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Vorrichtung zur Ausführung von mikroskopischen Untersuchungen im hängenden
Tropfen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche mikroskopische Untersuchungen
im hängenden Tropfen in besonders einfacher und bequemer Weise auszuführen gestattet.
Man geht dabei von einer Vorrichtung mit einer unterhalb eines Objekttisches angebrachten
Beobachtungseinrichtung aus, .die wenigstens ein fein einstellbares Mikroskopobjektiv,
ein der. Abbildungsstrahlengang ablenkendes Spiegelsystem und ein Okular enthält.
Diese Vorrichtung ist nach der Erfindung so ausgebildet, daß sich die Beobachtungseinrichtung
als Zusatzeinrichtung für die üblichen Mikroskopstative eignet und mit einem Gehäuse
versehen ist, welches einen Teil des Mikroskopobjektivs umhüllt und dessen Durchmesser
so gewählt ist, daß der das Mikroskopobjektiv umhüllende Teil in die am Mikroskopstativ
vorhandene Kondensorhülse einsteckbar ist. Beim Gebrauche der Vorrichtung ragt das
Objektiv von unten her in die öffnung des Objekttisches hinein, und in Verbindung
damit kann man sich einer Beleuchtungseinrichtung bedienen, die sich so am Tragbügel
des Mikroskops befestigen läßt, daß sie das Objekt von oben her beleuchtet. Bei
Anwendung der Vorrichtung wird also das Mikroskop, mit welchem man sonst von oben
her beobachtet, während die Beleuchtung von unten her zugeführt wird, so benutzt,
daß die Beobachtung von unten her stattfindet und das Licht von oben her zugeführt
wird.
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Die Lagerung des Objektes, also des hängenden Tropfens, kann dabei
in verschiedener Weise geschehen. Man kann beispielsweise einen gläsernen Objektträger,
der als Träger des hängenden Tropfens dient, so auf den Mikroskoptisch auflegen,
daß der Tropfen in die Tischöffnung hineinhängt. Man kann jedoch auch an der mit
dem Tragbügel verbundenen Beleuchtungseinrichtung eine Vorrichtung, etwa eine Art
Kreuzschlitten, vorsehen, die zum Anhängen des Objektträgers in der Weise geeignet
ist, daß der Vereinigungspunkt- des von der Beleuchtungseinrichtung ausgesandten
Beleuchtungsstrahlenbündels in der Höhe des Tropfens unterhalb des Objektträgers
liegt, so daß durch geeignete Kreuzschlittenverschiebungen die Strahlenvereinigung
in das Tropfeninnere verlagert werden kann. Bei dieser letzteren Art der Lagerung
des Objekts kann die am Mikroskopstativ in der Regel vorgesehene Feineinstellvorrichtung,
die auf den Kopf des Tragbügels einwirkt, zur Feineinstellung des Objektes .gegenüber
dem mikroskopischen Beobachtungsgeräte benutzt werden. Um aber auch bei der Lagerung
des Objektes nach der an erster Stelle genannten Art die Möglichkeit der Feineinstellung
nicht entbehren zu müssen, ist es zweckmäßig, ein mikroskopisches Beobachtungsgerät
zu benutzen, welches selbst mit einer Vorrichtung zur Feineinstellung des Objektivs
in Richtung seiner optischen Achse versehen ist, mit der demnach feine Höhenunterschiede
gegenüber dem in der Regel fest am Mikroskopstativ gelagerten Objekttische ausgeglichen
werden können. Zur Grobeinstellung benutzt man entweder die am Mikroskopstativ vorhan-
Jene
Grobeinstellvorrichtung, die . auf den Tragbügelkopf einwirkt, oder die Einstellvorrichtung,
mit welcher die im allgemeinen unterhalb des Objekttisches angeordnete Kondensorhülse
in der Höhenrichtung beweglich ist.
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Soll die Zusatzvorrichtung an einem Mikroskop benutzt werden, welches
mit einem. abnehmbar am Tragbügelkopfe , befestigten Mikroskoptubus ausgestattet
ist, dann ist es angebracht, einen Träger für einen Mikroskopkondensor vorzusehen;
der mit einer Einrichtung zur Befestigung am Tragbügelkopfe versehen ist, welche
der am Mikroskoptubus vorhandenen Befestigungseinrichtung gleicht. Durch einfachen
Austausch des Mikroskoptubus mit diesem Träger kann dann das Mikroskop zur Beleuchtung
des hängenden Tropfens von oben her vorbereitet werden. Soll ein Mikroskop benutzt
werden, dessen Tragbügelkopf zur unmittelbaren Befestigung der optischen Teile eingerichtet
ist, «-elches also keinen eigentlichen Tubus als Träger dieser Teile aufweist, dann
befestigt man am einfachsten den Mikroskopkondensor an Stelle des Mikroskopobjektivs
und benutzt eine Lichtquelle, die ein ungefähr parallelstrahliges Beleuchtungsstrahlenbündel
aussendet und die sich an Stelle des Mikroskopokulars am Tragbügelkopfe befestigen
läßt. In beiden Fällen bietet eine derart ausgestattete Vorrichtung den Vorteil,
daß man eins der üblichen Mikroskope mit wenigen Handgriffen in ein zur Untersuchung
im hängenden Tropfen unter Benutzung der vorhandenen optischen Systeme geeignetes
Mikroskop verwandeln kann und die Beschaffung eines besonderen, für diesen Zweck
gebauten Mikroskopstativs nebst besonders ausgestalteten optischen Systemen entbehrlich
ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. z zeigt das erste Ausführungsbeispiel im Aufriß, teilweise im Schnitt. Abb.
2 stellt einen Teil des benutzten Mikroskops dar, der zum Zweck der Anwendung der
neuen Zusatzvorrichtung vom Mikroskopstativ abzunehmen ist. In Abb. 3 ist das zweite
Ausführungsbeispiel im Aufriß wiedergegeben, während in den Abb. 4 und 5 die der
Beobachtung dienenden optischen Teile des benutzten Mikroskops dargestellt sind,
die bei Anwendung der Zusatzvorrichtung vom benutzten Mikroskop zu entfern-en sind.
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Beim ersten Ausführungsbeispiel (Abb. z) wird ein Mikroskop mit abnehmbarem
Tubus benutzt. Dieses Mikroskop hat einen Fuß r, einen Tragbügel 2 und einen Objekttisch
3: Am Kopfe des Tragbügels 2 ist eine Höhenverstellung 4 vorgesehen. Der Tubus 5
(Abb. 2) ist mit einem Schlitten 6 versehen, der in eine entsprechende Schlittenführung
7 am Tragbügelkopfe eingeschoben werden kann. Unter dem Objekttische 3 ist mit Hilfe
einer Höhenverstellung 8 eine Kondensorhülse 9 beweglich am Stativ gelagert. Die
Zusatzvorrichtung besteht aus einem mikroskopischen Beobachtungsgerät und einer
Beleuchtungseinrichtung. Das Beobachtungsgerät hat ein Gehäuse zo, dessen oberes
Ende in der Kondensorhülse g festgeklemmt ist. Es enthält einen mittels einer feinen
Schraube z z und eines Knopfes i2 in der Höhe fein verstellbaren Hohlkörper
13, an welchem ein Mikroskopobjektiv 14 befestigt ist. Das Gehäuse To trägt
einen seitlichen Stutzen 15, in welchem ein in den Hohlkörper 13 hineinragendes
Spiegelprisma 16 gelagert ist. Außerdem ist das Gehäuse ro mit einem schräg nach
oben führenden Okulartubus 17 zur Aufnahme eines Okulars 18 versehen. Zur Beleuchtungseinrichtung
gehört ein Mikroskopkondensor i g, der in einem mit einem Schlitten 21 ausgestatteten
Kondensorträger 2o hängt. Oberhalb des Kondensort 1.9 befindet sich ein Mikroskopspiegel
22, der drehbar an einem Arm 23 befestigt ist. Dieser Arm 23 wird mit Hilfe einer
Klemmvorrichtung 24, die am Tragbügel 2 angeschraubt ist, in seiner Lage gehalten.
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Um Untersuchungen im hängenden Tropfen ausführen zu können, wird der
Tubus 5 aus der Schlittenführung 7 herausgezogen und an dessen Stelle der Kondensorträger
2o mit seinem Schlitten 21 in die Schlittenführung 7 eingeschoben. Der Kondensor
zg wird aus der Kondensorhülse 9 herausgezogen und in den Kondensorträger 2o eingehängt,
während an seiner Stelle das mikroskopische Beobachtungsgerät mit dem oberen Ende
seines Gehäuses ro in der Kondensorhülse 9 festgeklemmt wird. Nachdem ferner der
Mikroskopspiegel 22 am Arm 23 in entsprechender Lage mit Hilfe der Klemmvorrichtung
24 am Tragbügel 2 eingestellt ist, kann die Untersuchung im hängenden Tropfen vorgenommen
werden. Zu diesem Zwecke wird ein ungefähr parallelstrahliges Lichtstrahlenbündel,
wie es von den üblichen Mikroskopierlampen erzeugt wird, auf den Spiegel 22 geworfen,
der es dem Kondensor 1g zuführt. Ein Objektträger, an welchem ein Tropfen der zu
untersuchenden Flüssigkeit hängt, wird auf den Objekttisch 3 aufgelegt. Durch Drehen
an der Höhenverstellung 4 wird der Kondensorträger 2o so eingestellt, daß der Strahlenvereinigungspunkt
der vom Kondensor zg gesammelten Beleuchtungsstrahlen in den Tropfen fällt. Nunmehr
kann durch Einblick in das Okular 18 mit Hilfe des mikroskopischen Beobachtungsgerätes
die Untersucheng
durchgeführt werden, wobei die Höhenverstellung
8 der Kondensorhülse zur groben und der Knopf 12 zur feinen Einstellung des Objektivs
1 4 äuf das Objekt dienen. Die Drehung der Schraube i i mit Hilfe des Knopfes 12
bewirkt kleine Verschiebungen des Hohlkörpers 13 im Gehäuse io. Infolge des Gewichtes
des Körpers 13 und des Objektivs 14 ist bei aufrecht stehendem Mikroskop eine dauernde
Berührung des Körpers 13 mit der Schraube i i gesichert. Die das Objektiv 14 verlassenden
Abbildungsstrahlen werden im Spiegelprisma 16 dreimal gespiegelt und verlassen das
Prisma 16 in der Achsenrichtung des Okulars 18, in dessen Brennebene das mikroskopische
Bild entsteht, welches durch das Okular 18 betrachtet werden kann.
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Das dem zweiten Ausführungsbeispiele (Abb. 3) zugrunde gelegte Mikroskop
besitzt keinen eigentlichen Tubus. Die optischen Teile dieses Mikroskops, ein in
einem Okulartubus 25 für schrägen Einblick befindliches Okular 26 (Abb. 4) und ein
an einem Objektivrevolver 27 befindliches Objektiv 28 (Abb.5), sind ursprünglich
unmittelbar am Kopfe 29 des Tragbügels 3o dieses Mikroskops befestigt, und zwar
der Okulartubus 25 mit einem Anschraubgewinde 31 und der Objektivrevolver 27 mit
einem Schlitten 32. Der Tragbügel 3o ist mittels einer Grobverstellung 33 und einer
Feinverstellung 34 gegenüber einem Getriebegehäuse 35, welches auf einem Fuße 36
ruht, in der Höhe verstellbar. Das Getriebegehäuse 35 trägt einen Objekttisch 37
sowie eine mit Hilfe einer Höhenverstellung 38 bewegliche Kondensorhülse 39. Die
Zusatzvorrichtung besteht aus einem mikroskopischen Beobachtungsgerät, welches dem
beim ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Beobachtungsgerät vollkommen gleicht,
ferner aus einem Kondensor 40, der an einem dem Schlitten 32 gleichenden Schlitten
41 befestigt ist, und einer Lichtquelle. Die Lichtquelle hat ein Gehäuse 42, in
welchem sich eine Glühlampe 43 nebst einem Hohlspiegel 44 sowie zwei Kondensorlinsen
45 und 46 befinden, und ist mit einem Anschraubgewinde47 versehen, welches dem Anschraubgewinde
31 gleicht.
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Zur Ausführung von Untersuchungen im hängenden Tropfen wird der Kondensor
40 mit Hilfe des Schlittens 41 und die Lichtquelle mit Hilfe des Anschraubgewindes
47 am Kopfe 29 des Tragbügels 3o befestigt sowie das mikroskopische Beobachtungsgerät
mit dem oberen Ende seines Gehäuses io in der Kondensorhülse 39 festgeklemmt. Die
von der Glühlampe 43 ausgesandten Beleuchtungsstrahlen werden nach einer Spiegelung
am Hohlspiegel 44 bzw. auch unmittelbar durch die Kondensorlinsen45 und 46
in ein parallelstrahliges Bündel verwandelt und treten in den Kondensor 4o ein,
der sie in bekannter Weise im Objekte vereinigt. Die zweite Ausführungsform gestattet
sowohl die Beleuchtungs- als auch die Beobachtungsmittel grob und fein auf das zu
untersuchende Objekt einzustellen. Die Fokussierung des Beleuchtungsstrahlenbündels
erfolgt durch Betätigen der Verstellungen 33 und 34, während zur groben Einstellung
des Beobachtungsgerätes die Höhenverstellung 38 der Kondensorhülse 39 und zur feinen
Einstellung der Knopf 12 am Gehäuse io dienen.