-
Vorrichtung zur Herstellung von Fäden aus Glas und ähnlichen schmelzbaren
Stoffen Der Gegenstand der Erfindung betrifft die Herstellung von Fäden aus Glas
oder ähnlichen Stoffen, wobei die Durchführung des Ei-finduagsgedankens in der Weisse
erfolgt, daß der in einer an sich. bekannten, schnell sich drehenden Schmelzkammer
zur Verflüssigung gebrachte Werkstoff mit Hilfe der Fliehkraft in fein verteilter
Schicht an den Flächen eines in axialer Verlängerung der Schmelzkammer angeordneten
Durchganges nach dem äußeren Mündungsrand des Durchganges befördert und dort zu
seiner Vielzahl von Fasern abgeschleudert wird, wobei im Anschluß daran die im Umkreis
herabsinkenden Fasern vermittels der gegebenen Umlaufbewegung in Verlängerung der
Drehachse zu fortlaufenden Strängen oder Schnüren vereinigtwerden.
-
Glasfasern an und für sich. durch Schleudern zu @erzeugen, isst nicht
neu, und zwar ist eine Arbeitsweise bekannt, nach welcher der geschmolzene Werkstoff
im Gegensatz zu vorliegendem Verfahren auf die Oberfläche einer sich drehenden Scheibe
auffließt rund von letzterer ummittelbar abgeschleudert wird. Nach seiner anderen
Arbeitsweise verwendet man einen sich drehenden Schmelzbehälter, ähnlich wie in
vorliegender Erfindung, jedoch erfolgt hierbei das Abschleudern des Werkstoffes
durch eine Vielzahl an der BehälterwandangeordneterLöcher, währendzurDurchführung
des Verfahrens nach vorliegender Erfindung die geschmolzene- Masse sämtlich durch
einen in Verlängerung der Schleuderachse befindlichen Durchgang in feinster, der
Faserstärke entsprechender Schicht an der Wandfläche des Durchganges, welcher gleichzeitig
zum Entweichen der Abhitze dient, verteilt und abgeleitet wird, um am äußersten
Mündungsrand des Durchganges zu feinsten Fasern abgeschleudert zu werden, so daB
in Verlängerung der Schleuderachse eine Vereinigung der Fasern zu seinem fortlaufenden
Strang oder in Formeiner Schnur ermöglicht wird.
-
Die Erfindung verfolgt im wesentlichen den Zweck, die von dem äußersten.
Mündungsrand des sich drehenden Behälters unter Wirkung der Fliehkraft abfliegenden
Fäden in fortlaufendem Zug zu einem Strang derart zu vereinigen, daß eine Weiterverarbeitung
dieses Erzeugnisses auf mechanischem Weg insbesondere für Spinnzwecke ermöglicht
wird. Es ist zwar bereits bekannt, Glasfäden in Gestalt von Strängen :oder Schnüren
durch Drehung seiner eine Mehrzahl. von Glasfäden liefernden Schmelzkammer und dadurch
bedingtes Verdrillen der -entstandenen Fäden herzustellen. Hierbei werden die Glasfäden
von einzelnen Glaskörpern besonderer Form, wie Stäben. Moder Röhren, oder an verschiedenen
Punkten eines Glaskörpers durch' Erhitzen
von diesen Körpern abgeschmolzen
und abgezogen. Hierzu sind eine entsprechende Vielzahl von elektrischen oder sonstigen
Brennern und Nachstellvorrichtungen für die Glaskörper oder die Brenner oder für
beide erforderlich. Demgegenüber wird erfindungsgemäß für die Herstellung der Fäden
in .einer sich drehenden, beheizten Kammer eine einheitliche Glasmasse erschmolzen,
und aus dieser werden die Fäden durch Abschleudern er. zeugt, indem eine fein verteilte
Schicht dieser geschmolzenen Masse in :einen an die Schmelzkammer axial angeschlossenen
Durchgang abgeführt und an dessen freier Mündungs: öftnung durch die Schleuderwirkung
in die feinen, zu verdrillenden Fäden aufgeteiltwird. Hierdurch ist es möglich,
die Stränge oder Schnüre in erheblich :einfacherer Art zu, gewinnen.
-
Eine beispielsweise Ausführungsform ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar wird die Wirkungsweise gemäß Abb. i im Längsschnitt veranschaulicht, während
Abb. -- einen Querschnitt durch die Schmelzkammer zeigt.
-
Die in der Zeichnung mit ,a bezeichnete Schmelzkammer ist im Innern
mit einer Anzahl strahlenförmig verteilter Zeilen b ausgestaltet, welche dazu dienen,
daß bei der Drehung der Schmelzkammer a die spülende, auf den Baustoff verschleißend
einwirkende Bewegung der Schmelzmasse c auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Zum
Beheizen der Schmelzkammer a dient beispielsweise ein mit Preßgas beschicktes Brennerrohr
d, welches doppelwandig so ausgebildet ist, daß ein freier Durchgangs zum Einfüllen
des Werkstoffes/ vorhanden ist. Die Feuergase .entweichen in axialer Verlängerung
durch :eine am Boden der Schmelzkammera angeordnete Öffnung g , welche eine nach
außen gerichtete trichterartige Erweiterung aufweist, die im Quexjschnitt sowie
in der Form der äußeren Mündung so bemessen ist, daß die an der Umfangsfläche der
Mündung h durch Schleuderkraft abgeleitete Schmelzmasseschicht i auf der notwendigen.
Temperatur gehalten wird, während die trichterartige, nach außen gerichtete Erweiterung
der Schleudermündung eine angemessene Beschleunigung der abzuleitenden Schmelzmasse
bewirkt. Das Rohro stellt die Zuleitung für das Preßgasgemisch dar.
-
Die Beheizung der Vorrichtung kann,eb.ensogut wie mit Preßgas auch
mit anderen Brennstoffen sowie auch auf elektrischem Wege auf beliebige Art erfolgen.
-
Die vorbeschriebenen, im wesentlichen aus Schmelzkammer a und Schleudermündung
h bestehenden Hauptteile der Erfindung sind eingefaßt von einem Stahlgehäuse j,
welches, mit der Hohkvelleh verbunden, von den in der Zeichnung angedeuteten Lagerstellern
Z und m getragen, vermittels Riemenscheibe n durcheine in, der Zeichnung
nicht dargestellte Kraftquelle in Drehung versetzt wird.
-
Das Einfüllen des Werkstoffes f geschieht zweckmäßig in fein gebrochener
Körnung mit Hilfeeiner in der Zeichnung nicht aufgeführten Füllvorrichtung beliebiger
Art, welche :eine fortlaufende und regelbare Beschickung gestattet.
-
Die in die Schmelzkammer einfallenden Werkstoffteilchen/ werden infolge
der Drehung der Schmelzkammer unmittelbar in die Zellen b gegen die Umfang$ächen
p geschleudert, um dort in Verbindung mit dem bereits verflüssigten Vorrat
zum Schmelzen gebracht zu werden. Die Form bzw. das Umfangverhältnis der Schmelzkammer
a gegenüber der Bodenöffnung g ist so gewählt, daß ständig ein. angemessener Vorrat
an Schmelzmasse c in der Schmelzkammera unterhalten wird, so daß der fortlaufend
gleichmäßig eingeführte Werkstoff :eine ebenso gleichmäßige Ableitung der geschmolzenen
Masse gewährleistet. Die Ableitung der gleichmäßig verteilten Masse erfolgt in axialer
Richtung :entsprechend der Drehungsgeschwindigkeit mehr oder weniger schnell nach
dem äußeren Rande der S.chleudermündungh zu, wo dann die dünne, noch bildsame Schicht
im Augenblick des Abschleuderns sich zu :einer Viermahl feinster Fasern r aufteilt.
Die so erzeugten, im Umkreis absinkenden Fasern haben naturgemäß das Bestreben,
sich um die verlängerte Achse der Schleudervorrichtung zu wickeln. bzw. sich zu,
einem Strangs zusammenzudrehen. Dabei ist Voraussetzung, daß das Erzeugnis in Form
eines Stranges oder einer Schnurs bei einer angemessenen Geschwindigkeit fortbewegt
wird, was durch das Eigengewicht des herabsinkenden Erzeugnisses s zu herreichen
ist, gegebenenfalls auch mit Hilfe einer geeigneten, in der Zeichnung nicht dargestellten
Zugvorrichtung bewirkt werden kann. Die Stärke der zu schleudernden Einzelfäden
wird durch Mengenregelung der Werkstoffbeschickung bestimmt, wobei auch die Einstellung
einer :entsprechenden Temperatur zu berücksichti-gen 15t.