DE615912C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polsterpapier aus mehreren Papierbahnen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polsterpapier aus mehreren Papierbahnen Man hat bereits versucht, elastisches Packpapier dadurch herzustellen, daß man mehrere Lagen glatten, dünnen Papiers miteinander verleimte, wobei der Leim nicht über die ganze Fläche, sondern in Streifen aufgetragen wurde, die in den einzelnen Lagen gegeneinander versetzt waren. Dieses Packpapier war sehr schmiegsam und elastisch und ließ sich insbesondere gut für Papiersäcke verwenden. Indessen war diese Elastizität nur bei Zugbeanspruchungen vorhanden, während druckempfindliche Gegenstände mit diesem Material nicht verpackt werden konnten.
• Daher ist vorgeschlagen worden, Wellpappe mit doppelter Wellpapierbahn herzustellen und zu benutzen, wenn das Packmaterial große Drucke abwehren sollte. Wellpappe jederArt hat aber den Nachteil, daß sie nur in einer Richtung, nämlich parallel zu den Wellen, gebogen werden kann, während bei jeder anderen Beweg ung sogleich zwangsläufig eine Knickung eintreten muß; die jede Polsterwirkung ausschließt.
• Man hat sich dann dadurch geholfen, daß man für die Verpackung hochwertiger Gegenstände, die sehr druckempfindlich waren, Polsterkissen mit Zellstoffüllung verwandte, was sehr teuer und kostspielig war.
• Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun !ein Weg gewiesen, wie ein allen Anforderungen an gutem Aussehen, billiger Herstellungsmöglichkeit, einfacher Fabrikation und ausgezeichneten Druckabwehreigenschaften in hohem Maße genügendes Polsterpapier geschaffen werden kann. Schon die Ausgangsstoffe dieses neuen Polstermaterials sind grundverschieden von allem, was früher auf diesem Gebiet zur Verwendung kam. Erfindungsgemäß besteht das Polsterpapier aus mehreren teils glatten, teils hochgeprägten Papierbahnen, z. B. Kugelpapier, Waffelpapier o. d-1., deren Vereinigung und gemeinsame Verwendung man bisher für nicht möglich gehalten hatte. Das Eigentümliche der Erfindung liegt nun darin, -wie aus diesem. beiden Papiersorten billig, gut und schnell m einem einzigen Arbeitsgang ein Polsterpapier hergestellt werden kann, welches nach allen. Seiten und Richtungen biegsam ist und im. jeder -Lage seine volle Feder- und Palsterwirkung ausübt.
• Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, daß glatte Deckbahnen punktförmig formgummiert und mit hochgeprägten Zwischenbahnen, zwischen die gegebenenfalls in gleicher Weise wie die Deckbahnen formgummierte glatte Zwischenbahnen eingeführt werden können, an den formgummierten Stellen durch Zusammenprägen vereinigt werden. Durch die punktförmige Formgummierung und die dieser punktförmigen Gummierung entsprechende Prägung wird der angestrebte Erfolg in vollem Umfange erreicht: ein ausgezeichnetes Polsterpapier von geschmackvollem Äußern, dessen Herstellungskosten seiner wirtschaftlichen Bedeutung als Packmaterial entsprechend niedrig sind.
• Besonders einfach und zweckentsprechend gestaltet sich das vorgeschlagene Herstel- lungsverfahren, wenn man dazu eine Vorrichtung benutzt, bei welcher vor seinem aus zwei. mit gleicher Musterung versehenen Prägewalzen bestehenden Prägekalander zum Vereinigen der Deck- und Zwischenbahnen derart ausgebildete kombinierte Führungs- und Leimwerke angeordnet sind, da.ß die Deckbahnen und äi;e zur etwaigen Verbindung mehrerer hochgeprägter Polsterbahnen dienende glatte Zwischenbahn in einer der Musterung der Prägewalzen -entsprechenden Weise formgummiert werden.
• Die Leimwerke können dabei gleichzeitig so angeordnet sein, daß die Prägewalzen des Kalanders als Gegenwalzen für die Formwalzen der Leimwerke dienen. Eine weitere Vereinfachung bedeutet es, wenn die zum Heranbringen der Polsterbahnen dienenden Leitwalzen die Polsterbahnen derart an die Prägewalzen anpressen, daß die Hüchprägungen der Polsterbahnen an den. Prägestellen ,eingeebnet werden, wobei gleichzeitig schon eine Verleimung der Polsterbahnen mit den Deckbahnen erfolgen kann.
• Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend an Hand des in der Zeichnung schematisch dargestelltem. Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine beschrieben.
• Zur Verarbeitung möge beispielsweise ein aus fünf Bahnen 'bestehendes Piolsterpapier gelangen. Diese Bahnen sind eine obere Deckbabna, eine untere Deckbabnb, zwei zur Polsterung dienende Zwischenbahnen c und d, für welche Bahnen man zweckmäßig hochgeprägte Papiere verwe'ndet, und eine glatte Zwischenbahn e, die gleichzeitig zur räumlichen Trennung und zur körperlichen Verbindung der beiden. Polsterbahnen c -und d dient. Sämtliche fünf Bahnen werden nun erfindungsgemäß in einem einzigen Arbeitsgang vereinigt, wobei sie sich in den Pfeilrichtungen auf die Leim- und Führungswerke zu und durch den Prägekalander hindurch bewegen, so daß eine fortlaufende Bahn hochwertigen Polstermaterials entsteht, die durch Längs- und Querschneider leicht in beliebige, dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Formen gebracht werden kann.
• Die Ver djnigung der Bahnen a, b; c, d und e wird dadurch erreicht, daß mit einem aus zwei Prägewalzen f, g bestehenden Prägekalander Führungs- und Leimwerke für die verschiedenen Bahnen derart kombiniert sind, daß sämtliche Bahnen an genau den gleichen Punkten farmgummiert werden, welche später ' die Prägestellen der Walzen f und g passieren. Der Aufbau der Einrichtung ist äußerst einfach, weil die verschiedenen Bahnen lediglich in Rollenform aufgehängt zu werden brauchen und dann sozusagen von selbst in Pfeilrichtung durch den Prägekalander hindurch- . laufen, um diesen als ausgezeichnete Polsterpaplerbahn zu verlassen. Geleimt werden dabei nur die glatten Bahnen a, b und e mittels der Leimwerke,e, i und k. (Die strichpunktierten Linien in der Zeichnung sollen die an den Prägewalzen und den Formwalzen der Leimwerke vorhandene Prägung wiedergeben.) Wesentlich ist, daß die 'Formwalzen der Leimwerke mit genau der gleichen Prägung versehen sind wie die Prägewalzen. t und g. Die Polsterbahnen c und d dagegen werden =gummiert über Leitwalzen m und n in den Prägekalandereingebracht.
• Der Arbeitsvorgang ist dabei folgender: Die Deckbahnen ia und b gelangen über Führungsrollen o und p an die Formwalzen ft und i der für sie bestimmten Leimwerke. Da die Formwalzen die gleiche Prägung wie die Prägewalzen f und g haben, können diese gleichzeitig als Gegenwalzen für jene dienen, was den Aufbau der Einrichtung naturgemäß wesentlich vereinfacht. Nach Verlassen der Leimwerke liegen die Deckbahnen mit der formgummierten Seite nach außen fest auf den Prägewalzen an und sind bereit, die verschiledenen. Zwischenbahnen zwischen sich aufzunehmen.
• Zusammen mit den Deckbahnen a und b setzen sieb. die aus hochgeprägten Papieren hesteltenden Zwischenbahnen e und d in Bewegung, deren Weg über Leitwalzen m 'und n führt. Diese Leitwalzen sind so angeordnet, daß die Zwischenbahnen-c und d fest an die ; Prägewalzen/ und g bzw. an die formgummierten Seiten der auf diesen liegender- Deckbahn:ena und b gepreßt werden. Auf diese Weise entsteht hier schon zur Entlastung der Hauptprägestelle eine Vorprägung, bei welcher die hochgeprägtem. Zwischenbahnen bereits an den Punkten, wo sie später die Hauptprägestelle passieren, geglättet und mit den Deckbahnen vorverleimt werden.
• Außer den vier Bahnen ux, b, c und d bewegt sich aber auch die glatte Zwischenbahn c auf den Prägek alander zu. Da die Balnie zur Vereinigung der Polsterbahnen c und d dienen soll, muß auch sie in genau der gleichen. Weise wie die Deckbahnen a und b formgummiert werden. Dies geschieht durch Hindurchlaufen der Zwischenbahne durch die Formwalze k Feimes Leimwerkes und ;eine Gegenwalze 1. Da die Bahne meistens aus dünnem Papier zu bestehen pflegt, schlägt die Gummierung durch, so daß die beiden Polsterbahnen c und d beim späteren Zusammenbringen mit der Zwischenbahn e auf beiden Seiten derselben Festpunkte finden. Bei Verwendung von stärkerem Material. für die Zwischenbahn e empfiehlt es sich jedoch, eine doppelseitige Gummierung vorzunehmen, die am besten dadurch erfolgt, daß man an Stelle der Gegenwalze l die Formwalze. eines weiteren. Leimwerkes einsetzt, wie die gestrichelte Linie in der Abbildung dies andeutet.
• Es laufen nun auf die Hauptprägestelle des Prägekalanders zu: zwei innengummierte Deckbahnen a und b, zwei mit diesen zu verkleb@ende Polsterbahnen c und d 'und eine zum Verbinden der entstandenen Deckbahn-Polsterbahn-Schichten dienende Zwischenbahn, e. Sie alle werden gleichzeitig beim Durchlaufen durch die Prägewalzen f und g miteinander vereinigt und verlassen den Prägekalander als breite, zum Verbrauch vollständig fertige Polsterbahn, die nunmehr in beliebige Bedarfsgrößen aufgeteilt werden kann.
• Als Material für die Deckbahnen kommen natürlich nicht nur Papier und papierähnliche Erzeugnisse in Frage, sondern man kann auch Textilien, beispielsweise Seide, mit großem Erfolge verwenden, insbesondere dann, wenn die Polster für Luxuspackungen gebraucht werden sollen.

Claims (3)

1. PATENT ANSPRÜCHE : i . Verfahren zur Herstellung von Polsterpapier aus mehreren teils glatten, teils hochgeprägten Papierbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß glatte Deckbahnen (a, b) punktförmig formgummiert und mit hochgeprägten Zwischenbahnen (c, d), z. B. Kugelpapier, Waffelpapier o. dgl., zwischen die gegebenenfalls in gleicher Weise wie die Deckbahnen (a, b) formgummierte glatte Zwischenbahn (e) eingeführt werden können, an den formgummierten Stellen durch Zusammenprägen vereinigt werden.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor einem aus zwei mit gleicher Musterung versehenen Prägewalzen bestehenden Prägekalander zum Vereinigen der Deck- und Zwischenbahnen derart ausgebildete kombinierte Führungs-und Leimwerke angeordnet sind, daß die Deckbahnen und die zur etwaigen Verbindung mehrerer hochgeprägter Polsterbahren dienende glatte Zwischenbahn in einer der Musterung der Prägewalzen lentsprechenden Weise formgummiert werden.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimwerke so angeordnet sind, daß die Prägewalzen des Yalanders als Gegenwalzen für die Formwalzen der Leimwerke dienen. q. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß für diehochgeprägten Polsterbahnen Leitwalzen vorgesehen sind, welche die Polsterbahnen an die Prägewalzen bzw. an die bereits auf diesen liegenden formgummierten Deckbahnen anpressen.