt seiner tritt grüner Ferroferrit auf, der gelartig, zäh und fest auf der Oberfläche haftet. Der zu einer Erhärtung führende Alterungsprozeß dieses aus Ferroferrit bestehenden Gels führt zu einer Abdichtung der in der Kupferhaut bestehenden Poren, die aber unvollkommen ist, da der durch Diffusion von der Oberfläche des Korrosionsmittels. her nachgelieferte Sauerstoff allmählich die erhärtende Ferroferritschicht durch Oxydation zerstört. Die Anwesenheit jedoch solcher Metalle als Legierungsbestandteile im Stahl, deren Ionen in ihrer höchsten Wertigkeitsstufe während des Korrosionsvorganges in Lösung übertreten und die zur Bildung von Hydroxyden egelartiger Konsistens befähigt sind, machen die zerstörende Wirkung des Sauerstoffs unschädlich. Solche Metalle sind vorzugsweise Silizium, Nickel und Zinn. Zinn tritt zwar als zweiwertiges Zinnion in Lösung, doch weist sein durch weitere Oxydation entstehendes vierwertiges Hydroxyd in hohem Maße günstige Wasser absperrende Eigenschaften auf, da es während des Alterungsprozesses - in harten, undurchlässigen Zinnstein übergeht.
  • Die Bildung der Deckschichten auf der Oberfläche z. B. eines, Kupferaluminiumstahles nach Kurzschließen mit einem edleren Metall verläuft folgendermaßen: i. Verstärktes in Lösunggehen von Eisen und der in ihm enthaltenen Legierungsbestandteile, 2. Rückfällung des Kupfers als zusammenhängender Überzug, 3. Anreicherung der voluminösen, zähen Hydroxyde des zweiwertigen; Eisens und des neben Kupfer noch- vorhandenen Legierungsmetalls, z. B. Aluminium, q.. Absperrung der Stahloberfläche mit beginnender Alterung der Hydroxyde.
  • Die Hydroxyde werden kurz nach ihrer Anreicherung plastisch, erhärten unter Anpassen an alle Unebenheiten der Oberfläche und sperren- dem Korrosionsmittel völlig den Zutritt zu der Stahloberfläche.
  • Die Deckschichten, d. h. Kupfer als zusammenhängender metallischer Überzug und das aus Ferroferrit und beispielsweise Aluminiumhydroxyd bestehende Gemenge, sind durch analytische Methoden nachgewiesen und isoliert erhalten worden. Durch das Vorhandensein noch anderer ' Legierungsbestandteile, wie z. B. Chrom, Wolfram, Titan usw., werden die Verhältnisse nicht wesentlich geändert.
  • Auf der mit der Rückfällung des Kupfers erfolgenden Ausbildung eines zusammenhängenden, die Oberfläche gleichmäßig überziehenden Kupferüberzuges, beruht der Vorteil des Verfahrens vorheriger Polarisation gegenüber der in fein verteilter Form als Schwammkupfer erfolgenden Fällung der Kupferionen während der Korrosion eines nicht polarisierten Stahles. Denn der zur Bildung hinreichender Sperrwirkung gewährleistender Hydroxyde erforderliche Eisenverlust ist zur Verkittung des fein verteilten, porösen Schwammkupfers höher, als es zur Abdeckung der in sich geschlossenen nur mit vereinzelten Poren durchsetzten zusammenhängenden Kupferhaut der Fall ist.
  • Ein wesentlicher, sich gleichfalls in einer Herabsetzung des Eisenverlustes auswirkender Vorteil der anodischen Polarisation durch Kurzschließen des Stahles mit einem edleren Metall besteht ferner darin, daß die Ausbildung der Deckschichten schon in sehr kurzer Zeit - etwa 24 Stunden - so weit erfolgt ist, daß merkliche Schutzwirkung eintritt, während ohne vorherige Polarisation rostender Stahl unter erheblichem Eisenverlust einen: Rückgang des. Korrosionsgrades erst nach i bis i1/2 Monaten erkennen läßt.
  • Die .in dem kurzgeschlossenen Element: Stahl/Korrosionsmittel/edleres Metall auftretende Stromstärke ist durch Wahl geeigneter Abmessungen des als Kathode dienenden Metalls zweckmäßig so einzustellen, daß ein Strom von 0,5 bis 45 X io-4 Amp/cm2 fließt. Aufprägen einer elektromotorischen Kraft, deren Höhe unterhalb -der Zersetzungsspannung des Korrosionsmittels gehalten werden müßte, ist natürlich möglich, aber nicht empfehlenswert. Abgesehen davon, daß sie den Prozeß der Deckschichtenbildung nicht fördert, erfordert ihre Anwendung umständliche Apparaturen und Kosten.
  • Aus den in der Abbildung in graphischer Darstellung wiedergegebenen Versuchsergebnissen des Korrosionsverlaufs eines Kupferaluminxumstahles mit Gehalten von: 0,33 °/o C, 0,02 °% Si, 0,39 °/o Mn, 0,037 °% P, 0,051 °% S, 0,25 % Cu, 0,i8 °/o A1 in künstlichem Seewasser ohne vorangegangene Polarisation und nach Polarisation ist die durch das Verfahren bedingte erhöhte Schutzwirkung der Deckschichten ersichtlich. Während der unpolarisierte Stahl bis zur Ausbildung der Deckschichten i bis. i1/2 Monate bei einem Gewichtsverlust von 0,i82 g/cm' benötigt, erreicht sein Betrag nach vorhergehender Polarisation bei gleich langer Dauer des Versuches nur 0,07 g/cm2. Das Verhältnis des Korrosionsgrades beider Stähle ist i : o,38 (Stahl ohne vorhergegangene Polarisation- i gesetzt), d. h. der aluminiumhaltige gekupferte Stahl hat einen um fast 75 °/o geringeren Eisenverlust erlitten. Die Anwendung des neuen Verfahrens gewährleistet also eine starke Zurückdrängung der Korrosion des an und für sich schon stark verringerte Neigung zum Rosten zeigenden Kupferaluminiumstahles.
  • Das Verfahren ist nicht allein auf Kupferaluminiumstahl beschränkt, sondern jeder Stahl, der außer Kupfer als Legierungsbestandteile Metalle enthält, deren Ionen durch Wechselwirkung mit den Hydroxylionen des Korrosionsmittels zur Bildung von Verbindungen gelartiger Konsistenz führt, scheidet während der durch den Sauerstoffpolarisationsstrom bedingten anadischen Polarisation Kupfer in zusammenhängender Form aus, und die gelartigen Korrosionsprodukte der Legierungsbestandteile führen durch die Entstehung eines erhärtenden und das Korrosionsmittel vor dem Zutritt zu der Stahloberfläche absperrenden Überzuges zu einer erhöhten Lebensdauer des Stahles.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Erhöhung des Korrosionswiderstandes von Stahl und Gußeisen, der bzw. das außer Kupfer solche Legierungsbestandteile enthält, deren Ionen durch Wechselwirkung mit den Hydroxylionen des Korrosionsmittels zur Bildung von Verbindungen gelartiger Konsistenz führen, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn des Korrosionsprozesses durch Kurzschließen des Stahles oderdes Gußeisens mit einem edleren Metall die Ausfällung des in Lösung gegangenen Kupfers als zusammenhängender Kupferüberzug beschleunigt erfolgt. a. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ähmessungen des edleren Metalls so gewählt werden, daß ein Strom von o,5 bis 1,0 X 1o-4 Amp/cm= fließen kann.
DEV26054D 1929-11-30 1929-12-01 Verfahren zur Erhoehung des Korrosionswiderstandes von Stahl und Gusseisen Expired DE620210C (de)

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