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GEBIET
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Die
Erfindung betrifft medizinische Geräte und insbesondere die schnelle,
minimalinvasive Entnahme von mehreren Gewebe- und Körperflüssigkeitsproben.
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HINTERGRUND
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Das
Entnehmen von Körperflüssigkeits-
und Gewebeproben kommt in einer Anzahl von Gebieten wie in der Gastroenterologie,
Kardiologie, Onkologie, Radiologie, Ophtalmologie, Histologie, Neurologie und
Neurochirurgie, Inneren Medizin und im Fachgebiet betreffend die
Nieren zum Einsatz. Körperflüssigkeits-
und Gewebeproben sind für
eine Anzahl von Zwecken im medizinischen Bereich wie der Durchführung von
Biopsien oder der Entfernung von Gewebeproben notwendig. Aus einem
Patienten entferntes Gewebe wird oft bei der Diagnose wie z. B.
von einer Vielzahl von Erkrankungen verwendet. Zum Erstellen einer
präzisen
Diagnose sind oft mehrere Gewebeproben notwendig, da eine einzelne
Gewebeprobe die Darstellung des gesamten Bereiches, Organs oder
einer Läsion,
aus denen die Probe entnommen wurde, verfehlen kann. Die Entnahme
mehrerer Proben kann nicht nur zeitraubend sein, sondern sie kann
dem Patienten auch zusätzlich
und wiederholt Beschwerden bereiten.
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Gewebeproben
werden von einem Patienten mit Hilfe verschiedener Einrichtungen
wie beispielsweise manuell oder automatisch gesteuerte Nadeleinrichtungen,
Schneidklaueneinrichtungen und mit Kathetern, die an einem Ende
befindliche Schneideinrichtungen aufweisen, entnommen. Es ist wünschenswert
mehrere Gewebeproben auf minimalinvasive Weise zu entnehmen.
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Das
US-Patent Nr. 5,415,182 offenbart
ein Biopsieinstrument mit mehreren Nadeln zum Aufnehmen von mehreren
diskreten Proben. Das Instrument enthält ein Gehäuse zum Aufnehmen mehrerer
axialer länglicher
Stiletten und Kanülen,
die um jedes Stilett herum zur Bildung einer Vielzahl von Biopsienadeln
angeordnet sind. Die Kanüle
und das Stilett, die jeder Nadel zugeordnet sind, können unabhängig voneinander
oder zusammen mit einigen anderen Nadeln oder allen Nadeln gesteuert
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht ein Instrument, wie es im Anspruch 1 beansprucht
ist, vor. Mit Hilfe dieser Anordnung können Proben schnell und auf
im Wesentlichen minimalinvasive Weise gesammelt werden. Mikrominiaturherstellungsverfahren
können
zur Herstellung einer Biopsie und/oder Körperflüssigkeitsentnahmeeinrichtung
verwendet werden. In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung
enthält
eine Entnahmeplattform oder ein Entnahmeapparat, wie ein Biopsiekatheter mehrere
Entnahmeeinrichtungen, die viele Proben aufnehmen können, ohne
dass mehrere Katheter entfernt und wiedereingeführt werden müssen. Die Mehrfachentnahmeeinrichtungen
sind entlang des äußeren Durchmessers
des Schaftteiles eines einzelnen Katheters oder einer anderen Einrichtung
angeordnet und Proben werden gesammelt und in entsprechenden Kammern
der Entnahmeeinrichtungen verstaut, wodurch ein Transport der Proben
zu distalen Orten weniger notwendig ist.
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Entsprechend
weist eine andere Ausführungsform
ein Instrument zur Entnahme einer Gewebeprobe von einem Objekt auf,
das ein Gehäuse
enthält,
das eine Vielzahl von unabhängig
gesteuerten Gewebeprobeneinrichtungen enthält und jede der Einrichtungen
enthält
eine isolierte Kammer. Unter „isoliert" ist zu verstehen,
dass die Kammer physisch und räumlich
von einer anderen Kammer abgetrennt ist. Die Kammer liegt nahe einem
Innenlumen des Gehäuses.
Das Lumen kann zur Betätigung
der Entnahmeeinrichtungen verwendet werden. Sobald eine Gewebeprobe
an einer an die Kammer angrenzenden anatomischen Stelle entnommen
wurde, wird die Kammer abgedichtet. Jede Kammer ist in dem Instrument
integriert und agiert als eigenständige Aufbewahrungseinheit,
d. h. Gewebe wird nicht zu einer außenseitigen Ablage transportiert,
sondern verbleibt in der Kammer bis die Einrichtung aus dem Objekt entfernt
wurde. Das Volumen der Kammer ist vorzugsweise kleiner als 1,2 mm3, z. B. reicht das Volumen von 0,001 bis
1 mm3. In bevorzugten Ausführungsformen
beträgt
das Volumen 0,005, 0,01, 0,05, 0,1, 0,5, 0,75 mm3.
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Das
Gehäuse,
in dem die Entnahmeeinrichtungen angeordnet sind, kann hohl oder
massiv sein. Im ersteren Fall enthält das Gehäuse ein Innenlumen. Das Lumen
enthält
optional ein Auslösesteuerelement
zum Auslösen
einer oder mehrerer der Entnahmeeinrichtungen. Die Entnahmeeinrichtungen werden
durch Kontaktierung der Einrichtung mit einem Betätigungssignal,
das durch das Element emittiert wird, auslöst. Zum Beispiel emittiert
das Auslösersteuerelement ein
elektrisches, optisches, pneumatisches, hydraulisches, per Hochfrequenz übertragenes,
induktives, magnetisches, thermisches oder akustisches Signal, welches
das Öffnen
der Kammer und/oder Ausfahren der Entnahmeeinrichtung zum Ergreifen
einer Gewebeprobe von dem Objekt vermittelt. Die Kammer stellt keine
Verbindung von der Gewebeprobe zu dem Innenlumen des Instruments her,
und sobald die Kammer abgedichtet ist, besteht keine Verbindung
der Gewebeprobe zur Außenseite oder
zu irgendeiner anderen Kammer, um dadurch eine Kreuzkontamination
zwischen Proben und einen Verlust einer Probe beim Transport zu
einem distalen Probenlager zu verhindern. Falls ein massives Gehäuse vorhanden
ist, ist die Auslösersteuereinrichtung
in einer Außenseite
des Gehäuses
eingebettet oder auf dieser angeordnet. Zum Beispiel läuft ein Draht
entlang der Außenseite
des Gehäuses
und stellt einen Kontakt zwischen jeder Entnahmeeinrichtung/Kammerbaugruppe
her. In beiden Konfigurationen wird ein Signal zu einer oder mehreren
Entnahmeeinrichtungen gleichzeitig oder hintereinander zur Probenentnahme
an räumlich
verschiedenen anatomischen Orten zugeführt.
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Die
Gewebeentnahmeeinrichtungen können radial
um das Instrument herum entlang der Längsachse angeordnet sein, so
dass nach Einführung
des Instruments in das Objekt eine oder mehrere Proben entnommen
werden und an der Seite, an welcher die Entnahme erfolgt, in den
entsprechenden Kammern der Entnahmeeinrichtungen isoliert werden.
Zum Beispiel können
die Gewebeentnahmeeinrichtungen in einer Reihe entlang der Länge des
Instruments angeordnet sein. Alternativ werden die Gewebeentnahmeeinrichtungen
in einer Position entlang eines äußeren Durchmessers
einer Außenseite
des Instruments angebracht.
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Gewebeproben
können
von einem Körpergewebe
durch Anwendung einer Vielzahl von Methoden wie z. B. Schaben oder
Schneiden unter Verwendung eines Klauen- oder Messermechanismus
entfernt werden. Zum Beispiel enthält jede Entnahmeeinrichtung
optional einen Satz von Klauen, der durch ein expandierbares Volumen
aktiviert wird, um eine Probe mechanisch zu erfassen und aufzunehmen. Die
Gewebeentnahmeeinrichtungen enthalten Vakuumentnahmekammern, die
Gewebe in die Kammer ziehen. Die Vakuumentnahmekammern sind durch
ein Druckdifferential wie z. B. ein Unterdruck im Vergleich zum
umgebenden Gewebe gekennzeichnet. Wenn die Kammer geöffnet wird,
wird Gewebe automatisch in die Kammer eingesogen. In einem anderen
Beispiel enthalten die Gewebeentnahmeeinrichtungen eine mechanische
Schneideinrichtung zur Entnahme einer Probe wie z. B. eine Hülse, die
einen Schneidrand enthält.
Die Hülse
ist außerhalb
der Kammer angeordnet und ist verschiebbar über dem Gehäuse angeordnet. Die Hülse enthält optional
ein Dichtungselement. Nach dem Abschneiden einer Gewebeprobe und
dem Ablegen der Probe in der Kammer dichtet die Hülse die
Kammer ab, z. B. durch mechanisches Verschließen oder durch Applikation von
Wärme auf
ein Klebematerial.
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Eine
andere Ausführungsform
weist eine Vielzahl von Gewebeentnahmeeinrichtungen auf, die an
einem Katheter oder einer Nadel für die Erfassung zumindest einer
Gewebeprobe von einem lebenden Objekt angeordnet sind. Jede der
Entnahmeeinrichtung enthält
mehrfach eine Kammer mit einer Abdeckung, die mittels eines Klebematerials
verschlossen wird. Das Öffnen
und Schließen
der Kammer wird durch Anlegen eines Vakuums oder einer anderen Wirkungskraft,
die das Klebematerial nicht beeinträchtigt, gesteuert. Die Abdeckung
ist eine einzelne Einheit oder enthält zwei Seiten, die der Kammer
entsprechen und mittels einem Klebematerial wie z. B. ein haftfähiges oder
ein leitfähiges
Polymer schließen.
Das Vakuum zieht Gewebe in die Kammer, während sich das Klebematerial
auftrennt und eine Trennung der zwei Abdeckungsseiten bewirkt. Die
Kammer besteht zumindest aus einem der Materialien wie Silikon,
biologisch abbaubarem Polymer, Metall und Metalllegierung. Die Kammer
wird durch Aufbringen einer Kraft auf das Klebematerial, wodurch
es zu einer Ablösung
der Abdeckung kommt, geöffnet.
Zum Beispiel trennen sich die zwei Seiten der Abdeckung, wenn eine
Temperaturdifferenz auf ein Klebematerial, das die zwei Seiten der
Abdeckung verbindet, einwirkt. Im Fall einer Kammerabdeckung in
einer einzelnen Einheit wird das Abdeckungssegment mechanisch betätigt oder
geöffnet,
um das Ablegen einer Gewebeprobe nach Aufbringung von Wärme auf
die Abdeckung zu ermöglichen.
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Gewebeentnahmeeinrichtungen
können
mit einem Mittel zum Entnehmen einer Probe aus einem Körpergewebe
ausgestattet sein. Zum Beispiel enthält die Einrichtung zum Entnehmen
von Gewebe aus einem Objekt eine dreidimensionale Schaufel. Die
Schaufel kann eine Schneidkante zum Entfernen einer Gewebeprobe
haben und ist drehbar mit dem Instrument verbunden, so dass die
Schaufel drehend betätigt
wird, um die Gewebeprobe zu entnehmen und die Probe zu transportieren,
während
die Schaufel in eine Position dreht, in der die Gewebeprobe in einer
Kammer abgelegt wird und die Schaufel in einer Ruheposition ist.
In einem anderen Beispiel kann die Entnahmeeinrichtung eine Kammer
enthalten, in der ein Klauensatz angeordnet ist. Der Klauensatz
erstreckt sich von der Kammer zur Entnahme einer Probe, wenn der
Klauensatz mechanisch aktiviert ist. Nachdem die Probe entnommen
ist, werden die Klau en eingefahren und die Probe wird in der Kammer
abgelegt und aufbewahrt. Die Kammer enthält weiter optional ein Wärmeelement
und ein expandierbares Volumen, und das Wärmeelement bewirkt, dass sich das
expandierbare Volumen ausdehnt, um den Klauensatz auszufahren und
das Entnehmen einer Probe zu bewirken.
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Ausführungsformen
können
zur Entnahme mehrerer Gewebeproben aus einem Objekt verwendet werden,
indem ein Instrument in das Objekt eingeführt wird, das mehrere unabhängig gesteuerte Gewebeentnahmeeinrichtungen
an einem Gehäuse hat,
wobei jede von diesen eine isolierte Kammer enthält. Die Entnahmeeinrichtung
wird mit einem Auslösesignal
beaufschlagt, z. B. einem elektrischen, optischen, pneumatischen,
per Hochfrequenz übertragenen,
induktiven, magnetischen, thermischen oder akustischen Signal, das
zu einem Öffnen
der Kammer führt.
Nach dem Öffnen
der Kammer wird eine Gewebeprobe von einer an die Kammer angrenzenden
anatomischen Stelle entnommen und die Kammer abgedichtet. Das Gewebeentnahmeelement
und das Dichtungselement sind optional an einer Hülse, die
entlang der Länge
des Instruments verschiebbar ist, angeordnet. Die Entnahmeeinrichtungen
werden gleichzeitig oder bedarfsweise ausgefahren. Zum Beispiel
werden die Entnahmeeinrichtungen sequentiell in Minuten-, Sekunden-
oder Millisekundenintervallen ausgefahren. Alternativ werden die
Einrichtungen an selektierten räumlichen
Stellen gemeinsam oder nacheinander ausgefahren. Die Probeentnahme
wird in Echtzeit durch den Bediener (beispielsweise basierend auf
Information von einer Abbildungseinrichtung entsprechend der Position
des Instruments relativ zu der Stelle eines Zielgewebes) oder durch
Mittel eines vorbestimmten Programms wie beispielsweise ein computergesteuertes
Probeentnahmeprogramm gesteuert.
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Eine
alternative Methode enthält
die Schritte: Einführen
des Instruments in das Objekt, Erwärmen der Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen
(Erwärmung
löst die
Betätigung
von einem mechanischen Teil der Vielzahl der Entnahmeeinrichtungen
aus, so dass ein mechanisches Teil der Entnahmeeinrichtungen eine
Probe entnimmt und aufbewahrt), Ablegen der Probe in eine lokale
Kammer und Entfernen des Instruments aus dem Objekt. Das Erwärmen wird durch
Durchleiten elektrischen Stroms durch einen Teil der Entnahmeeinrichtung
erreicht. Das Sammeln und Aufbewahren der Probe wird durch Applikation eines
Differentialdrucks auf die lokale Kammer und Einsaugen der Probe
in die lokale Kammer erreicht. Proben werden durch unter Druck setzen
der Kammer ausgestoßen.
Alternativ wird das Sammeln und Aufbewahren der Probe nach Erwärmen einer Schaufel
durch Drehen der Schaufel aus einer Ruheposition ausgeführt. In
einem anderen Beispiel wird das Entnehmen und Aufbewahren der Probe
jedoch durch Expandieren eines Volumens eines Fluids in einer Kammer
und Auslösen
des Ausfahrens eines Klauensatzes aus der Kammer ausgeführt. Das
Positionieren des Instruments und Lokalisieren des als Probe zu
entfernenden Zielgewebes wird durch eine Vielzahl von Abbildungstechniken
erreicht, beispielsweise faseroptisch oder durch Kernspintomographie (Magnetic
Resonance Imaging – MRI).
Im ersteren Fall weist das Instrument eine faseroptische Abbildungseinrichtung
auf.
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Weitere
Ausführungsformen
können
eine oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen. Eine Vielzahl
von Miniaturbiopsieentnahmeeinrichtungen ist an einem einzelnen
Katheter vorhanden. Ein einzelner Katheter enthält 2, 5, 10, 20, 50 und bis zu
Hunderte von Miniaturentnahmeeinrichtungen. Noch weitere Ausführungsformen
der Erfindung können
weniger als etwa 5 Miniaturbiopsieentnahmeeinrichtungen an einem
einzelnen Katheter aufweisen, während
noch andere Ausführungsformen
mehr als etwa 50 Miniaturbiopsieentnahmeeinrichtungen an einem einzelnen
Katheter enthalten.
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Die
Biopsieentnahmeeinrichtungen können entlang
der Länge
des Katheters und an einem äußeren Durchmesser
des Katheters angeordnet sein. Die Entnahmeeinrichtungen verbleiben
in Position an dem äußeren Durchmesser
des Katheters für
die Zeitdauer des Einführens
des Katheters, des Sammelns der Probe und des Entfernens der Probe
aus dem Objekt. Proben werden in Kammern, die an der Seite der Probenentnahme
angeordnet sind, aufbewahrt und die Kammern werden abgedichtet,
um den Katheter aus dem Objekt zu entfernen. Entnahmeeinrichtungen
können
eine im Wesentlichen gleichmäßige Reihe
entlang der Länge
des Katheters oder anderen Instrumenten bilden. Die Vielzahl von
Entnahmeeinrichtungen kann gleichzeitig aktiviert werden, so dass
gleichzeitig mehrere Proben erhalten werden. Die Entnahmeeinrichtungen
werden alternativ nach Ermessen des Bedieners individuell aktiviert.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung können
eine oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen. Die Erfindung
ermöglicht
die Analyse und Untersuchung von Gewebe- und/oder Körperflüssigkeitsproben.
Zum Beispiel reduziert die Analyse und Untersuchung von kleineren
Gewebe- und/oder Körperflüssigkeitsproben
die Menge an benötigtem
Gewebe je analytischer Prozedur. Zum Erhalt von Diagnoseinformationen
werden analytische Methoden wie z. B. Polymerase-Kettenreaktion
(Polymerase Chain Reaction – PCR)
verwendet. Die hierin beschrie benen Geräte und Entnahmemethoden ermöglichen
die Replikation genetischer Daten aus sehr kleinen Proben, wodurch
die Notwendigkeit für
große Gewebeproben
eliminiert wird.
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Ausführungsformen
der Erfindung können ein
oder mehrere der folgenden Vorteile im Vergleich zu früheren Methoden
aufweisen. Die Erfindung schafft Einrichtungen, die bei der Entnahme
von Gewebe- und/oder Körperflüssigkeitsproben
eingesetzt werden, die weniger Entnahmeprozeduren erfordern, um
mehrere Proben zu erhalten. Das Entnehmen von mehreren Proben ist
vorteilhaft, da dadurch eine gründlichere
Diagnose eines spezifischen Gewebes oder einer körperlichen Funktionssteuerung
ermöglicht
wird. Eine Probenentnahme wird erreicht durch das Einführen einer
einzelnen Einrichtung in das Objekt, die ein schnelles Entfernen
ermöglicht
und eine körperliche
Verletzung, die mit dem wiederholten Einführen und Entfernen von Entnahmeeinrichtungen verbunden
ist, reduziert und folglich das Verletzungsrisiko für einen
Patienten reduziert. Der Einsatz einer Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen,
die entlang des Umfangs des Katheters angeordnet sind, liefert mehrere
Proben mit ähnlichen
Abmessungen. Das Sammeln von mehreren, ähnlich großen Proben ermöglicht die
Automatisierung der Probenanalyse, entweder chemisch, visuell oder
genomisch. Zusätzlich
ermöglicht
das Sammeln von mehreren Proben eine räumliche Gewebeabbildung mit
einer höheren
Auflösung
oder alternativ die Probenentnahme von Gewebe oder Körperflüssigkeiten über einen
Zeitraum mit einer akkurateren Auswertung der Beschaffenheit von
Körperflüssigkeiten
aufgrund einer Prozedur oder der Verabreichung von Medikamenten.
Ferner reduziert die Möglichkeit,
ohne mehrfaches Einführen
und Entfernen von Entnahmeeinrichtungen, mehrere Proben zu erhalten,
die Probenentnahmezeit, was sowohl kürzere Prozeduren als auch die
Reduzierung der primären
Kosten dieser Prozeduren ermöglicht.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung werden nach Durchsicht der Figuren,
der detaillierten Beschreibung und der Ansprüche deutlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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1 ist
eine Darstellung eines Katheters, bei dem gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung mehrere Entnahmeeinrichtungen zum Einsatz kommen,
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2 ist
eine Darstellung einer Vakuumentnahmekonfiguration gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung,
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3 ist
eine Darstellung einer mechanischen Schneideinrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die zum Entnehmen von Proben eingesetzt
wird,
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4A ist
eine Darstellung einer Entnahmeeinrichtung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einer Position vor dem Ausfahren,
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4B ist
eine Darstellung einer Entnahmeeinrichtung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nach 4A, die
zur Entnahme einer Probe ausgefahren ist, und
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4C ist
eine Darstellung einer Entnahmeeinrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung nach 4A und 4B in
einer Position nach dem Ausfahren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Bevorzugte
Ausführungsformen
verwenden eine Anzahl von Entnahmeeinrichtungen, die Proben von
Gewebe, Körperflüssigkeiten
oder anderen Substanzen auf schnelle Weise aufnehmen. Eine Ausführungsform
enthält
eine Vielzahl von Miniaturentnahmeeinrichtungen, die an einer einzelnen
Entnahmeplattform wie z. B. einem Katheter angeordnet sind. Jede
der Entnahmeeinrichtungen ist ausreichend klein ausgebildet, um
das Ausfahren einer Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen an dem einzelnen,
größeren Gerät oder der
Plattform wie z. B. einem Katheter zu ermöglichen, der im Anschluss in den
Körper
eingeführt
wird. Ausführungsformen
der Erfindung können
dazu verwendet werden, anstatt Gewebe- oder Körperflüssigkeitsproben andere Proben
zu erlangen und können
in anderen Geräten
als Kathetern verkörpert
sein.
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Bezugnehmend
auf die 1 ist ein Katheter, der mehrere
Entnahmeeinrichtungen entlang seiner Länge hat, dargestellt. Ein Katheter
ist ein typisches Instrument, das im medizinischen Bereich zum Einführen in
einen Patienten zur Durchführung
einer Biopsie oder für
andere Zwecke verwendet wird. Der Katheter 50 enthält ein distales
Einführungsende 52 und
Entnah meeinrichtungen 54. Das distale Ende 52 ist
ein scharfes oder ein spitz zulaufendes Ende, das in das Objekt
eingeführt
wird, aus dem Gewebe- oder Körperflüssigkeitsproben
zu entnehmen sind. Die Länge
des Katheters kann abhängig
von seiner beabsichtigten Verwendung variieren. Zum Sammeln von
Proben sieht der Katheter eine Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen 54 vor,
die zum Aufnehmen von Proben aktiviert werden, wenn der Katheter
sachgemäß eingeführt ist.
Oftmals reicht die Entnahme einer einzelnen Probe nicht aus, um
ausreichend Daten für eine
passende Diagnose zu erhalten. Somit sind mehrere Proben erforderlich.
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Um
die Entnahme von mehreren Proben durchzuführen, umfasst der Katheter 50 eine
Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen 54, um mittels einer
einzigen Einführung
des Katheters Proben zu entnehmen. Die Entnahmeeinrichtungen 54 weisen
eine Reihe von Einrichtungen entlang der Länge des Katheters 50 auf.
Der Katheter 50 kann eine beliebige Anzahl von Entnahmeeinrichtungen
entlang seiner Länge
zur Vervollständigung
der Reihe enthalten. Die Einrichtungen 54 sind an einem äußeren Durchmesser
des Katheters 50 angeordnet. Die Einrichtungen verbleiben
zum Einführen,
Entnehmen und zum Entfernen des Katheters 50 in einer fixen
Position an dem äußeren Durchmesser
des Katheters. Folglich werden die durch die Entnahmeeinrichtungen 54 gesammelten
Proben direkt nach dem Entfernen aus dem Objekt in Kammern der Entnahmeeinrichtungen aufbewahrt.
Dies verringert das Erfordernis, die Proben für die Lagerung zu einem separaten
Teil des Katheters zu bewegen, während
weitere Proben entnommen werden. Da mehrere Proben an mehreren Seiten
gesammelt werden, kann der Katheter 50 ein massives anstatt
ein hohles Teil sein. Der Katheter muss aber nicht ein Innenlumen
haben, in dem die Proben deponiert werden.
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Verschiedene
Entnahmeeinrichtungen werden an dem Katheter 50 zur Aufnahme
von Proben verwendet. Die Aktivierung der Entnahmeeinrichtungen 54 kann
durch Verfahrensweisen wie z. B. hydraulische Aktivierung, elektrische
Aktivierung und pneumatische Aktivierung erfolgen. Die Aktivierung kann
auch durch Anwendung einer Kombination von Verfahrensweisen erfolgen.
Die Entnahmeeinrichtungen 54 werden so aktiviert, dass
gleichzeitig oder zeitlich unterschiedlich eine Entnahme von Proben erfolgt.
Zusätzlich
können
die Proben an verschiedenen Tiefen in dem Organ oder erkrankten
Bereich entnommen werden. Die Anordnung von Entnahmeeinrichtungen 54 ist
derart markiert, dass angezeigt wird, in welcher Höhe die Proben
entnommen werden. Die Entnahmeeinrichtungen 54 ermöglichen
zur Vermeidung von Kreuzkontamination Separation und Isolation der
gesammelten Proben.
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Die
Entnahmeeinrichtungen sind Vakuumentnahmeeinrichtungen, mechanische
Schneideinrichtungen zum Entnehmen einer Probe oder Ausfahrentnahmeeinrichtungen,
die jeweils für
eine auf dem Katheter 50 gebildete Reihe geeignet sind.
Eine Kombination von Entnahmeeinrichtungen 54 ist für die Entfernung
von mehreren Proben ebenso möglich.
In den 2–4 sind drei Ausführungsformen von Entnahmeeinrichtungen
gezeigt. Die Entnahmeeinrichtungen sind in einem in 1 dargestellten
Katheter unter Anwendung mikromaschineller Bearbeitungstechnologien,
die z. B. in der Produktion von Polymermikromaschinen auf Kapton-Substraten angewendet
werden, eingebettet. Zahlreiche mikromaschinelle Bearbeitungstechnologien
wie Gießen,
Formen und Dünnfilmätzen werden
für die
Herstellung von Polymermikromaschinen verwendet. Jede dieser Technologien
wird zur Produktion von medizinischen Instrumenten angewendet, an
denen die Entnahmeeinrichtungen an einem äußeren Durchmesser des Instruments
generell an einem Schaftteil angeordnet sind.
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Außerdem können die
Entnahmeeinrichtungen 54 aus biologisch abbaubaren Polymeren
hergestellt werden. Die Verwendung von biologisch abbaubaren Polymeren
ermöglicht
die Implementierung von Teilen, die während der Verwendung absichtlich abbrechen
und im Körper
zurückbleiben,
aber keinen Schaden verursachen, da sie aufgelöst und vom Körper absorbiert
werden. Es ist notwendig, die Entnahmeeinrichtungen 54 aus
biologisch abbaubarem Material herzustellen; allerdings reduziert
die Verwendung von biologisch abbaubaren Materialien die von Teilen
ausgehende Gefahr, die während
der Verwendung brechen oder versagen.
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Vakuumentnahmeeinrichtungen
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In
der 2 ist eine Ausführungsform einer Entnahmeeinrichtung,
die in dem Katheter der 1 verwendet wird, in Form einer
Vakuumentnahmeeinrichtung gezeigt. Das Vakuumentnahmesystem 10 enthält eine
Kammer 3, ein Abdeckmaterial 2 und ein Klebematerial 1.
Die Kammer 3 ist an einer Seite durch das Abdeckmaterial 2 verschlossen.
Das Abdeckmaterial 2 ist durch das Klebematerial 1 an
einer einem Innenraum der Kammer 3 zugewandten Oberfläche des
Abdeckmaterials 2 angeklebt. Die Kammer 3 ist
aus einem zweckmäßigen Material
wie z. B. einem MEMS-Material hergestellt, das z. B. Silizium, ein
Polymer wie z. B. PDMS oder ein biologisch abbaubares Polymer umfasst
oder es ist aus einem Metall oder Metalllegierung wie z. B. Nickel
oder Nickellegierung hergestellt. Das Abdeckmaterial 2 ist
ein Polymer. Das Klebematerial 1 ist ein leitfähiges Polymer
oder ein Metall, z. B. Gold. Das Klebematerial 1 kann aus
anderen Materialien bestehen, die an Festigkeit verlieren, wenn
sie erwärmt
werden. Es sind ebenso andere geeignete Materialien denkbar.
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Die
Kammer 3 wird in einem Vakuum mit dem Abdeckmaterial 2 abgedeckt.
Alternativ wird die Kammer 3 abgedeckt und dann wird ein
Vakuum in der Kammer 3 angelegt. Wenn das Klebematerial 1 entfernt
wird, trennt sich das Abdeckmaterial 2 in zwei entsprechende
Teile auf, wodurch sich die zwei Seiten des Abdeckmaterials 2 aufgrund
des Druckunterschieds quer durch das Material voneinander lösen. Das
Klebematerial 1 wird entfernt oder in geeigneter Weise
wird dessen Klebevermögen
abgeschwächt,
so dass es das Abdeckmaterial 2 nicht länger an Ort und Stelle festhält. Um die
Gewebe- oder Körperflüssigkeitsprobe
in die Kammer 3 aufzunehmen, wird das Klebematerial eliminiert.
Die Verminderung des Klebevermögens
des Klebematerials 1 wird durch Durchleiten eines geringen
Stromes durch das Klebematerial 1 erreicht, so dass sich
die Temperatur des Klebematerials aufgrund ohmscher Erwärmung erhöht und daher
seine Festigkeit verliert. Beispielsweise lassen sich mit Dünn-Beschichtungstechnologien
wie solche, die in flexiblen Stromkreisen angewendet werden, leitfähige Durchkontaktierungen
erstellen, die Strom an jede der Entnahmeeinrichtungen leitet. Die
leitfähigen
Durchkontaktierungen oder Leitungen werden eher an einer äußeren Oberfläche des
Katheters, als innerhalb des Katheterkörpers angeordnet. Bei einer
geringeren Festigkeit hält
das Klebematerial 1 die Abdeckung aufgrund des Druckunterschieds
an den Seiten der Abdeckung nicht mehr und die Abdeckung öffnet sich. Das
innere Vakuum saugt dann entweder Gewebe oder Körperflüssigkeit von außerhalb
der Kammer 3 in die Kammer 3. Der Druckunterschied
wird ausgeglichen sobald Material die Kammer füllt, wobei die Kammer zuvor
unter Vakuum gewesen ist. Sobald der Druck ausgeglichen ist, schließt das Abdeckmaterial 2,
dichtet die Kammer 3 und hält und isoliert eine Körperflüssigkeits-
oder Gewebeprobe. Die Probe wird nicht zu einer anderen Stelle an
dem Katheter transportiert, sondern sie wird in der am äußeren Durchmesser
des Katheters befindlichen Kammer gehalten.
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Eine
Probenentnahme mittels Vakuum wird ebenso durch das Zurückziehen
eines Kolbens in die Entnahmekammer oder durch Erzeugen eines Vakuums
in der Kammer unter Verwendung von Mikroventilen und einer externen
Vakuumpumpe oder eines Vakuumreservoirs erreicht. Das Abdeckmaterial 2 in 2 ist
konturiert, um eine undurchlässige
Abdeckung zu schaffen, sobald an beiden Seiten des Materials der
Druck ausgeglichen ist. Das Abdeckmaterial 2 kann auch
so konturiert sein, dass es das Material, das unter Vakuum in die
Kavität
gezogen wird, schneidet und dabei das Gewebe isoliert. Das Abdeckmaterial
ist so gestaltet, dass es sich unter Anwendung eines elektrischen,
fluiden oder eines anderen Signals auftrennt, ohne dass ein Klebematerial erforderlich
ist. Zum Beispiel ist das Abdeckmaterial in einem Bereich, in dem
eine Auftrennung erwünscht ist,
leitfähig
ausgebildet. Durch den leitfähigen
Bereich wird ein Strom geleitet, wodurch sich dieser erwärmt, Festigkeit
verliert und sich daraufhin auftrennt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der in 2 gezeigten Vakuumentnahmeeinrichtung umfasst eine
Ausgestaltung mit einer einzigen Klappe, wobei sich die Klappe nach
Beseitigung des Klebematerials 1 nahe einer Seite der Kammer 3 löst und gegen
eine gegenüberliegende
Kammerwand dreht. Die entstehende Kavität der Kammer 3 wird
durch eine Schneide verschlossen, die sowohl das Gewebe, das sich dann
in der Kammer 3 befindet, abschneidet als auch die Kammer 3 abdichtet.
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Die
in 2 dargestellte Konfiguration wird mit Hilfe von
mikromaschinellen Bearbeitungstechnologien reproduziert, so dass
mehrere solche Kammern an entweder einem konturierten Substrat oder einem
flexiblen Substrat, das über
ein Katheterende gestülpt
werden kann, geschaffen werden. Die Volumina von solchen Entnahmekammern
reichen von einem Picoliter oder kleiner bis zu wenigen 100 Mikroliter
oder größer. Die
Kammern werden durch Formen eines Polymers auf einer konturierten
Form oder durch Ätzen
einer Kavität
in einem Substrat wie z. B. Silizium mittels Mikrobearbeitung hergestellt.
Andere geeignete Methoden können
alternativ oder zusätzlich
eingesetzt werden.
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Mechanische Schneideinrichtung zum Entnehmen einer
Probe
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Der
Einsatz zusätzlicher
Verfahren und Apparate kann eine schnelle Probenentnahme ermöglichen.
In der 3 ist eine Entnahmeeinrichtung gezeigt, die mechanisch
schneidet. Die mechanischen Schneideinrichtungen sind entlang der
Länge,
vorzugsweise an einem äußeren Durchmesser
des Katheters angeordnet. Eine schmale, scharfe und konturierte
Form schneidet Gewebe ab oder schaufelt Gewebe aus, wenn die äußere Oberfläche der
Biopsieeinrichtung an das Gewebe angelegt ist. Die Schneideinrichtung
hat eine gebogene dreidimensionale Form oder eine flache Schneide.
Bevorzugterweise ist die mechanische Schneideinrichtung schaufelförmig und
schneidet sowohl in eine Kavität gezogenes
Gewebe und dichtet auch nachfolgend diese Kavität aufgrund der Form und Bewegung
der Schneideinrichtung ab.
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In
der 3 ist die mechanische Schneideinrichtung 100 gezeigt,
die ein Substrat 6, eine gebogene dreidimensionale Schaufel 7,
ein Gelenk 8 und eine Schneide 9 umfasst. Das
Substrat 6 hält
die gebogene dreidimensionale Schaufel 7, die um das vorgespannte
Gelenk 8 herum dreht. Die bogenförmige Schneide 9 hat
eine ausreichende Schärfe,
um durch Gewebe zu schneiden und das Gewebe mit der Schaufel wegzubefördern, während sie
im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeils 12 dreht und in
einer Ruheposition 10 an dem Substrat zu Liegen kommt.
Ein Gewebe 5 wird dann durch die beladene Schaufel 7 an
dem Substrat 6 festgehalten. Die Schaufel ist ausreichend
groß,
um die benötigte
Menge an Gewebe zu erlangen, d. h. weniger als ein Kubikmillimeter, und
kann um ein Hundertfaches kleiner sein als ein Kubikmillimeter.
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Das
Substrat 6 und die Schaufel 7 können aus
jedem zweckmäßigen Material
hergestellt sein. Zum Beispiel ist das Substrat 6 aus einer
Anzahl von passenden Materialien wie einer keramischen, metallischen
oder polymerischen Zusammensetzung hergestellt. Die vorgespannte
dreidimensionale Schaufel 7 ist aus einer Anzahl von geeigneten
Materialien wie einer keramischen, metallischen oder polymerischen
Zusammensetzung hergestellt. Das Gelenk 8 ist ein Torsionsschaft,
der durch die manuelle Bewegung der Schaufel 7 in den Hohlraum
und Applikation eines wärmesensitiven,
leitfähigen
Klebematerials vorgespannt ist. Die Schaufel 7 wird durch
Anlegen eines Stromes an das Klebematerial gelöst. Der Strom, der an dem Klebematerial
angelegt wird, löst
die Schaufel 7 und es wird eine Gewebeprobe 5 erfasst.
Wiederum können
leitfähige Durchkontaktierungen
zur Zuführung
von elektrischem Strom zu jeder der Entnahmeeinrichtungen angeordnet
sein. Betätigungstechnologien
für das Gelenk 8 umfassen
gespeicherte mechanische Energie, die durch eine mittels Wärme oder
elektrisch betätigbare
Arretierungseinrichtung freigegeben wird. Die elektrischen Leitungen
oder Drähte,
die zur Wärmezufuhr
verwendet werden, um die Einrichtung zu betätigen, können vorzugsweise an einer
Außenfläche des
Katheters als einem innenliegenden Tunnel des Katheters angeordnet
sein. Andere Ausführungsformen
der Erfindung enthalten zusätzliche
Betätigungstechnologien
wie z. B. Formgedächtnislegierungen.
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Wiederum
befindet sich die Probe vorteilhafter Weise in der Schaufel an der
Stelle, an welcher die Probe entnommen wird. Die Probe wird nicht transportiert,
sondern ist isoliert untergebracht bis der Katheter aus dem Objekt
entfernt wird.
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Ausfahrentnahmeeinrichtungen
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist eine Entnahmeeinrichtung, die einen Satz von Miniaturklauen
enthält,
der aus einer Kammer ausfährt, einen
Teil eines Gewebes ergreift und zur Aufbewahrung der Gewebeprobe
in die Kammer einzieht. In den 4A, 4B und 4C ist
eine Ausfahrentnahmeeinrichtung gezeigt. Eine Ausfahrentnahmeeinrichtung 200 enthält einen
Satz von Entnahmeklauen 201, eine Abdeckung 202,
ein expandierbares Volumen 204, ein Wärmeelement 206, eine
Kammer 208, einen Betätigungsschaft 210 und
eine gefüllte Kammer 212.
Die Kammer umschließt
die Entnahmeklauen 201, die Abdeckung 202, das
expandierbare Volumen 204, das Wärmeelement 206, die
gefüllte
Kammer 212 und den Betätigungsschaft 210. Die
Klauen 201 sind in einem oberen Teil der Kammer 208 oberhalb
der Position des Betätigungsschaftes 210 angeordnet.
Der Betätigungsschaft 210 ist oberhalb
des expandierbaren Volumens 204 angeordnet und das expandierbare
Volumen enthält
das Wärmeelement 206.
Die gefüllte
Kammer 212 enthält ferner
ein zweites Wärmelement
und ist in einem oberen Seitenteil der Kammer 208 angeordnet.
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Es
wird nun auf die 4B Bezug genommen. Das expandierbare
Volumen 204 kann durch Erwärmung eines sich in der Kammer
befindlichen Fluides mittels des Wärmeelements 206 expandiert werden,
was bewirkt, dass die Klauen 201 ausfahren, durch die Abdeckung 202 durchstoßen und
eine Gewebeprobe 220 umgeben. Das expandierbare Volumen
ist entweder Luft, die erwärmt
wird, oder eine Flüssigkeit,
die durch ein zentrales Lumen in dem Katheter, das mit jeder der
Ausfahrentnahmeeinrichtungen 200 in Verbindung steht, unter
Druck gesetzt wird. Das expandierbare Volumen kann elektrisch erwärmt werden
und die elektrischen Drähte
sind an einer Außenfläche des
Katheters angeordnet, so dass ein inneres Lumen vermieden werden
kann. Das expandierbare Volumen 204 kann ein Bruchteil
eines Kubikmillimeters betragen, z. B. von 0,001 bis 1 mm3.
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Eine
zweite, ringförmige
gefüllte
Kammer 212 mit einem Wärmelement 206,
im Wesentlichen das Gleiche wie das in der Kammer befindliche Wärmeelement 206,
weitet sich zum Schließen
der Klauen 201 auf, wodurch diese die Gewebeprobe 220 für die nachfolgende
Untersuchung haltend wieder einfahren, wie in 4C dargestellt.
Die gefüllte
Kammer 212 bewirkt, dass ein Druck auf eine Außenfläche der
ausgefahrenen Klauen wirkt, so dass die Klauen in eine Stellung
innerhalb der Kammer zurückkehren.
Eine gefüllte
Kammer 212 ist so angeordnet, dass ein Kontakt mit jeder
der Klauen 201 hergestellt ist. Alternativ sitzen die Klauen 201 auf grund
der Ausgestaltung normalerweise in der Kavität 208 und werden durch
einen Innendruck in dem expandierbaren Volumen 204 ausgefahren.
Wenn der Druck in dem Volumen abnimmt, z. B. durch Abkühlung, ziehen
sich die eine Gewebeprobe 220 haltenden Klauen 201 in
die Kammer 208 zurück.
Andere Ausführungsformen
nutzen zusätzliche
Verfahren zum Zurückziehen
der Klauen in die Kammer.
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Für die Dauer
der Probenentnahme und bis der Katheter vom Objekt entfernt wird
ist die Probe in den Klauen 201 innerhalb der Kammer 212 aufgenommen.
Es sind auch andere Einrichtungen denkbar, die an einer Stelle entlang
des Durchmessers des Katheters ausfahren und eine Probe in die Kammer
zum Aufnehmen der Probe einziehen.
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Weitere Ausführungsformen
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Ausführungsformen
beschreiben individuelle Entnahmetechniken und -einrichtungen, wobei
Mechanismen zum Entnehmen von Gewebe- oder Körperflüssigkeitsproben generell durch
Wärme oder Elektrizität aktiviert
werden. Proben werden nach dem Einführen eines Katheters, der eine
Vielzahl von Entnahmeeinrichtungen entlang seiner Länge aufweist,
entnommen. In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung können
die Entnahmeeinrichtungen in einer geraden Reihe entlang einer Biopsieeinrichtung
angeordnet sein und fahren dann gleichzeitig aus, um ein Abbild
der Gewebevariationen entlang einer vorgegebenen Linie oder Richtung
zu erhalten. Zur Bewertung des Veränderungsausmaßes von
Gewebemerkmalen wie z. B. das Ausmaß eines Tumors können mehrere
Proben linear entnommen werden. Der Katheter ist ein massiver Körper, der
die Entnahmeeinrichtungen an seinem Durchmesser angeordnet hat oder
für die
im Wesentlichen dort ein Platz geschaffen ist. Drähte und
andere elektrische Einrichtungen sind vorzugsweise an der Außenfläche des Katheters
als in einem inneren Lumen angebracht.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
können die
Entnahmeeinrichtungen ebenso an einer bewegbaren Plattform, die
die Entnahmeeinrichtung an der gleichen Stelle wie die Spitze eines
größeren Einführungsapparats
oder wie ein Katheter angeordnet sein. Diese bewegbare Plattform
kann ein flexibler Plastikgürtel
sein, der um eine Katheterentnahmespitze herumgelegt werden kann.
Dies ermöglicht dem
Bediener des Einführapparates
oder der Plattform die Entnahmeeinrichtungen jedes Mal an derselben
Stelle des Einführapparates
oder der Plattform zu positionieren.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
kann die Katheterentnahmespitze eine Reihe von Entnahmeeinrichtungen
abhängig
von der Größe der Katheterentnahmespitze
und den Entnahmeeinrichtungen an der gleichen Oberfläche halten.
Ein Bediener des Biopsie- oder Entnahmeapparates oder -plattform kann
dann mehrere Proben tatsächlich
an derselben Stelle an dem Apparat oder der Plattform entnehmen. Ein
Vorteil dieser Ausführungsform
besteht darin, dass es nicht mehr notwendig ist zu wissen, wo an dem
Entnahmeapparat oder der Plattform die Probe entnommen wurde.
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Die
Miniaturisierung der Entnahmeeinrichtungen ermöglicht das Hinzufügen einer
faseroptischen Bildgebung zum Inspizieren der aktuellen Entnahmestelle
als auch zum Aufnehmen von Bildern jeder Entnahmestelle. Entnahmeeinrichtungen
können z.
B. um eine zentrale faseroptische Abbildungslinse angeordnet sein.
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Einrichtungen
der hier beschriebenen Arten können
auch zum Ausfördern
der Körperflüssigkeits- und/oder
Gewebeproben dienen, wenn der Katheter aus dem untersuchten Objekt
entfernt worden ist. Zum Beispiel ermöglichen die Vakuumentnahmeeinrichtungen
das Ausstoßen
von Proben durch Anlegen eines Überdrucks
in der Kammer oder durch Anlegen eines Vakuums quer über die
Kammer. Ebenso können
z. B. die mechanischen Schneideinrichtungen zur Probenentnahme mechanisch
umgeschaltet werden. Außerdem
können
die Ausfahrentnahmeeinrichtungen die Probe freigeben, indem das
Ausfahrvolumen erneut einem Überdruck
ausgesetzt wird und so die Entnahmeklauen wieder ausfahren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
reduzieren die Einrichtungen das Ausmaß von Kreuzkontamination der
Proben. Die Proben werden individuell in entsprechende Kammern der
Entnahmeeinrichtungen aufgenommen. Dies erhöht die Gewissheit, dass eine
bestimmte Probe, die mittels einer spezifischen Entnahmeeinrichtung
entnommen wurde, nicht durch andere Proben kontaminiert wird.
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In
anderen Ausführungsformen
können
die Einrichtungen eine Verabreichung von Medikamenten ermöglichen.
Zum Beispiel können
die Vakuumentnahmevorrichtungen dadurch umgeschaltet werden, dass
eine zerbrechliche oder sich auftrennende Membran, die unter Druck
aufgetrennt werden kann, vorhanden ist, um dabei innenliegenden
Inhalt auszustoßen.
Die dadurch bedingten Vorteile sind z. B. Bereitstellung von ausreichendem
Druck zur effektiveren Durchdringung jeder Abdeckung, die auf der Oberfläche ausgebildet
ist, und auch zur Aufweisung einer stärkeren Abgabe von Medikamenten.
Anwendungen umfassen z. B. das Anordnen dieser Arzneimittelzuführstrukturen
an Kathetern zur Bereitstellung einer dosierten Abgabe eines Markierungsfluids oder
von Medikamenten, die eine sehr akkurate Platzierung benötigen. Zusätzlich können mehrere
Arzneimittel in der gleichen Einrichtung enthalten sein, wodurch
eine einfache und schnelle, situationsabhängige Verabreichung von Medikamenten
ermöglicht
wird.
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In
anderen Anordnungen kann eine Entnahmeeinrichtung in einer autonomen
Version implementiert sein. Zum Beispiel kann die Entnahmeeinrichtung
implantiert oder geschluckt werden, und Proben können zu definierten Zeiträumen entnommen
werden. Infolgedessen können über einen
Zeitraum Proben der Körper-
oder Verdauungsystemchemie oder des Körpermilieus entnommen werden. Das
autonome Produkt kann einen kleinen intern angetriebenen Steuerkreis
haben, der die Zeitabstände oder
den Zyklus der verschiedenen Entnahmevorgänge festlegt. Alternativ können die
Entnahmeeinrichtungen auflösbare
oder passive, nicht angetriebene Betätigungen haben, die zu bestimmten
Zeiten auslösen,
ohne dass eine innere Energiequelle oder Kraft benötigt wird.
Es können
Arzneistoffkinetiken beobachtet, Verdauungssysteme ausgewertet und verschiedene
psychologische Quantitäten
beobachtet werden. Solch eine Anordnung weist bisher nicht verfügbare Diagnoseinformationen
oder Informationen auf, die schwer zu sammeln wären und/oder ansonsten insbesondere
unkomfortabel für
den Patienten waren.
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Für einen
Fachmann ergeben sich verschiedene Neuerungen, Modifikationen und
Weiterbildungen ohne weiteres anhand dieser Beschreibung von wenigstens
einer dargestellten Ausführungsform. Solche
Neuerungen, Modifikationen und Weiterentwicklungen sind im Umfang
der Erfindung, die durch die beigefügten Ansprüche definiert ist, umfasst.
Entsprechend ist die vorangegangene Beschreibung nur als ein Beispiel
und nicht als einschränkend
zu erachten.