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Drehfeldunabhängiger Drehstrom-Dreileiterzähler Bei Induktionszählern
für Drehstrom mit mehreren auf eine Scheibe wirkenden Triebsystemen treten Meßfehler
dadurch auf, daß die Flüsse eines Systems fehlerhafterweise auch mit den Flüssen
des anderen Systems 'Drehmomente hervorrufen. Solche Meßfehler lassen sich dann
nicht vermeiden, wenn bei einem einseitig belasteten Drehstromzähler die Phasenfolge,
für die der Zähler geeicht ist, geändert wird. Diese Abhängigkeit von. der Phasenfolge
wird Drehfeldabhängigkeit genannt.
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Wie bereits angedeutet, werden die Störungen teils dadurch verursacht,
daß der durch den Spannungsfluß des einen Systems in der Scheibe erzeugte Strom
mit denn Spannungsfluß des anderen Systems zusammenwirkt. (Gegenseitiger Spannungstrieb.)
Bei Drehstromzählern, mit drei auf einten gemeinsamen Anker einwirkenden Triebsystemen,
von denen das eine im anderen. Sinne gepolt ist als die beiden anderen, hat man
den gegenseitigen Spannungstrieb dadurch beseitigt, daß jedes System im Zusammenwirken
mit den benachbarten ein Drehmoment erzeugt, daß aber die Achsenabstände der Systeme
oder auch die Zentriwinkel, unter denen die Systeme gegeneinander versetzt sind,
derart bemessen sind, daß sich diese Drehmomente gegenseitig aufheben. Bei derartigen
Zählern ist jedoch der Einbau der Meßsysterne durch die unsymmetrische Anordnung
der Systeme verhähnismäßig schwierig.
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. Nach einem anderen Vorschlag hat man den gegenseitigem Spannungstrieb
bei Drehstromzählern dadurch beseitigt, daß man einen Zähler mit drei auf zwei Scheiben
des Ankers einwirkenden und in je eine Phase eingeschalteten Triebsysteme benutzt,
von denen zwei, die gegeneinander um 18o° versetzt sind, die eine, das dritte, das
um je go ° gegen die anderen Systeme versetzt ist, die andere Scheibe antreibt.
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Die Strom- und die Spannungswicklungen des einen der beiden ersten
Triebsysteme sind im entgegengesetzten Sinne angeschlossen oder gewickelt als- die
des anderen Systems.
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Außer dem gegenseitigen Spannungstrieb treten noch andere Störungen
auf, die durch das Zusammenarbeiten des Spannungstriebüusses und/oder Spannungsstreuflusses
eines Systems mit dem Stromtriebfluß des anderen Systems oder der anderen Systeme
hervorgerufen, werden.
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Die zuletzt erwähnten Wechseltriebe treten bei sämtlichen vorbeschriebenen
Zählern bei einseitiger Belastung und Phasenverschiebung auf.
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Nach einem weiteren Vorschlag lassen sich schließlich alle Fehler,
die die Drehfeldabhängigkeit eines Drehstromzählers ausmachen, dadurch
beseitigen,
daß man in die Drehstromleitung mehrere Doppelsysteme schaltet, von denen jedes
aus zwei hintereinandergeschalteten Einzelsystemen gebildet ist. Die Einzelsysteme
wirken auf mehrere miteinander gekuppelte Scheiben.
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Der Zähler kann aus zwei Doppelsystemen und zwei mechanisch miteinander
gekuppelten Scheiben bestehen, wobei je zwei Einzelsysteme auf eine Scheibe wirken.
Um die Drehfeldabhängigkeit zu beseitigen, muß jedoch in einem Einzelsystem Strom-.
und Spannungsspule umgepolt sein. Dadurch haben alle Wechseltriebe, die bei einseitiger
Belastung des Zählers in der einen Scheibe auftreten, die umgekehrte Richtung wie
die in der anderen Scheibe. Sie heben sich also stets auf.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehstrom Dreileiterzähler gedrängter
Bauart zu schaffen, der aber trotz seines gedrängten Aufbaus vollkommen .drehfeldunabhängig
ist und eine große Meßgenauigkeit hat.
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Erfindungsgemäß hat der Zähler vier auf eine Scheibe wirkende Systeme,
von denen das eine im anderen Sinne gepolt ist als die drei anderen und von denen
je zwei von einer Phase des Drehstromnetzes gespeist werden, wobei die in einer
Phase liegenden Systeme um 18o' gegeneinander versetzt sind, während die in verschiedenen
Phasen liegenden Systeme eine räumliche Versetzung von go ° aufweisen.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß die Systeme vollkommen symmetrisch
angeordnet sind und infolgedessen ohne Schwierigkeiten eingebaut werden können.
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Die Triebsysteme passen sich einem prismatischen Gehäuse ohne weiteres
an, so daß man mit einem sehr kleinen Gehäuse auskommt.
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Abgesehen von diesen rein baulichen Vorzügen des Erfindungsgegenstandes
kommt aber als wesentlich der weitere bereits angedeutete Vorteil hinzu, daß bei
unsymmetrischer Belastung im Gegensatz zu den bekannten Zählern mit drei auf zwei
Scheiben oder mit drei auf eine Scheibe wirkenden Triebsystemen sämtliche störenden
Drehmomente vollständig beseitigt sind.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in den
Fig. 1 und 2 dargestellt. Fig. i zeigt die Zählerscheibe mit den Polspuren der Triebeisen,
und zwar . bedeutet bei jedem System die mittlere Polspur das Spannungseisen und
die beiden äußeren Polspuren das Stromeisen. Die Pfeile in den Spuren, ihre Spitzen
(Punkte) und gefiederten Enden (Kreuze) kennzeichnen die Richtungen der Flüsse senkrecht
zur Papierebene.
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Fig. 2 zeigt das Schaltbild des Drehstrom-Dreileiterzählers, und zwar
sind die beiden Einzelsysteme i- und 2 und die beiden Einzelsysteme 3 und q. je
in Aronschaltung geschaltet. Beispielsweise sind Strom- und Spannungsspule des Systems
i umgepolt. Dadurch werden die Richtungen der Flüsse im System i gegenüber den Richtungen
im System 3 umgekehrt, wie das aus Fig. i durch die Andeutung der Punkte und Kreuze
zu ersehen ist. Da außerdem die in einer Phase liegenden Systeme i und 3, z und
q. um 18o', die in verschiedenen Phasen liegenden Systeme i und q., i und 2, oder
3 und q., 3 und 2 um go ° räumlich gegeneinander versetzt sind, heben sich alle
störenden Triebe, Spannungsleertriebe und Wechseltriebe, bei allen Belastungen und
Phasenverschiebungen gegenseitig auf.
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Rüstet man den Zähler gemäß der Erfindung mit einer zweiten Scheibe
aus, auf die nur die Bremsmagnete einwirken, so läßt sich eine besonders günstige
Dämpfung erzielen, wenn diese Scheibe aus Kupfer besteht.