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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Unterscheidung
von p16INK4a überexprimierenden Metaplasien
von neoplastischen oder präneoplastischen
p16INK4a überexprimierenden Läsionen durch
Bestimmung des Levels von Hochrisiko-HPV kodierten Genprodukten
wie z. B. HPV E7 Molekülen
in biologischen Proben im Verlauf von zytologischen Testverfahren.
Das Verfahren ermöglicht somit
eine Verringerung von falsch-positiven Ergebnissen beim p16INK4a-basierten Nachweis von anogenitalen
Läsionen
in zytologischen Testverfahren.
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Der
Nachweis der Überexpression
von p16
INK4a in biologischen Proben hat
sich als nützlicher Marker
zum Nachweis von anogenitalen Läsionen, wie
zum Beispiel Karzinomen des Gebärmutterhalses
(siehe
WO00/01845 ;
Klaes et al., Int. J. Cancer: 92, 276–284 (2001)) erwiesen. Das
Verfahren, welches auf p16
INK4a-spezifischer
immunochemischer Färbung
basiert, ermöglicht
eine empfindliche und genaue Identifikation von dysplastischen Zellen
in Gewebesektionen und in zytologischen Proben.
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Bei
immunohistochemischen Untersuchungen von Gewebe, können dysplastische
und neoplastische Zellen mit einem p16INK4a-spezifischen
Antikörper-vermittelten
Färbeverfahren
gefärbt
werden. Die histologische Diagnose neoplastischer Läsionen kann
so durch ein Färbeverfahren
unterstützt
werden, welches auf einem molekularen Marker basiert, der charakteristisch
für die
Transformation von Zellen in anogenitalen Läsionen ist. Die Diagnose, ob
Zellen neoplastisch sind oder nicht, basiert in diesen Verfahren
nicht nur auf die p16INK4a spezifische Färbung sondern
stützt
sich auch auf die histologische Information.
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Dies
beruht auf der Tatsache, dass in ungefähr 30% der Proben metaplastische
Zellen eine Immunoreaktivität
mit p16INK4a spezifischen Antikörpern aufweisen
und so im Verlauf der Verfahren gefärbt werden. Dennoch unterscheidet
sich das Färbemuster
dieser metaplastischen Zellen von dem der neoplastischen Läsionen.
Metaplastische Zellen verursachen ein fleckiges (patchy) oder fokales
Färbemuster,
wohingegen neoplastische Läsionen
diffuse Färbemuster
verursachen. Des Weiteren ist die Färbeintensität metaplastischer Zellen überwiegend
geringer als die der neoplastischen Zellen.
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Bei
den üblichen
Verfahren, die bei Screeningtests für die Früherkennung von Neoplasien eingesetzt
werden, werden keine histologisch basierenden Tests verwendet, sondern
werden eher auf zytologische Testverfahren gestützt. Jedoch besonders in Fällen, wo
keine histologische Information bezüglich der Gewebearchitektur
verfügbar
ist, wie z. B. in zytologischen Untersuchungen, kann die alleinige
Untersuchung auf p16INK4a Überexpression
zu falsch positiven Ergebnissen führen. Dies beruht auf der Tatsache,
dass metaplastische Zellen, die p16INK4a in nachweisbar
erhöhten
Konzentrationen exprimieren nicht anhand eines histologischen Färbemusters
unterschieden werden können.
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Der
Prozentanteil von Zellen, die eine Überexpression von p16INK4a aufweisen, steigt im Verlauf der Entstehung
von Dysplasien. In neoplastischen oder preneoplastischen Stadien,
wenn nur eine begrenzte Population von neoplastischen oder preneoplastischen
Zellen in der Probe präsent
ist, kann die Immunoreaktivität
von p16INK4a schwach sein. Diese schwache
Immunoreaktivität
kann ungefähr
den gleichen Level aufweisen, wie der Level, der durch metaplastische
Zellen verursacht wird. In späteren
Stadien der Dysplasien ist die gesamte Immunoreaktivität von p16INK4a stärker
und deswegen sind neoplastische Läsionen leicht von Metaplasien
zu unterscheiden, sogar in einem zytologischen Testformat. Dies könnte zu
Fällen
führen,
wo die Anwesenheit von metaplastischen Zellen, die p16INK4a exprimieren
mit der Anwesenheit von neoplastischen Zellen verwechselt werden
könnte
und so ein falsch positives Ergebnis produziert wird.
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Besonders
bei Screeningtests, wo der Nachweis früher Stadien von Neoplasien
wünschenswert ist,
ist dieser Zustand ziemlich unangenehm. Dies ist vor allem deswegen
der Fall, da sich die p16INK4a basierende
Diagnose als wertvolles Hilfsmittel in histologischen Untersuchungen
herausgestellt hat und die Anwendung in zytologisch basierten Screeningverfahren
diese etablierten Verfahren verbessern könnte.
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Um
falsch positive Ergebnisse in zytologischen Testformaten zu verringern
und somit die Zuverlässigkeit
von p16INK4a-vermittelten Diagnosen von anogenitalen
Läsionen
weiter zu verbessern, wäre ein
Verfahren zur Unterscheidung der Metaplasien von neoplastischen
und dysplastischen Läsionen wünschenswert.
Das in der Technik vorliegende Problem bezieht sich hauptsächlich auf
frühe Stadien von
Neoplasien, wo der Level von p16INK4a-überexprimierenden
Zellen noch mit Level normal auftretender p16INK4a überexprimierender
proliferierender metaplastischer Zellen verwechselt werden könnte. Deswegen
muss man zur Lösung
des vorliegenden Problems Parameter involvieren, die frühe Stadien
von Neoplasien des anogenitalen Trakts charakterisieren.
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Zum
Stand der Technik gehören
verschiedene Publikationen, die den Nachweis von p16 sowie den Nachweis
von HPV E7 in histologischen Proben von Tumorgewebe beschreiben.
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Milde
Langosch et al, Virchows Arch (2001) 439: 55–61 beschreibt Studien über histologische Schnitte
zervikaler Adenokarzinome. Die immunhistochemische Färbung wird
unter anderem zum Nachweis der p16-Expression durchgeführt. Des
Weiteren wird die Analyse von histologischen Proben durch In-Situ-Hybridisierungsfärbung zum
Nachweis der Expression von HPV-E6/E7-Nukleinsäuren beschrieben.
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Riethdorf
et al., Virchows Archiv (2001) 439: 338 beschreibt den Nachweis
von p16 und Ki67 in formalinfixierten, paraffineingebetteten Histologie-Proben
zervikaler Adenokarzinome in-situ. Der Nachweis von HPV-E7-Transkription
wird in diesem Zusammenhang als Goldstandard für den Nachweis von HPV-bezogenen
glandulären
Neoplasien verwendet. Informationen über HPV und p16-Expression
werden in diesem Zusammenhang als unabhängige Ergebnisse behandelt
und es gibt keine Entscheidung hinsichtlich des Nachweises von HPV
und p16 in einer Probe.
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Stattdessen
wird dargestellt, dass p16 und Ki67 eingesetzt werden können, um
ACIS von gutartigen Läsionen
zu unterscheiden. Dementsprechend kann ACIS von gutartigen Läsionen durch
den alleinigen Nachweis von p16 unterschieden werden.
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Doorbar,
John et al. beschreibt in
WO0208764 ein
diagnostisches Verfahren, welches den gleichzeitigen Nachweis eines
Proliferationsmarker und eines HPV-Expressionsprodukts umfasst. Die
Autoren schlagen vor, dass der gleichzeitige Einsatz von HPV E4
und p16 nützlich
für die
Diagnose von zervikalen Neoplasien sein könnte. Es wird weder ein Hinweis
bezüglich
des Einsatzes von anderen HPV-Genen in Verbindung mit p16 gegeben,
noch zu spezifische Anwendungen in der Zytologie.
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Ein
Verfahren zur Unterscheidung von Metaplasien von neoplastischen
und präneoplastischen Läsionen wird
innerhalb der beanspruchten Ausführungsformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung geliefert.
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Zur
Unterstützung
der Unterscheidung von Metaplasien von neoplastischen Läsionen in
Testverfahren basierend auf der Überexpression
von p16INK4a, wäre ein Markermolekül wünschenswert, welches
in neoplastischen und/oder präneoplastischen
Zellen und Geweben exprimiert wird und welches in metaplastischen
Zellen nicht exprimiert wird.
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Die
Erfinder haben herausgefunden, dass Zellen, die Hochrisiko-HPV-Genprodukte
wie HPV E7 exprimieren, im Verlauf von zytologischen Testerverfahren
nützlich
sein können
zur Unterscheidung früher
neoplastischer oder dysplastischer Läsionen, die durch ein p16INK4a-spezifisches Färbeverfahren nachweisbar sind,
von Metaplasien, die auch Zellen umfassen können, welche mit p16INK4a immunreaktiv sind.
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Zellen,
die andere HPV-kodierte Genprodukte exprimieren, welche auf einem
Expressionslevel als mRNA oder Polypeptid in neoplastischen oder präneoplastischen
Stadien nachweisbar sind, können auch
für die
Unterscheidung von neoplastischen und/oder präneoplastischen Läsionen von
p16INK4a überexprimierenden Metaplasien
gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
sein. Beispiele für
solche HPV-kodierten Genprodukte beinhalten HPV-E7-Proteine oder
mRNA.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Unterscheidung
von neoplastischen, präneoplastischen
und/oder dysplastischen Läsionen
von p16INK4a überexprimierenden Metaplasien
in biologischen Proben innerhalb eines zytologischen Testverfahrens
basierend auf dem Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit von
Zellen, die ein Hochrisiko-HPV-Genprodukt in besagten biologischen
Proben exprimieren. HPV-Genprodukte, die für das hier offenbarte Verfahren
nützlich
sind, sind Genprodukte, welche stark exprimiert werden, besonders
in frühen
Stadien neoplastischer und präneoplastischer
Läsionen.
In einer Ausführungsform
der Erfindung können
HPV-E7-Proteine oder mRNA als Marker zur Unterscheidung von Metaplasien
von frühen
neoplastischen oder präneoplastischen
Läsionen
in Proben nützlich
sein.
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Unterscheidung
im Sinne der vorliegenden Erfindung soll eine Beurteilung hinsichtlich
der Klassifizierung einer Probe umfassen. In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich die Unterscheidung auf die
Beurteilung, ob ein Gewebe oder dessen Bestandteile neoplastisch
oder metaplastisch ist. Somit ist die Unterscheidung im Sinne der
vorliegenden Erfindung eine Beurteilung der Wachstumseigenschaften
einer Zelle in einer Probe.
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Die
Unterscheidung gemäß der vorliegenden Erfindung
basiert auf der Anwesenheit oder Abwesenheit von Zellen, die ein
Hochrisiko-HPV-Genprodukt exprimieren und auf der Anwesenheit oder
Abwesenheit von Zellen, die p16INK4a in
besagter Probe überexprimieren.
Die Zellen, welche die Hochrisiko-HPV-Genprodukte wie z. B. E7 exprimieren,
müssen
nicht unbedingt die gleichen Zellen sein wie diejenigen, die p16INK4a überexprimieren,
obwohl die Expression beider Markermoleküle in den gleichen Zelle vorkommen
kann.
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Somit
ist die Anwesenheit von Zellen, die E7-Genprodukte in einer Zelle
exprimieren und die gleichzeitige Anwesenheit von p16INK4a überexprimierenden
Zellen (andere Zellen oder die gleichen Zellen, die gleichzeitig
beide Marker exprimieren) gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
zur Unterscheidung neoplastischer oder präneoplastischer Läsionen von
Metaplasien.
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HPV-kodierte
Genprodukte im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen beliebige
mRNA sein, die von einem Gen eines HPV-Genomes transkribiert werden
oder beliebige Polypeptide, welche von solcher mRNA translatiert
werden. HPV-Genprodukte, die sich für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eignen, sind Genprodukte, welche von dem E7-Gen kodiert werden.
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HPV
gemäß der vorliegenden
Erfindung bedeutet Humanes Papillomavirus. HPV im Sinne der vorliegenden
Erfindung soll jeden beliebigen Hochrisiko-Subtyp von HPV umfassen.
In einer weiteren Ausführungsform
der voliegenden Erfindung ist der HPV-Subtyp ein Krebs-assoziierter
HPV-Subtyp wie z. B. HPV 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56
and 58. In einer anderen Ausführungsform
sind die HPV-Hochrisiko-Subtypen HPV 16, 18, 39 oder HPV 45. HPV-Subtyping
soll beliebiges Verfahren umfassen, welches für die Bestimmung des bestimmten
in einer biologischen Probe vorhandenen HPV-Subtyps geeignet ist.
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Das
Verfahren zum Nachweis des Levels der HPV-kodierten Genprodukte
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist beliebige Methode, die sich dafür eignet sehr kleine Mengen
spezifischer biologischer Moleküle
in biologischen Proben nachzuweisen. Die Nachweisreaktion gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Nachweis auf der Nukleinsäurenebene oder Polypeptidebene.
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Die
HPV-Genprodukte können
anhand von Reagenzien nachgewiesen werden, welche diese Moleküle spezifisch
erkennen. Die Nachweisreaktion für
die HPV-Genprodukte können
eine oder mehrere Reaktionen mit Nachweisagenzien umfassen, welche
entweder die anfänglichen
Markermoleküle
erkennen oder die vorherigen Moleküle, die verwendet wurden um
andere Moleküle
zu erkennen.
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Die
Nachweisreaktion kann weiterhin eine Reporterreaktion umfassen,
welche die Anwesenheit oder Abwesenheit und/oder den Level des HPV-Genprodukts
angibt. Die Reporterreaktion kann zum Beispiel eine Reaktion sein,
die eine farbige Verbindung produziert, oder eine biolumineszente
Reaktion, eine fluoreszente Reaktion oder generell eine strahlenabgebende
Reaktion etc.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
Markermoleküle
von Agenzien erkannt werden, die verschiedene Reportersignale produzieren,
so dass die Signale, die sich auf die Markermoleküle beziehen
unterschieden werden könnten.
In einer Ausführungsform
der Erfindung wird der Nachweis der Expression von Hochrisiko-HPV-Genprodukten
und der Nachweis der p16INK4a-Überexpression
gleichzeitig durchgeführt.
In diesem Fall kann die Reporterreaktion zum Beispiel verschiedene
fluoreszente Markierungen für
die verschiedenen nachgewiesenen Moleküle hervorrufen.
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Geeignete
Formate für
die Nachweisreaktion im Sinne der vorliegenden Erfindung können Blot-Techniken, wie Western-Blot,
Southern-Blot oder Northern Blot sein. Die Blot-Techniken sind in der
Technik dem Durchschnittsfachmann bekannt und können zum Beispiel als Elektro-Blut,
Semidry-Blot, Vakuum-Blot
oder Dot-Blot durchgeführt
werden. Eine Amplifikationsreaktion kann auch für den Nachweis von z. B. Nukleinsäuremolekülen geeignet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Nachweis des Levels der HPV-Genprodukte durch
den Nachweis der jeweiligen in der Probe anwesenden mRNA oder Fragmente
davon durchgeführt.
Die Mittel zum Nachweis von Nukleinsäuremolekülen sind dem Fachmann in der Technik
bekannt. Das Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren kann zum Beispiel durch
eine Bindereaktion des nachzuweisenden Moleküls an komplementäre Nukleinsäuresonden,
Proteine mit Bindeeigenschaft für
die Nukleinsäuren
oder an jegliche andere Gebilde, die spezifisch besagte Nukleinsäuren erkennen
und binden durchgeführt
werden.
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Dieses
Verfahren kann sowohl in-vitro als auch direkt in-situ durchgeführt werden,
z. B. im Verlauf einer nachweisenden Färbereaktion. Eine anderer Möglichkeit
zum Nachweis der HPV-mRNAs in einer Probe, die in der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wird, ist eine Nukleinsäure-Amplifikations-Reaktion,
die quantitativ ausgeführt
werden kann, wie z. B. die Polymerase-Kettenreaktion. In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zum Beispiel kann RealTime-RT PCR eingesetzt
werden, um den Level der HPV-RNA in Proben von Tumoren zu messen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Nachweis des Levels von HPV-Genprodukten
durch die Bestimmung des Expressionslevels eines Proteins durchgeführt. Die
Bestimmung des HPV-Genprodukts auf der Proteinebene kann zum Beispiel
in einer Reaktion ausgeführt werden,
die ein Bindungsagens beinhaltet, das spezifisch für den Nachweis
des bestimmten HPV-Polypeptids ist.
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Die
Bindungsagenzien können
in vielen verschiedenen Nachweistechniken eingesetzt werden, wie
z. B. beim Western-Blot, bei ELISA oder bei der Immunoprezipitation.
Generell kann ein Nachweis auf der Ebene von Polypeptidbindeagenzien
sowohl in-vitro als dirket in-situ zum Beispiel im Verlauf einer immunochemischen
Färbereaktion
durchgeführt
werden. Es kann ein beliebig anderes Verfahren zum Nachweis der
Menge von bestimmten Polypeptiden in biologischen Proben gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden.
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Bindungsagenzien
im Sinne der vorliegenden Erfindung zum Nachweis des Levels von HPV-Polypeptiden oder
p16INK4a-Polypeptiden können Antikörper und antigenbindende Fragmente,
bifunktionale Hybridantikörper,
Peptidomimetiks, die minimale antigenbindende Epitope etc. enthalten umfassen.
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Ein
Antikörper
oder antigenbindendes Agens soll spezifisch reagieren, wenn es in
einem nachweisbaren Level mit einem hier offenbarten Protein reagiert
und nicht signifikant mit anderen Proteinen reagiert. Die Antikörper, die
gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können, können monoklonale
oder polyklonale Antikörper
sein. Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll die Bezeichnung „Antikörper" oder „monoklonaler
Antikörper" intakte Moleküle sowie
Antikörperfragmente
beinhalten. Darüber
hinaus beinhalten Antikörper,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können
chimerische Antikörper,
Einkettenantikörper
und humanisierte Antikörper.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können Bindungsagenzien
isoliert oder in Kombination eingesetzt werden. Durch Kombination
ist es möglich
einen höheren
Sensitivitätsgrad
zu erreichen. Die Bezeichnung Antikörper bezieht sich auf Antikörper, die im
Wesentlichen aus konzentrierten monoklonalen Antikörpern mit
verschiedenen Epitopspezifitäten
sowie aus verschiedenen monoklonalen Anitkörperpräparaten bestehen.
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Monoklonale
Antikörper
werden aus antigenenthaltenden Fragmenten des Polypeptids dieser
Erfindung gemacht, unter Einsatz einer beliebigen Vielfalt von Techniken,
die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, wie z. B. Harlow and
Lane, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988.
In einer solchen Technik wird ein Immunogen, welches das Antigenpolypeptid
oder einen synthetischer Teil davon enthält, zunächst einer beliebig großen Vielfalt
von Säugetieren
(wie z. B. Mäusen,
Ratten, Hasen, Schafen und Ziegen) injiziert. Bei diesem Schritt
können
die Polypeptide dieser Erfindung als das Immunogen ohne Modifikation
dienen. Alternativ, besonders bei relativ kurzen Polypeptiden, kann
eine höhere
Immunreaktion ausgelöst
werden, wenn das Polypeptid zu einem Trägerprotein verbunden wird, wie
z. B. Bovin Serum Albumin oder Keyhole Limpet Hemacyanin. Das Immunogen
wird in den Tierwirt injiziert, vorzugsweise gemäß einem vorher festgelegten
Zeitplan, der eine oder mehrere Booster-Immunisierungen einschließt, und
den Tieren wird periodisch Blut entnommen. Polyklonale Antikörper, die
spezifisch für
das Polypeptid sind, können
dann von diesem Antiserum durch z. B. eine Affinitätschromatographie
unter Einsatz des Polypeptids, das an einen geeigneten Feststoff
gekoppelt ist, aufgereinigt werden.
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Die
Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit der p16INK4a-Überexpression gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die gleichen Verfahren sie die oben erwähnten zum
Nachweis von HPV-Genprodukten.
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Die
HPV-Genprodukte können
gemäß der vorliegenden
Erfindung gleichzeitig mit der Anwesenheit oder Abwesenheit der
p16INK4a-Überexpression nachgewiesen
werden. In diesem Zusammenhang soll „gleichzeitig" im Sinne der vorliegenden
Erfindung entweder wörtlich
im gleichen Augenblick oder während
des gleichen Testverfahrens bedeuten, wobei die einzelnen Schritte
des Nachweises vorübergehend
konsekutiv sind.
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Eine
Probe gemäß der vorliegenden
Erfindung kann beliebige Probe umfassen, die Zellen des Anogenitaltrakts
enthält.
Proben können
z. B. Sekrete, Ausstriche, Körperflüssigkeiten
und Zellproben umfassen.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die Proben Zellen der Zervix
uteri. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Probe zervikaler Zellen gemäß einem
klassischen Pap-Abstrich präpariert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung kann die Probe als eine Monoschicht- oder Dünnschichtpräparation einer
zytologischen Probe hergestellt werden.
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Die
Präparation
einer Probe kann zum Beispiel die Gewinnung einer Gewebeprobe, einer
Körperflüssigkeitsprobe
oder einer Zellprobe eines Patienten umfassen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Präparation
der Probe auch verschiedene Schritte weiterer Probenpräparationen
umfassen, wie z. B. die Präparation
von Dissektionen, von Zellsuspensionen, das Auftragen oder Applizieren
der zu untersuchenden Zellen auf mikroskopischen Objektträgern, die
Präparation
von Gewebearrays, die Isolation von Polypeptiden oder Nukleinsäuren, die
Präparation
von festphasenfixierten Peptiden oder Nukleinsäuren, die Präparation
von Beads, Membranen oder Objektträgern, an welche die zu bestimmenden Moleküle kovalent
oder nicht-kovalent gekoppelt sind.
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Die
neoplastischen Läsionen
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen beliebige anogenitale Läsionen, welche durch die Überexpression
von p16INK4a charakterisiert sind und welche
des Weiteren eine Expression von HPV-Genprodukten aufweisen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die anogenitale Läsion eine Läsion der Zervix uteri.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Testkit zur Durchführung der
Methode gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Kit kann zum Beispiel ein diagnostisches Kit oder
ein Forschungskit sein.
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Ein
Kit gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst zumindest ein Agens, das sich für den Nachweis
der HPV-Genprodukte eignet sowie ein Agens, welches sich für den Nachweis
der Anwesenheit oder Abwesenheit der Überexpression von p16INK4a eignet.
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Somit
umfasst ein Kit gemäß der vorliegenden
Erfindung:
- a) Reagenzien für den Nachweis des HPV-Genprodukts
- b) Reagenzien für
den Nachweis der p16INK4a-Überexpression
- c) Reagenzien und Puffer die allgemein für die Durchführung einer
Nachweisreaktion eingesetzt werden, wie Puffer, Detektionsmarker,
Trägersubstanzen
und andere
- d) eine p16INK4a-Probe zur Durchführung einer
positiven Kontrollreaktion
- e) eine Probe des HPV-Genprodukts zur Durchführung einer positiven Kontrollreaktion
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Die
Reagenzien zum Nachweis der HPV-Genprodukte und/oder p16INK4a können
jedes Agens enthalten, welches das HPV-Genprodukt und/oder das p16INK4a-Molekül binden kann. Solche Reagenzien
können
Proteine, Polypeptide, Nukleinsäuren,
Peptidnukleinsäuren,
Glykoproteine, Proteoglykane, Polysaccharide oder Lipide enthalten.
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Das
HPV-Genprodukt und/oder die p16INK4a-Probe
zur Durchführung
einer positiven Kontrolle können
beispielsweise Nukleinsäuren
in geeigneter Form, wie in Lösung
oder Salz, Peptide in geeigneter Form, Gewebesektionsproben oder
positive Zellen beinhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Nachweis der HPV-Genprodukte und/oder p16INK4a auf der Ebene von Polypeptiden durchgeführt. In
dieser Ausführungsform
können
die Bindungsagenzien zum Beispiel Antikörper sein, die spezifisch für die HPV-Genprodukte
oder p16INK4a oder deren Fragmente sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Testkits wird der Nachweis der HPV-Genprodukte und/oder p16INK4a auf der Ebene von Nukleinsäuren durchgeführt. In
dieser Ausführungsform
der Erfindung kann das Reagenz zum Nachweis zum Beispiel eine Nukleinsäurensonde
sein oder ein Primer, der revers-komplementär zu dem besagten HPV-Genprodukt
und/oder p16INK4a-Nukleinsäuren ist.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren zur Unterscheidung von
neoplastischen und präneoplastischen
anogenitalen Läsionen,
die durch die Beurteilung der Überexpression
von p16INK4a identifizierbar sind, von metaplastischen
Zellen, welche im Verlauf von zytologischen Testverfahren p16INK4a nachweisbar exprimieren. Das Verfahren
basiert auf dem Nachweis von exprimierten Hochrisiko-HPV-Genprodukten.
Es hat sich herausgestellt, dass Hochrisiko-HPV-Genprodukte, die in hoher Konzentration
in den frühen
Stadien von Neoplasien und Präneoplasien
für diese
Unterscheidung geeignet sind. Dies ist darauf zurück zu führen, dass
der Anteil an p16INK4a überexprimierenden Zellen in
biologischen Proben aus frühen
Stadien von Neoplasien einen Gehalt an p16INK4a liefert,
der möglicherweise auch
von metaplatischen Zellen herrühren
könnte.
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Deshalb
war das zu lösende
Problem ein Verfahren zur Unterscheidung zwischen neoplastischen
und metaplastischen Zellen zu liefern, besonders in frühen Stadien
von Neoplasien, wenn zytologische diagnostische Verfahren basierend
auf der p16INK4a Überexpression weitere Informationen
zur Identifizierung von metaplastischen Zellen benötigen.
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Weiterhin
liefert das vorliegende Verfahren ein Kit zur Durchführung eines
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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1 Metaplastische
Zellen immunchemisch gefärbt
mit einen p16INK4a-spezifischen Antikörper; für Details des Versuchs siehe
Beispiel 1; die Zellen reagieren eindeutig mit den gegen p16INK4a gerichteten Antikörpern
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2 Metaplastische
Zellen immunchemisch gefärbt
mit einem HPV E7 spezifischen Antikörper; für Details des Versuchs siehe
Beispiel 1; die Zellen zeigen keine Immunreaktivität mit den
monoklonalen Antikörpern,
die gegen das HPV E7 Protein gerichtet sind
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3 Dysplastische
Zellen immunchemisch gefärbt
mit einem p16INK4a-spezifischen Antikörper; für Details des Versuchs siehe
Beispiel 1; die Zellen reagieren eindeutig mit den gegen p16INK4a gerichteten Antikörpern
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4 Dysplastische
Zellen immunchemisch gefärbt
mit einem HPV E7 spezifischen Antikörper, für Details des Versuchs siehe
Beispiel 1, die Zellen reagieren eindeutig mit den gegen das HPV E7
Protein gerichteten Antikörpern.
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5 Dysplastische
Zellen immunchemisch doppelgefärbt
mit HPV E7 spezifischen Antikörpern,
für Details
des Versuchs siehe Beispiel 1; die Zellen reagieren eindeutig mit
den Antikörpern, die
sowohl gegen HPV E7 als auch gegen p16INK4a Proteine
gerichtet sind.
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Die
folgenden Beispiele dienen ausschließlich der Veranschaulichung
und sollen nicht den Umfang der hier offenbarten Erfindung einschränken.
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Beispiel 1: Immunzytochemischer Nachweis
der HPV E7 und p16INK4a Expression in Proben
der Zervix uteri
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ThinPrep® Dünnschichtpräparate zervikaler Ausstriche
wurden immunzytochemisch mit p16INK4a-spezifischen Antikörpern und
mit HPV E7-spezifischen monoklonalen Antikörpern gefärbt.
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Zur
Rehydrierung wurden die auf Objektträgern Spray-fixierten Ausstriche
auf einem Schüttler
in frischen 50% EtOH inkubiert. Der PEG Film, der durch die Fixierung
produziert wurde, wurde durch intensives Spülen entfernt. Anschließend wurden
die Ausstriche in Aquabidest gespült. Die Antigenrückgewinnung
wurde mit 10 mM Zitratpuffer (pH 6.0) durchgeführt. Dafür wurden die Objektträger in einem
Wasserbad 40 Minuten bei 95°C–98°C erhitzt.
Die Objektträger
wurden dann 20 Minuten bei Raumtemperatur abgekühlt, in Waschpuffer gewaschen
(Dakocytomation, S3006) und zum Schluss wurden die Proben mit einem
Fettstift umkreist.
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Zur
Inaktivierung der endogenen Peroxidase wurden die Proben bei Raumtemperatur
5 Minuten mit 3% H2O2 inkubiert
(Dakocytomation; S2O23) und anschließend 5 Minuten in Waschpuffer
gewaschen (Dakocytomation, S3006). Danach wurden die Proben mit
einem p16INK4a-spezifischen Primärantikörper oder
gegen das Hochrisiko-(HPV16)-E7-Protein gerichtete monoklonale Antikörper inkubiert.
Die Proben wurden dann 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert,
5 Minuten mit Waschpuffer gewaschen und anschließend mit dem EnVision-System
(Dakocytomation, K4001) bestehend aus an ein Dextran-Polymer und
Peroxidase-Enzym konjungierende Ziege-anti-Maus-Antikörpern 30 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert und noch mal 5 Minuten in Waschpuffer gewaschen (3 Mal).
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Der
Signalnachweis wurde mit dem Substrat-Chromogen-Complex (DAB+, Dakocytomation, K3468)
durch 10-minütige
Inkubation bei Raumtemperatur durchgeführt. Dann wurde die Reaktion
in destilliertem Wasser gestoppt. Zum Schluss wurde eine Gegenfärbung mit
Mayers Hematoxylin durchgeführt und
die Objektträger
wurden mit Faramount (DakoCytomation, S3025) eingedeckt.
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Die
mikroskopische Untersuchung der Objektträger zeigte, dass Zellen, die
immunoreaktiv mit dem p16INK4a-Antikörper und
dem HPV-E7-Proteinanktikörper
sind, nur in Proben gefunden werden konnten, die mikroskopisch als
Proben neoplastischer Läsionen
identifiziert wurden. Zellen, die durch die p16INK4a spezifische
Reaktion gefärbt
wurden und von Metaplasien stammen, wurden nicht durch die für das HPV-E7-Protein
spezifische Reaktion gefärbt.
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Zur
Validierung der Ergebnisse wurde eine Doppelfärbung der zytologischen Proben
mit einem FITC-markierten HPV-E7-Antikörper (Antikörper wie oben beschrieben)
in Kombination mit dem wie oben verwendeten p16INK4a-Antikörper durchgeführt. Die Färbung wurde
wie oben beschrieben durchgeführt und
an ein Doppelfärbungsverfahren
angepasst. Die benötigten
Variationen sind dem Fachmann bekannt.
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In
doppelt gefärbten
Proben wurden keine doppelt gefärbten
metaplastischen Zellen gefunden. Im Gegensatz hierzu wiesen dysplastische
Zellen eine p16INK4a- und HPV-E7-Doppelfärbung auf.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass es die Färbung mit
HPV-E7-spezifischen Reagenzien ermöglicht p16INK4a überexprimierende
Metaplasien von Dysplasien zu unterscheiden.