DE608024C - Fernmesseinrichtung zur UEbertragung mehrerer Messwerte mit Hilfe von synchron miteinander laufenden Verteilern am Gebe- und Empfangsort - Google Patents

Fernmesseinrichtung zur UEbertragung mehrerer Messwerte mit Hilfe von synchron miteinander laufenden Verteilern am Gebe- und Empfangsort

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DE608024C
DE608024C DEG79885D DEG0079885D DE608024C DE 608024 C DE608024 C DE 608024C DE G79885 D DEG79885 D DE G79885D DE G0079885 D DEG0079885 D DE G0079885D DE 608024 C DE608024 C DE 608024C
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    • G08C15/06Arrangements characterised by the use of multiplexing for the transmission of a plurality of signals over a common path successively, i.e. using time division
    • G08C15/12Arrangements characterised by the use of multiplexing for the transmission of a plurality of signals over a common path successively, i.e. using time division the signals being represented by pulse characteristics in transmission link

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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 15. JANUAR 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 608024 KLASSE 74 b GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1931 ab
Im Kraftwerks- und Netzbetrieb oder in sonstigen technischen Anlagen ist häufig die Aufgabe zu lösen,' eine Vielzahl von Meßwerten auf einem und demselben Kanal fernzuübertragen. Ein häufig zu diesem Zweck benutztes Verfahren beruht auf der Verwendung von synchron laufenden Verteilern am Gebe- und Empfangsort, die der Reihe nach die zueinander gehörenden Geber und Empfänger zusammenschalten.
Eines der besten Fernmeßverfahren ist das bekannte, aber bis jetzt praktisch noch wenig angewendete Impulsverhältnisverfahren. Sein Grundgedanke besteht, wie der Name andeutet, darin, daß die zu übertragende Meßgröße vom Geber in das Verhältnis zwischen aufeinanderfolgenden Impulsen oder Impulspausen umgesetzt wird, derart, daß das Verhältnis der Zeitdauern verschiedenartiger Impulse oder Impulspausen (d. h. Impuls Null) zueinander in eindeutiger Abhängigkeit von der zu übertragenden Größe steht. Der Empfänger ist dementsprechend so gebaut, daß sein Ausschlag ebenfalls eindeutig vom Impulsverhältnis abhängig ist.
Die vorliegende Erfindung gibt eine besonders zweckmäßige Anordnung zur Übertragung einer Vielzahl von Meßwerten über einen und denselben Übertragungskanal mit Hilfe des Impulsverhältnisverfahrens an.
Erfindungsgemäß werden die einzelnen Meßwerte durch periodisch arbeitende Geber in Impulsverhältnisse von solcher Periodendauer und Phasenlage im Vergleich zu der Dauer und dem Beginn der einzelnen durch die synchron laufenden Verteiler bedingten Verbindungen zwischen einem Geber und dem zugehörigen Empfänger verwandelt, daß die Periodendauer des Gebers unter Vermeidung besonderer Einrichtungen zur Synchronisierung zwischen Geber und Verteiler gleich groß oder annähernd gleich groß wie die Verbindungsdauer der Verteiler und die Phasenlage des Gebers zu Beginn jeder Verbindung beliebig ist, oder daß die Periodendauer des Gebers kleiner oder größer als die Verbindungsdauer der Verteiler, aber noch von der gleichen Größenordnung wie diese und die Phasenlage des Gebers zu Beginn jeder Verbindung im Vergleich zu der vorhergegange- 5°, nen Verbindung zwischen dem gleichen Geber und dem gleichen Empfänger jeweils um ein etwa gleich großes Stück verschoben ist. Der praktisch sehr wichtige Vorteil gegenüber ähnlichen bekannten Einrichtungen besteht dabei darin, daß die früher notwendigen komplizierten Einrichtungen zur Aufrechterhaltung des synchronen Ganges zwischen den einzelnen Gebemeßwerken und den umlaufenden Verteilern entbehrlich sind.
Bevor auf die Einzelheiten dieser erfindungsmäßigen Anordnung näher eingegangen wird, soll an Hand der Abb. 1 eine Anordnung beschrieben werden, die zunächst die grundsätzliche Wirkungsweise des Impulsverhältnisverfahrens veranschaulicht, da dadurch
das Verständnis des folgenden erleichtert wird.
Die zu übertragende Meßgröße sei durch die Stellung des Zeigers ι gegeben. Der Zeiger, beispielsweise seine Spitze, schleife auf einer pendelnden oder mit ungefähr gleichbleibender Geschwindigkeit umlaufenden, von irgendeinem Motor 2 angetriebenen Kontaktscheibe 3. Diese Scheibe trägt auf ihrer Oberfläche den Metallbelag 4, während der übrige Teil 5 der Scheibe isoliert ist oder ganz fehlt. Der Metallbelag 4 ist über einen Schleifring 6 mit dem einen Pol einer Stromquelle 7, beispielsweise einer Gleichstromig quelle, verbunden, deren anderer Pol über die Fernleitung 8 und den Empfänger 9 zum Zeiger 1 führt. Der Metallbelag 4 ist so geformt, daß jeder Stellung des Zeigers 1 innerhalb seines durch den Winkel α angedeuteten Meßbereiches ein bestimmtes Verhältnis der Dauer des Stromschlusses über Zeiger 1, Metallbelag 4 und Schleifring 6 zur Dauer der Stromunterbrechung (bei Deckung des Zeigers ι mit dem isolierenden Teil 5 der *5 Scheibe 3) entspricht. Der Empfänger 9, der das Verhältnis der Impulsdauer zur Länge der Pause anzuzeigen hat, kann zur Bewältigung dieser Aufgabe einen irgendwie gearteten Energiespeicher enthalten, der beispielsweise einfach aus der trägen Masse des beweglichen Teiles des Empfangsmeßwerks bestehen kann. Auch eine Dämpfung des Meßsystems kann vorteilhafterweise zur Verwandlung der Impulse in einen stehenden Zeigerausschlag herangezogen werden. Trägheitswirkung und Dämpfung müssen im Einklang mit der Umlaufsgeschwindigkeit der Kontaktscheibe 3 des Gebers so gewählt werden, daß einerseits genügend ruhiges Stehen des Empfängerzeigers, andrerseits genügend schnelles Folgen dieses Zeigers bei Änderungen der zu übertragenden Größe (Zeigerstellung 1) gewährleistet ist. Als Empfänger kommt daher unter gewöhnlichen Verhältnissen vor allem ein Drehspulinstrument in Betracht, nach dessen Eigenschaften die sekundliche Drehzahl der Kontaktscheibe 3 gewählt wird. Wenn diese aus irgendwelchen Gründen, z. B. wegen geringer Verstellkraft des Zeigers 1, nicht sehr hoch sein darf, so kann man entweder mehrere parallel an den Schleifring 6 angeschlossene Metallbeläge auf der Kontaktscheibe 3 anbringen, die nacheinander gleich lange Stromschlüsse bewirken, oder aber man verwendet ein Empfangssystem mit besonders großer Energiespeicherfähigkeit. Eine solche Energiespeicherfähigkeit stellt beispielsweise die umlaufende Masse eines Gleichstromzählersystems 10 dar, Go das, aus der Fernleitung 8 gespeist, durch seine sekundliche Umlaufszahl das Impulsverhältnis mißt, indem sich seine Umlaufszahl ohne nennenswerte periodische Schwankungen auf den Wert einstellt, der sich ergäbe, wenn statt der aufeinanderfolgenden Impulse ihr zeitlicher Mittelwert flosse. Hierbei wird also das Impulsverhältnis in eine Drehzahl verwandelt, die beispielsweise durch einen in einem konstanten Feld laufenden Anker 11 mit Drehspulinstrument 12 in bekannter Weise gemessen werden kann.
Die damit im wesentlichen beschriebene Fernmeßeinrichtung nach Abb. 1 ist, wie sich aus der geschilderten Arbeitsweise ergibt, in weiten Grenzen unabhängig von der Drehzahl der Kontaktscheibe 3 des Gebers, da sich ja bei verschiedenen Drehzahlen das Impulsverhältnis nicht verändert. Es sind daher keine besonderen Vorkehrungen zur Konstanthaltung der Drehzahl des Motors 2 erforder-Hch. In der Wahl der motorischen Kraftquelle ist man daher sehr wenig gebunden; man kann beispielsweise irgendeinen elektrischen Motor, sei es eine Faradaysche oder Ferrarissche Scheibe, oder einen kleinen Synchronmotor oder aber, ein Federuhrwerk oder einen Gewichtsantrieb verwenden. In der Unabhängigkeit von der Drehzahl der Scheibe 3 liegt der Hauptvorteil des Verfahrens im Vergleich zum Impulszeit- und Impulsfrequenzverfahren, bei letzterem allerdings nur insoweit, als es, um kleine und negative Meßwerte übertragen zu können, sich einer überlagerten konstanten Frequenz bedienen muß.
Da das Impulsverhältnisverfahren wegen seiner Amplitudenunabhängigkeit keineswegs an eine geschlossene Schleife zwischen Geber und Empfänger gebunden ist, sondern vielmehr das Ifcnpulsverhältnis beliebigen Trägerfrequenzen durch Modulation aufgedrückt werden kann, lassen sich in dieUbertragungskanäle alle von der Telegraphentechnik her bekannten Übertrager und Verstärker einschalten. Ebenso ist es natürlich möglich, alle bekannten Übertragungsmittel und Übertragungsverfahren der Telegraphentechnik in beliebiger Hintereinanderschaltung zu benützen.
Der heutige Stand der Technik gibt durch Verwendung praktisch trägheitsfrei arbeitender Anordnungen auch die Möglichkeit, sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten zu erzielen. Beim Geber wird dies beispielsweise dadurch erreicht, daß man an Stelle des mechanischen Schleifkontaktes nach Abb. 1 lichtempfindliche Zellen und Lichtstrahlen anwendet, die im Takte des Impulsverhältnisses abgeblendet werden. Beim Empfänger kann hierzu beispielsweise eine Anordnung dienen, bei der das einer Wechselspannung aufgedrückte Impulsverhältnis durch Röhrengleichrichter herausgesiebt wird, in deren Anoden-
kreis das Anzeigeinstrument liegt. Ein Beispiel eines trägheitsfrei arbeitenden Gebers zeigt Abb. 2. Die Lampe 13 sendet durch die Linse 14, durch die Schlitze 15 und 16 über das Prisma 17 ein schmales, scharf abgegrenztes Lichtbündel gegen den kleinen Spiegel 18, der auf dem Zeiger 1, dessen Stellung übertragen werden soll, befestigt ist. Der weitere Strahlengang hängt von der Zeigerstellung ab. In der gezeichneten Stellung des Zeigers wird die Fortsetzung des Lichtbündels durch die Pfeile 19 angegeben. Dies entspreche einer mittleren Zeigerstellung. In den Endlagen des Meßbereiches des Zeigers ist der Spiegel 18 gegenüber der gezeichneten Lage verdreht, so daß sich hieraus die Strahlengänge 20 bzw. 21 ergeben. Durch irgendeinen Antriebsmotor 2 wird die von der" Schmalseite gesehene Scheibe 22 in Umdrehungen gesetzt. Diese Scheibe ist z. B. ebenso geformt wie der Metallbelag 4 der Scheibe 3 in Abb. 1. Je nach der Stellung des Lichtbündels innerhalb seiner Grenzlagen 20 und 21 wird also bei jeder Scheibenumdrehung während eines mehr oder minder großen Bruchteiles der Umlaufszeit der Durchtritt des Lichtbündels gesperrt. Um das hinter die Scheibe gelangende Licht in eine elektrische Wirkung umzusetzen, könnte man beispielsweise hinter der Scheibe eine lichtelektrische Zelle anordnen, die räumlich so ausgedehnt ist, daß sie von allen Lichtbündeln zwischen 20 und 21 bestrichen wird; dies kann aber zu unbequemen Abmessungen der Zelle führen. Es läßt sich aber auch eine Zelle 23 von normaler Größe und Form verwenden, wenn man alle Lichtbündel innerhalb der Grenzen 20 und 21 durch eine optische Einrichtung auf die Zelle 23 sammelt.
Dies geschieht z. B. mit Hilfe eines Metallspiegels 24, der leicht so geformt werden kann, daß diese Bedingung erfüllt ist. Da im übrigen hinter der Scheibe das Licht nicht mehr scharf gebündelt sein muß, werden an die optische Sammelvorrichtung nur sehr geringe Anforderungen gestellt. Die Umsetzung der Lichtimpulse in Stromimpulse geschieht in üblicher Weise, beispielsweise so, wie in Abb. 2 dargestellt. Vor der Weitergäbe an die Fernleitung 25 ist dabei meistens die Zwischenschaltung eines (in der Abb. 2 schematisch angedeuteten) Verstärkers 26 erforderlich. Zu der' Anordnung nach Abb. 2 ist noch zu bemerken, daß die Zelle 23 entweder zur Steuerung von Gleichstromimpulsen oder aber, falls dies mit Rücksicht auf die Fernübertragung wünschenswert ist, auch zur Steuerung von Wechselstromimpulsen benutzt werden kann; der Wechselstrom kann im letzteren Falle am einfachsten dadurch erzeugt werden, daß man im Strahlengang des von der Lichtquelle 13 ausgehenden Lichtbündels eine Lochscheibe 27 rasch umlaufen läßt, die das Licht zerhackt. Bekanntlich hat das Arbeiten mit zerhacktem Licht noch den Nebenvorteil, daß sich auch Zellen mit einer gewissen Trägheit, z. B. Selenzellen, verwenden lassen, ohne daß diese schädlich wirken kann.
Zur Erläuterung der Übertragung einer Vielzahl von Meßwerten über einen und denselben Übertragungskanal mit Hilfe des Impulsverhältnisverfahrens, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht, diene die Abb. 3, die eine Anordnung dieser Art darstellt. Die Verteiler 28 und 29 am Gebe- und Empfangsort, die auf irgendeine bekannte Weise synchron betrieben werden, schalten den beispielsweise nach Art der Abb. 1 gezeichneten Geber 3 auf die zugehörige Empfangseinrichtung 10, 11, 12, die beispielsweise auch so ausgebildet sein soll, wie in Abb. 1 dargestellt ist. Da dieser Empfänger an und für sich eine große Energiespeicherfähigkeit besitzt, ist es im Gegensatz zu anderen Fernmeßverfahren nicht erforderlich, das Empfangsinstrument in der Zeit, während welcher die Verbindung zwischen Geber und Empfänger durch die Verteiler unterbrochen ist, durch besondere Vorrichtungen in seiner Stellung festzuhalten. Sehr wesentlich ist hierbei nun die Frage, mit welcher Geschwindigkeit man die einzelnen Geber umlaufen lassen muß. Bei oberflächlicher Betrachtung ist man geneigt, anzunehmen, daß man die Geber, wie dies beispielsweise bekanntlich auch bei der absatzweisen Übertragung mehrerer Meßwerte mit dem Impulszeitverfahren gebräuchlich ist, synchron mit den Verteilern antreiben muß, damit die richtige Zuordnung dauernd zustande kommt. Da die Geber häufig örtlich getrennt vom Verteiler 28 aufgestellt und über besondere Fernübertragungskanäle mit ihm verbunden sind, wären in diesem Falle recht umständliche und umfangreiche Einrichtungen zur Aufrechterhaltung und namentlich zur Überwachung und Sicherstellung des synchronen Ganges erforderlich. Demgegenüber ergibt sich aber bei genauerer Überlegung, daß die Ausnutzung der Energie-Speicherfähigkeit des Empfängers es gestattet, die einzelnen umlaufenden Geberscheiben auch asynchron mit den Verteilern 28 und 29 laufen zu lassen. Es kommt nämlich auch dann, wenn bei den einzelnen Gebern die Periodendauer des Impulsverhältnisses größer oder kleiner als die Dauer der Verbindung zwischen zusammengehörigen Segmenten der Verteiler am Gebe- und Empfangsort ist und gewisse Regeln bei der Wahl ihrer Drehzahlen beachtet werden, kein störender Einfluß auf die Richtigkeit der Über-
tragung zustande, da auch in diesen Fällen, wie gleich im einzelnen dargelegt wird, der Mittelwert des Impulsverhältnisses über mehrere Umdrehungen genommen unverändert bleibt. Die nähere Begründung hierfür ,erfolgt am besten an Hand eines zahlenmäßigen Beispiels. Es sei angenommen, daß zehn Meßwerte nacheinander zu.übertragen sind. Um die Einstellzeiten der Empfangsinstrumente ίο nicht zu groß werden zu lassen, sei die Bedingung gestellt, daß jeder Empfänger mindestens einen Impuls in jeder Sekunde erhält. Die Geber haben also mindestens zehn Umdrehungen in der Sekunde und die Verteiler eine Umdrehung in der Sekunde zu machen, damit jeder der zehn Empfänger in der Sekunde mindestens einmal an die Reihe kommt. Für jede einzelne Impulsverhältnisübertragung steht also 1J1n Sekunde zur Verfügung. Wenn gefordert wird, daß das Impulsverhältnis mit ι °/0 Genauigkeit übertragen wird, so muß demnach, der Geber auf V1000 Sekunde genau arbeiten. Diese sehr hohe Anforderung ist mit heutigen technischen Mitteln lösbar, wie oben an Hand der-Abb. 2 ausführlich dargelegt wurde. Es sei nun zunächst voraus-, gesetzt, daß die Geber und die Empfänger genau synchron laufen. Darunter sei verstanden, daß erstens die Drehzahlen der Geber und Verteiler dauernd in einem festen Verhältnis (in obigem Beispiel 10 :1) zueinander stehen und daß zweitens auch die Phasenlage dauernd genau stimmt, was bedeutet, daß jeder Geber jeweils in derselben Winkelstellung steht, wenn das zugehörige Segment des Verteilers ihn zu- und abschaltet. Weicht nun die Phasenübereinstimmung ein wenig von diesem streng synchronen Wert ab, sei es, daß die Drehzahlen ein wenig pendeln, oder sei es, daß der synchrone Antrieb nicht in der richtigen Phasenlage eingeschaltet wurde, so hat dies keine Fehlanzeige zur Folge, weil die Übertragung des Impulsverhältnisses hiervon ganz unabhängig ist, insofern als es gleichgültig bleibt, welches Stück aus der periodischen Strompausekurve des Gebers der Verteiler herausschneidet; es ist nämlich ohne Belang, ob der Stromschritt oder der Pausenschritt innerhalb einer Periode in einem Stück oder in zwei Teilen übertragen wird. Schon dieser Umstand bedeutet einen Vorteil der absatzweisen Übertragung nach dem Impulsverhältnisverfahren anderen Verfahren gegenüber, da man auf die richtige Phaseneinstellung nicht zu achten braucht und jeden beliebigen Synchronantrieb verwenden kann. Weiterhin sei nun angenommen, daß nicht nur die Phasenlage, sondern auch die Drehzahlen vom Synchronismus abweichen. Der Schlupf betrage beispielsweise 3 °/0, d. h. ein Verteilersegment entspreche 97 bzw. 103 °/0 eines ganzen Umlaufs des Gebers. Da nun der "Verteiler rund zehnmal so langsam wie der Geber läuft und umgekehrt nur rund jede zehnte Umdrehung des Gebers zur Fernmessung vom Verteiler herausgegriffen wird, so hat sich das herausgeschnittene Stück bei dem angenommenen Schlupf gegen das zuletzt herausgegriffene um 30 °/0 einer Geberperiode verschoben. Die um 3 °/0 zu große oder zu kleine Periodenlänge gibt demnach Fehler, die innerhalb des Bereiches von -J- 3 0/0 bis — 3 °/o schwanken, also im Mittel den Fehler Null ergeben. Bei den zugrunde gelegten Zahlenwerten, werden nämlich innerhalb von 3 Sekunden wegen der 30 °/oigen Versetzung rund 3 (durchschnittlich 3,3 genau) um den richtigen Wert schwankende Werte des Impulsverhältnisses übertragen, deren Mittelwert das Empfangsinstrument wegen seiner Energiespeicherfähigkeit anzeigt. An und für sich ist eine ausreichend genaue Mittelwertsbildung auch noch bei größeren Schlüpfungen möglich, wenn nur eine genügende Anzahl von untereinander verschiedenen, aber etwa gleichmäßig gegeneinander versetzten Ausschnitten aus der Geberperiode übertragen werden. Zu vermeiden sind dabei jedoch unter allen Umständen die Fälle, bei denen das Verhältnis zwischen Geber- und Verteil er drehzahlen ganzzahlig, z. B. 9 :1, wird (ιο°/o Schlupf), weil dann je nach der zufälligen Phasenlage dauernd ein (bis zu ±10 0/0) falscher Wert übertragen werden kann.
Zusammenfassend kann man mit etwas anderen Worten also sagen, daß die brauchbaren Fälle dadurch gekennzeichnet sind, daß die Periodendauer des Gebers gleich groß oder annähernd gleich groß wie die Verbindungsdauer der Verteiler und die Phasenlage des Gebers zu Beginn jeder Verbindung beliebig ist oder daß die Periodendauer des Gebers kleiner oder größer als die Verbindungsdauer der Verteiler, aber noch von der gleichen Größenordnung wie diese, und die Phasenlage des Gebers zu Beginn jeder Verbindung im Vergleich zu der vorhergegangenen Verbindung zwischen dem gleichen Geber und dem gleichen Empfänger jeweils um ein etwa gleich großes Stück verschoben ist.
Damit ist wohl zur Genüge dargetan, daß man die Geber bei Beachtung der angegebenen Bedingungen auch asynchron mit den Verteilern laufen lassen und sich alle daraus entspringenden praktischen Vorteile, insbesondere die Unabhängigkeit von einer gemeinsamen Antriebs- oder Steuerquelle, zunutze machen kann. Daß folglich die einzelnen Geber auch unter sich asynchron laufen können, bedarf wohl weiter keiner Erläuterung. An die Energiespeicherfähigkeit der Emp-
fänger werden in dem gewählten Beispiel auch recht hohe Ansprüche gestellt. Es ist deshalb in Abb. 3 im Anschluß an das Verteilersegment 30 eine Einrichtung gezeichnet, mit der sich eine fast beliebig große Speicherfähigkeit erreichen läßt. Als Speicher dient der Kondensator 31, der über die Fernleitung 8 und den Widerstand 32 aufgeladen wird. Der Kondensator ist mit einem hohen Widerstand 33 belastet, so daß die Entladezeit (Zeitkonstante) schon mit verhältnismäßig kleinen Kapazitätswerten auf jeden praktisch geforderten Wert gebracht werden kann. Um den Einfluß der Kapazität der Leitung 8 auszuschalten, wird man bei größeren Entfernungen schon aus diesem Grunde den Kondensator 31 nicht unmittelbar aus der Fernleitung, sondern aus einem am Empfangsort aufgestellten Zwischenrelais (beispiels- weise einer trägheitsfrei arbeitenden Elektronenröhre) im Takte der Impulse steuern. Die Spannung am Kondensator, die ein Maß des Impulsverhältnisses darstellt, wird durch Instrumente gemessen, die den Kondensator nicht belasten, z. B. durch ein elektrostatisches Voltmeter oder durch ein Röhrenvoltmeter, das bekanntlich im wesentlichen aus einem Verstärker 34 und einem Drehspulinstrument 35 im Anodenkreis besteht.
Unter Umständen ist es zweckmäßig, zwischen Kondensator 31 und Meßinstrument einige weitere Widerstandskondensatorglieder einzufügen, da mit einer solchen siebkettenartigen Anordnung bei vergleichsweise gleicher Speicherfähigkeit kürzere Einstellzeiten erreichbar sind. Selbstverständlich trägt auch hier ein Kondensator 36, der parallel zum Instrument 35 liegt, zum Ausgleich der Zeigerstellung bei. Die notwendigen konstanten Anoden- und Gitterspannungen können einem Glimmspannungsteiler, einem sogenannten Stabilisator, entnommen werden. Eine gewisse Unabhängigkeit von der Speisespannung erhält man übrigens schon dadurch,
4-5 daß man Gitter- und Anodenspannungen durch Spannungsteiler einer gemeinsamen Stromquelle entnimmt, so daß Änderungen dieser Spannungen nur in gleichem Verhältnis auftreten. Auch die Verwendung eines Kreuzspulinstruments macht von den Spannungsschwankungen unabhängig.
Bei dem Verfahren ist auch die Summenbildung von Meßwerten auf einfache Weise möglich. Zu diesem Zweck führt man dem Summeninstrument die einzelnen Meßwerte nacheinander in periodischer Reihenfolge zu, wobei das Instrument nur genügend Energiespeicherfähigkeit besitzen muß, um den Mittelwert der nacheinander darauf wirkenden Impulse anzeigen zu können. Abb. 4 zeigt schematisch eine solche Anordnung. Das Drehspuleninstrument 37 wird durch den umlaufenden Verteiler 38 nacheinander an die Einzelübertragungskanäle 39 bis 42 angeschlossen. Sofern die an den einzelnen Verteilersegmenten abgegriffenen Spannungen bereits zeitliche Mittelwerte der Impulse darstellen, ist die Umdrehungsgeschwindigkeit des Verteilers, abgesehen von der Energiespeicherfähigkeit und Einstellzeit des Empfangsinstrumentes, gleichgültig; sofern aber in den einzelnen Übertragungskanälen der Meßwert noch in Gestalt des Impulsverhältnisses vorhanden ist, ist es, wenn man von der Phasenlage unabhängig sein will, zur Erzielung richtiger Meßergebnisse notwendig, daß der Verteiler entweder rascher oder langsamer läuft wie die Geber, die die Impulsverhältnisse erzeugen. Man erkennt hieraus, daß diese Einrichtung identisch ist mit der in Abb. 3 gezeichneten Anordnung auf der Geberseite (Verteiler 28 mit den daran angeschlossenen Gebern, z. B. dem Geber 3); bei der erfindungsmäßigen Anordnung braucht man also an die Fernleitung 8 auf der Empfänger- oder Geberseite lediglich ein speicherfähiges ~Instrument anzuschließen, um den Summenwert zu erhalten. Der Vorteil dieser Art von Summen- oder Differenzbildung besteht einmal darin, daß man nur den umlaufenden Verteiler dazu benötigt, um an einem Knotenpunkt, an dem einzelne Übertragungskanäle münden, ihren Summenwert in einen anderen Übertragungskanal weiterzuleiten; ferner gestattet sie, durch die Aufstellung eines synchron laufenden Verteilers am Empfangsort nach Abb. 3 auch wieder die Einzelwerte oder beliebige Teilsummen von ihnen auszusieben.
Es sei zum Schluß noch kurz hierzu be- xoo merkt, daß man zur Bildung von Differenzwerten das Summeninstrument entweder mit Spannungen verschiedener Polarität speist oder es mit Wicklungen entgegengesetzten Wicklungssinnes ausrüstet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Fernmeßeinrichtung zur Übertragung mehrerer Meßwerte mit Hilfe von synchron miteinander laufenden Verteilern am Gebe- und Empfangsort, die nacheinander die einzelnen Geber mit den zugehörigen Empfängern verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß periodisch arbeitende Geber die einzelnen Meßwerte in Impulsverhältnisse (d.h. das Verhältnis der Zeitdauern zweier verschiedener Stromimpulse oder ' 'eines Stromimpulses und einer Strompause) von solcher Periodendauer und Phasenlage im Vergleich zu der Dauer und dem Beginn der einzelnen durch die synchron
    laufenden Verteiler bedingten Verbindungen zwischen einem Geber und dem zugehörigen Empfänger verwandeln, daß die Periodendauer des Gebers unter Vermeidung besonderer Einrichtungen zur Synchronisierung zwischen Geber und Verteiler gleich groß oder annähernd gleich groß wie die Verbindungsdauer der Verteiler und die Phasenlage des Gebers zu Beginn jeder Verbindung beliebig ist oder daß die Periodendauer des Gebers kleiner oder größer als die Verbindungsdauer der Verteiler, aber noch von der gleichen Größenordnung wie diese, und die Phasenlage des Gebers zu Beginn jeder Verbindung im Vergleich zu der vorhergegangenen Verbindung zwischen dem gleichen Geber und dem gleichen Empfänger jeweils um ein etwa gleich großes Stück verschoben ist.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen
DEG79885D 1931-06-09 1931-06-09 Fernmesseinrichtung zur UEbertragung mehrerer Messwerte mit Hilfe von synchron miteinander laufenden Verteilern am Gebe- und Empfangsort Expired DE608024C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3954009A (en) * 1972-10-04 1976-05-04 Instrumentation Specialties Company Flow meter
US4072052A (en) * 1976-08-18 1978-02-07 Instrumentation Specialties Company Flow proportioner

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