DE61204C - Verfahren zur Darstellung gelber Farbstoffe aus Dehydrothiotoluidin - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gelber Farbstoffe aus Dehydrothiotoluidin

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DE61204C
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dehydrothiotoluidine
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yellow dyes
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KALLE & CO. in Biebrich a. Rh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/04Sulfur dyes from amino compounds of the benzene, naphthalene or anthracene series

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Aus Dehydrothiotoluidin und Schwefel entsteht nach A. Green Primulinbase (Berl. Ber. XXII, 970). Je nach den angewendeten Verhältnissen entstehen jedoch zwei vollkommen verschiedene Verbindungen. Beim Erhitzen von 2 Mol. Dehydrothiotoluidin mit 1 Mol. Schwefel wird in überwiegender Menge' ein Körper gewonnen, der in seinen Eigenschaften mit dem in Nitrobenzol leicht und in Alkohol schwer löslichen Product des Patentes No. 47102 von Dahl & Co. übereinstimmt. Nimmt man dagegen auf 2 Mol. Dehydrothiotoluidin 2 Mol. Schwefel, so entsteht ein neuer Körper, der als Chrominbase bezeichnet wird und der in der Schmelze von 2 Mol. Paratoluidin mit 2 Mol. Schwefel nicht aufgefunden werden konnte. Derselbe unterscheidet sich von den in obigem Patent erwähnten Producten durch den bei 340 ° liegenden Schmelzpunkt durch die beinahe vollständige Unlöslichkeit in Nitrobenzol und durch die schwierigere Sulfirbarkeit. Zudem ist in der Primulinbase — wie im Patent No. 51738 angegeben ist — die Hälfte, in der, Chrominbase dagegen nur ein Viertel des vorhandenen Stickstoffes als primäre Amidogruppe nachweisbar.
Chrominbase.
Berechnet:
für C28 H18 AT4 S3:
Gesammt- JV 11,07 pCt.,
diazotirbarer N .... 2,77
Primulinbase.
Berechnet: ·
Gefunden:
10,89 pCt.,
I: 2,2OpCt.; II: 2,57 pCt.
Gefunden:
für :C28//222V4S3:
Gesammt-N 10,98 pGt.,
diazotirbarer N 5,49 -
5,75 pCt.
Die Chrominbase und deren Alkylderiyate lassen sich durch Sulfiren in werthyolle Farbstoffe überführen.
Beim Erhitzen der Primulinbase DahJ's mit Schwefel, entstehen Körper, die über .360° schmelzen und eine technische y,erwer.thung wegen ihrer geringen Reactionsfähigkeit nicht gestatten.
Darstellung der Rohproducte.
100 Theile Dehydrothiotoluidin (Schmp. 191,5°) und 27 Theile Schwefel werden etwa 8 Stunden ,auf 220° ,erhitzt und die Temperatur dann allm.älig auf 2500 gesteigert. Nach etwa 20 Stunden ist die vorher ,zähflüssige Schmelze ganz hart geworden, die Schwefelwasserstoffentw.ickelung .hört .auf und die Reaction ist beendet. Die ,gepulverte Masse kann durch Auskochen mit Nitrobenzol von geringen Verunreinigungen befreit werden. Dies ist indessen für die weitere Verarbeitung nicht nöthig, da die Nebenproducte auch durch das Sulfiren entfernt werden.
Der Körper hat die oben beschriebenen
Eigenschaften. Die Unlöslichkeit in Nitrobenzol wurde bereits hervorgehoben ; in Alkohol, selbst bei längerem Kochen, nur spurenweise löslich, ertheilt er der Lösung eine blafsgelbe Farbe und eine intensiv grünliche Fluorescenz, die auch bei stärkster Verdünnung bleibt. Schwefelsäure von 66° B. giebt eine braungelbe Lösung; beim Erhitzen bis 2000 ist keine Veränderung zu constatiren, während bei 230 bis 250° Zersetzung eintritt.
Die Ueberführung in Alkylderivate geschieht durch Erhitzen der salzsauren oder bromwasserstoffsauren Salze mit den betreffenden Alkoholen oder durch Behandeln der Basen mit den entsprechenden Chlor- oder Bromalkylen. Alkylschwefelsaure Salze lassen sich nicht anwenden.
Zur Methylirung z. B. erhitzt man 1 Theil Chrominbase mit zwei Theilen Methylalkohol und Y4 Theil Salzsäure von 210B. 10 Stunden auf 210 bis 22o°, destillirt den überschüssigen Methylalkohol ab, kocht den Rückstand mit Wasser aus, filtrirt, preist und trocknet.
Die alkylirten Derivate theilen mit der Chrominbase die grofse Indifferenz gegen Reagentien und Lösungsmittel.
Darstellung der Sulfosäuren.
Je nach der Menge der angewendeten rauchenden Schwefelsäure, der Temperatur und der Dauer der Operation entstehen aus der Chrominbase verschiedene Sulfosäuren. Das erste, auch in kochendem Wasser ganz unlösliche Einwirkungsproduct soll wegen der rötheren Nuance der daraus darstellbaren Azofarbstoffe als Chromin R bezeichnet werden. Ein weiteres, gelbere Nuancen lieferndes Einwirkungsproduct, das Chromin G, ist in reinem Wasser völlig löslich, fällt aber durch geringe Mengen von Säuren oder Salzen sofort aus. Beide Säuren geben sehr viel gelbere bezw. grünere Nuancen als das Da hl'sehe Primulin.
Zur Darstellung von Chromin R verfährt man folgendermafsen : 1 Theil Chrominbase (Schmp. 3400) wird in 3 Theilen Schwefelsäuremonohydrat eingerührt, die Mischung etwa 3 Stunden auf 90 bis ioo°, bis alles gelöst ist, erwärmt und die Lösung auf 40 bis 6o° abgekühlt. Man läfst dann langsam und unter stetem Umrühren 4 Theile rauchende Schwefelsäure von 30 pCt. Anhydridgehalt einfliefsen und sulfurirt ungefähr 2 Stunden bei go bis 95°, bis eine mit Wasser gefällte und gut ausgewaschene Probe sich in verdünnter Sodalösung beim Kochen leicht löst. Dabei ist ein Sodaüberschufs, worin das Salz schwer löslich ist, zu vermeiden. Man scheidet die freie Sulfosäure durch Eingiefsen in Wasser ab, löst sie nach dem Abfiltriren und Auswaschen in etwa 30 Theilen Wasser und 0,4 Theile Natronlauge von 400 B. und dampft die filtrirte Farbstoff lösung zur Trockne ein. Die Lösung läfst sich zwar leicht und vollkommen aussalzen; der Niederschlag ist aber gallertartig und nicht filtrirbar und läfst sich noch weniger pressen.
Das Chromin G wird folgendermafsen erhalten : ι Theil Chrominbase wird bei höchstens 300 in 4 Theile rauchende Schwefelsäure von 30 pCt. Anhydridgehalt eingetragen und die Mischung zunächst 2 Stunden auf 60 bis 80° und dann etwa 5/i Stunden auf 90 bis ioo° erhitzt. Die Operation ist beendet, wenn die durch Wasser abgeschiedene und nach dem Filtriren gut gewaschene Sulfosäure sich in heifsem destillirteh Wasser vollständig löst. Die weitere Verarbeitung geschieht, wie oben beschrieben, nur wird zweckmäfsig die freie Sulfosäure mit verdünnter Kochsalzlösung statt mit reinem Wasser gewaschen. .
Beide Nalronsalze sind bräunlichgelbe bezw. braune Pulver, welche sich mit Wasser harzig zusammenziehen, aber doch beim Erwärmen sichreichlich und leicht lösen. Die Lösungen sind von dunkelgelber Farbe und fluoresciren mit zunehmender Verdünnung bräunlich- bis grünbis grünlichviolett. Beide Farbstoffe gehen im schwach alkalischen Kochsalzbade leicht auf die Baumwolle an, doch mufs die Flotte concentrirt gehalten werden.
Beim Sulfiren der Primulinbase Dahl's unter denselben Bedingungen werden nur wasserlösliche Sulfosäuren erhalten, welche kaum noch Farbkraft besitzen und Baumwolle in ganz matten Tönen anfärben.
Die Sulfosäuren der methylirten und äthylirten Chrominbasen werden nach dem für das Chromin R angegebenen Verfahren dargestellt. Sie färben besonders Baumwolle und Seide in schönen gelben Tönen an, und auch verdünnte Farbbäder werden fast ganz ausgezogen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung gelber Farbstoffe durch Behandeln der Chrominbase — des Einwirkungsproductes von 2 Mol. Schwefel auf 2 Mol. Dehydrothiotoluidin —, sowie deren Methyl- und Aethylderivate mit rauchender Schwefelsäure.
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