DE610071C

DE610071C - Getrockneter Sandkern

Info

Publication number: DE610071C
Application number: DEM122951D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-02-17
Filing date: 1933-02-17
Publication date: 1935-03-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Sandkern zum Herstellen von Graugußstücken, ζ. B. dünnwandigen Automobilzylinderblökken. Zur Verwendung gelangen getrocknete Sandkerne. Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, die Innen- oder Außenflächen von Gußstücken ganz oder teilweise zu härten oder zu dichten. Bei diesem Sandkern findet ein Abschrecken der zu behandelnden Fläche

ίο unmittelbar nach vollendetem Guß statt.

Es ist bereits bekannt, Schreckschalen zum Verdichten von Grauguß zu verwenden. Diese Schreckschalen bilden mitunter verhältnis-

■ mäßig große Flächen der Gießform, wodurch die Gas- und Luftabfuhr behindert wird. Außerdem müssen die Schreckschalen zur Verhinderung von Spannungen schon entfernt werden, wenn das Gußstück noch hellglühend ist. Bei komplizierten Gußstücken, wie beispielsweise dünnwandigen Automobilzylinderblöcken, ist dieses nicht möglich, weil das Gußstück sonst schon in der Form Ausschuß werden kann. Außerdem müssen die Schreckschalen je nach der Form besonders ange- fertigt werden.

Bekannt sind ferner Metallkerne zum Gießen von Motorzylindern und ähnlichen Körpern aus Gußeisen. Dieser Kern besteht aus einem massiven Metallstück mit einer zentralen Bohrung, von welcher bis zur Umlaufflache des Kernes radiale Kanäle abweichen. Dieser Metallkern wird mit einer Masseschicht umgeben, damit der Metallkern vor der direkten Berührung mit der Gußmasse geschützt wird. Derartige Metallkerne müssen für den jeweiligen Zweck angefertigt werden und sind nur beschränkt verwendungsfähig und daher gegenüber der unten erläuterten Erfindung unwirtschaftlich.

Man hat auch schon ein Verfahren zur Herstellung von Zylinderseelen und Kolben aus Grauguß oder Gußstahl in Vorschlag gebracht. Die Härtung der Lauffläche erfolgt in der Weise, daß nach dem Eingießen des flüssigen Metalles ein Kühlmittel in die Form eingeführt wird.

Es wurde weiterhin der Zusatz von Kupferoxyd, Eisenhammerschlag, Aluminiumfeilspänen, kristallisiertem Graphit, Glas, Messinglot und Salzen zu Formsand vorgeschlagen. Hier handelt es sich mehr um ein chemisches Härtungsverfahren, und es müssen dabei noch Kanäle in die Formmasse eingestochen werden,- um Porosität und Saugstellen zu vermeiden.

Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß der Sandkern mit Metallkugeln durchsetzt ist. Diese Metallkugeln liegen symmetrisch angeordnet an der Außenseite des Kerns und sind in großer Anzahl mit dem Gußstück in Berührung, so daß eine gleichmäßige und spannungsfreie Dichtung und Härtung ermöglicht wird. Ohne besonderen Aufwand kann der Kern gemäß der Erfindung für alle Formen hergestellt werden. Er kann im Gußstück so lange verbleiben, bis es vollständig erkaltet ist. Seine Verwendung und Entfernung sind infolge der Metallkugeln

selbst bei komplizierten Gußstücken ohne besondere Schwierigkeiten möglich. Weiterhin sind die Kerne genügend porig und außerdem so elastisch, daß sie der bei der Abkühlung entstehenden Schrumpfung des Eisens folgen können. Gegenüber den Abschreckplatten sind die Metallkugeln fast unbegrenzte Zeit verwendungsfähig.

Eine Ausführungsform, bei welcher die

to Bohrung eines Zylinders über die ganze Fläche gehärtet werden soll, ist beispielsweise in Abb. ι dargestellt, welche den Gußkörper mit dem Kern in Aufriß und Schnitt zeigt. Abb. 2 ist ein Schnitt nach R-O der Abb. i.

In dem Gußkörper 6 mit der Innenbohrung 5 befindet sich der Kern 2 aus Sand, welcher mit Metallkugeln 3 durchsetzt ist. Die Metallkugeln 3, welche hier nur an der Umfläche, entsprechend der Länge der Bohrung, ange-

ao ordnet sind, schrecken alsdann das Gußstück ab.

Man kann den Kern mit den Metallkugeln enweder derart herstellen, daß die Metallkugeln mit dem Sand gemischt werden und ein mit Metallkugeln durchsetzter Sandkern entsteht, oder, namentlich beim Anfertigen größerer Kerne, die Metallkugeln werden nur an denjenigen Stellen der Kernoberfläche angebracht, welche den zu härtenden Stellen gegenüberliegen. Dabei erscheinen die sonst allseitig von Sand umgebenen Metallkugeln an der Außenfläche des Kernes. Je stärker diese Kugelschicht ist, desto größer wird natürlich die Abschreckwirkung sein.

Eine besonders wirksame Verwendung der Erfindung findet bei der Bearbeitung von Bohrungen, z. B. für die Zylinder von Verbrennungs- und Explosionsmotoren und Kompressoren, statt, weil hier die Inanspruchnahme der Innenflächen durch die Höhe, Geschwindigkeit und die damit im Zusammenhange hohe Temperatur eine ungewöhnlich große ist, so daß es darauf ankommt, besonders gehärtete Innenflächen zu verwenden.

Claims

Patentansprüche:

1. Getrockneter Sandkern zum Herstellen von Graugußstücken, z. B. dünnwandigen Automobilzylinderblöcken, dadurch gekennzeichnet, daß er mit Metallkugeln durchsetzt ist.

2. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die äußeren Schichten des Kernes mit Metallkugeln durchsetzt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen