CH154728A - Verfahren zum Herstellen von Gegenständen aus Stahl oder Gusseisen, die auch in Seewasser und feuchtem Erdreich geringe Neigung zum Rosten besitzen. - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Gegenständen aus Stahl oder Gusseisen, die auch in Seewasser und feuchtem Erdreich geringe Neigung zum Rosten besitzen.

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CH154728A
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Aktiengesellschaft Stahlwerke
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Ver Stahlwerke Ag
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  Verfahren zum ][[erstellen von Gegenständen ans Stahl oder     Gusseisen,     die auch     in    Seewasser und     feuelitem    Erdreich geringe, Neigung zum Rosten besitzen.    Gegenstand des Hauptpatentes ist ein  Verfahren zum Herstellen von Gegenständen  aus Stahl oder     Gusseisen,    die auch in See  wasser und feuchtem Erdreich geringe Nei  gung zum Rosten besitzen.

   Gemäss diesem  Verfahren werden dem Stahl oder     Gusseisen     solche Elemente zugesetzt, deren elektro  lytisches Potential negativ gegen das kon  stante Oxydationspotential des Korrosions  mittels, aber positiv gegen das elektrolytische  Potential des Ausgangsstoffes ist, zum Bei  spiel Kupfer, Arsen, Antimon, Zinn, so     dass     sie beim Korrosionsvorgang durch     ionogene     Lösung und darauf folgende Fällung die  Bildung einer schützenden     Ferrohydroxyd-          schiebt    bewirken,  Aus dem Hauptpatent ist ersichtlich,     dass     dem Stahl oder     Gusseisen    ausserdem auch  solche Metalle zugesetzt werden können,

    deren Oxydationsprodukte     zähklebrige,        gel-          artige    Konsistenz aufweisen und unter    Wasser     ei-härten,    zum Beispiel Magnesium,  Aluminium und Nickel.  



  Die den Gegenstand der vorliegenden  Erfindung bildende weitere Ausbildung des  Verfahrens gemäss dem Patentanspruch des  Hauptpatentes besteht nun darin,     dass    der  Gegenstand zur Bildung der     Ferrohydroxyd-          schiebt    durch einen elektrischen Leiter mit  einem edleren Metall verbunden wird und       dass    beide Teile in ein korrodierendes Mittel  eingetaucht werden. Die Abmessungen des  Körpers aus edlerem Metall werden dabei  zweckmässig so gewählt,     dass    beim Eintauchen  in das Korrosionsmittel ein Strom von<B>0,5</B>  bis     1,0        > <     10-4     Amp/ern'    fliesst.  



  Die stark verringerte Rostneigung der       ii    ach dem im Hauptpatent beschriebenen  Verfahren hergestellten Gegenstände beruht  auf einer während des Korrosionsvorganges  eintretenden Bildung von     Schutzschieliten     mit einer günstigen     wasserabsperreriden    Wir-           kung.    Der nach Anreicherung der Korrosions  produkte auf der Oberfläche durch Alterung  zur Erhärtung und damit zur Schutzwirkung  führende Vorgang beginnt im allgemeinen  nach etwa<B>1</B> bis     11/2    Monaten Korrosions  dauer wirksam zu werden. Nach dieser Zeit  erst tritt ein merklicher Rückgang des     Kor-          rosionsgrades    ein.

   Versuche des Erfinders  haben nun ergeben,     dass    durch die vorliegende  weitere Ausbildung des Verfahrens die zur  Bildung der erwähnten Deckschichten er  forderliche Zeit abgekürzt und damit von  vornherein der Eisenverlust wesentlich ein  geschränkt werden kann.  



  Im folgenden wird ein Beispiel der Er  findung erläutert. Verbindet man einen Ge  genstand aus Stahl enthaltend:     0,25    %     Kup-          fer,        0,18        %        Aluminium,        der        in        einem        kor-          rodierenden    Mittel, zum Beispiel einer neu  tralen Salzlösung, eintaucht mit einem in  dieselbe Lösung tauchenden Körper aus ei  nem edleren Metall, zum Beispiel Kupfer,  durch einen ausserhalb der Lösung geführten  metallischen Leiter, so findet infolge des  Bestrebens der in die Lösung übertretenden  zweiwertigen Eisenionen,

   sich mit den Was  serstoffionen los Korrosionsmittels ins Gleich  gewicht zu setzen, einerseits die Entladung  von Wasserstoffionen am edleren Metall statt,  andererseits führt der im Korrosionsmittel  gelöste Sauerstoff unter Wasserbildung zu  einer     Depolarisation    des edleren     Metalles.     Der durch den Ablauf dieses Vorganges auf  recht erhaltene     Sauerstoff-Polarisationsstrom     fliesst durch den äussern Schliessungsdraht  vom edleren Metall zum Eisen und bedingt  durch     anodische    Polarisation erhöhtes in       Lösunggehen    des Stahls und seiner Legie  rungsbestandteile.

   Das in der durch     Korro.sion     zerstörten Menge Eisen enthaltene Kupfer  geht unter Oxydation zu Kupferionen vor  übergehend in Lösung, wird aber durch die  Gegenwart metallischen Eisens sofort auf  die Oberfläche des Stahls als zusammen  hängender Überzug metallischen Kupfers  rückgefällt. Der Kupferüberzug ist einer  schwachen galvanischen     Verkupferung    vor-    gleichbar; er weist wie sie Poren und     Un-          dichtigkeiten    auf.  



  Durch den     Sauerstoff-Polarisationsstroin     tritt eine starke Verarmung des Korrosions  mittels an Sauerstoff ein mit der Wirkung,       dass    die durch die     anodische    Polarisation  verstärkt auftretenden zweiwertigen Eisen  ionen nicht genügend Sauerstoff zur voll  ständigen Oxydation zu braunem Rost vor  finden. Statt seiner tritt grüner     Ferro-Ferrit     auf, der     gelartig,    zäh und fest auf der Ober  fläche haftet.

   Der zu einer Erhärtung<B>füh-</B>  rende     Alterungsprozess    dieses aus     Ferro-Fer-          rit    bestehenden Gels führt zu einer Abdich  tung der in der Kupferhaut bestehenden  Poren, die aber unvollkommen ist, da der  durch     DiffLision    von der Oberfläche des Kor  rosionsmittels her nachgelieferte Sauerstoff  allmählich die erhärtende     Ferro-Ferritschicht     durch Oxydation zerstört.

   Die Anwesenheit  solcher Elemente im Stahl, deren Ionen in  ihrer höchsten Wertigkeitsstufe während des       Korrosionsvorganges    in Lösung übertreten  und die zur Bildung von     Hydroxyden        gel-          artigerKonsistenz    befähigt sind, machen die  zerstörende Wirkung des Sauerstoffes un  schädlich. Solche Metalle sind vorzugsweise  Silizium, Nickel und Zinn.  



  Die Bildung der Deckschichten auf der  Oberfläche eines Stahls von der angegebenen  Zusammensetzung verläuft dabei folgender  massen<B>:</B>    <B>1.</B> Verstärktes in     Lösunggehen    von Eisen  und der in ihm enthaltenen Legierungs  bestandteile;  2. Rückfällung des Kupfers als zusammen  hängender Überzug,  <B>3.</B> Anreicherung der voluminösen, zähen       Hydroxyde    des zweiwertigen Eisens und des  Aluminiums;  4. Absperrung der Stahloberfläche mit  beginnender Alterung der     Hydroxyde.     



  Die     Hydroxyde    werden kurz nach ihrer  Anreicherung plastisch, erhärten unter An  passen an alle Unebenheiten der Oberfläche  und sperren dem Korrosionsmittel völlig den  Zutritt zu der Stahloberfläche.      Die Deckschichten, das heisst Kupfer als  zusammenhängender metallischer Überzug  und das aus     Ferro-Ferrit    und     Aluminium-          Hydroxyd    bestehende Gemenge sind durch  analytische Methoden nachgewiesen und iso  liert erhalten worden. Durch das Vorhanden  sein noch anderer Legierungsbestandteile,  wie zum Beispiel Chrom, Wolfram, Titan       usw.    werden die Verhältnisse nicht wesent  lich geändert.  



  Ein wesentlicher, sich gleichfalls in einer  Herabsetzung des Eisenverlustes auswir  kender Vorteil der beschriebenen     anodischen     Polarisation besteht ferner darin,     dass    die  Ausbildung der Deckschichten schon in sehr  kurzer Zeit<B>-</B> etwa 24 Stunden<B>-</B> soweit  erfolgt ist,     dass    merkliche Schutzwirkung  eintritt, während ohne vorherige Polarisation  rostender Stahl unter erheblichem Eisenver  lust einen Rückgang des Korrosionsgrades  erst nach<B>1</B> bis 11/2 Monaten erkennen     lässt.     



  Die in dem kurzgeschlossenen Element:  Stahl, Korrosionsmittel, edleres Metall auf  tretende Stromstärke ist durch Wahl     ig          neter    Abmessungen des als Kathode dien     ii   <B>-</B>  den     Metalles    zweckmässig so einzustellen,     dass     ein Strom von<B>0,5</B> bis     le   <B>0</B>     > <     10-4     Amp/cm'     fliesst. Aufprägen einer elektromotorischen  Kraft, deren Höhe unterhalb der Zersetzungs  spannung des Korrosionsmittels gehalten  werden     müsste,    ist natürlich möglich, aber  nicht empfehlenswert.

   Abgesehen davon,     dass     sie den     Prozess    der Deckschichtenbildung  nicht fördert, erfordert ihre Anwendung um  ständliche Apparaturen und Kosten.  



  Aus den in der beiliegenden Abbildung  in graphischer Darstellung wiedergegebenen  Versuchsergebnissen des Korrosionsverlaufes  eines     Kupfer-Aluminium-Stahls    mit     Ge-          halten        von        0,33        %        C,        0,02        %        Si,        0,39        %        Mn,          0,037        0/,        P,        0,0510/.        S,

          0,25        %        Cu,        0,18        %     <B>Al</B> in künstlichem Seewasser ohne voran  gegangene Polarisation (gestrichelte Linie.)  und nach Polarisation (volle Linie) ist die  durch das Verfahren bedingte erhöhte Schutz  wirkung der Deckschichten ersichtlich. Auf  der Abszisse ist die     Korrosionsdauer    in Tagen    und auf der Ordinate die     Gewichtsabnahme     in     rng/crn'    angegeben.

   Während der     unpola-          risierte    Stahl bis zur Ausbildung der Deck  schichten<B>1</B> bis<B>1</B>1/2 Monate bei einem Ge  wichtsverlust von<B>0,182</B>     g/cm'    benötigt, er  reicht sein Betrag nach vorhergehender Po  larisation bei gleich langer Dauer des Ver  suches nur<B>0,07</B>     g/cm2.    Das Verhältnis des  Korrosionsgrades beider Stähle ist<B>1 :

   0,38</B>  (Stahl ohne vorhergegangene Polarisation       #   <B>1</B> gesetzt), das heisst der aluminiumhal  tige     gekupferte    Stahl hat einen um fast       75        %        geringeren        Eiseriverlust        erlitten.     



  Die Anwendung des neuen Verfahrens  gewährleistet also eine starke     Zurückdrän-          gung    der Korrosion des an und     tür    sich schon  stark verringerte Neigung zum Rosten zei  genden     Kupf.er-Aluminium-Stahls.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII: Verfahren zum Herstellen von Gegen ständen aus Stahl oder Gusseisen, die auch in Seewasser und feuchtem Erdreich geringe Neigung zum Rosten besitzen nach dem Pa tentanspruch des Hauptpatentes, wobei dem Stahl- oder Gusseisen auch solche Metalle zugesetzt werden, deren Oxydationsprodukte zähklebrige gelartige Konsistenz aufweisen und unter Wasser erhärten, dadurch gekenn zeichnet,
    dass der Gegenstand zur Bildung der Ferrohydroxydschicht durch einen elek trischen Leiter mit einem edleren Metall ver bunden wird und dass beide Teile in ein kor rodierendes Mittel eingetaucht werden. <B>UNTERANSPRUCH.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessungen des Körpers aus edlerem Metall so gewählt werden, dass ein Strom von<B>0,5</B> bis <B>1,0</B> > < 10-4 Auap/em' fliesst.
CH154728D 1929-05-11 1930-11-13 Verfahren zum Herstellen von Gegenständen aus Stahl oder Gusseisen, die auch in Seewasser und feuchtem Erdreich geringe Neigung zum Rosten besitzen. CH154728A (de)

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