DE613772C - Kreiselgeraet, um ein Luft- oder Wasserfahrzeug in Richtung auf einen bestimmten Kurs zu halten - Google Patents

Kreiselgeraet, um ein Luft- oder Wasserfahrzeug in Richtung auf einen bestimmten Kurs zu halten

Info

Publication number
DE613772C
DE613772C DESCH105189D DESC105189D DE613772C DE 613772 C DE613772 C DE 613772C DE SCH105189 D DESCH105189 D DE SCH105189D DE SC105189 D DESC105189 D DE SC105189D DE 613772 C DE613772 C DE 613772C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
support ring
friction
vehicle
horizontal
vertical
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DESCH105189D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Schneider Electric SE
Original Assignee
Schneider et Cie
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schneider et Cie filed Critical Schneider et Cie
Application granted granted Critical
Publication of DE613772C publication Critical patent/DE613772C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05DSYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
    • G05D1/00Control of position, course, altitude or attitude of land, water, air or space vehicles, e.g. using automatic pilots
    • G05D1/08Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw
    • G05D1/0808Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Vibration Prevention Devices (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung von der Art, die auf der Zusammenwirkung einer der Ortung dienenden Kreiselvorrichtung und eines auf das Seitensteuer einwirkenden Hilfsmotors beruht und die ermöglicht, an Bord von Flugzeugen, Luftschiffen und Schiffen die Einhaltung eines bestimmten Kurses zu sichern. Überdies soll die Einrichtung nach der Erfindung die unmittelbare Ablesung des mittleren Kurses und die rasche Bestimmung der Abtrift und somit die Schätzung der an der Fahrtrichtung vorzunehmenden Korrekturen ermöglichen.
Im Grundsatz kennzeichnet sich die neue Vorrichtung durch folgende Mittel, deren Zusammenwirkung zur Erreichung des erwünschten Gesamtergebnisses erforderlich ist:
1. eine besondere Art der Regelung der Druckmittelzuführung an dem die Steuervorrichtungen bedienenden Hilfsmotor, wodurch eine hohe Stetigkeit der Fahrtrichtung ermöglicht wird;
2. besondere Mittel, um auf den Kreisel die ausgleichenden Impulse zu übertragen, die nötig sind, um ihm die fortgesetzte Beibehaltung einer Bezugsrichtung praktisch zu ertnöglichen und weitere Mittel, um diese Bezugsrichtung abzuändern, wenn der zu haltende Kurs verbessert werden soll;
3. die mögliche Verwendung des mit dem besonderen Verteilungssystem zusammenwirkenden und mit den noch zu beschreibenden besonderen Korrektureinrichtungen verbundenen Bezugsorgans als Träger oder Seitenrichtvorrichtung für gewisse Bordapparate, wie Kompaßbüchsen, Spiegel, Alhidaden o. dgl.
Das obenerwähnte Kreiselsystem kann in seinen wesentlichen Organen dem für die Seitensteuerung der Torpedos bekannten System ähnlich' ausgebildet sein; es umfaßt einen Läufer mit waagerechter Achse, der mittels eines Luftstrahls angetrieben wird und in einem waagerechten Tragring drehbar gelagert ist. Dieser ist in einem senkrechten Tragring aufgehängt, der seinerseits um eine senkrechte Achse drehbar in einem Gestell gelagert ist, das auf dem zu steuernden Fahrzeug starr befestigt ist.
Durch seine Relativbewegungen zu dem Traggestell ist dieser senkrechte Tragring, der, wie bei den bekannten Selbststeuerungen der Torpedos einen ersten Druckmittel verteiler durch vollständige Verbindung steuert, nach der Erfindung mittels einer Reibvorrichtung mit einem zweiten Verteiler verbunden. Wenn die Wirkung des ersten Verteilers in bekannter Weise unter der Abhängigkeit der Fehler des augenblicklichen Kurses steht, erfolgt die Einschaltung des zweiten Verteilers unter den Änderungen des Ortungssinnes des Fahrzeuges, die sich am Ende der Gierschläge einstellen. Diese beiden Verteiler, die in
Reihe geschaltet sind, regeln die Speisung des die Steuervorrichtung bedienenden Hilfsmotors derart, daß die Zulaßkanäle offen und die Auslaßkanäle geschlossen sind, sobald das Fahrzeug sich aus seiner Mittelstellung entfernt und während der ganzen Zeit, in der die Abweichung wächst, und daß ferner im Gegensatz hierzu die Einlaßkanäle geschlossen und die Auslaßkanäle geöffnet ίο sind, sobald die Rückkehr in die Mittelstellung begonnen hat. Unter diesen Bedingungen hat die Zusammenwirkung der beiden Regelungsweisen die Wirkung, daß sie den beginnenden Ausschlägen entgegenwirkt und nach den Gierschlägen die Entstehung einer Rückführung nach der Mittelstellung bei geringer Geschwindigkeit ermöglicht, um das Entstehen eines neuen Gierschlags in entgegengesetzter Richtung zu vermeiden, um also, mit anderen Worten, die wohlbekannten Schlagschwingungen zu vermeiden, die an selbsttätig gesteuerten Maschinen, insonderheit bei den Unterwassertorpedos, zu beobachten sind.
Um die Störungswirkungen auf den Kreisel auszugleichen, die hauptsächlich von der Wirkung der beiden Regelsysteme herrühren, sind Mittel vorgesehen, die der Kreiselvorrichtung dauernd eine hinreichende Selbsthemmung sichern. Zu diesem Zweck bringt man um jede der Aufhängungsachsen des Kreisels Kräftepaare zur Wirkung, die Präzessionen zur Rückführung in die theoretische Bezugsstellung erzeugen.
Um die senkrechte Achse wird dieses Kräftepaar bestimmt durch den Luftstrahl einer an dem Traggestell befestigten Düse, der seinen Stoß auf einen Flügel ausübt, der an dem senkrechten Kreiseltragring starr befestigt ist und dessen Ebene im wesentlichen senkrecht verläuft. Je nachdem die Achse des Läufers mehr oder weniger Neigung zur Waagerechten annimmt, fängt der Flügel einen größeren oder kleineren Teil des Luft-Strahls auf und erzeugt eine mehr oder weniger rasche Präzessionsbewegung in der senkrechten Ebene. Die Wirkung des Luftstrahls wird hierbei so geregelt, daß sie durch den Druck einer zwischen den senkrechten Tragring des Kreisels und das Traggestell eingesetzten Feder ausgeglichen wird, sobald die Achse des Läufers sich in einer praktisch waagerechten Stellung befindet.
Um in der waagerechten Ebene die Prä-Zession zur Rückführung des Läufers nach der theoretischen Bezugsstellung zu erzeugen, bringt man auf die senkrechte Aufhängungsachse das erforderliche Kräftepaar mittels Reibungsvorgänge zur Wirkung. Diese Reibungswirkungen können beispielsweise durch eine Gruppe von Reibvorrichtungen erzielt werden, die von dem Gestell getragen werden und einen regelbaren Druck auf den Läufer ausüben. Zu diesem Zweck besitzt dieser eine Kugelfläche, deren Mittelpunkt im wesentlichen mit dem Aufhängepunkt des Kreisels zusammenfällt; die Reibungsstellen oder Reibungszonen sollen im wesentlichen in Höhe dieses Aufhängepunktes angeordnet sein.
Da der Kreiselvorrichtung durch die oben geschilderten grundlegenden Mittel eine hinreichende Schwerbeweglichkeit erteilt wird, ist es möglich, diese Schwerbeweglichkeit zur selbsttätigen Stabilisierung in seitlicher Richtung gewisser Uberwachungs- und Beobachtungsvorrichtungen nutzbar zu machen, insonderheit für Geräte, die zur Bestimmung der Abtrift durch Aufsuchen eines konstanten Peilungspunktes dienen.
Zu diesem Zweck weist der senkrechte Tragring des Kreises Mittel zur unmittelbaren oder mittelbaren Verbindung mit den zu stabilisierenden Geräten (Alhidade, Kompaßbüchse o. dgl.) auf.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Geräts in Anwendung auf ein Luftfahrzeug dargestellt; es zeigen
Abb..ι die Gesamtanordnung des Geräts in Ansicht von vorn, Abb. 2 einen Schnitt nach 2'-2' der Abb. 1, Abb. 3 einen abgewickelten Schnitt der Druckmittelsteuerung des Hilftmotors nach 2>'~2> der Abb. 2, Abb. 4 eine Außenansicht von oben mit teilweisem Schnitt nach 4'-4' der Abb. 1, Abb. 5 einen Schnitt nach s'-s' der Abb. 4 durch den Läufer und den waagerechten Tragring, Abb. 6 einen teilweisen Schnitt nach 6'-6' der Abb. 2, Abb. 7 eine Ansicht des das Gerät mit dem Seitensteuerhebel des Flugzeuges verbindenden Gestänges.
Der Läufer 1 eines Kreisels, dessen Umlauf in bekannter Weise durch einen Luftstrahl aufrechterhalten wird, wird von einem waagerechten Tragring, 2 getragen, der selbst in einem senkrechten Tragring 3 gelagert ist. Beide Tragringe sind, der eine auf dem andern, um eine Achse drehbar, die senkrecht zu der Läuferachse ist. Der waagerechte Tragring trägt die üblichen Ausgleichsmuttern 4 und nach der Erfindung einen Flügel 5 mittels eines kugelig gewölbten Halters 6, wobei die obere Kante des Flügels im wesentlichen in der Verlängerung der Läuferachse verläuft.
Der senkrechte Tragring 3, der die Düse 7 trägt, ist auf dem an dem Bootskörper oder dem Motorlager des zu steuernden Fahrzeugs befestigten Gestell 8 um die Achse der an dem Traggestell befestigten Drehzapfen 9 und 10 drehbar angeordnet. Der obere Dreh- 12c zapfen 9 dient gleichzeitig als Zuführungsstutzen für die Druckluft, die dann aus der
Düse 7 ausströmt. Auf dem senkrechten Tragring ist in einer waagerechten, zu der Aufhängungsachse des waagerechten Tragringes im rechten Winkel stehenden Achse ein Finger 11 angelenkt, der eine Ausgleichsmasse 12 trägt und in eine Ausnehmung des üblichen zylindrischen Verteilüngsschiebers 13 eingreift. An dem senkrechten Tragring 3 ist gemäß der Erfindung außerdem ein Reibflügel 14 befestigt, der mit einem Druckstück 15 in Eingriff steht; dieses Druckstück steht unter dem ununterbrochenen Druck einer Feder 16, die sich auf einen an einem Rahmen 18 befestigten Daumen 17 stützt. Dieser Rahmen wird von dem Gestell 8 schwingbar um die Verbindungsachse der an dem Gestell befestigten Drehzapfen 19 und 20 getragen. Diese Verbindungsachse der Drehzapfen ist parallel der Aufhängungsachse des waagerechten Tragrings. Der Rahmen 18 trägt zwei Arme 21 und 22 (Abb. 1), deren Enden, in Ausnehmungen der zylindrischen Schieber 23 und 24 eingreifen. Der senkrechte Tragring 3 trägt ein Widerlager 25 für eine Feder 26, die sich auf dem Gestell 8 abstützt. Um die an dem Gestell 8 befestigte senkrechte Achse 27 kann ein Gabelhebel 28 schwingen, dessen Schenkel biegsame Reibbacken 29 und 30 tragen. An diesem Gabelhebel ist ein Zahnbogen 31 befestigt, der mit einer Schnecke 32 in Eingriff steht. Diese Schnecke, an der ein Steuergriff 33 befestigt ist, wird ebenfalls von dem Gestell 8 getragen. Auf dem Gestell ist ferner ein Hebel 34 mit zwei starren Reibbacken 35 und 36 angelenkt, der ferner zwei Stoßstangen 37 und 38 trägt, die ihrerseits abgefederte Tasten 39, 40 im Bereich des Flugzeugführers tragen.
Das Gestell 8 läuft in einem Zylinder 41 aus, der, durch die Böden 42 und 43 abgeschlossen, einen beweglichen Kolben 44 mit den Kolbenstangen 45 und 46 aufnimmt.
Die Verteilung des Druckmittels auf die eine oder andere Arbeitsfläche des Kolbens 44 erfolgt durch symmetrisch in dem Gestell 8 angeordnete Kanäle, und zwar dienen die Kanäle 47 und 48 dem Zulaß, die Kanäle 49 und 50, 51 und 52 dem Auslaß. Man findet symmetrisch in Abb. 3 die Zulaßkanäle 47' und 48' sowie die Auslaßkanäle 49', 50', 51' und 52'. Ferner sind noch Kanäle S3 und 53' vorgesehen, die gleicherweise zum Einlaß und zum Auslaß dienen. Das Gestell trägt außerdem eine waagerechte Düse 54, die in Höhe des Aufhängungspunkts des Läufers angeordnet ist und deren Strahl sich gegen den Flügel 5 richtet.
Der senkrechte Tragring 3 des Kreisels trägt mittels Säulen 55 und 56 eine Platte 57, die als Tragteller einer Alhidade 58 dient.
Andererseits trägt ein an dem Tragring 3 befestigter Hebel 59 (Abb. 2) ein Lagerauge 60, das den Verbindungsbolzen für einen Lenker 61 (Abb. 4) aufnehmen soll.
Die Kolbenstangen 45 und 46 tragen Widerlager 62 und 63 für Federn 64 und 65, die sich anderseits gegen die Zylinderböden 42 und 43 abstützen. An die Kolbenstange 46 ist ein Lenker 66 angelenkt, der anderseits an einem Schwinghebel 6j angreift, der auf dem Bootskörper oder dem Motorlager mittels einer Achse 68 angelenkt ist. Dieser Schwinghebel greift am anderen Ende mittels eines Lenkers 69 an einen Hebel 70 an, der mit einem Steuerhebel 71 starr verbunden ist, der das Seitensteuer des Fahrzeugs bedient.
Da das Gestell 8 an dem Bootskörper oder an dem Motorlager 72 des zu steuernden Fahrzeugs starr befestigt ist, derart, daß die Mittelebene des senkrechten Tragrings 3 im wesentlichen parallel der Längsachse des Bootskörpers oder des Motorlagers verläuft und die Kanäle 9, 47, 47' und 54 ständig mit Druckluft beschickt werden, spielt sich die Wirkungsweise des Geräts wie folgt ab:
Die Tatsache, daß der Läufer unter der Wirkung des aus der Düse 7 ausströmenden Luftstrahls in einer raschen Drehbewegung um seine Achse gehalten wird, sichert bekanntlich eine gewisse Beständigkeit der Stellung des senkrechten Tragrings 3 in der Mittelebene.
Wenn beispielsweise die Längsachse des Fahrzeugs in bekannter Weise eine Winkelbewegung nach rechts von der Mittelebene ausführt, wird der Schieber 13 nach links verschoben und verbindet den Kanal 53' mit dem Kanal 48', der seinerseits mit dem Einlaßstutzen 47' verbunden wird. Der Schieber 24 wird nach hinten verschoben durch die Reibwirkung, des Druckstücks 15 auf den Daumen 14. Die Luft gelangt somit frei an die der Kolbenstange 46 entsprechende Arbeitsfläche des Kolbens 44. Während dieser Zeit hält der Schieber 13 ständig die andere Arbeitsfläche des. Kolbens in Verbindung mit der Außenluft, und zwar durch die Kanäle 52 und 51 gleichzeitig mit-den Kanälen 53 und 49, weil sich der Schieber 23 in entgegengesetzter Richtung der Bewegung des Schiebers 24 verschoben hat.
Unter der Wirkung des Druckmitteldrucks auf den Kolben gelangt der Gierschlag des Fahrzeugs zu seinem Ende. Die Bewegung des Fahrzeugs um die senkrechte Achse ändert dann ihre Richtung, und das Spiel der Schieber 23 und 24 erfolgt alsbald derart, daß der Schieber 23 den Auslaßkanal 53 schließt, wodurch jedoch tatsächlich keine Beeinflussung der Steuerung erfolgt, indem
die Kanäle 52 und 51 in Verbindung bleiben und der Schieber 13 links von seiner Mittelstellung verblieben ist. Aber durch die Verschiebung, des Kolbens 24 wird der Einlaß zwischen den Kanälen 47' und 48' unterbrochen, während die Verbindung mit dem Auspuff hergestellt wird, indem die Kanäle 49' und 50' in Verbindung miteinander gebracht werden. Aus diesem Spiel ergibt sich, daß während der Zurückführung des Fahrzeugs in die Bezugsstellung die auf die der Stange 46 entsprechende Kolbenseite einwirkende Druckluft desto schneller entweicht, je größer der Durchtrittsquerschnitt der Kanäle 53', 49', 50' sich darbietet. Ebenso besitzt das Fahrzeug, indem die Antriebswirkung auf die Steuerzone schon vor dem Überlaufen der Mittelstellung vermindert wird, nur eine geringe Winkelgeschwindigkeit bei dem Überlaufen dieser Stellung, was, wie bekannt, günstig ist für die Verminderung, also die Dämpfung der Gierbewegung. Hierdurch aber wird es möglich, praktisch die periodischen Schlagschwingungen des verfolgten Kurses zu beseitigen. Infolge der Symmetrie wird das gleiche Ergebnis erzielt, wenn sich ein Ausschlag der Maschine nach links aus der Bezugsstellung ergibt.
Man kann an den Fall denken, wo die Winkelgeschwindigkeit des Fahrzeugs gleich Null wird, bevor die Bezugsstellung erreicht wird. Es ist dann leicht anzunehmen, daß die Stöße des umgebenden Mittels entweder langsam das Fahrzeug in die Grundstellung zurückführen oder daß sie es vielmehr ablenken. In dem letzten Fall kommen' die Schieber 23 und 24 zur Wirkung, indem sie einen raschen Einlaß des Druckmittels nach der Kolbenfläche ermöglichen, an der die Entleerung zu rasch erfolgt. Es wird dann ein neuer Impuls auf das Fahrzeug in der erforderlichen Richtung ausgeübt.
So muß unter allen Umständen das Fahrzeug seine Mittelstellung wieder1 durchlaufen, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die sehr viel geringer ist, als wenn die Verteilung durch das einfache Spiel des üblichen Schiebers 13 zurückgeführt worden wäre.
Man könnte in der Praxis mit Nutzen in den Auslaßkanälen 50 und 50' Drosselventile oder Drosselhähne anordnen, um genau die Zeit der Entleerung des Druckmittels durch die Ausflußgeschwindigkeit zu regeln, anderseits könnte man auch solche Drosselmittel in den Zulaßkanälen 47 und 47' anordnen, um den Druckluftverbrauch nach den vorliegenden Umständen auf den Geringstwert zu vermindern.
Es ist ferner zu bemerken, daß der KoI-ben 44 seinerseits das Bestreben hat, auf normalem Wege in seine Mittelstellung zurück-' zugelangen, indem er in diese Stellung durch die Wirkung der Gesamtsteuerung vorzugsweise unter Mitwirkung der Federn 64 und 65 zurückgeführt wird. 6g
Wenn man einen langsamen Ausschlag der Bezugsebene infolge ungewollter Präzessionen des Kreisels bemerkt, die immer von gewissen, um die waagerechte Aufhängungsachse auftretenden Kräftepaaren herrühren, so bedient man je nach den besonderen Umständen die eine oder die andere der Drucktasten 39 oder 40, um die entsprechende Reibbacke 35 oder 36 auf dem kugeligen Teil des Läufers zur Anlage zu bringen. Die sich ergebende Reibwirkung erzeugt ein Kräftepaar, das das Bestreben hat, den waagerechten Tragring um die waagerechte Aufhängeachse zu drehen, das aber in Wirklichkeit den senkrechten Tragring um die senkrechte Aufhängungsachse dreht, woraus sich dann die Wirkung ergibt, daß die Bezugsstellung geändert wird; die Verschiebung dieser Stellung hört in dem Augenblick auf, wenn die Einwirkung auf die Drucktaste aufhört. Wenn die-Ablenkung stets nach der gleichen Richtung erfolgt und man infolgedessen immer wieder nur die eine Drucktaste bedienen muß, ist es zweckmäßig, eine bleibende Korrektur eintreten zu lassen, indem man mittels der Mikrometerstellvorrichtung 33, 32, 31 die Differenz der Drücke ändert, die von den Reibbacken 29 und 30 auf den Läufer ausgeübt werden. Die§e Druckvorrichtung kann demgemäß empirisch nach einer gewissen Zeit der Benutzung des Geräts eingeregelt werden, worauf das Gerät nur noch gelegentliche Überwachungen erfordert.
Man könnte auch die Verstellung des waagerechten Tragrings 2 gegenüber dem j senkrechten Tragring 3 befürchten. Um zu verhindern, daß eine solche Verstellung sich über eine gewisse Grenze hinaus entwickelt, für die die Selbsthemmung des senkrechten Tragrings selbst mit einbegriffen wird, kann man auf die Gegenwirkung des Luftstrahls aus der Düse 54 zählen, der mehr oder weniger von dem Flügel 5 aufgefangen wird. Wenn nämlich die ungewollte Neigung, die der waagerechte Ring annimmt, so groß wird, daß der Flügel sich über die Mittelstellung hinaushebt, nimmt dieser Flügel einen stärkeren Druck auf, als der Spannung der Feder unter Berücksichtigung der Hebelarme entspricht. *
Hieraus ergibt sich ein Kräftepaar um die waagerechte Achse, durch das eine senkrechte Präzession um diese Achse hervorgerufen wird, die das gewünschte Wiederanheben hervorruft. Diese Präzession hört auf, sobald das Gleichgewicht der Federwirkung und des Luftstrahls wieder hergestellt ist. Wenn
umgekehrt der Kreisel sich auf der Seite des Flügels nach unten neigt, wird die Federwirkung vorübergehend stärker als die des Stoßes des Luftstrahls auf den Flügel, wodurch wieder ebenfalls ein Wiederanheben in dem gewünschten Sinne erfolgt.
Was die Verwendung des rechten Tragrings 3 als Ausgleichsvorrichtung für die Schift'ahrtsgeräte betrifft, so ist es klar, daß
xo man einen wesentlichen Vorteil aus der oben beschriebenen Vorrichtung ziehen kann, indem man die Unzuträglichkeiten einer schlechten Stetigkeit der Fahrtrichtung auf dem Wege der Aufsuchung eines konstanten Peilungspunkts und während der Bestimmung des mittleren Kurses verhindert.
Zu diesem Zweck trägt die Platte 57 eine Teilung, während die Platte 58 eine Marke trägt. Diese in der Zeichnung nicht dargestellten Teilungen zeigen dauernd den Wert der Peilung des gefundenen Punktes an.
Da anderseits der Steuerstrich des Kompasses gleichzeitig mit der Kompaßbüchse durch den Lenker 61 stabilisiert wird, wird der mittlere Kurs gleichfalls dauernd von der Rose angezeigt. Desgleichen werden die mitwirkenden Änderungen der beiden Grenzen, deren Differenz die Abtrift zeigt und die die Bestimmung der Abtrift besonders schwierig und ungenau machen, ausgeschaltet.

Claims (6)

  1. Patentansprüche:
    i. Einrichtung, um ein Luft- oder Wasserfahrzeug in Richtung auf einen bestimmten Kurs zu halten, bei der eine Kreiselvorrichtung die Druckmittelsteuerung eines mit dem Seitensteuer des Fahrzeugs verbundenen Hilfsmotors beeinflußt, dadurch gekennzeichnet, daß der üblichen ' Druckmittelsteuerung für jede Seite des Arbeitskolbens eine zusätzliche Steuerung beigeordnet ist, die, mit dem zugehörigen Teil der Hauptdruckmittelsteuerung hintereinandergeschaltet, durch einen Impuls des Kreisels zur Wirkung kommt, der mittels einer Reibvorrichtung zwischen dem senkrechten Kreiseltragring und dem beweglichen Teil der Hilfssteuerung unter der Wirkung der Richtungsänderung des Fahrzeugs nach jedem Gierschlag übertragen wird.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein am senkrechten Kreiseltragring (3) befestigter Reibflügel (14) im Eingriff mit einem abgefederten Druckstück (15) steht, das an einem auf dem Fahrzeug gelagerten Schwinghebel (18, 19, 20) vorsteht, dessen Arme (21, 22) an je einem der mit dem entsprechenden Teil der Hauptdruckmittelsteuerung (11, 12, 13) des Hilfsmotors in Reihenschaltung zusammenwirkenden Hilfssteuerschieber (23, 24) angreifen.
  3. 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Ausgleichsvorrichtung, um die praktisch unbegrenzte Einhaltung einer Grundrichtung durch den Kreisel zu sichern, diese aber nach dem einzuhaltenden Kurs verändern zu können, bestehend in Reibbacken (35, 36), die durch Stellvorrichtungen von der Art der Drucktasten (37, 38, 39, 40) in Eingriff mit dem Kreiselläufer (1) gebracht werden können, der zu diesem Zweck vorzugsweise eine kugelige Reibfläche aufweist, deren Krümmungsmittel-■punkt annähernd mit dem Schnittpunkt der beiden Aufhängungsachsen des Kreisels zusammenfällt.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch zusätzliche, dauernd wirkende Ausgleichsmittel in Gestalt gleichfalls auf die kugelige Reibfläche einwirkender biegsamer Reibbacken (29, 30), deren Differentialdruck auf die Reibfläche durch ein Mikrometergetriebe (28, 31, 32, 33) geregelt werden kann.
  5. 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, gekennzeichnet durch ein zusatzliches Mittel, um die Läuferachse dauernd waagerecht zu halten, bestehend aus einem vorzugsweise an einem von dem waagerechten Kreiseltragring (2) getragenen kugeligen Ablenker (6) vorspringenden Flügel (5), "auf den der Luftstrahl einer von dem Fahrzeug getragenen Düse (54) mit waagerechter Achse einwirkt, derart, daß der Flügel je nach der Neigung des Läufers zur Waagerechten einen größeren ioo oder geringeren Teil des Luftstrahls auffängt, während dem Druck des Luftstrahls die Spannung einer zwischen dem senkrechten Kreiseltragring (3) und das Gestell (8) eingesetzten Feder (26) entgegenwirkt.
  6. 6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrechte Kreiseltragring (3) dadurch zum Festhalten der Seitenrichtung be- no nutzt wird, daß er das Stabilisiergerät (Alhidade o. dgl.) selbst oder, wenn es vom Gestell getragen wird, ein daran angreifendes Organ (59) trägt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DESCH105189D 1933-12-01 1934-09-18 Kreiselgeraet, um ein Luft- oder Wasserfahrzeug in Richtung auf einen bestimmten Kurs zu halten Expired DE613772C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR613772X 1933-12-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE613772C true DE613772C (de) 1935-05-24

Family

ID=8979732

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DESCH105189D Expired DE613772C (de) 1933-12-01 1934-09-18 Kreiselgeraet, um ein Luft- oder Wasserfahrzeug in Richtung auf einen bestimmten Kurs zu halten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE613772C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1253166B (de) * 1965-04-22 1967-10-26 Buckau Wolf Maschf R Schlitzbunkerentleerungswagen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1253166B (de) * 1965-04-22 1967-10-26 Buckau Wolf Maschf R Schlitzbunkerentleerungswagen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0174437B1 (de) Manipulator nach dem Pantographenprinzip
DE613772C (de) Kreiselgeraet, um ein Luft- oder Wasserfahrzeug in Richtung auf einen bestimmten Kurs zu halten
DE549174C (de) Selbsttaetige Kurssteuerung fuer Luftfahrzeuge
DE620559C (de) Selbsttaetige Flugzeugsteuerung
DE671481C (de) Kreiselgeraet
DE699069C (de)
DE258718C (de)
DE729784C (de) Selbststeuereinrichtung fuer Luftfahrzeuge
DE642043C (de) Vorrichtung zur selbsttaetigen Steuerung eines Luftfahrzeuges mittels eines einzigen Kreisels
DE630668C (de) Selbsttaetige Steuerung, insbesondere fuer Luftfahrzeuge
DE367193C (de) Vorrichtung zur selbsttaetigen Zielgebung von Torpedos unter Ausnutzung des Kielwassers des angegriffenen Schiffes
DE600897C (de) Zieleinrichtung, insbesondere fuer Flugzeugabwehrwaffen
DE589755C (de) Einrichtung zum Verschieben der Fluessigkeitsmassen von Schlingertanks
DE582413C (de) Druckwerk fuer Waagen mit Vorrichtung zur Verhinderung des Druckes, sofern nicht die Waage im Gleichgewicht steht
DE339909C (de) Vorrichtung, um einen auf schwankender Unterlage kardanisch gelagerten Koerper mit Hilfe eines Kreiselsystems von den Schwankungen der Unterlage unabhaengig zu machen
DE226298C (de)
DE726953C (de) Entnahmesteuerung fuer Dampf- oder Gasturbinen
DE263186C (de)
DE865369C (de) Vorrichtung zum Feststellen und Zentrieren von Kreiselgeraeten
DE336185C (de) Schiffsmaschinenregler
DE318805C (de) Umschaltbares Typenhebellagersegment
DE260826C (de)
DE542042C (de) Vorrichtung zum Beseitigen gefaehrlicher Schwankungen von Sitztraegern bei seitlich auftreffenden Windkraeften an Karussellgondeln
AT59920B (de) Fahrbares Geschütz mit Einrichtung zum Einstellen der feinen Seitenrichtung.
DE628688C (de) Stickautomatgetriebe