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Verfahren zur Herstellung schuppenförmiger Metallfolien für Zahnamalgame
Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung schuppenförmiger Folien
aus Metall bzw. Metallegierungen für Zahnamalgame, welches sich durch Einfachheit
und die Erzielung sehr gleichmäßiger sowie auch sonst besonders hochwertiger Produkte
auszeichnet.
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Für die Herstellung von feinteiligem. Ausgangsmaterial zur Bereitung
von Zahnamalgamen ist man bisher u. a. derart vorgegangen, daß man von gegossenen
Platten. geeigneter Metalle bzw. Legierungen durch Feilen, Drehen, Fräsen oder Hobeln
kleinere Teilchen mehr oder mindergrober Körnung erzeugte. Weiter hat man auch schon
vorgeschlagen, durch Abdrehen eines Rohres derartige kleinere Teilchen zur Amalgamerzeugung
herzustellen. Nach beiden Methoden lassen sich aber nur mehr oder weniger ungleichmäßige,
auch sonst nicht recht befriedigende Produkte erzielen.
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Ebenso ist es bereits bekannt, zunächst durch Feilen erzeugte, körnerartige
Teilchen herzustellen und diese dann durch Walzen in dünne, möglichst gleichmäßig
starke, ebene Plättchen überzuführen. Die so erhältlichen Produkte sind den zuvorgenannten
zwar hinsichtlich ihrer Gleichmäßigkeit überlegen und besser zur Amalgamherstellung
geeignet, ihre Herstellung ist demgegenüber aber sehr viel zeitraubender und kostspieliger
und führt trotzdem nicht zu einem wirklich allen Anforderungen genügenden Produkt.
Insonderheit ist daran zu beanstanden, daß dabei verhältnismäßig viel Abfall in
Kauf genommen werden muß, daß die -daraus hergestellten Amalgame bei ziemlich langer
Bildungszeit immerhin noch .erhebliches Schwundvermögen zeigen und auch hier noch
unangenehme Schwärzungsers.cheinungen beim Anteigen auftreten.
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Die Erfinderüi- hat nun zunächst vermutet, daß vor allem die bei diesem
bekannten Verfahren verwendete Walzmethode die Ursache für die erwähnten, wenig
befriedigenden Ergebnisse sei, und dementsprechend gemäß -einer älteren Erfindung
ein Verfahren entwickelt, nach welchem in feiner Verteilung - erhaltene, z. B. durch
Zerkleinerungsmaßnahmen, wie Hobeln,- Feilen, Fräsen, erzeugte Teilchen erforderlicher
Größe unter Vermeidung einer überlagerimg-- einzelner Teilchen der- Schlagwirkung
eines Hammers, einer Presse o. dgl. ausgesetzt werden. Hiernach sind zwar schon
weit beseere Ergebnisse erzielbar, in Verfolg weiterer Arbeiten wurde jedoch die
überraschende Feststellung -e=cht, daß nicht die Walzbehandlung als solche die Ursache
für die vorerwähnten mangelnden Effekte darstellte, sondern die
Struktur
und Aufteilungsform des Ausgangsmaterials.
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Es wurde nämlich gemäß vorliegender Erfindung festgestellt, daß-man
auf äußerst :einfache und wenig kostspielige Weise selbst der älteren Erfindung
gegenüber zu noch weit besseren Produkten gelangt, wenn man durch eine span-bildende
Bearbeitung, wie z. B. Drehen, Fräsen, Hobeln o. dgl., gewonnene, dünne plättchenförmige
Späne zur Erzeugung beiderseitig glänzender Folien unter Vermeidung einer Überlagerung
einem Walzprozeß unterwirft.
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Es ist also wesentlich darauf zu achten, daß man beim Drehen, Fräsen,
Feilen, Hobeln o. dgl. nicht körnerartige Teilchen, sondern vielmehr plättchenförmige
Späne erhält, also dünne Einzelteilchen, deren Breite zwischen etwa- o, i und z
mm und deren Länge zwischen etwa o, i bis 3 mm liegt. Sollen beispielsweise derartige
Späne durch Fräsen erzeugt werden, so ist es zweckmäßig, die Brustfläche des Fräserzahnes
zu hinterschleifen und vor allem zu verhindern; daß der Fräs_er schlagen kann, d.
h. darauf zu achten, wenn etwa die Schnittkanten nicht etwa, bis auf 0,00z mm genau
den gleichen Abstand von der Drehachse haben. Ebenso ist beim Hobeln und Drehen
je nach der Zusammensetzung der Legierung der Artstellwinkel des Stahles genau festzulegen
und genau einzuhalten.
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Bei der Auswalzung der auf diese Weise erhaltenen Spänchen der genannten
Abmessungen ist weiterhin dafür Sorge zu tragen" daß sich dieselben gleichmäßig
auf die Walze auflagern und sich nicht überlagern können. Zu diesem Zweck kann man
beispielsweise die Späne voll ihrer Erzeugungsstelle,, z. B. von der Fräsmaschine
aus durch eine Schüttelrinne der Walze zuführen bzw. mit Hilfe eines Sammel- und
Verteilertrichters mit verstellbarem Mundstück auf die Walzen: fallen lassen und
dabei zweckmäßig noch durch Verwendung eines Verteilersiebes einer überla.gerung
begegnen. Außerdem ist durch Abstreifer oder durch rotierende Bürsten. dafür Sorge
zu tragen, daß an den Walzen. anhäftende Metallfolien nach Auswalzung entfernt werden,
um nicht zu Überlagerungen mit aufgebrachtem Neugut Veranlassung zu geben. Die Walzenachsen
müssen genau parallel stehen und der Walzenabstand z. B. mittels Zentralstellung
fein. regulierbar sein., damit man den Metallfolien die gewünschte und gleichmäßige
Dicke geben kann. Die Walzung selbst wird unter geringem Druck ausgeführt mit der
Maßgabe, daß beiderseits glänzende Folien erhalten werden.
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Die gemäß vorliegender Erfindung erhaltenen schuppenförmigen Metallfolien
zeichnen sich den bekannten, aus körnerartigen Teilchen gewonnenen Produkten gegenüber
neben einfachster Herstellung und außerordentlicher Gleichmäßigkeit insbesondere
dadurch aus, daß sie praktisch von keinerlei Abfall begleitet sind, daß die aus
ihnen her-#estellten, erhärtenden Amalgame bei kürzerer Bildungszeit ein weit geringeres
Schwundvermögen, zeigen sowie praktisch keine Schwärzungserscheinungen zur Folge
haben und damit also erstmalig nicht nur alle an derartige Produkte zu stellenden
Bedingungeai wirklich restlos erfüllen, sondern auch sonst die zahnärztliche Tätigkeit
erleichtern und zu fördern. vermögen. Diese überraschenden Erscheinungen dürften
dabei wohl dadurch zu erklären sein, daß die bei dem bekannten Verfahren verwendeten
körnerartigen Teilchen bei der späteren Walzbehandlung einer viel stärkeren Verformung
ausgesetzt .sind als die gewissermaßen hobelspanartigen Teilchen gemäß vorliegendem
Verfahren. Diese Erscheinungen dürften weiterhin darauf zurückzuführen sein, daß
gemäß der Erfindung hergestellte Teilchen auf Grund ihres Anfangsgefüges und durch
die Vermeidung einer Überlagerung bei ihrer Walzbehandlung ohne Auftreten von Abfall
zu Erzeugnissen mit viel gleichmäßigeren und größeren Oberflächen führen -und dementsprechend
auch ein besseres Bindungsvermögen und Gefüge aufweisen.