DE605121C - Verfahren und Vorrichtung zur mechanischen Gewinnung von Grobkristallisat - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur mechanischen Gewinnung von Grobkristallisat Nach dem jetzigen Stande der Technik wird zur Gewinnung von Feinkristallisat und Kristallindividuen bis etwa Haselnußgröße in Bewegung kristallisiert, zur Erzielung grober Kristalle mit absoluter Ruhe gearbeitet.
• Für die Kristallisation in Ruhe bedarf es einer verhältnismäßig großen Lösungsmenge und eines entsprechend großen Gefäßraumes zur Abkühlung. Das Wachstum großer Kristalle erfordert längere Zeit, zumeist Tage und Wochen. Der beendeten Kristallausscheidung folgen in besonderen Arbektsgängen die Trennung zwischen. Kristallisat und Zertrümmerung, Troclmizng und Sortierung der großen zusammengewachsienen Kristallstücke.
• Nach dem vorliegenden Verfahren soll dis in der Kristallisationstechnik bestehende Lücke bezüglich der Kristallgröße mechanisch und in Ruhe hergestellten Kristallisats ausgefüllt werden. Zur Durchführung des Verfahrens werden die Grundbedingungen des Wachstums großer Kristalle, Zeit und Ruhe, auf die Kristallisation in Bewegung Übertragen. Dies wird in der Weise erreicht, daß zur Beschleunigung der Kristallisation zwar eine große Kühlfläche geschaffen, beim Abkühlen der Lösung jedoch eine Bewegung derselben zu den Kühlwänden des Kristallisators möglichst eingeschränkt wird. Das Verfahren wird mit Hilfe eines endlosen Bandes, das im Oberteil muldenförmig gelagert ist, ausgeführt. Der durch diese Lagerung entstehende Trog kann von allen Seiten durch Gas gekühlt werden, von unten her auch durch Flüssigkeit. je nach der Art der -angewandten Lagerung kann der Querschnitt der Mulde entsprechend gehalten werden, zweckmäßig kreissegmentartig, trapiezförmig oder parabolisch. Zur Erzielung eines möglichst gleichmäßigen Entfalls an Kri@-stallisat ist die flache Trapezform vorzur ziehen. Die Kreissegmentform beansprucht die einfachste untere Lagerung. Der parabolische Querschnitt wird durch Aufhängen des Transportbandes an den Rändern erzeugt unter--gänzlichem Fortfall der unteren Auflagen. Da der Antrieb des Transpo.rtbanr des an den Umkehrstellen vom innen her -erfolgt, so ist es naturgemäß auf der Oberseite geradegereckt und bedarf deshalb zur Aufnahme einer größeren Flüssigkeitsmenge einer künstlichen Formgebung. Diese erfolgt in einfachster Weise durch Einlegen von Rollen, welche das Transportband ,gegen die Rollenunterlagen bzw. Aufhängung pressen. Band und Rollen werden bei Bedarf durch entsprechende Abstreifer geschützt, welche die Anfangsrollen von Kristallisat frei halten bzw. das fertige Kristallisat vor den Endrollen vom Bande nehmen, um eine Verletzung dies Kristallisats durch die Rollern, zu vermeiden.
• Der KristalUsationsbetrieb ist durchaus gleichmäßig und selbsttätig. Bei der sehr langsamen Bewegung des Transportbändel ist der Kraftbedarf außerordentlich gering. Je nach den chemischen Eigenschaften :der zur Kristallisation gelangenden Lösung kann das an den Rändern zweckmäßig geformte endlose Band in Gummi oder einem entsprechenden Metall hergestellt werden. Auf der schematischen Zeichnung stellt a einen Längsschnitt der Anlage dar, b ein kreissegmentartig gelagertes, c ein trap,ezförmig gelagertes Band und d seine parabolische Aufhängung des Bandes.
• Letztere eignet sich zur Herstellung besonders grobstückiger Ware sowie zur Anwendung von Wasserkühlung.
• Der Oberteil des Bandes wird durch Ein:-lageroll-en in die benötigte Muldenform gebracht, welche die Einhaltung einer gewissen Flüssigkeitshöhe in der ganzen Länge der Mulde gewährleistet. Hierdurch ist zugleich die Möglichkeit zur Bildung bzw. zum Wachstum ebenso hoher Kristalle gegeben. Der Form des Querschnktes der Mulde entsprechend bestehen bei Anwendung der flachen Trapezform als Querschnitt die besten Vorbedingungen für Entfall eines gleichmäßigen Kristallvsats von bestimmter Größe.
• Zur Verhinderung unerwünschter Kristallisation direkt beire Einlauf der Lösung auf das Band wird dieses durch. .einen Umbau aus Holz o. dgl. vor an dieser Stelle geschützt. Wasserkühlung wird zweckmäßig durch Eintauchen der Krista.l3isa.tionsmulde in ein dieser Form angepaßtes, ebenfalls muldenartiges Gefäß bewerkstelligt, wobei sich die Kühlflüssigkeit vorteilhaft im Gegenstrom zur Lösung bewegt. Die Oberfläche der Lösung wird zweckmäßig durch einen Veneatorlüftstrom gekühlt; auch ist eine Abkühlung des Bandes auf der Unterseite in gleicher Weise möglich. Die Alxnahme des KrIstallisats vom Band .erfolgt automatisch durch die Formveränderung der Mulde bzw. deren Übergang in ein flaches Band und in dessen Krümmung über der Antriebs- bzw. Transportscheibe. Noch anhaftende Reste von IüistaUisat und Mutterlauge werden durch einen Abstreifer besext1gt.
• Kristallisationsbehälter mit elastischen Wänden, die Teile eines endlosen Bandes bilden, sind bekamst, im Gegensatz zur vorhe.-genden Konstruktion jedoch nur für eine absatzweise Kristallisation.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontkuierlzchen Gewinnung vom Kristallen unter Benutzung .eines aus biegsamem Material hergestellten, in Muldenform gebrachtem Bandes zur Aufnahme der Lösung und Bewegung der Mulde über Rollen nach dem Prinzip eines endlosen. Bandes, dadurch gekennzeichnet, daß der Mulde kontinuierlich Lösung zugeführt wird und Kristalle entnommen werden, wobei das gesamte Band zur Flüssigkeitsaufnahme ausgebildet ist.
2. 2. Kristallisationsbehälter zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i mit Wandungen, die einer G.estaltsver-,änderung unterworfen und rinnenförmig ausgebildet sind, wobei Bewegung nach Arteines .endlosen Bandes erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte Band zur Flüssi;g'keztsaufnahme ausgebildet ist und Lagerwalzen und Eintauchrollen die Formgebung der Rinne bewirken.