DE614863C

DE614863C - Verfahren zur Tonfrequenzueberlagerung

Info

Publication number: DE614863C
Application number: DE1929614863D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Schmiedel
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1929-01-08
Filing date: 1929-01-08
Publication date: 1935-06-20

Description

Verfahren zur Tonfrequenzüberlagerung Fernsteuerverfahren, bei denen Steuerströme von Tonfrequenz unter Zuhilfenahme der Leiter eines Starkstromnetzes den Empfangsgeräten zugeführt werden, sind bei weit ausgedehnten, vermaschten Netzen schwer durchführbar. Arbeitet man mit einer einzigen Sendestation, so treten in den Netzleitern für die Steuerströme sehr große Spannungsabfälle auf, so daß wenigstens die an die äußersten Ausläufer des Netzes angeschlossenen Empfangsgeräte, fast keine Steuerenergie mehr erhalten. Es wurde deshalb vorgeschlagen, über das Netz räumlich eine Anzahl von Überlagerungsstationen zu verteilen, die von einer Führerstation aus synchron gesteuert werden. Hier macht aber die Synchronisierung sehr große Schwierigkeiten. Nach einem anderen Vorschlag sollen die einzelnen Netzabschnitte nacheinander von einer gemeinsamen Station aus überlagert werden. Dieses Verfahren ist aber nur dann durchführbar, wenn die einzelnen Netzabschnitte nicht miteinander vermascht sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Überlagerungsverfahren für ausgedehnte Starkstromnetze, insbesondere von zwei vielfach miteinander vermaschten Netzbezirken mit je einer überlagerungsstation, das eine Synchronisierung der,Überlagerungsstationen wie auch eine Absperrung der beiden Netzbezirke überflüssig macht. Erfindungsgemäß werden die beiden Überlagerungsstationen gleichzeitig betrieben, und zwar in der Weise; -daß wenigstens die Steuerfrequenz der einen Station in kleinen Frequenzintervallen um die benötigte Frequenz pendelt. Es tritt dann in der Sendezeit, beispielsweise je einmal in der Minute, ein Betriebszustand ein, wo die Spannungsvektoren der beiden Stationen miteinander in Phase sind. Bei diesem Zustand summieren sich an allen Stellen der beiden Bezirke, insbesondere auch an den Bezirksgrenzen, die Steuerspannungen der beiden Stationen, so daß also wenigstens in diesem Augenblick die Empfangsapparate mit Sicherheit ansprechen.
Gegenüber bekannten Fernsteuerverfahren für weit verzweigte Netze, die mit von einer Führerstation aus synchron gesteuerten, auf das Netz verteilten Unterstationen arbeiten, hat die Erfindung den Vorteil voraus, daß die Synchronisiereinrichtungen eingespart werden können.
Erfindungsgemäß wird von vornherein auf Synchronismus verzichtet; dadurch wird der Betrieb der Anlage wesentlich vereinfacht und erleichtert.
Die Erfindung unterscheidet sich grundsätzlich von den mit Schwebungsfrequenz betriebenen Anlagen. Zwar werden auch bei diesen Anlagen gleichzeitig verschiedene Frequenzen gesendet, die beiden Frequenzen liegen -aber innerhalb eines jeden einzelnen Sendevorganges fest, die Empfangsapparate sind nicht auf die gesendeten Einzelfrequenzen, sondern auf die Schwebungsfrequenz abgestimmt. Beim Erfindungsgegenstand dagegen sind die Empfangsapparate von diesen Frequenzen auf die gesendeten, nahe beieinanderliegenden Frequenzen selbst abgestimmt. Die Sendefrequenzen liegen innerhalb eines Sendevorganges nicht fest, sondern es schwankt wenigstens die eine in kleinen Intervallen um die gewünschte Sendefrequenz, und in bestimmten Augenblicken werden die Frequenzen sogar zusammenfallen. Mehr zuf'illig entstehen dabei auch Schwebungsfrequenzen, die aber nicht zur Steuerung der Empfangsapparate ausgenutzt werden und auch nicht innerhalb eines Sendevorganges die gleiche Periodenzahl haben, sondern je nach den Pendelungen der einen Teilfrequenz mehr oder weniger stark schwanken. Die grundsätzliche Verschiedenheit der beiden Verfahren geht auch daraus hervor, daß bei mit Schwebungsfrequerfz arbeitenden Anlagen die Empfangsgeräte nur bei Verschiedenheit der beiden Frequenzen ansprechen, beim Erfindungsgegenstand dagegen in der Hauptsache nur bei Gleichheit und Phasengleichheit der Teilfrequenz.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Tonfrequenzüberlagerung von zwei oder mehreren schwer absperrbaren Netzbezirken mittels gleichzeitig sendender überlagerungsstationen, von denen j e eine jedem-Netzbezirk zugeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Sendung die Frequenz wenigstens einer der Stationen in kleinen Frequenzintervallen um die zu sendende Steuerfrequenz schwanken oder pendeln läßt.