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Anlage zum Herstellen eines mit Gumini und Gewebe zu überziehenden
Metallstreifens Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen eines ununterbrochen
sich bewegen-, den, mit Gummi und Gewebe zu überziehenden Metallstreifens, insbesondere
einer rinnenförmigen Fensterrahmendichtung. Das Wesen der Erfindung besteht in dem
Anordnen von an sich bekannten Durchhangreglern in der Reihe der verschiedenen den
Metallstreifen bearbeitenden Vorrichtungen, zu dem Zweck, daß selbst beim Stillsetzen
einzelner Bearbeitungsvorrichtungen die anderen Vorrichtungen ungestört weiterarbeiten
können, so daß kein Stillsetzen der ganzen Anlage notwendig ist.
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Erfindungsgemäß ist zwischen einer Vorratsspule, von welcher der blanke
Metallstreifen abrollt, und einer üblichen Spritzmaschine, welche den Gummiüberzug
anordnet, ein an sich bekannter Durchhangregler zum Aufspeichern beträchtlicher
Metallstreifenlängen angeordnet, der bei normalem Betrieb mit viel Material gefüllt
ist. Zwischen der Spritzmaschine und einer Gewebewickelvorrichtung ist ein zweiter
an sich bekannter Durchhangregler angeordnet, der bei normalem Betrieb nur sehr
wenig Band enthält. Außerdem ist eine den Materialstreifen festhaltendandbremse
zwischen der Vorratsspule und dem ersten Durchhangregler angeordnet. Diese Bremse
wird nur dann in Tätigkeit gesetzt, wenn an den Materialstreifen ein neuer Streifen
angestückt wird.
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In. der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Fig. z in Seitenansicht eine schematische Darstellung der- Anlage,
Fig.2 einen Schnitt durch die Handbremse nach Linie 2-2 der Fig. r, Fig.3 schaubildlich
ein Stück der rinnenförmigen Fensterrahmendichtung, das durch die Anlage nach der
Erfindung hergestellt wird.
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Die Anlage 'der Erfindung ist für den fortlaufenden Betrieb bestimmt,
um eine rinnenförmige Fensterrahmendichtung herzustellen, wobei diese Fensterrahmendichtung
ein Metallband als Verstärkungseinlage hat, die mit Gummi und Gewebe umkleidet ist,
wie sie beispielsweise in der Fig. 3 gezeigt ist. Die Metalleinlage besteht aus
einem rinnenförmig gebogenen Blechstreifen r, der an beiden Seiten von einer Gummischicht
3 umgeben ist, die entlang den Längskanten verdickt ist. Diese Gummischicht wird
ihrerseits wieder von einer Gewebeschicht ¢ umgeben, bestehend aus einer dünnen
Filzschicht o. dgl. Eine derartige mit Filz überzogene Rahmendichtung wird in eine
Nut eines Fensterrahmens eingesetzt und bildet eine Führung für die Ränder einer
Glasscheibe, die sich gegebenenfalls verschiebbar in der Tür o. dgl. befindet. Die
Verstärkungsanlage besteht aus einem Metallband, beispielsweise einem Stahlband
o. dgl., das spulenförmig aufgewickelt ist. Eine derartige Spule enthält beispielsweise
zooo bis 2ooo m Stahlband. Dieses Band ist genügend dünn und biegsam, daß es leicht
während seiner Bearbeitung nach aufwärts und nach rückwärts gebogen werden kann.
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Gemäß der Zeichnung sind zwei Vorratsspulen zo und xoa für das Metallband
am Anfang
der Anlage angeordnet, um durch die Anlage hindurchlaufen
zu können, und zwar wird lediglich eine von den beiden Spulen zur Zeit abge- ' wickelt,
während die andere Spule als Reservespule dient. Das Metallband läuft an einer üblichen
Punktschweißvorrichtung =i vorbei, die eine oder mehrere Führungen :ja hat, durch
welche das Band hindurchläuft. Zwischen diesen Führungen sind die Elektroden iib
angeordnet, durch die in bekannter Weise das Ende eines von einer Spule ablaufenden
Metallbandes mit dem Anfang des Bandes an der anderen Spule verschweißt wird.
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Von der Punktschweißvorrichtung läuft das Metallband zum ersten Durchhangregler
=a. Das Band läuft jedoch noch zunächst durch eine Handbremse hindurch, die an dem
Gestell 14 des Durchhangreglers angeordnet ist. Diese Handbremse besteht aus einer
Welle =ß, die in den Ständern des Rahmens 14 gelagert ist und eine geflanscht lose
Rolle 15 hat, unterhalb der eine Scheibe 16 fest und exzentrisch an einer
Welle 17 angeordnet ist. Diese Welle 17 ist mit einer Handkurbel 18 versehen. Das
Metallband läuft zwischen den Teilen 16 und 15 hindurch und wird durch die
Flansche des letzteren Gliedes geführt. Durch Drehen der Kurbel 18 kann die exzentrische
Klemmscheibe 16 so verdreht werden, daß entweder ein niedriger oder hoher Teil nach
aufwärts ragt, wodurch das Band freigegeben oder festgeklemmt wird.
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Hinter der Handbremse läuft das Metallband über mehrere lose Rollen
=g, 2o hinweg, von denen die Rollen =g in dem oberen Teil des Gestelles 14 und die
Rollen 2o an einem Schlittenei gelagert sind, der in dem Gestell entlang Führungsstangen
22 sich nach auf- -und abwärts verschiebt. Das Metallband läuft von der letzten
Rolle =g zu einer losen Rolle 23 und von hier aus in eine Spritzmaschine bekannter
Bauart 24 hinein, welche das Metallband mit einem Gummiüberzug versieht.
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Die Spritzmaschine 24 ist lediglich schematisch dargestellt, da Maschinen
dieser Art sehr wohl bekamst sind. Wenn das Metallband die Spritzmaschine 24 verläßt,
dann ist es an beiden Seiten gleichmäßig dick mit einer Gummischicht versehen, während
die Längsränder des Belages verdickt sind. Die Oberflächen der Rollen oder Führungen,
über welche das Band nunmehr hinweggeleitet wird, ist selbstverständlich dem Querschnitt
des Bandes angepaßt, wobei entsprechend der verdickten Gummiränder an diesen Führungswalzen
entsprechende Vertiefungen vorgesehen sind. Der urvulkanisierte Gummiüberzug ist
infolge des Spritzens verhältnismäßig -warm. Um nun ein Festkleben der Gummischicht
an den Führungsrollen, u. dgl. zu verhüten, wird das Band -wie an sich bekannt -unmittelbar
nach Verlassen der Spritzmaschine 24 durch ein. kaltes Wasserbad 26 hindurchgeführt
und läuft dann durch eine Abblasvorrichtung, welche überschüssiges Wasser wieder
von dem Band entfernt. Diese an sich ebenfalls bekannte Vorrichtung kann beispielsweise
aus einem kurzen Rohrstück 29 bestehen, dem Druckluft dusch einen Kanal
30 über ein Ventil 31 zugeführt wird.
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Von dieser Wasserentfernvorrichtung läuft das nunmehr mit Gummi überzogene
Band um die Rollen einer Antriebsrichtung 32, von denen die Rolle 33 in irgendeiner
Weise zwangsläufig angetrieben sein. kann. Diese Antriebsvorrichtung zieht das Metallband
von der Vorratsspule =o ab und durch alle genannten Bearbeitungsvorrichtungen hindurch.
Von dieser Antriebsvorrichtung P an wird das Metallband von einer anderen (nicht
dargestellten) Vorrichtung weiterbefördert. Das mit Gummi überzogene Metallband
läuft dann in einen zweiten Durchhangregler 34 hinein, der im wesentlichen genau
so konstruiert ist wie der erste Durchhangregler, und zwar sind ortsfeste Rollen
34a am oberen Ende des Maschinengestelles und andere Rollen 34b an einem nach auf-
und abwärts bewegten Schlitten 35 angeordnet. Die Betriebsweise der Schlitten 35
und 2i ist jedoch etwas verschieden voneinander, wie später näher erläutert wird.
Von der letzten losen Rolle an dem oberen Teil des zweiten Durchhangreglers läuft
das Band durch einen Klebstofftehälter 36. Dieser Behälter hat eine Führungsrolle
37 und eine Düse 38, welche den überschüssigen Klebstoff abstreift, so daß lediglich
eine dünne Schicht an dem Band verbleibt. Hinter dem Klebstoffbehälter 36 ist eine
Gewebefaltvorrichtung 44 angeordnet, die um das mit Klebstoff versehene Band einen
Gewebestreifen herumwickelt und gleichzeitig diesen Streifen gegen das Band andrückt.
Das Gewebeband wird in gleicher Weise wie das Metallband von Vorratsspulen 39, 4o
abgewickelt. Die Spulen sind an Spindeln unterhalb der Faltvorrichtung angeordnet,
und zwar wird das Gewebebandvon irgendeiner dieser Spulen 39,40 zunächst um eine
lose Rolle 4= herumgeführt und dann über eine Führungsschulter 42 zu der Führungsrolle
43, und zwar unterhalb der Gummischicht an dem Metallband. Das mit Gummi überzogene
Metallband wird also auf die Rolle 42 vorzugsweise in der Mitte des Gewebebandes
aufgelegt, so daß ein Viertel der Breite des Gewebebandes zu beiden Seiten des Metallbandes
übersteht. Die beiden übereinanderliegenden Bänder gehen dann durch eine Faltvorrichtung
44. hindurch, die trichterförmig geformt ist, und zwar wird durch die gekrümmte
Fläche an jeder Seite dieser Faltvorrichtung der überstehende Teil des Gewebebandes
nach aufwärts und dann nach abwärts auf die Oberseite des Metallbandes abgefaltet.
Nachgiebige Glieder,
wie z. B. Federn q:5, dienen dazu, um das Gewebeband
gut gegen die Gummischicht anzudrücken. Die Federn 45 sind ungefähr so breit, daß
sie den Abstand zwischen den beiden verdickten Gummirändern ausfüllen, derart, daß
das Gewebeband stramm in der Nähe dieser verdickten Ränder angedrückt wird.
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Das mit Gewebe überzogene Band läuft nun über ein Paar Zuführ- und
Förderrollen 47 hindurch, von denen die eine angetrieben sein kann. Von hier aus
wird dann das Band einer (nicht dargestellten) Formmaschine zugeführt, die fortlaufend
das aus Metall, Gummi und Gewebe bestehende Band in die Gestalt einer Rinne verformt.
Schließlich wird. der so vorbereitete rinnenförmige Materialstreifen in. bekannter
Weise vulkanisiert.
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Die Arbeitsweise der Anlage ist folgende: Es sei angenommen, daß die
Anlage betriebsfertig eingestellt ist, d. h. es ist ein Metallband vollständig durch
die verschiedenen Bearbeitungsvorrichtungen hindurchgefädelt, und auch ein Gewebeband
befindet sich in Arbeitslage, während alle anderen Vorrichtungen, wie Klebstoff-
und Kühlwasserbehälter, Druckluftversorgung u. dgl.,. sich im Betriebszustand befinden.
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Der Schlitten 21 des ersten Durchhangreglers befindet sich in seiner
tiefsten Lage, so daß also der erste Durchhangregler vollständig mit Metallband
gefüllt ist, das lotrecht nach auf- und abwärts zwischen den Rollen ig und 2o hinwegläuft.
Der Schlitten 35 in dem zweiten Durchhangregler befindet sich jedoch in der Nähe
seiner obersten Endstellung, und zwar infolge der Überwachung dieses Schlittens
durch die Antriebsvorrichtung, welche die verschiedenen Bearbeitungsvorrichtungen
antreibt.
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Das Metallband wandert von der Vorratsspule io oder ioa durch die
Punktschweißvorrichtung ii, dann durch die Handbremse und über die Rollen ig, 2o
in dem ersten Durchhangregler zu der Spritzmaschine 24, welche die Gummischicht
an dem Metallband anordnet. Nach dem Verlassen der Spritzmaschine 24 wandert das
Metallband durch das Wasserbad, worin die warme plastische Gummischicht abgekühlt
wird. Das überflüssige Wasser wird durch einen Luftstrom in der Vorrichtung 29 entfernt,
und dann läuft- das Band durch die erste Antriebsvorrichtung 32, welche den Metallstreifen
mit der daran befindlichen Gummischicht durch die ganze Anlage bis zu dieser Stelle
hindurchzieht. Die Spulen io und joa sind selbstverständlich mit Reibungsfedern
115 versehen, damit ein Überrollen dieser Spulen verhindert wird. Das Gewicht des
Schlittens 21 ist selbstverständlich genügend groß, um die Reibungskraft dieser
Reibungsbremsen 115 zu überwinden, so däßder Schlitten stets seine niedrigste Lage
einnimmt und somit der erste Durchhängregler stets mit Metallband angefüllt ist.
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Von der Antriebsvorrichtung 32 bewegt sich das Metallband der Reihe
nach durch den zweiten Durchhangregler, den Klebstoffbehälter und die Gewebefaltvorrichtung
hindurch. Der Schlitten 35 befindet sich normalerweise in seiner Hochstellung. Wenn
aber die Geschwindigkeit der Gewebefaltvorrichtung gering ist, derart, daß das Arbeitsstück
sich langsamer vorwärts bewegt als wie das Metallband durch die Antriebsvörrichtung
32 befördert wird, sammelt sich der zugeführte Überschuß dieses Arbeitsstückes unter
mehr oder weniger Spannung in dem zweiten Durchhangregler an, und der Schlitten
35 bewegt sich nach abwärts, demzufolge muß dann die Geschwindigkeit der Gewebefaltvorrichtung
erhöht werden.
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Die Anlage arbeitet in dieser Weise ununterbrochen, solange Material
vorhanden ist. Wenn nun die eine Metallbandspule beinahe abgewickelt ist, dann wird
die Handbremse angezogen, und das letzte Ende des Metallbandes wird dadurch festgehalten,
bevor es die Schweißvorrichtung ii verlassen hat. Das neue Ende der nächsten Spule
wird dann in die Schweißvorrichtung eingefädelt und wird mit dem letzten Ende der
ersten Spule verschweißt. Dieses Anstücken der neuen Spule erfordert wenig Zeit,
aber während dieser Zeit braucht keineswegs die ganze Anlage stillgesetzt zu werden,
sondern alle Bearbeitungsmaschinen arbeiten ununterbrochen weiter, und zwar wird
der erforderliche . Metallstreifen dem ersten Durchhangregler entnommen, der normalerweise
mit Bandmaterial gefüllt ist. Die Anlage ist so bemessen; daß das Anstücken beendet
ist, noch bevor das- in dem ersten Durchhangregler aufgespeicherte Bandmaterial
ganz abgezogen .ist. Wenn der Metallstreifen angestückt worden ist, wird die Bremse
wieder gelöst, und das neue Band beginnt in die Anlage hineinzulaufen, wobei der
Schlitten 21 des ersten Durchhangreglers infolge seines Gewichts langsam nach abwärts
gleitet, bis der Durchhangregler wieder gefüllt ist.