DE608699C - Ruettelformmaschine, bei der der Sand durch Schwingungen hoher Wechselzahl verdichtet wird - Google Patents

Description

Es ist bekannt, zwecks Herstellung von Gießformen aus Sand den Formkasten einer kräftigen Rüttelung in senkrechter Richtung auszusetzen. Die Abwärtsbewegung wurde hierbei im allgemeinen stoßartig unterbrochen, und besonders bei diesen Stößen ballten sich die Körner in gewünschter Lage zusammen. Die Gesamtbewegung mußte ziemlich groß sein, um einen hinreichend wirksamen Stoß herbeizuführen; während des größten Teiles dieser Bewegung fand keine eigentliche Zusammenpackung der Körner statt. Eine nähere Untersuchung dieses Verfahrens zeigt also, daß es ziemlich wenig wirkungskräftig ist.

Man hat auch vorgeschlagen, die genannten stoßartig unterbrochenen Abwärtsbewegungen sehr kurz zu machen und mit entsprechend hoher Periodenzahl erfolgen zu lassen, indem man den Formkasten durch heftige, schnell

ao wiederholte Schläge von unten hob und zurückfallen ließ. Hier erfolgte jedoch stets die Ab- - wärtsbewegung durch die Schwere, was für die Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte, welche für die Packung des Formgutes wesentlieh sind, immer eine bestimmte obere Grenze setzte.

Die Erfindung betrifft eine Rüttelformmaschine, bei der der Sand durch Zitterungen bzw. Schwingungen hoher Wechselzahl verdichtet wird und welche sich dadurch auszeichnet, daß auf den Formkastenträger ein nach Art eines Preßlufthammers arbeitender, mit dem Formkastenträger starr oder federnd verbundener Rüttler in hauptsächlich senkrechter Richtung mit einer Schlagzahl von mindestens 15 in der Sekunde, im allgemeinen 30 bis 100 in der Sekunde, einwirkt. Hierdurch werden bedeutend stärkere und öfter wiederholte Kräfte auf den Sand als durch die bekannten Vorrichtungen ausgeübt, wodurch die Formung sehr rasch vor sich geht.

Man hat auch früher vorgeschlagen, den Sand durch einen Zitterer zu behändem, welcher in hauptsächlich waagerechter Richtung, also 90 °, gegen den Sanddruck wirkt, z. B. um Brückenbildungen u. dgl. im Sand vorzubeugen und auch um die Form aus dem Formkasten zu lösen. Die starke Zitterung in der Richtung des Formdruckes, d. h. in hauptsächlich senkrechter Richtung, bewirkt eine viel wirksamere Packung des Formgutes und bedingt deshalb eine viel größere. Schnelligkeit der Formung als dieses bekannte Verfahren.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung in Seitenansicht mit teüweisem Schnitt dargesteEt.

Ein Rahmen 1, der in bekannter Weise in einem Ständer 2 kippbar sein kann, hat unten

Führungen 3, in denen sich ein Schwingungszylinder 4 mit einem Kolben 12 auf- und abwärts bewegen kann. Der Zylinder trägt oben einen Tisch 5 für den Form- oder Kernkasten 6. Darüber kann ein besonderer Einfüllrahmen 7 liegen, in den der Sand hineinragt, bevor er zusammengepackt wird.

Der Zylinder 4 trägt den Tisch 5 mittels daran befestigter Bolzen 8, die durch Führungen in Vorsprüngen 9 am Zylinder treten und von Federn 10 umgeben sind. Diese ziehen den Tisch normal nach unten. Durch Setzschrauben 11 können die Bolzen gegebenenfalls mit den Führungen fest verbunden werden, wodurch also der Tisch am Zylinder festgelegt wird. Die federnde Verbindung wird für das Formen größerer Gegenstände, die feste für kleinere Gegenstände benutzt, bei denen die Eigenfederung des Stoffes für die erforderlichen Schwingungen hinreicht.

Um das Formgut während des Formens schneller zusammenzupressen, besonders in den oberen Schichten, kann man in bekannter Weise eine beispielsweise durch ein Handrad 14 anas zuhebende Druckplatte 13 von solchem Gewicht verwenden, daß ihr eigener Druck für die Pressung hinreicht, damit keine Nachstellung beim Zusammenpacken des Sandes nötig wird. Gegebenenfalls kann auch diese Druckplatte in Schwingungen versetzt werden, z. B. durch einen in ihre Spindel eingebauten Schwingungszylinder. Dadurch läßt sich das Formen in vielen Fällen noch mehr beschleunigen. Anderseits kann beim Formen kleinerer Gegenstände mit der Hand ausgeübter Druck hinreichen. In solchen Fällen kann der Oberteil des Rahmens seitlich um ein Scharnier 15 ausgeschwenkt werden. Mit der dargestellten Maschine kann man auch zwei oder mehrere übereinandergelegte Gegenstände gleichzeitig formen, besonders z.B. die beiden Hälften einer geteilten Form oder eines geteilten Kernes. Der Zylinder 4 ist, wie schon gesagt, im Ständer etwas in senkrechter Richtung beweglich und gegen den Ständer durch Federn 16 abgefedert, die um Bolzen 17 liegen. Durch Riegel 18 kann der Zylinder am Ständer festgehalten werden, was besonders beim Kippen des letzteren zum Herausnehmen der Form oder des Kerns wertvoll ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Rüttelformmaschine, bei der der Sand durch Schwingungen hoher Wechselzahl verdichtet wird,. dadurch gekennzeichnet, daß auf den Formkastenträger ein nach Art eines Preßlufthammers arbeitender, mit dem Formkastenträger starr oder federnd verbundener Rüttler in im wesentlichen senkrechter Richtung mit einer Schlagzahl von mindestens 15 in der Sekunde einwirkt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen