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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kabinenstruktur für ein Arbeitsfahrzeug,
die insbesondere Mittel umfasst, die die Anpassung der Position
des Fahrersitzes und der Bedienelemente je nach Konfiguration des
Fahrzeugs ermöglicht,
und vor allem die eventuelle Anwesenheit eines Beifahrers neben
dem Fahrer.
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Die
für Straßenarbeiten
wie die Fahrbahnreinigung, das Schneeräumen oder die Pflege von Wegen
oder öffentlichen
Plätzen
verwendeten Fahrzeuge weisen im Allgemeinen geringe Abmessungen
auf und zeichnen sich durch eine geringere Breite im Vergleich zu
Fahrzeugen klassischer Art aus, die für den Personen- oder Warentransport
verwendet werden.
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Aufgrund
ihrer Funktion, die Fahrten mit geringer Geschwindigkeit und auf
manchmal engen Wegen erfordert, müssen diese Fahrzeuge eine leichte
Struktur und geringe Abmessungen aufweisen.
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Die
normalerweise für
die Straßenarbeiten eingesetzten
Fahrzeuge weisen eine Gesamtbreite zwischen 1 m und 1,30 m auf.
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Das
Fahrzeug weist im Allgemeinen eine Vorderkabine auf, die an einem
Arbeitsbehälter
anliegt, der bei Fahrzeugen, die für Waschaufgaben eingesetzt
werden, aus einem Wasserspeisetank bestehen kann, oder bei Fahrzeugen,
die für
Reinigungs- oder Abfuhraufgaben eingesetzt werden, aus einem Behälter für das Auffangen
von Abfall. Das Ganze ist auf einem Fahrzeugrahmen positioniert, der
ein Gelenk aufweisen kann.
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Da
diese Fahrzeuge oft am vorderen unteren Teil Betriebselemente aufweisen,
wie beispielsweise Bürsten
oder Waschdüsen,
die seitlich überstehen, ist
es unbedingt erforderlich, dass der Bediener, der meistens zugleich
der Fahrer des Fahrzeugs ist, über eine
möglichst
breite Sicht verfügt.
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Aus
diesen Gründen
wird üblicherweise
neben großflächigen Fensterscheiben
der Sitz des Fahrers in der Mitte der Kabine positioniert, wodurch ihm für die auszuführende effektive
Arbeit eine zufriedenstellende Sicht gewährt wird, sowohl rechts als auch
links vom Fahrzeug, wobei er gleichzeitig seine ganze Aufmerksamkeit
der Fahraufgabe widmen kann.
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Diese
hinsichtlich der Sichtbarkeit ideale Position erweist sich jedoch
als nachteilig, wenn zwei Personen gleichzeitig im Fahrzeug Platz
nehmen müssen,
was es erforderlich macht, zwei Sitze in der Kabine vorzusehen.
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Diese
Situation ist beispielsweise anzutreffen, wenn es erforderlich ist,
dem Fahrer eine Person beizufügen,
die entweder am geplanten Arbeitsort intervenieren wird, oder als
Begleitung während
der gesamten Fahrt des Fahrzeugs, beispielsweise um die Handhabung
von Zubehör
wie Wasserstrahl, Bürsten
oder Schneepflug zu übernehmen.
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In
Anbetracht der geringen Fahrzeugbreite ist es darum notwendig, wenn
man einen zweiten Sitz in der Kabine haben möchte, den Fahrersitz nach rechts
zu versetzen, wodurch die Sicht nach links stark verringert wird,
mit den damit verbundenen Risiken, sowohl für einen eventuell zu Fuß das Fahrzeug
begleitenden Bediener, als auch für die eventuell im linken Fahrbahnbereich
vorhandenen Fahrzeuge oder Hindernisse.
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Aufgrund
der Enge in der Kabine befindet sich der Fahrer außerdem in
einer nicht besonders angenehmen Fahrposition, ebenfalls mit den
damit verbundenen Risiken hinsichtlich der Sicherheit, wenn eine
ungeeignete Position den ganzen Arbeitstag lang auferlegt wird.
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Es
wurden verschiedene Lösungen
vorgeschlagen, um diese Nachteile aufzuheben.
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Eine
erste Lösung
besteht darin, Mittel vorzusehen, um den Fahrersitz zu verschieben,
damit ein bedarfsgerechter Raum freigemacht wird.
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Dies
erfordert das Vorhandensein von bleibend am Kabinenboden montierten
Befestigungsmitteln, mit entsprechenden Mitteln unter dem Sitz oder den
verwendeten Sitzen, um ihren Ein- oder Ausbau je nach Bedarf zu
ermöglichen.
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Derartige
Modalitäten
sind im Dokument
JP 2000 158
984 beschrieben.
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Diese
Lösung
ist jedoch nicht vollständig
auf den Fall von Arbeitsfahrzeugen übertragbar, da sie eher für die Ersetzung
des Fahrersitzes durch einen Rollstuhl ausgelegt ist, im Fall eines
körperbehinderten
Fahrers.
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Aufgrund
des sehr geringen verfügbaren Platzes
in der Kabine scheint es schwierig, diese Lösung auf den Fall von Arbeitsfahrzeugen
anzuwenden.
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Andere
Lösungen
bestehen darin, eine entsprechende Versetzung der Lenkmittel vorzusehen, und
zwar insbesondere der Lenksäule
und des dazugehörigen
Lenkrads, um bei Fahrzeugen, die in Ländern mit Rechtsverkehr verwendet
werden, von einer Benutzungsposition auf der linken Kabinenseite
zu einer mittleren Position zu gelangen.
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Es
sind somit Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe sich das Lenkrad
von links nach rechts versetzen lässt, und umgekehrt, so dass
die Position der Steuerorgane in Abhängigkeit von der Position des Bedieners
angepasst werden kann.
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Eine
Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise im Dokument
US 530 6032 beschrieben.
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Weitere
Beispiele des bisherigen Stands der Technik sind:
- US5911471 , das eine Kabine
vorstellt, die einen Fahrersitz und einen zusätzlichen Sitz umfasst.
- EP0050929 , das eine
auf einem Parallelogramm montierte Lenksäule vorstellt.
- FR2771997 , das eine
versetzbare Bootslenksäule vorstellt,
die durch einen Stift mit zwei Löchern
blockiert wird.
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Diese
Vorrichtungen sehen jedoch Zahnriemenverbindungen vor, was ausgesprochen
gefährlich
ist. Im Fall des Riemenrisses gerät das Fahrzeug nämlich vollkommen
außer
Kontrolle.
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Um
diesen Nachteil aufzuheben, sind auch Vorrichtungen bekannt, die
die Versetzung der Lenksäule
ermöglichen,
jedoch erfolgt bei der Versetzung und zu einem bestimmten Zeitpunkt
die Trennung der Kinematikkette.
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Dies
ist aufgrund der Fehlerrisiken beim Wiederherstellen der Verbindung
schwierig.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
vor, für
die oben erwähnten
Nachteile Abhilfe zu schaffen, indem eine Kabinenstruktur für Arbeitsfahrzeuge
vorgeschlagen wird, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einerseits
variable Sitze umfasst, die die Versetzung des Fahrersitzes von
der Mitte nach rechts und umgekehrt ermöglichen, mit optionalem Vorhandensein
eines Beifahrersitzes, der umgeklappt werden kann, um die Positionierung
des Fahrersitzes in der Mitte der Kabine zu ermöglichen, und andererseits ein
Lenkrad, das von einer linken Fahrposition zu einer mittleren Fahrposition
gedreht werden kann, ohne Unterbrechung der Kinematikkette.
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Man
kann leicht von einer einsitzigen Konfiguration zu einer zweisitzigen
Konfiguration und ungekehrt gelangen, ohne die Sicherheits- und
Sichtparameter des Fahrers zu beeinträchtigen.
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Gemäß der Erfindung
umfasst die Struktur ein Lenkrad mit mechanischer Verbindung, das
aufgrund einer geringen Versetzung einfach gedreht werden kann.
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Da
das Fahrzeug eng ist, bleibt das Pedalwerk an Ort und Stelle, d.
h. auf der rechten Seite.
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Die
vorliegende Erfindung ist leichter zu verstehen mit der nachfolgenden
Beschreibung einer nicht erschöpfenden
Einsatzweise, unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 eine
Vorderansicht der Kabine gemäß der Erfindung,
in zweisitziger Position,
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2 eine
Seitenansicht der in 1 abgebildeten Kabine,
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3 eine
Vorderansicht der Kabine gemäß der Erfindung,
in einer mittleren einsitzigen Position,
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4 eine
Seitenansicht der in 3 abgebildeten Kabine,
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5 eine
frontale Schnittdarstellung der Lenksäule in Einstellposition,
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6 eine
Seitenansicht des Lenkrads und der Lenksäule,
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7 eine
Vorderansicht der Kabinensitze in der zweisitzigen Version,
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8 und 9 die
Modalitäten
für das
Umklappen des zusätzlichen
Sitzes, und
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10 die
Sitze in der einsitzigen Version mit umgeklapptem Zusatzsitz.
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Unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen,
und insbesondere die 1 und 2, umfasst
ein Arbeitsfahrzeug eine auf einem (nicht abgebildeten) Fahrzeugrahmen
montierte Monoblockkabine (1), die an einem (nicht abgebildeten) Arbeitsbehälter anliegt,
der beispielsweise aus einem Behälter
bestehen kann.
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Im
Inneren der Kabine (1) sind ein Fahrersitz (3)
und ein Zusatzsitz (4) angeordnet, sowie ein Lenkrad (5),
das mechanisch mit einer Lenksäule
(6) verbunden ist. Die Kabine (1) umfasst andere
klassische Elemente, die nicht detailliert beschrieben sind, insofern
sie nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung betreffen. Die
Sitze (3) und (4) sind mit der Basis auf Schiebeschienen
montiert.
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Die 1 und 2 stellen
eine Arbeitsfahrzeugkabine dar, in der die Sitze und die Steuerelemente
für die
Verwendung in zweisitziger Version positioniert sind.
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Der
Fahrersitz (3) ist auf der rechten Seite in Fahrtrichtung
positioniert, insofern dies die beste Sicht in Bezug auf mögliche Hindernisse
bietet, insbesondere geparkte Fahrzeuge. Infolgedessen sind die
Säule (6)
und das Lenkrad (5) dementsprechend versetzt.
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Ein
Beifahrer oder ein zweiter Bediener kann auf dem Zusatzsitz (4)
Platz nehmen.
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Die 3 und 4 stellen
die Kabine eines Arbeitsfahrzeugs gemäß den 1 und 2 dar, nach
Versetzung der verschiedenen Elemente, um eine einsitzige Version
zu erhalten.
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Um
zu einer einsitzigen Version zu gelangen, ist es notwendig, Platz
im mittleren Bereich der Kabine (1) freizumachen, um eine
Versetzung des Fahrersitzes (3) in die mittlere Position
zu ermöglichen.
Dies erfordert gleichzeitig die Verschiebung des Zusatzsitzes (4),
um den notwendigen Platz frei zu machen, und der Lenksäule (6),
damit sich das Lenkrad (5) in der selben Ebene wie der
Fahrersitz (3) befindet.
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Dann
befindet sich der Fahrersitz (3) in zentraler Position,
und der Zusatzsitz (4) wird im linken Bereich der Kabine
(1) umgeklappt.
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Die
Säule (6)
und das Lenkrad (5) sind mit der Achse des Sitzes (3)
ausgerichtet.
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Die
Modalitäten,
dank derer der Fahrer nahezu sofort von einer zweisitzigen in eine
einsitzige Position oder umgekehrt wechseln kann, sind in den 6 bis 10 dargestellt.
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Insbesondere
zeigen die 5 und 6 die Mittel,
mit deren Hilfe sich die durch die Lenksäule (6) und das Lenkrad
(5) gebildete Einheit versetzen lässt.
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Die
Säule (6)
ist auf einem Parallelogramm (7) montiert, das aus zwei
Armen (7', 7'') gebildet wird und auf der Kabinenstruktur
befestigt ist. Eine Komfortregelung der Neigung des Lenkrads (5)
kann durch Drehen der Basis der Säule (6) um eine Achse (8),
die ein Blockierblech (9) durchquert, erhalten werden,
durch die einfache Betätigung
eines (nicht abgebildeten) Anschlags.
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Nach
einer möglichen
Ausführungsform
ist das Parallelogramm (7) über die Basis mit dem unter dem
Fahrzeugrahmen befindlichen (nicht abgebildeten) Lenksystem des
Fahrzeugs verbunden. Es ist in seiner Position durch einen Federwinkelhebel
(10) blockiert, der vorgesehen ist, um die Drehung der
unteren Enden der Arme (7')
und (7'') um ihre jeweiligen Achsen
(11) und (12) zu steuern.
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Die Übertragung
erfolgt über
zwei Kardanwellen (2, 2'), die jeweils zwischen der Basis
der Säule
(6) und dem oberen Ende des Parallelogramms (7),
und zwischen dem unteren Ende des Parallelogramms (7) und
der Struktur der Kabine (1) eingefügt sind.
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Ausgehend
von einer zweisitzigen Position wie zuvor beschrieben, und um in
die einsitzige Position überzuwechseln,
wird der Fahrer den Federwinkelhebel (10) betätigen, um
die Basis des Parallelogramms (7) freizugeben, die sich
horizontal um die Achsen (11, 12) drehen kann.
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Nach
Erreichen der geeigneten Position, wie in 6 dargestellt,
lässt der
Fahrer den Winkelhebel (10) los, der wieder seine Position
am Anschlag einnimmt, um das Parallelogramm (7) in seiner
Position zu blockieren.
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Dann
ist noch die Position der Sitze einzustellen.
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Wie
in den 7 und 8 abgebildet, sind der Sitz
(4a) und die Lehne (4b) des Zusatzsitzes (4) auf
einem L-förmigen
Blech (15) befestigt, das einen Träger bildet und mit der Basis
auf quer verlaufenden Schiebeschienen (13, 14)
befestigt ist.
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Die
Lehne (4b) ist mit dem senkrechten Teil des Blechs (15)
durch ein Scharnier (16) verbunden und weist Blockiermittel
(17) auf, wenn sie in aufgeklappter Position ist.
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Ein
Doppelscharnier (18) verbindet den horizontalen Teil des
Blechs (15) mit der inneren Seitenwand des Sitzes (4a).
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Um
von einer zweisitzigen Version zur einsitzigen Version zu wechseln,
braucht nur der Zusatzsitz (4) zur linken Seite der Kabine
versetzt zu werden.
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Anschließend wird
die Lehne (4b) auf den Sitz (4a) um das Scharnier
(16) geklappt, nachdem die Blockiermittel (17)
gelöst
wurden.
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Dann
wird die Einheit aus Lehne und Sitz (4a, 4b) angehoben,
indem sie um die Achse (18') des
Scharniers (18) gedreht wird, bis sie in vertikaler Position
zum Anschlag kommt, und anschließend wird sie längs der
Achse (18'') des Scharniers
(18) umgeklappt, um vertikal positioniert zu werden.
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Schließlich wird
der auf diese Weise umgeklappte Sitz (4) in seine Blockierposition
geschoben. Anhand eines (nicht abgebildeten) Zentrierzapfens kann
der umgeklappte Sitz richtig positioniert werden.
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Dann
braucht der Fahrersitz (3) nur noch in die mittlere Position
geschoben zu werden, wie in 10 dargestellt.
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Anhand
der vorausgehenden Beschreibung lassen sich die Vorteile eines Arbeitsfahrzeugs
beurteilen, das mit einer Kabinenstruktur gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgestattet ist.
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Das
Lenkrad kann aus einer klassischen zweisitzigen Position ohne jede
Unterbrechung der Kinematikkette in eine mittlere Situation gedreht
werden, und somit ohne jede Gefahr der Beschädigung des Lenksystems oder
des Verlusts der Kontrolle über
das Fahrzeug.
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Auf
eine zugleich einfache und schnelle Weise können die Sitze verschoben und
der Beifahrersitz umgeklappt werden, ohne dass es notwendig ist, komplexe
Aus-, Einbau oder Einstellvorgänge
auszuführen,
und ohne Stilllegung des Fahrzeugs.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben als Beispiel beschriebene Einsatzweise
beschränkt.
Insbesondere kann die Übertragung
per Kardanwelle auf die beiden Enden des Parallelogramms, das die Lenksäule trägt, durch
jedes entsprechende Mittel ersetzt werden. Ebenso beschreibt und
zeigt das Ausführungsbeispiel
in den im Anhang befindlichen Figuren eine Verbindung über die
Trägerbasis
der Säule an
das Lenksystem des Fahrzeugs. Man kann sehr gut andere Verbindungsweisen
vorsehen, ohne dadurch den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen,
beispielsweise eine Verbindung über Schläuche mit
direktem Anschluss an den oberen Bereich des Trägers.