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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Pharmakologie, die Medizin,
insbesondere auf die Endokrinologie, und betrifft eine pharmazeutische
Komposition antidiabetischer Wirkung.
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Zugrundeliegender Stand der Technik
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In
der medizinischen Praxis ist die Anwendung einer grossen Anzahl
von pharmazeutischen Präparaten
bekannt, die als antidiabetische Mittel angewendet werden. Zu solchen
Mitteln gehört
eine Reihe von Präparaten
des Insulins, welche aus Bauchspeicheldrüsen von Rindern und Schweinen
(Insulin, Suinsulin) erhalten werden, sowie synthetische Arzneimittel,
die keine Hormonaktivität
besitzen und die entweder die Erzeugung des Insulins stimulieren
oder dessen Zerstörung
verhindern (V. D. Mashkovsky, Lekarstvennye preparaty/Heilmittelpräparate/.
In zwei Bänden,
11. stereotypierte Auflage, Moskau, Verlag Meditsina, 1988, 576
SS.).
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Bekannte
Präparate
kennzeichnen sich durch ihre hohe Toxizität, zahlreiche negative Nebeneffekte und
Kontraindikationen.
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Es
sind bioaktive Lebensmittelzusatzstoffe bekannt, die zur unmittelbaren
Einnahme mit der Nahrung zwecks Anreicherung der Ration mit Wirkstoffen
oder deren Komplex bei verschiedenen Erkrankungen bestimmt sind.
Einer von solchen Lebensmittelzusätzen ist z. B. der Topinambur
(TY 9741-002-11866470-94), der bei der Zuckerkrankheit zum Gebrauch
empfohlen wird und ein Konzentrat eines natürlichen Wirkstoffes darstellt,
gewonnen bei der Verarbeitung der Wurzeln eines Pflanzenrohstoffs – des Topinamburs,
in dessen Wurzeln Insulin enthalten ist – ein vegetabilischer Stoff,
der eine zuckervermindernde Wirkung hat. Jedoch übt der Topinambur seinen zuckervermindernden
Effekt beim Diabetes vom Typ II aus, aber im Falle der insulinabhängigen Form
sind solche Lebensmittelzusätze
uneffektiv, da die Kranken in der letztgenannten Situation kein eigenes
Insulin haben, so dass dieses von aussen zugeführt werden muss.
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Bekannt
ist ein pulverförmiges
biogenes Präparat
aus verknöcherten
Hirschhörnern
(
RU, A, 2077887 ), das
einen Komplex von bioaktiven Komponenten, Aminosäuren, Peptiden, Lipiden, Kohlenhydraten,
Steroidhormonen, Fettsäuren,
phosphororganischen Verbindungen, Jod sowie eine grosse Anzahl von
Makro- und Mikroelementen (Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Zink,
Kupfer, Mangan, Nickel, Zinn, Chrom, Lithium, Barium u. a.) enthält. Dank
einer originellen Komposition von Pulveringredienzien wird eine
vielfältige
Einwirkung auf den menschlichen Organismus erreicht, welche eine
Erhöhung
von adaptogenen Ressourcen sicherstellt, den Stoffwechseleffekt
normalisiert, welcher eine Korrektur des Lipid-, Eiweiss- und Kohlenhydratstoffwechsels,
eine Regelung von Oxydations-Reduktions-Prozessen, von Prozessen
der Blutbildung, eine Erhöhung von
immunobiologischen Kräften
und Schutzkräften
des Organismus, eine Stimulierung des Wachstums und der Entwicklung
des Knochengewebes, Ableitung von Schwermetallen und Toxinen aus
dem Organismus u. a. umfasst.
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Dieses
biogene Präparat
mit beibehaltener natürlicher
Aktivität
des Ausgangsproduktes weist ein breites Spektrum der pharmakologischen
Wirkung auf, das nicht endgültig
studiert ist. Dies erlaubte es nicht, das Präparat als antidiabetisches
Mittel einzusetzen.
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Kurze Offenbarung der Erfindung
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Die
durch die vorliegende Erfindung zu lösende Aufgabe besteht in der
Benutzung des bekannten Präparats
aus verknöcherten
Hirschhörnern
gemäss
der neuen Zweckbestimmung als Mittel zur Behandlung und Prophylaxe
des Diabetes dadurch, dass bei diesem Präparat eine hypoglykämische Wirkung
festgestellt ist.
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Die
gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine pharmazeutische
Komposition antidiabetischer Wirkung vorgeschlagen wird, die sich
dadurch kennzeichnet, dass sie ein aus verknöcherten Hirschhörnern abgesondertes
Pulver darstellt, das Insulin in einer Menge von 0,5 ng und insulinähnlichen
Wachstumsfaktor-I in einer Menge von 18 ng pro 1 Gramm Komposition
enthält.
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Dadurch
ist die Anwendung dieser pharmazeutischen Komposition als antidiabetisches
Mittel möglich geworden.
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Beste Ausführungsvariante der Erfindung
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Der
Gehalt an Insulin und insulinähnlichem
Wachstumsfaktor-I (IWF-I) ist nach der Methode der Ionenaustauschchromatografie
mit einem hinreichend hohen Reinigungsgrad ermittelt worden.
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Ein
Pulver des Präparats
aus verknöcherten
Hirschhörnern
in einer Menge von 180 g wurde in 20 Volumina der Lösung von
salzsauren Äthanol
beim Schütteln
vier Stunden lang extrahiert. Die erhaltene Suspension wurde unter
Gewinnung von Supernatant zentrifugiert, das nach Einstellung von
pH auf 2,3 bei +4°C
aufbewahrt wurde.
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Das
erhaltene Supernatant wurde auf eine mit Sulfokationit in der H4-Form ausgefüllte Säule aufgetragen. Die nachfolgenden
Reinigungsetappen bestanden in der Entfettung des Eiweiss-Kationit-Komplexes
mit 70%igem Äthanol,
der Auswaschung zur Beseitigung von Ballast-Eiweissstoffen (0,5
M Lösung
von essigsaurem Ammonium), Elution des Insulins (0,2 N Ammoniumpuffer-Lösung). Eine
Kontrolle der Zusammensetzung von Eluaten wurde an einem Spektrofotometer
bei der Wellenlänge
280 nm vorgenommen. Der Eiweiss-Peak, nachgewiesen unter denselben
Bedingungen wie der standardisierte Insulin, wurde gesammelt und
nach der Einstellung auf pH 2,3 seine erste und nach der Lyophilisierung
von Eluaten seine zweite Rechromatografie durchgeführt. Drei
aufeinanderfolgende Prozeduren der Ionenaustauschchromatografie
erlaubten es, eine (bei 280 nm gemessene) Eluatlösung mit der maximalen Eiweisskonzentration
von 0,66 mg/ml zu erhalten.
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Nach
den letzten zwei chromatographischen Prozeduren in Eluaten wurde
isoelektrische Fällung
zustandegebracht. Die die Insulinsubstanz begleitenden Ballasteiweissstoffe
wurden gefällt
durch stufenweise Einstellung des pH-Wertes der Lösung auf
0,2 und nach Zugeben von Azeton (20% des Lösungsvolumens) – auf 4,0.
Das Gemisch liess man bei der Raumtemperatur eine Stunde lang stehen,
worauf man es für
eine Nacht bei +4°C
stehenliess. Alsdann wurde die Lösung
zentrifugiert, der Niederschlag wurde verworfen.
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Während der
Fällung
der Komplexe Zink-IPP wurde denn Supernatant eine 10%ige Zinkazetat-Lösung (2%
zu dem Volumen) zugesetzt und der pH-Wert auf 5,95 gebracht. Die
Lösung
liess man bei der Raumtemperatur eine Stunde lang stehen und dann
für 72
Stunden in einem Kühler
untergebracht. Der Niederschlag wurde durch Zentrifugieren abgetrennt.
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Das
abgesonderte Peptidmaterial wurde nach der Radioligand-Methode in
zwei spezifischen Radiorezeptor-Systemen in bezug auf die Fähigkei getestet,
sich an den Insulinrezeptor und den IWF-I-Rezeptor zu binden. Jedes
von den Systemen umfasste ein markiertes Hormon, Plasmamembranen
von Geweben und nichtmarkierte Standardhormone. Kristallines Schweineinsulin
und menschlicher IWF-I wurden nach der 125NaI-Chloramin-Methode markiert.
Die spezifische Aktivität
des 125I-Insulins und des 125I-IWF-I
betrug 160 bis 180 mCi/mg in den beiden Präparaten.
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Für das Insulin-Testsystem
wurden Plasmamembranen der Rattenleber verwendet, abgesondert nach der
Neville-Methode (im Saccharose-Gradienten 42,3%, mit dem Grad der
Anreicherung der Membranen mit Rezeptoren um das 15- bis 20fache).
Im IWF-I-Testsystem wurden Plasmamembranen des Rattenhirns verwendet,
die einen erhöhten
Gehalt an Rezeptoren dieses Hormons aufweisen (Fraktion 20000 g
mit dem Niveau der spezifischen Bindung des 125I-IWF-I
von mindestens 10%).
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Somit
enthält
die erfindungsgemäss
vorgeschlagene Komposition Komponenten, die ein in bestimmter Weise
ausgeglichenes insulinkompetentes System bilden. Eben dadurch erklärt sich
die Insulinaktivität
der Komposition, dank welcher deren Anwendung zur Prophylaxe und
Behandlung des Diabetes vom Typ I und Typ II möglich geworden ist.
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Ein
Studium der Erträglichkeit
und der therapeutischen Effektivität des Pulvers wurde bei der
Behandlung von Zuckerkranken durchgeführt, die an Diabetus mellitus
vom Typ II leichten und mittleren Schweregrades bei begleitender
Fettsucht litten.
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Beobachtet
wurden 40 Zuckerkranke, die an Diabetes mellitus vom Typ II leichten
und mittleren Schweregrades litten. Die Kontrollgruppe zählte 20
Kranke, die sich einer Basisbehandlung unterzogen. Das Alter der
Kranken betrug von 16 bis 65 Jahre, alle Kranken hatten einen leichten
oder mittleren Schweregrad des Diabetes mellitus vom Typ II. Eine
Ausnahme bildeten Kranke mit Akuterkrankungen oder mit Exazerbationen
chronischer Erkrankungen.
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Den
Zuckerkranken, die an Diabetes mellitus vom Typ II leichten Schweregrades
litten, wurde die erfindungsgemässe
Komposition je 400 mg (1 Pulver-Einzeldosis) pro Tag verordnet,
beim mittleren Schweregrad – je
800 mg (2 Pulver-Einzeldosen). Das Pulver wurde den Speisen während des
ersten Frühstücks und beim
Abendessen zugesetzt. Die klinischen Teste dauerten 21 Tage.
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Alle
Kranken wurden einer traditionellen Kur mit kalorienreduzierter
Diät (der
Reduktionsgrad wurde je nach dem Schweregrad der Erkrankung von
1200 kcal bis zu 1500 kcal pro Tag variiert), einer Heilgymnastik und
hydro- und physiotherapeutischen Prozeduren unterzogen.
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Alle
Kranken hatten eine verifizierte Diagnose des Diabetes mellitus
vom Typ II leichten und mittleren Schweregrades im Laufe von 1 bis
8 Jahren.
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Bei
der Behandlung wurden folgende Kennwerte analysiert: Blutzucker,
Cholesterin, Thyroglobulin, Harnsäure, Bilirubin, ACT, ALT, Prothrombin,
Fibronogen, Fibrinolyse-Zeit, Na, K, Ca, Mg, Fe, Zn, Cu. Da die Diagnose
der Kranken verifiziert war, wurde die Belastungsprobe mit Glukose
nicht durchgeführt.
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Klinische
Teste wurden an folgenden Gruppen von Kranken ausgeführt:
- 1. Kranke der Testgruppe mit dem Diabetes mellitus
vom Typ II mittleren Schweregrades – 20 Personen (8 Männer und
12 Frauen) in einem Alter zwischen 36 und 65 Jahren, Kegle-Index
von 28 bis 42,2 kg/m2.
- 2. Kranke der Testgruppe mit dem Diabetes mellitus vom Typ II
leichten Schweregrades – 20
Personen (9 Männer
und 11 Frauen) in einem Alter zwischen 36 und 60 Jahren, Kegle-Index
von 32 bis 42 kg/m2.
- 3. Eine Vergleichsgruppe aus 20 Kranken mit dem Diabetes mellitus
vom Typ II leichten und mittleren Schweregrades, die sich einer
Basistherapie ohne Einschluss der vorgeschlagenen Komposition unterzogen,
war nach ihrer Geschlecht und Alter betreffenden Zusammensetzung
und der klinischen Symptomatologie der Testgruppe ähnlich (8
Männer
und 12 Frauen in einem Alter zwischen 36 und 63 Jahren), Kegle-Index
von 32,1 bis 43,7 kg/m2.
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Bei
Kranken aller Gruppen wurden Störungen
des Kohlenhydratstoffwechsels vor dem Hintergrund der Fettsucht
des I.–III.
Grades beobachtet. Von anderen Begleitkrankheiten wurden festgestellt:
arterielle Hypertension (70% in der Testgruppe und 65% in der Vergleichsgruppe),
deformierende Polyosteoarthrose und Osteochondrose der Wirbelsäule (76%
bzw. 72%), chronische Cholezystitis im Stadium der Remission (30% bzw.
35%), Dyskinesie des Dickdarms nach dem hypomotorischen Typ mit
dem Syndrom von Verstopfungsen (70% bzw. 75%). Tabelle 1 Dynamik der klinischen Kennwerte bei Zuckerkranke,
die an Diabetes mellitus vom Typ II leiden, unter dem Einfluss der
Behandlung mit Einschluss des Präparats
aus berknöcherten
Hirschhörnern
Symptome | Testgruppe
von Kranken | Vergleichsgruppe
von Kranken |
mittlerer
Schweregrad | leichter
Schweregrad | mittlerer Schweregrad | Leichter Schweregrad |
| 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 |
Schwäche | 17
(85%) | 3
(15%) | 11
(55%) | 0 | 16
(80%) | 4
(20%) |
Ermüdbarkeit | 17
(80%) | 3
(15%) | 11
(55%) | 0 | 15
(75%) | 2
(10%) |
Mundtrockenheit | 15
(75%) | 2
(10%) | 7
(35%) | 0 | 15
(75%) | 2
(10%) |
| | | | | | |
Hautjucken | 12
(60%) | 0 | 7
(35%) | 0 | 12
(60%) | 1
(5%) |
Polydipsie | 7
(35%) | 0 | 3
(6%) | 0 | 6
(30%) | 1
(5%) |
Polyurie | 7
(35%) | 0 | 0 | 0 | 5
(25%) | 0 |
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Das
klinische Bild der Kranken vor der Behandlung war hinreichend typisch
in allen zu vergleichenden Gruppen. Die Ausgeprägtheit der Symptomatologie
des Diabetes mellitus hing von dem Schweregrad dieser Erkrankung
ab (Tabelle 1). Tabelle 2 Dynamik der klinisch-biochemischen Kennwerte (1 – vor
der Behandlung, 2 – nach
der Behandlung, * bei p < 0,05)
Kennwerte | Testgruppe | Vergleichsgruppe |
mittlerer
Schweregrad | leichter
Schweregrad |
1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 |
Cholesterin,
mM/l | 6.6
+ 0.3 | 5.4
+ 0.2* | 6.5
+ 0.6 | 5.7
+ 0.2 | 6.8
+ 0.2 | 5.8
+ 0.7 |
Triglyzeride,
mM/l | 1.9
+ 0.1 | 1.4
+ 0.2* | 1.6
+ 0.3 | 1.6
+ 0.2 | 1.9
+ 0.1 | 1.5
+ 0.1 |
Glukose,
mM/l | 9.4
+ 0.3 | 7.7
+ 0.4* | 7.0
+ 0.8 | 6.1
+ 0.5 | 7.9
+ 0.6 | 7.5
+ 0.4 |
Gesamteiweiss,
g/l | 83.6
+ 0.6 | 79.8
+ 0.3 | 79.7
+ 0.5 | 78.3
+ 0.5 | 78.3
+ 0.9 | 76.8
+ 0.8 |
Harnsäure, mcM/l | 0.28
+ 0.02 | 0.25
+ 0.02 | 0.26
+ 0.02 | 0.24
+ 0.02 | 0.28
+ 0.01 | 0.26
+ 0.02 |
Bilirubin,
mcM/l | 19.4
+ 0.3 | 17.2
+ 0.5 | 17.8
+ 0.6 | 16.3
+ 0.6 | 22.6
+ 0.9 | 21.3
+ 0.8 |
ALT,
RVU/l | 38.8
+ 1.7 | 32,7
+ 1.6 | 39.9
+ 1.3 | 36.3
+ 1.1 | 28.3
+ 2.0 | 23.5
+ 1.6 |
AST,
RVU/l | 32.2
+ 1.7 | 26.9
+ 1.5 | 29.0
+ 0.9 | 23.7
+ 0.7 | 21.8
+ 1.9 | 20.3
+ 4.0 |
Protrombin,
% | 91.8
+ 0.6 | 87.5
+ 0.5 | 88.1
+ 0.8 | 82.7
+ 0.9 | 86.4
+ 0.9 | 83.7
+ 0.8 |
Fibrinogen,
mg% | 383
+ 2.7 | 284
+ 2.9 | 279
+ 2.2 | 259
+ 1.9 | 317
+ 3.8 | 265
+ 2.9 |
Fibrinolyse-Zeit,
min | 215
+ 1.9 | 178
+ 1.9 | 176
+ 1.6 | 161
+ 1.5 | 227
+ 2.0 | 189
+ 2.2 |
Na,
mM/l | 147
+ 22.2 | 149
+ 13.0 | 156
+ 16.5 | 160
+ 9.5 | 139
+ 15.1 | 142
+ 12.5 |
K,
mM/l | 4.4
+ 0.1 | 4.3
+ 0.1 | 4.4
+ 0.5 | 4.9
+ 0.5 | 4.5
+ 0.6 | 4.6
+ 0.4 |
Ca,
mM/l | 2.1
+ 0.02 | 2.3
+ 0.04 | 2.1
+ 0.06 | 2.3
+ 0.1 | 2.2
+ 0.1 | 2.2
+ 0.1 |
Mg,
mM/l | 1.4
+ 0.1 | 1.3
+ 0.2 | 1.0
+ 0.1 | 1.1
+ 0.4 | 1.3
+ 0.2 | 1.2
+ 0.1 |
Fe,
mcM/l | 30.0
+ 1.4 | 30.7
+ 4.3 | 26.7
+ 9.0 | 36.0
+ 3.6 | 30.1
+ 3.2 | 31.0
+ 5.4 |
Zn,
mcM/l | 20.5
+ 3.1 | 20.7
+ 3.2 | 19.1
+ 5.5 | 19.2
+ 4.6 | 20.8
+ 4.2 | 20.9
+ 3.9 |
Cu,
mcM/l | 17.8
+ 1.4 | 19.2
+ 1.7 | 20.7
+ 2.7 | 21.5
+ 3.3 | 21.3
+ 3.2 | 22.1
+ 2.1 |
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Wie
aus der Tabelle 2 ersichtlich, war bei den Zuckerkranken, die an
Diabetes mellitus mittleren Schweregrades litten, ein recht hohes
Niveau der Glykämie
zu verzeichnen. Eine Analyse der Dynamik der Kennwerte des Kohlenhydratstoffwechsels
zeugt von einer beträchtlichen
Senkung des Glukosespiegels bei Kranken der Testgruppe (um 20% bei
Kranken mit dem Diabetes mittleren Schweregrades und um 12% bei der
leichten Form dieser Erkrankung), in der Vergleichsgruppe senkte
sich dieser Kennwert nur um 6%. Der Cholesterinspiegel des Bluts
verminderte sich bei Kranken der Testgruppe mit dem Diabetes mellitus
mittleren und leichten Schweregrades um 19% bzw. 13% und bei Kranken
der Vergleichsgruppe – um
15%.
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Bei
der Analyse des Zustands des Mineralstoffwechsels während der
Behandlung mit der erfindungsgemässen
Komposition war eine Erhöhung
des Calziumspiegels im Blutserum um 10% im Vergleich mit dem Ausgangsspiegel
zu verzeichnen, was durch einen hohen Gehalt der Komposition an
diesem Element bedingt ist. Tabelle 3 Effektivität der Therapie mit der Anwendung
der erfindungsgemässen
Komposition
Krankengruppen | Krankenzahl | Effektivität der Therapie
(Anzahl und % der Kranken) |
| | gut | genügend | schlecht |
Testgruppe | 40 | 26
(65%) | 14
(35%) | 0 |
Vergleichsgruppe | 20 | 6
(30%) | 14
(70%) | 0 |
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Der
therapeutische Effekt der durchgeführten Behandlung aller zu vergleichenden
Gruppen wurde bewertet als gut bei der Senkung der Glykämie auf
Normalkennwerte, als genügend – wenn die
Senkung des Blutzuckerspiegels hinreichend ausgeprägt war,
die Normalkennwerte aber etwas überstieg,
und als ungenügend – wenn keine Änderung
des Kennwerts erfolgte. Wie aus der Tabelle 3 zu ersehen ist, hat
die Anwendung der Komposition aus Hirschhörnern bei der Behandlung von
Kranken, die an Diabetes mellitus vom Typ II litten, welches vor
dem Hintergrund der Fettsucht verlief, es möglich gemacht, eine Normalisierung
der Kennwerte des Kohlenhydratstoffwechsels bei 65% Kranken gegenüber 30%
in der Vergleichsgruppe herbeizuführen.
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Die
organoleptischen Eigenschaften des Präparats stellten die Kranken
vollständig
zufrieden, die dessen neutralen Geschmack, befriedigendes Aussehen,
Konsistenz und Farbe hervorhoben.
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Während der
gesamten Periode der klinischen Teste war kein einziger Fall der
Unerträglichkeit
des Präparates,
keine allergischen Reaktionen und keine anderen Nebenerscheinungen
zu verzeichnen.
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Effektive
therapeutische Dosis der erfindungsgemässen phamazeutischen Komposition
sind 400 mg pro Tag (1 Pulver-Einzeldosis) beim Diabetes mellitus
vom Typ II leichten Schweregrades und 800 mg (2 Pulver-Einzeldosen)
beim mittleren Schweregrad dieser Erkrankung.
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Ausserdem
wurden positive Ergebnisse beim Studium der effektiven Einwirkung
dieses Präparates auf
klinische Erscheinungen einer destruktiven Lungentuberkulose bei
Kranken erzielt, die auch an Diabetes mellitus vom Typ II leichten
und mittleren Schweregrades litten.
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Es
wurde festgestellt, dass in der ersten Gruppe von Kranken, die an
der destruktiven Lungentuberkulose in Kombination mit dem Diabetes
mellitus vom Typ II litten und die dieses Präparat vor dem Hintergrund einer
kombinierten Chemotherapie einnahmen, es gelang, bei 6 von 10 Kranken
das Niveau der Glykämie
auf einen Normalkennwert zu senken, wahrend in der zweiten Gruppe,
die sich nur der Chemotherapie unterzog, dies nur bei 3 von 10 Patienten
gelang.
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Für Kranke,
die an Lungentuberkulose in Kombination mit dem Diabetes mellitus
vom Typ II leiden, ist eine Unterbrechung der klinischen Erscheinungen
des Diabetes mellitus eine unbedingte Voraussetzung für die Behandlung
der Grunderkrankung. Deshalb gestattet der hypoglykämische Effekt
des erfindungsgemässen
Präparats
bei der besagten Krankenkategorie, die Effektivität der Chemotherapie
dieser schweren Patientenkategorie zu erhöhen.
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Es
ist sicher nachgewiesen, dass bei der Anwendung dieses Präparats bei
(insulinabhängigen)
Kranken, die an Diabetes mellitus vom Typ I litten, in der Dosierung
400–800
mg pro Tag, eine Blutzuckersenkung beobachtet wurde, was es erlaubte,
die Dosis des den Kranken zu verabreichenden Insulins zu verringern.
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Die
Effektivität
der Anwendung der erfindungsgemässen
Komposition wird auch durch untenangeführte Beispiele bestätigt.
- 1. Eine Kranke P. 68 Jahre alt. Leidet an Diabetes
mellitus vom Typ II mittleren Schweregrades. Vor der Behandlung
betrug der Blutzucker auf nüchternen
Magen 16,2 mmol/l. Sie machte eine Kur während eines Monats mit je 0,8
g (2 Kapseln mit je 0,4 g) einmal proTag. Nach der Einnahme betrug
der Blutzucker auf den nüchternen
Magen 6,48 mmol/l. Gleichzeitig gingen sekundäre Merkmale des Diabetes zurück: Fehlen des Durstgefühls, Normalisierung
des Schlafs, Verminderung des Hautjuckens, Abnahme des Appetits.
- 2. Eine Kranke K. Leidet an Diabetes mellitus vom Typ II 8 Jahre.
Nach der Einnahme des Präparats
während
zweier Monate mit je 2 Kapseln senkte sich der Blutzucker von 16
mmol/l auf 7 mmol/l.
- 3. Eine Kranke I. 41 Jahre alt. Leidet an Diabetes mellitus
vom Typ II mittleren Schweregrades. Vor der Einnahme des Präparates
betrug der Blutzucker auf den nüchternen
Magen 40 mmol/l, der Blutdruck – 170/110.
Nach zwei Wochen der Anwendung des Präparats mit je 2 Kapseln pro
Tag senkte sich der Blutzucker um 9 Einheiten, der Blutdruck wurde
normal – 130/90.
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Darüber hinaus
wurden klinische Untersuchungen durchgeführt, die auf die Ermittlung
des Einflusses des Präparats
auf den Glukosespiegel im Blut bei gesunden Menschen abzielten.
Es wurde ermittelt, dass das Präparat
keine hypoglykämische
Wirkung bei dessen Anwendung von gesunden Menschen hat.
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Somit
zeugen die Ergebnisse von biochemischen und klinischen Untersuchungen
von einer ausgeprägten
Insulinaktivität
der pharmazeutischen Komposition aus verknöcherten Hirschhornern, wodurch
diese eine prophylaktische und therapeutische Wirkung beim Diabetes
mellitus ausübt.
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Gewerbliche Verwertbarkeit
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Die
vorliegende Erfindung kann mit Erfolg für die Prophylaxe und Behandlung
des Diabetes mellitus vom Typ I und II angewendet werden. Ausserdem
kann das Präparat
erfolgreich für
die Behandlung und Prophylaxe von möglichen Komplikationen der
Grunderkrankung (Diabetes mellitus), von Angiopathien, die verschiedene
trophische Erkrankungen umfassen, Retinopathien, verschiedenen neuromuskulären Pathologien angewendet
werden. Dies ist durch eine reiche Elementarzusammensetzung des
Präparats
bedingt, das es gestattet, den Eiweiss-, Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel
zu normalisieren, rheologische Bluteigenschaften zu verbessern,
den Zustand der Gefässbahn
positiv zu beeinflussen, die Qualität der neuromuskulären Übertragung
zu verbessern und den Mangel an Mineralien aufzufüllen.