DE616225C - Verfahren zur Herstellung feuerfester keramischer Massen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung feuerfester keramischer MassenInfo
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- DE616225C DE616225C DED57365D DED0057365D DE616225C DE 616225 C DE616225 C DE 616225C DE D57365 D DED57365 D DE D57365D DE D0057365 D DED0057365 D DE D0057365D DE 616225 C DE616225 C DE 616225C
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B33/02—Preparing or treating the raw materials individually or as batches
- C04B33/13—Compounding ingredients
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Description
14 AUGL. 193.:
AUSGEGEBEN AM
23. JULI 1935
23. JULI 1935
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung feuerfester keramischer
Massen, die bei verhältnismäßig niedriger Temperatur gebrannt werden können und gleichwohl äußerst hitzebeständig sind und
die ferner eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegen schroffen Temperaturwechsel
aufweisen. Einen besonderen Vorteil bietet die vorliegende Erfindung für feuerfeste
Massen aus Tonerde (Al2 O3), welche bekanntlich
außerordentlich widerstandsfähig sind gegen hohe Temperaturen und gegen chemische
Einflüsse in oxydierender und reduzierender Atmosphäre, welche eine sehr guteWärmeleitfähigkeit
aufweisen, welche aber den Nachteil einer hohen Brenntemperatur und großer Empfindlichkeit gegen schroffen Temperaturwechsel
haben. Die letztgenannten Übelstände werden bei solchen keramischen Massen gemaß
der Erfindung beseitigt. Die Erfindung ist aber in gleicher Weise auf feuerfeste
Massen aus Siliciumcarbid, Magnesit usw. anwendbar.
Solche feuerfesten Massen werden bekanntlieh aus einer keramischen Grundmasse, die
mit einer verhältnismäßig geringen Menge eines keramischen Bindemittels versetzt ist,
hergestellt, wobei als Bindemittel gebrannter Kalk, Flußspat, Ton usw. verwendet wird.
Es wurde nun gefunden, daß ganz andere Ergebnisse als bisher erhalten werden können,
wenn ein solches Bindemittel verwendet wird, das aus einem höher und aus einem niedriger
schmelzenden Stoff in Pulverform besteht, und wenn diese Mischung zwischen Temperaturen
von 1100 und 19000 eine knickpunktfreie
Schmelzpunktskurve aufweist und einen Erweichungsintervall von mindestens 3000 hat.
Tonerde (Al2O3) und Calciumfruorid(CaF2)
sind praktisch in allen Verhältnissen ineinander löslich. Auf Grund dieser Tatsache
können keramische Körper hergestellt werden, welche trotz hoher Feuerbeständigkeit
bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen gebrannt werden können und welche gegen
schroffen Temperaturwechsel sehr widerstandsfähig sind. Diese vorteilhaften Eigenschaften
sind darauf zurückzuführen, daß die Mischung der genannten Stoffe eine äußerst lange Verglasungsspanne
aufweist, da, wie noch erläutert werden soll, die Schmelzpunktskurve solcher binären Systeme sich einer geraden
Linie nähert, die von der eutektischen Temperatur ausgeht.
Auch andere als keramische Bindemittel anwendbare binäre Mischungen besitzen ähnliche
Eigenschaften, wie die beiliegenden graphischen Darstellungen einer Schmclzpunktskurve
zeigen. Es zeigt
Abb. ι die Schmelzpunktskurve für Tonerde und Calciumfluorid,
Abb. 2 die Schmelzpunktskurve für Magnesia und Flußspat,
ίο Abb. 3 die Schmelzpunktskurve für ein binäres Silicatgemisch, nämlich Forsterit
(Mg3SiO4) und Diopsid (CaMg(SiO3V,).
Die Kurve der Abb. ι nähert sich einer geraden Linie., die von der eutektischen Temperatur
bei 12800 bis "zum Schmelzpunkt für Tonerde bei 2050° ansteigt. Aus der Kurve
ist ferner zu ersehen, daß die eutektische Zusammensetzung" selbst der Calciumfluoridlinie
sehr nahe kommt und nur 50° unter dem Schmelzpunkt von Calciumfluorid bleibt,
sowie ferner, daß diese Bedingung für eine weite Spanne gilt von einer Zusammensetzung,
enthaltend etwa ioo.b, bis zu einer
solchen, enthaltend fast 100 0/0 Tonerde.
Als ein Ausführungsbeispiel für eine keramische Masse, welche auf dieser Eigenschaft
des in Abb. 1 dargestellten Systems beruht, sei folgende Zusammensetzung angegeben:
Grundmasse: geschmolzene Tonerdekörner etwa 40 Maschen qcm
1600 Bindemittel: Calciumnuorid(Flußspat)-Piüver 50° tl
85% ίο0'
Tonerdepulver
Vorzugsweise verwendet man geschmolzene und rekristallisierte Tonerde; man kann aber
auch calcinierten Bauxit, Diaspor usw. verwenden. Die beiden Bestandteile des Bindemittels
werden vor dem Mischen mit den übrigen Bestandteilen in trockenem Zustande gut miteinander gemischt, und dann wird die
Gesamtmischung mit der zum Pressen nötigen Wassermenge versetzt, welcher in bekannter
Weise als Preßbiiidemittel Zellstoffablauge, Glucose usw. zugefügt werden kann. Die Preßlinge werden in der üblichen Art
getrocknet und bei einer Brenntemperatur von 1200. bis 13000 oder mehr gebrannt.
So hergestellte Erzeugnisse sind besonders widerstandsfähig gegen ein Zerspringen oder
Abplatzen bei schroffem Temperaturwechsel. Nach der A. S. T. M.-Prüfnorm (veröffentlicht
in »A. S. T. M. Tentative Standard«, 1924, Seite 209), welche darin besteht, daß die normgemäß
hergestellten Prüfsteine auf 13500 C erhitzt und dann einer Abschreckung durch
Anblasen mit kalter Luft ausgesetzt werden, hielten die so hergestellten Steine mehr als
30 Abschreckungen aus, ohne 2 ο o/o ihres
Eigengewichtes zu verlieren.
Die so hergestellten Erzeugnisse zeigen im Gebrauch keine Volumveränderungen, sei es,
daß sie bei 1300 oder 15000 gebrannt sind,
und sie können bis zu den höchsten Temperaturen verwendet werden. Der Unterschied
in der Porosität nacli dem Brennen bei 1300
und bei 1500° beträgt weniger als io/o.
Die Tonerde des genannten Beispiels kann ganz oder teilweise durch Siliciumcarbid
(Si C) von gleicher Korngröße ersetzt werden. Ähnliche Abänderungen können zur Herstellung von hochfeuerfesten keramischen
Massen aus Zirkon, Mullit usw. benutzt werden.
Die Abb. 2 zeigt ein binäres Bindemittel von Magnesia (MgO) und Calciumfluorid
(Ca F2). Man sieht, daß innerhalb der engeren Zusammensetzungsgrenzen von 50 bis
100 0/0 Magnesia die Eigenschaften der Bindemittelmischung
denen des Systems Tonerde und Calciumfluorid ähnlich sind, und daß sie von 11500 bis zum Schmelzpunkt der Magnesia
ansteigen, wobei die Schmelzpunktskurve sich einer geraden Linie nähert.
Die Verwendung eines der Abb. 2 entsprechenden Bindemittels hat insbesondere den
Vorteil, daß die Masse gegen eine Änderung der Brenntemperatur verhältnismäßig sehr unempfindlich
ist. Das Ergebnis nach der obengenannten A. S. T. M.-Prüfnorm ist fast das gleiche, wenn die Prüfsteine bei 1200 oder
bei 15000 gebrannt werden, während bei Verwendung
von Flußspat allein als Bindemittel die bei 15000 gebrannten Prüfsteine fünf- bis
sechsmal empfindlicher gegen schroffen Temperaturwechsel sind als die bei 12000 gebrannten
Steine.
Binäre Bindemittel, welche Kieselsäure oder Silicate als Bestandteil haben, sind im allgemeinen
ungeeignet, da ihre Schmelzpunktskuryen Knickpunkte und andere Unregelmäßigkeiten
aufweisen, welche auf die 'Bildung chemischer Verbindungen hindeuten. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß es auch in dieser Gruppe von Bindemitteln solche Systeme gibt,
welche die obengenannten Bedingungen erfüllen und eine knickpunktsfreie Schmelz- u5
kurve aufweisen.
Ein Beispiel hierfür zeigt Abb. 3, nämlich das System Forsterit (Mg2 Si O4) und Diopsid
(CaMg(SiOg)2). Die Schmelzpunktskurve
dieses Systems bildet mit 15 bis iooo/o
Forsterit praktisch eine gerade Linie von 1375 bis 1890". Statt der natürlichen Mine-
ralien können selbstverständlich auch synthetische Mischungen der gleichen Zusammensetzung
verwendet werden.
Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt, sondern eignet sich
für die Herstellung beliebiger keramischer Massen. Zweckmäßig ist es, daß die körnige
Grundmasse dieselbe chemische Xatur hat wie der schwerer schmelzbare Bestandteil des
ίο Bindemittels, da sich dann eine besonders
feste Bindung ergibt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Erzeugnisse werden mit besonderem Vorteil überall
da Verwendung finden, wo von keramischen Erzeugnissen eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit
gegen schroffen Temperaturwechsel verlangt wird, wie z. B. bei der Auskleidung der heißen Zone von Zementbrennöfen, bei Rekuperatoren, bei Muffel-
wandungen, bei Kühlzonen von Tunnelöfen, bei Feuerkisten, bei den hinteren Wandungen
und Gewölben für Heizöfen und Kesselanlagen.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung feuerfester keramischer Massen durch Vermischen einer körnigen, feuerfesten Grundmasse, z. B. körniger, geschmolzener Tonerde, Siliciumcarbid, Magnesit usw., mit einem fein pulvrigen Bindemittelgcrnisch und Formen und Brennen der Mischung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des aus höher und niedriger schmelzenden Stoffen bestehenden Bindemittels derart gewählt wird, daß es zwischen Temperaturen von 110.0 und 1900' eine sich einer geraden Linie annähernde und knickpunktfreie Schmelzpunktskurve aufweist und ein Erweichungsintervall von mindestens 3000 hat.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einer innigen Mischung von feinst gepulverten Metallfluoriden, z. B. Calciumiiuorid, und Metalloxyden, z. B. Aluminiumoxyd oder Magnesiumoxyd, oder von Mischungen verschiedener Metallfluoride und Metalloxyde besteht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einer innigen Mischung feinst gepulverter Silicate, ζ. B. Forsterit und Diopsid, besteht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US616225XA | 1928-04-07 | 1928-04-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE616225C true DE616225C (de) | 1935-07-23 |
Family
ID=22036996
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED57365D Expired DE616225C (de) | 1928-04-07 | 1929-01-01 | Verfahren zur Herstellung feuerfester keramischer Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE616225C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1006328B (de) * | 1953-01-02 | 1957-04-11 | Oesterr Amerikan Magnesit | Verfahren zur Auskleidung von Schmelzoefen fuer niedere Betriebstemperaturen unter 1400íÒ |
DE1017520B (de) * | 1954-12-09 | 1957-10-10 | Norton Ges M B H Deutsche | Feuerfestes Erzeugnis aus Aluminiumoxyd |
DE972986C (de) * | 1951-10-28 | 1959-11-12 | Didier Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Siliciumcarbidsteinen |
DE1292568B (de) * | 1961-01-24 | 1969-04-10 | Rosenthal Ag | Verfahren zur Verbesserung der Vermahlbarkeit von Korund |
-
1929
- 1929-01-01 DE DED57365D patent/DE616225C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE1006328B (de) * | 1953-01-02 | 1957-04-11 | Oesterr Amerikan Magnesit | Verfahren zur Auskleidung von Schmelzoefen fuer niedere Betriebstemperaturen unter 1400íÒ |
DE1017520B (de) * | 1954-12-09 | 1957-10-10 | Norton Ges M B H Deutsche | Feuerfestes Erzeugnis aus Aluminiumoxyd |
DE1292568B (de) * | 1961-01-24 | 1969-04-10 | Rosenthal Ag | Verfahren zur Verbesserung der Vermahlbarkeit von Korund |
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