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Bogenträger Bei den bisher bekannten starren Bogenträgern, an denen
der die bewegliche Last unmittelbar aufnehmende Träger, z. B. der Fahrbahnträger,
mittels Zugstangen aufgehängt ist, sind diese Zugstangen durchweg senkrecht gerichtet.
Wird die Fahrbahn eines solchen Bogens von einer beweglichen Last beansprucht, so
werden in dem Bogen Momente hervorgerufen, deren Größe die Abmessungen der Bogenquerschnitte
in hohem Grade beeinflussen.
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Es läßt sich nun nachweisen, daß sich diese durch bewegliche Lasten
im Bogen auftretenden Momente der Größenordnung nach auf '-/l, verringern lassen,
wenn man nur gemäß der Erfindung die Zugstangen abwechselnd nach entgegengesetzten
Seiten schräg stellt. Eine bewegliche Last ist nämlich bestrebt, die Bogenform zu
verändern, und diese Formänderung wird nun ihrerseits auf eines der beiden schräg
verlaufenden Zugsysteme einen zusätzlichen Zug erzeugen, während das anders gerichtete
System der schrägen Zugstangen eine entsprechende Entlastung erfährt. Auf diese
Weise entsteht wiederum in den Anschlußpunkten der Zugstäbe an der Fahrbahn eine
resultierende Horizontalkomponente, die sich in der Fahrbahn auswirkt, außerdem
aber zusätzliche Bogenmomente hervorruft, die den von der beweglichen Last herrührenden
Momenten entgegenwirken. Dies hat wiederum eine Verminderung der Formänderung des
Bogens und auch eine entsprechende Verminderung der dynamischen Wirkung der Last
zur Folge. Der Bogenträger gemäß der Erfindung, an dem der die bewegliche Last unmittelbar
aufnehmende Fahrbahnträger mittels Zugstangen aufgehängt ist, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugstangen in der Ebene des Trägers abwechselnd nach entgegengesetzten Seiten
schräg gestellt sind, ohne ein den Zwischenraum zwischen Bogen und Fahrbahnträger
füllendes Dreiecknetz zu bilden, welches als gewöhnlicher Fachwerkträger wirken
könnte. Obwohl die Zugstangen schlaff ausgebildet sind, verbleibt das System gemäß
der Erfindung auch dann noch brauchbar, wenn in einigen der Zugstangen Druckkräfte
auftreten würden, welche die betreffenden Zugstangen außer Wirkung setzen. Die gewöhnlichen
Fachwerkträger in Parabelform sind dagegen nur brauchbar, wenn die Fachwerkstäbe
entweder nur Zug erhalten oder so ausgebildet sind, daß die möglicherweise auftretenden
Druckkräfte vom Stabe selbst aufgenommen werden können, und zwar wird bei schlaffer
Ausbildung der Fachwerkstäbe gewöhnlich verlangt, daß gegen das Ausfallen eines
Fachwerkstabes ein Sicherheitsfaktor von 1,5 bis 2,o vorhanden ist, so daß Druckkräfte
erst bei 5o bis zoo°/oiger Überlastung auftreten können.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt. In Abb. z bezeichnet a einen starren Bogen, b den belasteten Teil,
der hier als starrer Balken ausgebildet ist, und c die Hängestangen, die den belasteten
Teil mit dem Bogen verbinden. Um die gewünschte Wirkung zu erreichen, nämlich eine
Verminderung der Momente in
dem Bogen a und in dem belasteten Teil b,
sind die
Hängestangen c abwechselnd mit Neigung in verschiedenen Richtungen angebracht. In
der Figur ist der Bogen als Dreigelenkbogen gezeigt, er kann aber ebensogut als
o-, Z- oder 2-Gelenkbogen ausgeführt werden.
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In Abb. 2 bezeichnet a einen starren Bogen, b den belasteten Teil,
der gleichfalls als starrer Balken angenommen ist, und c die schräg gestellten Hängestangen,
welche die Verbindung zwischen dem Bogen und dem belasteten Teil bilden. Die schräg
gestellten Hängestangen sind nur in der Mitte vorgesehen, wo ihre Wirkung am größten
ist, während der belastete Teil bei den Enden mittels lotrechter Hängestangen d
im Bogen aufgehängt ist.
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Obwohl bei beiden Ausführungsbeispielen der die Last aufnehmende Fahrbahnträger
b als durchlaufender Träger dargestellt ist, kann er doch auch an den die Zugstangen
aufnehmenden Punkten mit Gelenken versehen sein, ohne daß dies die Wirkung der schräg
gestellten Zugstangen prinzipiell beeinflußt, lediglich der Rechnungsgang ,wird
hierdurch verändert. In jedem Falle erzeugt das nach der einen Richtung hin verlaufende
System von Zugstangen eine resultierende Komponente an den Angriffspunkten des Fahrbahnträgers,
die sich in diesem auswirkt und die von der beweglichen Last herrührenden Momente
im Bogen verringert.