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Apparat für Radium-Trink- und -Badekuren, dem wahlweise eine Teilmenge
aktiviertenWassers oder der ganze Inhalt durch Ausflußrohre entnommen werden kann
Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat für Trink- und Badekuren mit emanationshaltigem
Wasser.
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Die künstliche Beladung von Wasser mit radioaktiven Substanzen geschieht
in bekannter Weise dadurch, daß man ein gegen die Wirkung des Wassers geschütztes
Radiumpräparat derart in einen mit Wasser gefüllten Beladungsraum einbringt, daß
die von dem Präparat abgegebene Radiumemanation sich in Wasser löst. Für Trinkkuren
werden nun geringere Mengen radioaktivierten Wassers benötigt als für Badekuren,
und man hat aus diesem Grunde bisher getrennte Apparate für beide Zwecke benutzt.
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Man kennt bereits Apparate, bei denen das Vorratsgefäß für das emanationshaltige
Wasser unter Gasdruck gesetzt wird, um siphonartig beliebige Teilmengen des Inhalts
herauszudrükken. Diese Apparate haben den Nachteil, daß ihre Neubeladung nicht durch
den Verbraucher selbst vorgenommen werden kann.
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Bei anderen bekannten Vorrichtungen ist eine besondere Meßpipette
außerhalb des Beladungsraumes vorgesehen worden, um bestimmte Teilmengen abnehmen
zu können, deren Dosierung allerdings nicht beliebig, sondern nur nach dem Inhalt
der Pipette erfolgen kann. Der Nachteil dieser Vorrichtungen ist, daß sie einen
besonderen, außerhalb des eigentlichen Apparates gelegenen Bauteil benötigen, was
sich bei ihrer Verwendung störend bemerkbar macht.
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Der Apparat gemäß vorliegender Erfindung ist so gebaut, daß es lediglich
auf die Schaltung des Halmsystems ankommt, ob eine beliebige Teilmenge oder der
gesamte Inhalt entnommen wird, wobei die Dosierung der Teilmenge in Verbindung mit
der Frischwasserzufuhr gebracht wird. Es kann, wenn der Auslaufhahn auf Entnahme
einer Teilmenge gestellt ist, nur so viel emanationshaltiges Wasser ausfließen,
wie sich im Füllbecher Frischwasser befindet. Soll dagegen der ganze Inhalt des
Apparates entnommen werden, so wird während der Entnahme überhaupt kein Frischwasser
zugeführt, sondern das Gefäß nach völliger Entleerung neu gefüllt.
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Erfindungsgemäß sind zu diesem Zweck im Innern des Apparates zwei
Auslaufrohre vorgesehen, die beide in. das gleiche Hahnsystem einmünden. Von diesen
Rohren endet das für die Entnahme einer Teilmenge bestimmte am oberen Ende des Beladungsraumes
dicht unter dem Boden des Füllbechers, während das für die gänzliche Entleerung
bestimmte dicht unter dem Boden des =Beladungsraumes seine Öffnung besitzt.
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Insbesondere diese beiden Kennzeichen -geureinsames,
umschaltbares
Hahnsystem für die beiden Auslaufrohre und Dosierung der zu entnehmenden aktivierten
Teilmenge durch die Frischwasserzufuhr - sind es, durch welche sich der neue Apparat
besonders vorteilhaft von einem älteren Gerät unterscheidet. Bei diesem älteren
Gerät erfolgte die Beladung mit Emanation durch Entnahme einer Flüssigkeitsteilmenge.
Es war jedoch hierbei umgekehrt nicht möglich, eine dosierte Teilmenge zu entnehmen,
ohne daß Emanation in den Flüssigkeitsbehälter eintrat. Das war häufig von Nachteil,
ebenso auch, daß bei der zwecks Anreicherung finit Emanation erfolgenden Teilentnahme
keine gleich große Flüssigkeitsmenge nachströmen konnte. Alle diese Nachteile sind
bei dem Erfindungsgegenstand vermieden.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in den beiliegenden
Zeichnungen beispielsweise wiedergegeben. Es stellen dar: Fig. i einen Querschnitt,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i, Fig. 3 einen senkrechten
Schnitt in der gleichen Ebene, jedoch mit anderer Hahnstellung, Fig. q. einen senkrechten
Schnitt nach der Linie 4-4 von Fig. i, und zwar in der Ansicht von der dem Hahn
entgegengesetzten Seite her, Fig.5 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 5-5
der Fig. i, Fig. 6 und 7 Draufsichten auf zwei entgegengesetzte Seiten des Hahnkükens.
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Der Apparat besteht aus dem zylindrischen Gefäß a, welches
in dem Fuß b ruht. Auf das Gefäß a ist der nach oben offene Becher c mittels
der Flanschen d aufgesetzt, von denen die obere als volle Scheibe ausgebildet ist,
welche bei zusammengesetztem Apparat den Becher c vom Gefäß a trennt. Am Gefäß a
befindet sich das Hahngehäuse c mit Hahnküken f. Das Hahngehäuse verlängert sich
nach dem Innern des Zylinders a in den Block g. In diesen Block münden die Rohre
h und i ein, von denen das erstere die Verbindung mit dem Becher c
herstellt und daher den Scheibenflansch d durchsetzt, während das Rohr i offen im
Innern des Gefäßes a endet, und zwar dicht unterhalb des Scheibenflansches d.
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Der Block g besitzt die Bohrungen m, n und o. An ihm angesetzt
ist der Stutzen k, der im Innern des Gefäßes abwärts führt und in der Nähe des Bodens
offen endet. Das Hahnküken besitzt zwei Bohrungen r und s sowie zwei an entgegengesetzten
Seiten liegende Nuten, nämlich die senkrechte Nut p und die Quernut q. Im Hahngehäuse,
und zwar an der Außenseite, befindet sich die senkrechte Nut t. Das Hahngehäuse
mündet in den Stutzen 1, welcher durch den Ansatzstutzen za verlängert werden kann.
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Die Fig. 2 und 5 zeigen die Wirkungsweise des Apparates für die Zwecke
einer Trinkkur, wobei also nur ein Teil des aktivierten Wassers abgenommen werden
soll.
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Das Innere des Gefäßes a ist mit Wasser gefüllt, welches von einem
hier nicht gezeigten Radiumpräparat (das beispielsweise mittels einer geeigneten
Vorrichtung auf eins der Rohre h oder i aufgesetzt sein kann) -während einer genügend
langen Zeit mit Emanation beladen wurde. Ferner ist der Becher c mit einer Menge
nichtaktivierten Wassers gefüllt, die der zu gntnehmenden Menge aktivierten Wassers
entspricht. Der Becher c kann auch gradiert sein, so daß die zu erhaltende Menge
einfach abgelesen werden kann. Bei der in Fig. 2 und gezeigten Halmstellung fließt
die gewünschte Wassermenge aus dem Becher c durch das Rohr 1a in die Bohrung m des
Blockes g, von hier aus in die senkrechte Nut P des Hahnkükens (vgl. auch Fig. 6),
danach durch die Bohrung n des Blockes g und den Stutzen k in das Gefäß a. Gleichzeitig
wird aus diesem die entsprechende Menge aktivierten Wassers verdrängt, und zwar
strömt sie von oben durch das Rohr i in die Bohrung o des Blockes g, von hier durch
die Bohrung s des Hahnkükens und die senkrechte Nut t des Hahngehäuses
e in den Auslaufstutzen 1. Falls die senkrechte Nut t des Hahngehäuses
e nicht genau vor der Bohrung des Auslaufs 1 liegt, wird im Hahngehäuse eine waagerechte
Nut (hier nicht gezeichnet) vorgesehen, welche die Verbindung zwischen der Nut
t und dem Auslauf 1 herstellt. Für die Lage der Nut t ist die Mündung
der Bohrung s maßgebend. Sobald der Nachstrom des frischen Wassers aus c aufhört,
muß auch das Ausfließen des aktivierten Wassers aus 1 aufhören.
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Fig. 3 zeigt einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch den Apparat,
und zwar ist liier der Hahn f derart umgelegt, daß der gesamte Inhalt des Gefäßes
a ausströmen kann. Hierbei ist zweckmäßig der Verlängerungsstutzen u auf den Auslaufstutzen
aufgesetzt. Das Wasser strömt von unten durch den inneren Stutzen k, die Bohrung
n des Blockes g, die Bohrung y des Hahnkükens und den Stutzen 1 nach außen. Falls
die Bohrung y nicht vor dem Auslauf 1
mündet, wird auch hier im Halmgehäuse
e eine (hier nicht gezeichnete) waagerechte Nut vorgesehen, welche die beiden Bohrungen
miteinander verbindet. Hierbei erfolgt das notwendige Nachströmen von Luft aus dem
in diesem Falle leeren Becher c durch das Rohr h, die BohrLing in des Blockes
g, die Quernut q des Hahnkükens f, die Bohrung o des Blockes g und das Rohr
i. Sobald das Wasserniveau auf die Höhe der Bohrung n des Blockes g abgesunken ist,
wirkt das Auslaufsystem heberartig weiter, bis alles Wasser so weit abgeflossen
ist, daß das untere Ende des Stutzens k freiliegt. Wie die Fig. 6 und 7 zeigen,
ist die Hahnstellung in diesem Falle gegenüber derjenigen des ersten
Falles
um i8o ° verschoben. Wird der Hahn aus einer der beiden Stellungen nur um 9o ° .
gedreht, so ist das Auslaufsystem völlig abgeschlossen.