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Fachgebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet von Gaszuführsystemen und Ventilen für die Steuerung
von Prozessgasen bei der Halbleiterherstellung.
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Technischer Hintergrund
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Bei
Verarbeitungsvorrichtungen zum Verarbeiten von Halbleitersubstraten
werden Sperrventile für
das Steuern und Schalten von Prozessgasen verwendet. Die Ventile
des Standes der Technik sind Membranventile. Bei der Membran handelt
es sich um eine flexible Membran, die in einer Schließposition
des Ventils gegen einen um eine Öffnung
herum gelegenen Sitz gedrückt
wird und somit die Öffnung schließt. In einer Öffnungsposition
ist die Membran von dem Sitz beabstandet, so dass der Durchtritt
von Gas ermöglicht
wird. Ein Beispiel eines Ventils ist beschrieben in
US-5,131,627 von Kolenc. Ein Problem bei
Sperrventilen besteht in dem Totvolumen: Nach dem Absperren des
Ventils befindet sich immer noch Prozessgas in dem Totvolumen stromabwärts des Ventils.
Dieses Totvolumen kann in der Ventilvorrichtung selbst und/oder
in der mit der Ventilvorrichtung verbundenen Leitung vorhanden sein.
Im Sperrzustand des Ventils kann und wird sich das in dem Totvolumen
enthaltene Prozessgas unerwünschterweise
weiter stromabwärts
durch die Rohrleitung bewegen, was nachteilige Auswirkungen hat.
In
US-5,542,452 von
Carver, Jr. el al. wird eine Ventilvorrichtung beschrieben, deren
Totvolumen Null beträgt.
Dieses Ventil weist einen Eingangsdurchlass und zwei Ausgangsdurchlässe auf,
die sämtlich
an der Membran ausmünden.
In der Schließposition
ist der Eingangsdurchlass mittels der Membran geschlossen, die gegen
den Ventilsitz gedrückt
wird, wobei die beiden Auslässe
jedoch in gegenseitiger Verbindung stehen. In der Öffnungsposition
ist der Einlass mit den Auslässen
verbunden. Nachdem eine Fluidprobe über den Ventilsitz von dem
Einlass in die Auslässe
hinein zugeführt
worden ist, kann nach dem Schließen des Ventils mittels Durchtritts von
Fluid zwischen den beiden Auslassdurchlässen die Fluidprobe von dem
Ventil weg transportiert werden, wobei keine Rückstände von Fluid innerhalb der Ventilvorrichtung
oder in der mit dem Ventil verbunden Rohrleitung verbleiben. Obwohl
auf diese Weise die Auswirkungen des Totvolumens beseitigt werden, leidet
diese Ventilvorrichtung immer noch unter dem Nachteil, dass die
Qualität
der Sperrfunktion vollständig
von der Qualität
der Dichtigkeit der gegen den Ventilsitz anliegenden Membran abhängt.
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US-A-5,922,286 beschreibt
ein Gaszuführsystem
für eine
Verunreinigungsanalysevorrichtung. Das Gaszuführsystem weist mehrere Vierwege-Membranventile auf.
Jedes Membranventil weist einen ersten Fluidkanal zwischen einem
ersten und einem zweiten Durchlass und einen zweiten Fluidkanal
zwischen einem dritten und einem vierten Durchlass auf. Die Fluidkanäle eines
Ventils sind voneinander trennbar und stehen derart in Verbindung
mit nahe dem Ventilsitz und an gegenüberliegenden Seiten des Ventilsitzes
gelegenen Räumen,
dass im Schließzustand
des Ventils die Fluidkanäle
voneinander getrennt sind und im Öffnungszustand des Ventils
die beiden Fluidkanäle
miteinander verbunden sind. Ein zu analysierendes Zuführgas liegt
an dem ersten Durchlass an. Ein vierter Durchlass ist mit der Analysevorrichtung
verbunden. Wenn ein erstes Ventil der Membranventile offen ist,
ist ein zweites Ventil der Membranventile geschlossen. Das Gaszuführsystem
erzeugt einen Strömungszustand,
in dem sich das erste Ventil im Öffnungszustand
befindet und sich das zweite Ventil im Schließzustand befindet, so dass
das zu analysierende Gas von der Zuführleitung des zu analysierenden
Gases her über den
ersten Durchlass und den vierten Durchlass zu der Analysevorrichtung
strömt.
Bei dem bekannten Gaszuführsystem
werden die nachfolgenden Gase, die analysiert werden sollen, in
Kontakt miteinander gebracht, wie von Spalte 4, Zeile 65 bis Spalte
5, Zeile 8 dieser Veröffentlichung
beschrieben ist.
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Im
Fall von Atomlagenabscheidung (Atomic Layer Deposition ALD), bei
der mindestens zwei miteinander reaktive Reaktanten in einer alternierenden und
repetierenden Impulsfolge einer Reaktionskammer zugeführt werden,
ist eine adäquate
Trennung der verschiedenen Reaktanten sogar nach längerem Gebrauch
des Systems absolut erforderlich, was möglicherweise zu Verschleiß führt. Ein
zusätzliches Problem
besteht darin, dass zahlreiche bei der ALD verwendete Reaktanten
bei Raumtemperatur im flüssigen
oder festen Zustand vorliegen und einen sehr niedrigen Verdunstungsdruck
aufweisen. Deshalb muss das Gaszuführsystem geheizt werden, wobei keine
kalten Punkte in dem System existieren dürfen, die eine Kondensation
des Reaktanten verursachen könnten.
Folglich muss das Ventil bei einer erhöhten Temperatur betätigt werden,
die sogar 300°C
betragen kann. Die Leistungsfähigkeit
dieses Typs von Ventil unter derartigen Bedingungen ist relativ
unbekannt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gaszuführsystem
zu schaffen, das in der Lage ist, die Zuführleitung eines Reaktanten
ohne jegliche Totvolumeneffekte abzusperren und das zum Ausgeben deutlich
getrennter Impulse eines Reaktanten in der Lage ist, wobei eine
Degradation der Dichtung zwischen dem Ventilteil, z. B. einer Membran,
und dem Ventilsitz hingenommen werden kann, ohne dass eine Verschlechterung
der Trennung der Impulse auftritt. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein Gaszuführsystem und eine Ventilvorrichtung
zu schaffen, die für
Reaktanten mit niedrigem Verdunstungsdruck geeignet sind, wobei das
System bzw. die Vorrichtung kein Totvolumen aufweisen und in der
Lage sind, repetierende, deutlich getrennte Impulse eines Reaktanten
bei einer zwecks Vermeidung von Kondensation des Reaktanten erhöhten Betriebstemperatur
der Ventilvorrichtung zuzuführen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Erstellung eines Verfahrens
für das
Schalten eines Reaktanten mittels eines Membranventils, das die
Erzeugung repetierender, deutlich getrennter Impulse des Reaktanten
gewährleistet,
wobei Totvolumeneffekte vermieden werden und eine Degradation der
Dichtung zwischen der Membran und dem Ventilsitz zulässig ist,
ohne dass eine Verschlechterung der Trennung der Impulse auftritt.
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Überblick
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Es
wird ein Gaszuführsystem
vorgeschlagen, das ein Reaktanten-Absperrventil des Vierwege-Typs aufweist,
das einen Fluidkanal zwischen einem ersten und einem zweiten Durchlass
und einen zweiten Fluidkanal zwischen einem dritten und einem vierten
Durchlass aufweist. Die Fluidkanäle
sind voneinander trennbar und befinden sich derart in Verbindung
mit nahe dem Ventilsitz und an gegenüberliegenden Seiten des Ventilsitzes
gelegenen Räumen, dass
im Schließzustand
des Ventils die Fluidkanäle voneinander
getrennt sind und im Öffnungszustand des
Ventils die beiden Fluidkanäle
miteinander verbunden sind. Das Gaszuführsystem weist ferner einen
Reaktanten-Fluidkanal auf, der an einem Ende in Verbindung mit dem
ersten Durchlass des ersten Fluidkanals steht und an einem gegenüberliegenden Ende
in Verbindung mit einer Reaktanten-Zuführleitung steht. Ein zweites
Ventil ist vorgesehen, um den Reaktanten-Fluidkanal selektiv in
Verbindung mit einem Auslass zu schalten, und die zweiten und dritten Durchlässe sind
mit einer Zuführleitung
von Reinigungsgas verbunden, und der vierte Durchlass ist mit einem
Reaktor verbunden. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des Gaszuführsystems
sind die ersten und zweiten Ventile und der Reaktanten-Fluidkanal
in einen einzigen Ventilkörper
integriert. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist der Ventilkörper mit einer Heizvorrichtung
versehen. In seinem breitesten Umfang ist das gemäß der Erfindung
vorgesehene Gaszuführsystem
durch Anspruch 1 definiert.
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Mit
der Erfindung ist ferner eine Ventilvorrichtung gemäß Anspruch
11 vorgesehen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Schalten eines
Prozessfluids durch Betätigen
eines gemäß der Erfindung ausgebildeten
Gaszuführsystems
vorgesehen, wobei das Verfahren das Veranlassen des Strömens eines inerten
Gases entlang beider Seiten einer zwischen der Membran und dem Ventilsitz
ausgebildeten Dichtung in der Schließposition des Ventils umfasst.
Das Verfahren umfasst das Bereitstellen eines ersten Ventils, das
als Vierwege-Membranventil ausgebildet ist und einen ersten Fluidkanal
zwischen einem ersten und einem zweiten Durchlass und einen zweiten Fluidkanal
zwischen einem dritten und einem vierten Durchlass aufweist, wobei
die Fluidkanäle
voneinander trennbar sind und sich in Verbindung mit nahe und an
gegenüberliegenden
Seiten des Ventilsitzes gelegenen Räumen befinden, derart, dass
im geschlossenen Zustand des Ventils die Fluidkanäle voneinander
getrennt sind und im offenen Zustand des Ventils die beiden Fluidkanäle in Verbindung
miteinander stehen. Das Verfahren umfasst ferner das Bereitstellen
eines Reaktanten, und, während
eines Reaktanten-Fließ-Schritts,
das Halten des ersten Ventils in dem geöffneten Zustand und Veranlassen eines
Strömens
des Reaktanten über
den ersten Durchlass durch den ersten Fluidkanal in den zweiten Fluidkanal
und, am Ende des Reaktanten-Fließ-Schritts, das Schließen des
ersten Ventils. Das Verfahren umfasst das Veranlassen eines Strömens eines
Reinigungsgases durch den zweiten Fluidkanal und entlang der reaktanten-stromabwärtigen Seite
des Sitzes des ersten Ventils während
des geschlossenen Zustands des ersten Ventils. Das Verfahren umfasst
das Bereitstellen eines Reaktantenfluid-Kanals, der sich an einem
Ende in Verbindung mit dem ersten Durchlass des ersten Fluidkanals
und an dem gegenüberliegenden
Ende in Verbindung mit einer Reaktanten-Zuführleitung befindet, wobei ein zweites
Ventil bereitgestellt wird, um in einem Reinigungs-Schritt den Reaktantenfluid-Kanal
selektiv in Verbindung mit einem Auslass zu schalten, wenn sich
das erste Ventil im Schließzustand
befindet, und um während
des Reinigungsschritts ein Strömen
eines Reinigungsgases über
den zweiten Durchlass des ersten Ventils durch den ersten Fluidkanal
zu dem ersten Durchlass und durch den Reaktanten-Fluidkanal zu dem
Auslass zu bewirken, so dass die reaktanten-stromaufwärtige Seite
des Sitzes des ersten Ventils gereinigt wird. In seinem weitesten Umfang
ist das Verfahren gemäß der Erfindung
durch Anspruch 18 definiert.
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Kurzbeschreibung der
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1 zeigt
ein Membranventil mit vier Wegen und zwei separaten Gasdurchlässen, wobei
sich das Ventil in der Schließposition
befindet.
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2 zeigt
ein Membranventil mit vier Wegen und zwei Gasdurchlässen, wobei
sich das Ventil in der Öffnungsposition
befindet, um eine Verbindung zwischen den Gasdurchlässen zu
ermöglichen.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Ventils mit vier Wegen und zwei
separaten Gasdurchlässen.
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4A zeigt eine schematische Darstellung einer
grundlegenden Ausführungsform
der gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehenen Ventilvorrichtung mit zwei Ventilen.
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4B zeigt eine schematische Darstellung einer
weiteren grundlegenden Ausführungsform
der gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehenen Ventilvorrichtung mit drei Ventilen.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Ventilvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehenen Ventilvorrichtung mit drei Ventilen, die
in einen einzigen Ventilkörper
integriert sind.
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7 zeigt
ein Beispiel eines Reaktanten-Zuführsystems mit der Ventilvorrichtung
gemäß 6.
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8A zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform
einer Ventilvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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8B zeigt eine Vorderansicht der Ventilvorrichtung
gemäß 8A.
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8C zeigt eine Draufsicht auf die Ventilvorrichtung
gemäß 8A.
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9A zeigt eine Draufsicht auf eine Kombination
der drei Ventilvorrichtungen, die nebeneinander an einem gemeinsamen
Heizkörper
angeordnet sind.
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9B zeigt eine Seitenansicht der Kombination
gemäß 9A.
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10 zeigt
eine entlang der Linie A-A angesetzte Querschnittsansicht der Kombination
gemäß 9A.
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11A zeigt eine schematische Darstellung
der Ventilvorrichtung gemäß 6 in
einem Reaktanten-Strömungszustand.
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11B zeigt die Ventilvorrichtung gemäß 11A im gereinigten Zustand.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Eine
gemäß der Beschreibung
in
US-5,542,452 von
Carver, Jr. el al. ausgebildete Membranventilvorrichtung mit einem
Eingangs-Durchlass und zwei Auslass-Durchlässen, wobei die Durchlässe mit
Fluidkanälen
verbunden sind, welche direkt an der Membran ausmünden, sind im
Handel erhältlich
von Qualiflow S. A. in Montpellier, Frankreich. Auch Ventile mit
vier Durch lassen sind von diesem sowie von anderen Zulieferern erhältlich.
Obwohl diese Vierwege-Ventile in verschiedenen Konfigurationen erhältlich sind,
wird für
die Zwecke der Erläuterung
der vorliegenden Erfindung eine Konfiguration mit zwei trennbaren
Fluidkanälen beschrieben,
wobei der erste Kanal ein erstes Paar von Durchlässen miteinander verbindet
und der zweite Kanal ein zweites Paar von Durchlässen miteinander verbindet,
und wobei im Schließzustand
des Ventils die Fluidkanäle
voneinander getrennt sind und im Öffnungszustand des Ventils
die beiden Fluidkanäle in
Verbindung miteinander stehen. Dieses bekannte Ventil wird nun verwendet
und in erfinderischer Weise mit mindestens einem weiteren Ventil
und mit einer Zuführleitung
für Reinigungsgas
kombiniert, um den gewünschten
Effekt zu erzielen.
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Es
folgt nun eine detailliertere Beschreibung der Erfindung im Zusammenhang
mit den beigefügten
Figuren, in denen gleiche Teile durchgehend mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet sind. Ein Vierwege-Ventil mit zwei trennbaren Gaskanälen ist in 1 schematisch
in der geschlossenen Position gezeigt, in der die Gaskanäle getrennt
sind, und ist in 2 schematisch in der offenen
Position gezeigt, in der sich die beiden Gaskanäle in Verbindung miteinander
befinden. Das Ventil ist insgesamt mit 10 gekennzeichnet,
und der Ventilkörper
ist mit 12 gekennzeichnet. In der Schließposition
wird die Membran durch Kräfte,
die von einer Betätigungsvorrichtung 24 über einen
Stift 25 übertragen
werden, gegen den Ventilsitz 22 gedrückt. Das Ventil weist vier
Durchlässe 30, 32, 34 und 36 auf,
die mit Fluidkanälen 31, 33, 35 bzw. 37 verbunden
sind, wobei die Fluidkanäle
in der Nähe
der Membran und/oder des Ventilsitzes ausmünden. In der Schließposition
gemäß 1 befinden
sich die Durchlässe 30 und 32 über die
Fluidkanäle 31 und 32 und
einen nahe der Membran gelegenen Raum 28 in Verbindung
miteinander. In ähnlicher
Weise befinden sich die Durchlässe 34 und 36 über die
Kanäle 35 und 37 und
einen nahe der Membran gelegenen Raum 26 in Verbindung
miteinander. Die Räume 26 und 28 sind
an entgegengesetzten Seiten des Ventilsitzes 22 ausgebildet.
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Gemäß der Erfindung
sind im Schließzustand
des Ventils 10 die Durchlässe 32 und 34 mit
einer Reinigungsgas-Quelle verbunden. Ein erster Strom von Reinigungsgas
verläuft
durch den Durchlass 32, den Fluidkanal 33, den
Raum 28, den Fluidkanal 31 und den Durchlass 30.
Ein zweiter Strom von Reinigungsgas verläuft durch den Durchlass 34, den
Fluidkanal 35, den Raum 26, den Fluidkanal 37 und
den Durchlass 36. Folglich werden beide Seiten der in dem
Ventil vorhandenen Dichtung, die durch die gegen den Sitz 22 gedrückte Membran 20 gebildet
wird, mittels eines Reinigungsgases gereinigt, und sämtliche
in dem Ventil und in den Fluidkanälen befindlichen Rückstände von
Reaktant werden mit Hilfe der Reinigungsgasströme aus dem Ventil herausgespült.
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In
dem Öffnungszustand
des Ventils, der in 2 gezeigt ist, wird die Membran
in eine Abstandsbeziehung relativ zu dem Sitz 22 bewegt,
wobei ein freier Durchtritt belassen wird, über den Fluid aus dem Raum 28 in
den Raum 26 oder umgekehrt strömen kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird nun ein Reaktant einem Durchlass zugeführt, der
sich während
des Reinigens in einer stromabwärtigen
Position relativ zu dem Ventilsitz 22 befindet. Ein derartiger
Durchlass ist z. B. der Durchlass 30. Während des Reaktantenfließschritts
wird ein Reaktant in den Durchlass 30 eingeführt, wobei es
durch den Fluidkanal 31, den Raum 28, den Raum 26 und
den Fluidkanal 37 strömt
und den Ventilkörper an
dem Durchlass 36 verlässt.
Folglich strömt
während
eines Reaktantenfließschritts
in der Öffnungsposition
des Ventils Reaktant in einer Richtung durch den Fluidkanal 31,
während
in der Schließposition des
Ventils Reinigungsgas durch den Fluidkanal 31 in der Gegenrichtung
oder Gegenstromrichtung strömt. In
dieser Weise wird ein Strömen
des Reaktanten nicht nur mittels der mechanischen Dichtung des Ventils
verhindert, sondern auch mittels der in dem Fluidkanal 31 vorhandene
Diffusionsbarriere, die durch den Gegenstrom des Reinigungsgases
gebildet wird.
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Zur
Erleichterung des Reaktantenfließschritts ist der Durchlass 30 mit
einer Reaktanten-Versorgungsleitung verbunden, und während des Reaktantenfließschritts
befindet sich der Durchlass 30 in aktiver Verbindung mit
der Reaktanten-Versorgungsleitung. Ferner ist, um ein Reinigen des
Ventils in der Schließposition
des Ventils zu ermöglichen,
der Durchlass mit einem Auslass für Gas verbunden, und während des
Reinigungsschritts befindet sich der Durchlass 30 in aktiver
Verbindung mit dem Auslass. Es ist mindestens ein Ventil vorgesehen,
um zwischen einem ersten Zustand, in dem sich der Durchlass 30 in
aktiver Verbindung mit dem Auslass befindet, und einem zweiten Zustand
zu schalten, in dem sich der Durchlass 30 in aktiver Verbindung
mit der Reaktanten-Quelle befindet und der Durchlass 30 nicht
in aktiver Verbindung mit dem Auslass steht. Anzumerken ist, dass,
wenn im Kontext der Offenbarung erwähnt wird, dass A mit B "verbunden" ist, dies auf das
Vorhandensein eines Gasströmungswegs wie
z. B. einer Leitung zwischen A und B hindeutet, dabei jedoch dieser
Weg ein Ventil enthalten kann, das sich im Schließzustand
befindet. Eine Angabe dahingehend, das sich A "in Verbindung mit" oder "in aktiver Verbindung mit" B befindet, bedeutet,
das ein Gasströmungsweg
wie z. B. eine Leitung zwischen A und B vorhanden ist und dieser
Weg geöffnet
ist, so dass Gas von A nach B strömen kann.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung des Ventils 10 gemäß 1 und 2.
Das Ventil insgesamt ist mit dem Bezugszeichen 100 gekennzeichnet.
Mit der vertikalen Linie 310 und der horizontalen Linie 320 sind
zwei getrennte Fluidkanäle
angedeutet. Das Ventil 330 repräsentiert die Schaltfunktion
des Ventils: durch Öffnen
des Ventils 330 werden der erste Fluidkanal 310 und
der zweite Fluidkanal 320 in Verbindung miteinander gebracht.
In 4 sind zwei grundlegende Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung gezeigt, die das Vierwege-Ventil gemäß 3 aufweisen.
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In 4A ist eine Ausführungsform gezeigt, die ein
zweites Ventil aufweist. Es ist ein Reaktantenfluid-Kanal 510 vorgesehen,
der an einem Ende mit dem Durchlass 30 des Ventils 300 und
an dem entgegengesetzten Ende mit einer (nicht gezeigten) Reaktanten-Zuführleitung
verbunden ist. Das zweite Ventil 500 kann den Reaktantenfluid-Kanal
selektiv in Verbindung mit einem Auslass schalten. Der Durchlass 32 ist
durch eine Reinigungsgasleitung 410, die mit einem Strömungsrestriktor 405 zum
Begrenzen der Strömung
versehen ist, mit einer Reinigungsgas-Zuführleitung verbunden. Der Durchlass 34 ist
mit einer Reaktorreinigungsgasleitung verbunden, und der Durchlass 36 ist
mit einem Reaktor verbunden. Während
eines Reaktantenfließschritts
ist das Ventil 330 offen, und das Ventil 500 ist
geschlossen. Das Reaktant strömt über die
Reaktantenfluid-Leitung zu dem Durchlass 30 und über das
offene Ventil 330 zu dem Durchlass 36. Das Reinigungsgas
strömt über die Reinigungsgasleitung 410 über den
Durchlass 32 und das Ventil 330 zu dem Durchlass 36.
Während eines
Reinigungsschritts ist das Ventil 330 geschlossen und das
Ventil 500 offen, und Reinigungsgas strömt durch die Reinigungsgasleitung 410 zu
dem Durchlass 32, durch den ersten Fluiddurchlass 310 zu
dem Durchlass 30 und durch die Reaktantenfluid-Leitung
und das Ventil 500 zu dem Auslass. Während des Reinigungsschritts
wird ein Reinigungsgas dem Durchlass 34 zugeführt und
strömt
durch den zweiten Fluidkanal 320 zu dem Durchlass 36.
In 4B ist ein drittes Ventil 400 in
der Reinigungsgasleitung 410 vorgesehen, damit die Möglichkeit
besteht, den Reinigungsgasstrom durch die erste Leitung während des
Reaktantenfließschritts
zu sperren, um eine unnötige
Verdünnung
des Reaktanten zu verhindern.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die drei Ventile aufweist, ist in 5 gezeigt. Die
zweiten und dritten Ventile (400, 500) sind hier
in der gleichen Weise wiedergegeben wie bei dem oben erläuterten
und in 3 gezeigten Vierwege-Schaltventil 300.
Der Durchlass 34 ist mit einer Reaktorreinigungs-Zuführleitung
verbunden und steht in Verbindung mit dem Durchlass 36,
der mit einem Prozessreaktor verbunden ist. Der Durchlass 32 ist
mit einer Ventilreinigungs-Zuführleitung
durch das Ventil 400 verbunden, das einen Reinigungsfluid-Kanal 410 und eine
Ventilfunktion 430 aufweist. Der Durchlass 30 steht
alternierend in Verbindung mit einer Reaktanten-Zuführleitung
und einem Auslass, und zwar über das
Ventil 500, das einen Reinigungsfluid-Kanal 510 und
eine Ventilfunktion 530 aufweist. Der Auslass kann durch
die Verwendung einer Vakuumpumpe auf einem niedrigen Druck gehalten
werden, oder der Auslass kann sich auf dem atmosphärischen
Druck befinden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
kann das Ventil 500 auch ein Vierwegeventil mit zwei trennbaren
Fluidkanälen 510 und 520 sein.
Ein erster Fluidkanal 510 zwischen dem Durchlass 50 und
dem Durchlass 52 ist ein Reaktanten-Fluidkanal, wobei der
Durchlass 50 mit einer Reaktanten-Zuführleitung verbunden ist und
der Durchlass 52 in Verbindung mit dem Durchlass 30 des
Ventils 300 steht. Ein zweiter Fluidkanal 520 ist
zwischen dem Durchlass 54 und dem Durchlass 56 vorgesehen.
Der Durchlass 54 ist mit einer Auslassreinigungs-Zuführleitung verbunden,
und eine Pumpe 56 ist mit einem Auslass verbunden. Durch Öffnen des
Ventils 530 werden die ersten und zweiten Fluidkanäle des Ventils 500 in
gegenseitige Verbindung geschaltet. Der Vorteil des Vierwege-Ventils 500 besteht
darin, dass auf diese Weise auch eine Verbindung für die Auslassreinigung realisiert
ist, obwohl diese Verbindung auch auf andere Weise gebildet werden
kann. Generell kann erwartet werden, dass in jeder Leitung, in der
kein positiver Gasstrom existiert und die an einem Ende in Verbindung
mit einem Auslass steht, eine Rückdiffusion
von Verunreinigungen von dem Auslass in die Leitung erfolgt. Deshalb
wird in derartigen Leitungen vorzugsweise ein positiver Gasstrom
aufrechterhalten.
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Anzumerken
ist, dass, obwohl das Ventil 500 als Vierwege-Ventil gezeigt
ist, das zwei Paare trennbarer Fluidkanäle aufweist, die in gegenseitige
Verbindung geschaltet werden können,
die gleiche Funktion auch mittels zweier Leitungen erfüllt werden kann,
wobei jede Leitung mit einer T-Querleitung
versehen ist und beide T-Querleitungen über eine dritte Leitung verbunden
sind, und wobei die dritte Leitung ein Zweiwege-Ventil aufweist.
Jedoch sind durch Verwendung des oben erwähnten Vierwege-Ventils sämtliche
erforderlichen Komponenten in sehr kompakter Weise realisiert, was
praktisch ist.
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Gemäß einer
eher bevorzugten Ausführungsform
sind die drei in 5 gezeigten Ventile in einen
einzigen Ventilkörper
integriert, wie schematisch in 6 gezeigt
ist, in der die Ventilvorrichtung in ihrer Gesamtheit mit 600 gekennzeichnet
ist. Diese Integration vereinfacht das Heizen der Ventilvorrichtung
zwecks Verwendung mit Reaktanten, die einen niedrigen Verdampfungsdruck
haben, um eine Kondensierung des Reaktanten zu vermeiden. Es kann erforderlich
sein, ein Heizen auf Temperaturen im Bereich von 50 bis 300°C vorzunehmen.
Wenn die Ventile in einen einzigen Körper integriert sind, kann
der Körper
als Ganzes geheizt und isoliert werden. Vorzugsweise sind bei dieser
Ausführungsform
sämtliche
drei Ventile als Membranventile ausgebildet.
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7 zeigt
eine schematische Wiedergabe eines Reaktanten-Zuführsystems,
bei dem die gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildete Ventilvorrichtung verwendet werden kann.
Die Ventilvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist mit 600 gekennzeichnet. Eine Verdunstungskammer 710 steht über einen
Reaktanten-Eingangsdurchlass 50 in Verbindung mit der Ventilvorrichtung 600.
Die Ventilvorrichtung 600, die Verdunstungskammer 710 und die
Verbindung zwischen diesen sind von einer geheizten Zone 760 umschlossen.
Das Reaktant 756 ist in dem Reaktantenbehälter 750 enthalten
und wird durch die Reaktanten-Zuführleitung 752 zu der
Verdunstungskammer 710 geleitet. Die Reaktanten-Zuführleitung 752 weist
eine Reaktantenströmungs-Steuervorrichtung 732 auf,
um den flüssigen Reaktantenstrom 756 und
die Absperrventile 720 und 722 zu steuern. Der
obere Bereich des Reaktantenbehälters 750 wird über eine
Stickstoff-Manifoldleitung 712 und eine Stickstoffzuführleitung 754 mit Stickstoff
druckbeaufschlagt. Die Stickstoffzuführleitung 754 ist
mit einem Druckschalter 726 und einem Rückschlagventil 728 versehen.
Der Stickstoff kann der Verdunstungskammer 710 direkt über eine
Leitung 735 zugeführt
werden, die mit einer Massenstromsteuervorrichtung 734 versehen
ist. Die verschiedenen Durchlässe
der Ventilvorrichtung 600 sind mit der Stickstoff-Manifoldleitung 712 verbunden.
Eine Leitung 714, welche die Manifoldleitung mit einem
Ventilreinigungs-Durchlass 44 verbindet, ist mit einem
Strömungsrestriktor 740 versehen,
um den Stickstoffstrom zu begrenzen. Eine Leitung 713,
welche die Manifoldleitung 712 mit dem Reaktorreinigungs-Durchlass 34 verbindet,
ist mit einer Massenströmungs-Steuervorrichtung 730 verbunden,
um den Reaktorreinigungsstrom auf einen konstanten Wert zu steuern.
Eine Leitung 715, welche die Manifoldleitung 712 mit
dem Pumpenreinigungsdurchlass 54 verbindet, ist mit einem
Strömungsrestriktor 742 versehen.
Der Durchlass 36 der Ventilvorrichtung 600 ist
mit einem Prozessreaktor verbunden, und der Durchlass 56 ist
mit einem Auslass verbunden, der vorzugsweise in Verbindung mit
einer Pumpe steht.
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Es
wird ersichtlich sein, dass ein vollständiges Verarbeitungssystem
mehr als ein einziges Reaktanten-Zuführsystem aufweisen kann, wie 7 zeigt.
Ferner handelt es sich bei dem in 7 gezeigten
Reaktanten-Zuführsystem
nur um ein Beispiel, und es sind zahlreiche Variationen möglich. Anstelle
von N2 kann auch ein anderes Reinigungsgas verwendet
werden, wie z. B. Edelgase wie Ar und He, oder es können auch
andere inaktive Gase verwendet werden. Ferner können verschiedene Reinigungsgase
für verschiedene
Zwecke verwendet werden, beispielsweise Ar zum Druckbeaufschlagen
des Reaktantenbehälters
und N2 für
die anderen Reinigungsapplikationen.
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8 zeigt
eine Ausführungsform
der Ventilvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. 8A ist eine Seitenansicht, 8B ist eine Vorderansicht, und 8C ist eine Draufsicht. Die Ventilvorrichtung
in ihrer Gesamtheit ist mit 800 gekennzeichnet. Die Ventilvorrichtung 800 weist
einen einzelnen Ventilkörper 810 auf,
an dem Eingangs-Durchlässe 834, 844, 850 und 854,
Auslass-Durchlässe 836 und 856 und
Ventil-Betätigungsvorrichtungen 820, 830 und 840 angeordnet
sind. Ähnlich
wie bei der in 6 schematisch gezeigten Ventilvorrichtung
ist 834 der Reaktorreinigungs-Eingangsdurchlass, 844 der
Ventilreinigungs-Eingangsdurchlass, 854 der Auslassreinigungs-Eingangsdurchlass,
und 850 der Reaktanten-Eingangsdurchlass. Der Auslass-Durchlass 836 ist
mit einem Reaktor verbunden, und der Auslass-Durchlass 856 ist
mit einem Auslass verbunden. Vorzugsweise ist die Ventilvorrichtung 800 mit
einer nicht gezeigten Heizvorrichtung versehen, um die Ventilvorrichtung
zu heizen und das Ventil auf einer erhöhten Temperatur im Bereich
von 50 bis 300°C
und vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 150 bis 250°C zu halten.
Die Heizvorrichtung kann in den Ventilkörper integriert werden, indem
die Heizvorrichtung in eine im Ventilkörper ausgebildete Öffnung oder
Ausnehmung eingeführt
wird. Alternativ kann ein Heizkörper
dahingehend vorgesehen sein, dass der Heizkörper die Heizvorrichtung aufweist
und der Heizkörper
sich in intimem Kontakt mit dem Ventilkörper 810 befindet
und vorzugsweise den Ventilkörper 810 mindestens
teilweise umgibt. Vorzugsweise sind ein Temperatursensor zum Detektieren
der Temperatur des Ventilkörpers
oder des Heizkörpers
und eine Temperatursteuervorrichtung vorgesehen, so dass die Temperatur des
Ventilkörpers
auf einem konstanten Wert gehalten bzw. auf diesen gesteuert werden
kann.
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Bei
der tatsächlichen
Anwendung des Verfahrens für
das Auftragen eines Dünnfilms
auf ein Substrat, wie z. B. eines ALD-Verfahrens, ist mehr als ein
Reaktant erforderlich. In 9 ist eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt, bei der drei identische Ventilvorrichtungen 800, 900 und 1000 gemäß der vorliegenden
Erfindung Seite an Seite miteinander verbunden und befestigt sind. 9A zeigt eine Draufsicht, und 9B zeigt eine Seitenansicht. Bei der Ventilvorrichtung 800 sind identische
Teile weiterhin mit den gleichen Bezugszeichen wie in 8 gekennzeichnet.
Bei den Ventilvorrichtungen 800, 900 und 1000 sind ähnliche
Teile mit Bezugszeichen gekennzeichnet, bei denen die letzten beiden
Ziffern identisch beibehalten sind (z. B. 850, 950 und 1050 für die Reaktanten-Eingangsdurchlässe der
Vorrichtungen 800, 900 bzw. 100). Der
Ausgangs-Durchlass 836 der Ventilvorrichtung 800 ist
mit dem Reaktorreinigungs-Eingangsdurchlass 956 der Ventilvorrichtung 900 verbunden.
Der Ausgangs-Durchlass 856 der Ventilvorrichtung ist mit dem
Auslassreinigungs-Eingangsdurchlass 954 der Ventilvorrichtung 900 verbunden.
Die Ventilvorrichtung 1000 ist mit der Ventilvorrichtung 900 in
der gleichen Weise verbunden, in der die Ventilvorrichtung 800 mit
der Ventilvorrichtung 800 verbunden ist.
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Vorzugsweise
sind die miteinander verbundenen Ventilvorrichtungen mit Heizvorrichtungen zum
Heizen der Ventilvorrichtungen versehen, und besonders bevorzugt
sind die Seite an Seite miteinander verbundenen Ventilvorrichtungen
mit einer einzigen Heizvorrichtung versehen, die sich über die
gesamten konstituierenden Ventilvorrichtungen erstreckt und vorzugsweise
die Ventilvorrichtungen mindestens teilweise umgibt. In 9 ist
ein Heizkörper 803 gezeigt,
an der die Ventilvorrichtungen angeordnet sind. Bei dem Heizkörper 803 handelt
es sich um eine Platte aus Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit wie z. B. Aluminium.
Besonders bevorzugt ist der Heizkörper 803 als Block
oder Baugruppe aus hochleitfähigem
Material wie z. B. Aluminium ausgebildet, wobei in dem Block oder
der Baugruppe eine Anzahl von Ausnehmungen ausgebildet ist, welche die
Ventilvorrichtungen und ihre Verbindungen einschließlich der
Leitungen aufnehmen, die mit den verschiedenen Eingangs-Durchlässen der
miteinander verbundenen Ventilvorrichtungen verbunden sind. Dies
verhindert Kaltstellen an den Verbindungspunkten und/oder vereinfacht
das Heizen und die Wärmeisolierung
der Seite an Seite miteinander verbundenen Ventilvorrichtungen und
ihrer Verbindungen.
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Die
Ventilreinigungs-Eingangsdurchlässe 844, 944 und 1044 sind
durch Leitungen 845, 945 und 1045 mit
externen Ventilreinigungs-Eingangsdurchlässen 846, 946 bzw. 1046 verbunden.
Der Reaktorreinigungs-Eingangsdurchlass 834 ist
durch die Leitung 833 mit einem externen Reaktorreinigungs-Eingangsdurchlass 832 verbunden.
Der Auslassreinigungs-Eingangsdurchlass 854 ist
durch die Leitung 853 mit einem externen Auslassreinigungs-Eingangsdurchlass 852 verbunden.
Der N2 oder das Reinigungsgas kann beim
Durchströmen der
Leitungen 845, 945, 1045, 833 und 853 den
Heizkörper
heizen und dessen Temperatur annehmen, bevor es in eine der Ventilvorrichtungen
eintritt. Deshalb erstrecken sich die 845, 945, 1045, 833 und 853 über eine
beträchtliche
Länge des
Heizkörpers 803. Vorzugsweise
beträgt
diese Länge
das 10fache des Durchmessers der Leitung, und besonders bevorzugt beträgt diese
Länge das
20fache des Durch messers der Leitung. Dies ermöglicht ein adäquates Vorheizen
des N2 und des Reinigungsgases, bevor dieses in
einen der Eingangs-Durchlässe
einer der Ventilvorrichtungen eingeführt wird.
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10 zeigt
eine entlang der Linie A-A angesetzte Querschnittsansicht der miteinander
verbundenen Ventilvorrichtungen gemäß 9. Identische
Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in 9 versehen.
In 10 sind auch das Isoliermaterial 807 und
die Abdeckung 809 gezeigt. Das Isoliermaterial bildet die
adäquate
Wärmeisolierung der
miteinander verbundenen Ventilvorrichtungen und dient als mechanischer
Schutz. Der Heizkörper 803 ist
vorzugsweise ein Block aus Aluminium, in den Ausnehmungen eingearbeitet
sind, in welchen die Ventilvorrichtungen, ihre Verbindungen und
die erforderlichen Leitungen aufgenommen werden können. In
dieser Weise werden die Ventilvorrichtungen nicht nur von unten
her, sondern auch von den Seiten mittels nach oben abstehender Teile
des Heizkörpers beheizt.
Der Heizköper
weist eine oder mehrere nicht gezeigte Heizvorrichtungen auf. Diese
eine oder diese mehreren Heizvorrichtungen können in Vertiefungen oder Öffnungen
befestigt sein, die im Heizkörper 803 ausgebildet
sind. Vorzugsweise ist der Heizkörper 803 ferner
mit einem Temperatursensor zum Detektieren der Temperatur versehen.
Die Heizvorrichtungen und der Temperatursensor sind vorzugsweise mit
einer Steuervorrichtung verbunden, um die Temperatur der Ventilvorrichtungen
auf einen konstanten Wert zu steuern.
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Im
Folgenden wird das Verfahren gemäß der Erfindung
anhand von 11A und 11B erläutert. 11A zeigt eine schematische Darstellung
der Ventilvorrichtung gemäß 6 im
Reaktantenströmungs-Zustand,
und 11B zeigt die Ventilvorrichtung
im Reinigungszustand. In 11A und B
sind identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
wie in 6. Im Reaktantenströmungs-Zustand ist das Ventil 330 offen,
und dass Ventil 530 ist geschlossen. Gemäß 11A wird Reaktant einem Reaktanten-Eingangsdurchlass 50 zugeführt, und
das Reaktant strömt
zwischen S1 und S2 durch den Reaktantenfluid-Kanal, wie durch den Pfeil 1110 ange deutet.
Der Reaktantenstrom passiert das Ventil 330, wie durch
den Pfeil 1112 angedeutet, und verlässt die Ventilvorrichtung an
dem Durchlass 36. Vorzugsweise strömt während des Reaktantenfließschritts
ein Reaktorreinigungsgas von dem Durchlass 34 zu dem Durchlass 36,
und ein Auslassreinigungsgas strömt
von dem Durchlass 54 zu dem Durchlass 56. Vorzugsweise
ist während
des Reaktantenfließschritts
das Ventil 430 geschlossen, so dass kein Ventilreinigungsgas
strömt.
Jedoch ist während
des Reaktantenfließschritts
die Anwendung oder Nichtanwendung der Ventilreinigungsgasströme nicht
wesentlich für
die vorliegende Erfindung.
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Während eines
Reinigungsschritts ist nach dem Abschluss des Reaktantenfließschritts
das Ventil 330 geschlossen, und die Ventile 530 und 430 sind offen.
Ein Ventilreinigungsgas strömt
von dem Ventilreinigungs-Eingangsdurchlass 44 zu dem Punkt
S1, wie durch die Pfeile 1120, 1122 angedeutet.
An dem Punkt S1 passiert das Ventilreinigungsgas das Ventil 330 an
der reaktanten-stromaufwärtigen
Seite des Ventilsitzes. Dann strömt
das Ventilreinigungsgas von S1 zu S2, wie durch den Pfeil 1124 angedeutet. Schließlich passiert
das Ventilreinigungsgas das Ventil 530 und verlässt die
Ventilvorrichtung über
den Durchlass 56. Gleichzeitig mit dem Strom des Ventilreinigungsgases
wird ein Reaktorreinigungsgas dem Durchlass 34 zugeführt und
strömt
zu dem Durchlass 36. Das Reaktorreinigungsgas passiert
das Ventil 330 an der reaktanten-stromabwärtigen Seite
des Sitzes. In dieser Weise wird während des Ventilreinigungsschritts
der Sitz des Ventils 330 an beiden Seiten gereinigt. Vorzugsweise
wird während
des Ventilreinigungsschritts ein Auslassreinigungsgas an dem Durchlass 54 zugeführt und
strömt
von dem Durchlass 54 zu dem Durchlass 56.
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Während des
Reaktantenfließschritts
strömt das
Reaktant von S2 zu S1, wohingegen während des Ventilreinigungsschritts
das Ventilreinigungsgas in gegenläufiger Richtung von S1 zu S2
strömt.
Dadurch wird zusätzlich
zu der mechanischen Dichtung des Ventils 330 eine zusätzliche
Reinigungsgasdiffussions-Barriere geschaffen, die sichergestellt,
dass während
des Ventilreinigungsschritts kein Reaktantengas aus dem Reaktanten-Eingangsdurchlass 50 zu
dem Reaktor strömen
kann.
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Es
versteht sich, dass verschiedene Optionen gewählt werden können, solange
das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung erfüllt ist,
d. h. dass während
eines Ventilreinigungsschritts ein Reinigungsgas entlang beider
Seiten des Sitzes eines Membranventils strömt. Es besteht die Möglichkeit,
die Zufuhr von Reaktant zu dem Reaktanten-Eingangsdurchlass 50 während des
Ventilreinigungsschritts abzuschalten. In vielen Fällen wird
es jedoch zweckdienlich sein, dem Reaktanten-Eingangsdurchlass 50 einen
kontinuierlichen Reaktant-Strom zuzuführen und während des Reinigungsschritts
das Reaktant durch das Ventil 530 zu dem Auslass zu leiten
und während
eines Reaktantenfließschritts
das Reaktant durch das Ventil 330 zu dem Reaktor zu leiten.
Ferner kann die Ventilreinigung während des Reaktantenfließschritts
abgeschaltet werden, oder es kann sowohl während des Reaktantenfließschritts
als auch während
des Ventilreinigungsschritts ein kontinuierliches Ventilreinigungsgas
zugeführt
werden. Vorzugsweise werden der Reaktorreinigungsstrom und der Auslassreinigungsstrom
während
sämtlicher
Schritte auf einem konstanten Wert gehalten.