DE60315964T2 - Verbesserung der herstellung von endogenen gonadotropin - Google Patents

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Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der endogenen Geschlechtshormonproduktion unter Verwendung von Gonadotropin-freisetzenden Hormon-Agonisten.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Natives Gonadotropin-freisetzendes Hormon (GnRH), auch bekannt als LH-RH, ist ein Hormon, das durch den Hypothalamus in pulsierender Weise freigesetzt wird. Die Freisetzung von GnRH führt zu einer Kaskade von hormonellen Ereignissen, was zu der Produktion von Testosteron führt. Spezifisch stimuliert die Freisetzung von GnRH die Hirnanhangdrüse luteinisierendes Hormon (LH) und Follikel-stimulierenes Hormon (FSH) zu produzieren, welche alle als "Gonadotropine" erachtet werden. LH und FSH sind wichtig für die Aufrechterhaltung der normalen männlichen und weiblichen reproduktiven Funktionen und sie wirken auf die Leydigzellen in den Hoden, damit sie Testosteron produzieren, ein so genanntes "Androgen". LH, FSH, und Testosteron werden manchmal als "Geschlechtshormone" bezeichnet.
  • Das durch die Leydigzellen produzierte Testosteron wird weiter zu Dihydrotestosteron (DHT) durch 5α-Reduktaseenzym umgewandelt. Auf DHT wird durch ein Enzym eingewirkt, das Aromatase genannt wird, welches es in Estradiol umwandelt. Ungefähr 98% des Testosterons, das im Blut vorhanden ist, ist in einer gebundenen Form hauptsächlich an Geschlechtshormonbindendes Protein (SHBG) und, in geringerem Ausmaß, an Albumin und Cortisol-bindendes Globulin, verfügbar. Testosteron und Estradiol bewirken eine Feedback-Hemmung auf Hirnanhangdrüsen- und Hypothalamus-Level, und sie hemmen deshalb, wenn ihre Konzentration bei einem ausreichenden Spiegel ist, die Freisetzung von GnRH aus dem Hypothalamus.
  • Es wurde herausgefunden, daß die Verabreichung von nativem GnRH die Geschlechtshormonproduktion erhöht. Belchetz PE, et. al.; Responses to Continuous and Intermittent Delivery of Hypothalamic Gonadotropin-Releasing Hormone, Science 1978; 202:631–633, zeigten, daß intermittierende, nicht aber kontinuierliche, Verabreichung von GnRH zu Anstiegen in Plasma-LH und FSH Spiegeln führte. In einer anderen Studie (Rommler, et al.; LH-Rh Double Stimulation Technique in the Differential Diagnosis of Amenorrhea, Acta Endocr. (Kbh) Suppl. 1973; 177–292) wurden Doppelstimulierungstests mit 25 mcg LH-RH jeweils an 3 aufeinanderfolgenden Tagen an 12 normal menstruierenden Frauen durchgeführt. Anstiege in den Serum LH Spiegeln wurden nach jeder der zwei Stimulationen gefunden. Der zweite LH Anstieg war so hoch wie der erste Anstieg, wenn der Intervall zwischen den Injektionen 6 Stunden oder mehr war. Die zweite Welle war deutlich höher als die Erste, wenn der Intervall zwischen den Injektionen 1 und 4 Stunden war. Schneider, et al.; Evidence for Partial Refractoriness of the Human Pituitary. Acta. Endocr. (Kbh) Suppl. 1973; 173–86, berichteten ähnliche Ergebnisse. Hinsichtlich dieser und ähnlicher Ergebnisse wurde natives GnRH therapeutisch verwendet, um die Gonadotropinproduktion zu erhöhen, welche wiederum die Testosteronproduktion stimuliert. Leider wird natives GnRH üblicherweise ambulant verabreicht, und ist nicht verfügbar für eine bequeme oder Selbst-Verabreichung.
  • GnRH Agonisten (verschiedenartig bezeichnet als "LH RH Agonisten") sind Verbindungen, die natives GnRH in der Struktur imitieren, aber nicht notwendigerweise in der Funktion. Anfänglich wurden GnRH Agonisten als potentielle Therapie für männliche und weibliche Unfruchtbarkeit erachtet. Es wurde postuliert, daß aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit zwischen nativem GnRH und GnRH Agonisten, die Agonisten die Geschlechtshormonkonzentrationen ähnlich zu nativem GnRH erhöhen würden. Leider zeigten tierische und menschliche Studien, daß die chronische Verabreichung von GnRH Agonisten zu einer Unterdrückung von Geschlechtshormonkonzentrationen führte. Somit wurde herausgefunden, daß GnRH Agonisten den gegenteiligen Effekt von nativem GnRH haben. Dementsprechend wurden GnRH Agonisten traditionell verwendet zur Reduzierung der Spiegel von Geschlechtshormonen, wie zum Beispiel Östrogen, Progesteron und Testosteron. Tatsächlich wurden GnRH Agonisten therapeutisch verwendet, um beispielsweise Androgen-abhängige Tumoren auszuhungern, aufgrund ihrer potenten Fähigkeit, Testosteronkonzentrationen beinahe auf Kastrationsspiegel zu reduzieren.
  • Eine Anzahl von unterschiedlichen Mechanismen können in die Reduktion von Gonadotropin und Androgenspiegeln, die mit GnRH Agonisten assoziiert ist, involviert sein. Es wurde postuliert, daß die kontinuierliche Therapie mit GnRH Agonsiten zu einer Verminderung in der Anzahl von Hirnanhangdrüsen GnRH und/oder Hoden LH-Rezeptoren führt, was zu einer Desensibilisierung der Hirnanhangdrüse bzw./oder der Hoden führt. Es wurde auch vorgeschlagen, daß LH Moleküle, die als Ergebnis einer GnRH Agonisten-Stimulierung freigesetzt wurden, eine veränderte biologische Aktivität haben. Jedoch wurde keine Theorie universell aktzeptiert.
  • Es besteht deshalb ein Bedürfnis nach einer Therapie, die in der Lage ist Gonadotropin und/oder Androgenspiegel für verlängerte Zeiträume zu erhöhen, welche relativ leicht zugeführt werden kann.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung stellt Verfahren bereit zur Verbesserung oder Erhöhung der Produktion, oder anderweitig zur Erhöhung der Spiegel von endogenen Gonadotropinen und/oder Androgenen. Das Verfahren umfasst die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines GnRH-Agonisten an einen Patienten, der eine solche Therapie benötigt, um dabei die Spiegel von beispielsweise Follikel-stimulierendem Hormon (FSH), luteinisierendem Hormon (LH), und Testosteron zu erhöhen. Jeder geeignete Verabreichungsweg kann verwendet werden.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Wie zuvor erwähnt, wurden GnRH-Agonisten in der Geschichte therapeutisch verwendet, um sogenannte Geschlechtshormon-Konzentrationen, wie zum Beispiel LH, FSH und Testosteron zu vermindern. Es wurde nun herausgefunden, dass, durch eine geeignete Dosierung, GnRH-Agonisten verwendet werden können, um Geschlechtshormon-Spiegel zu erhöhen oder zu verstärken. Somit werden Therapien bereitgestellt für Krankheiten, die mit Mangelzuständen in Gonadotropin, Androgen, oder einer Kombination aus beiden assoziiert sind.
  • Verfahren zur Verbesserung von Gonadotropin-Spiegeln, Androgenen-Spiegeln, oder beiden, umfassen die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines GnRH-Agonisten an einen Patienten, der eine solche Therapie benötigt. Krankheiten, die für eine solche Therapie geeignet sind, sind Hypogonadismus in alternden Männern, Kryptochidismus, männliche Unfruchtbarkeit, Amenorrhoe und weibliche Unfruchtbarkeit, ebenso wie verminderte Libido, insbesondere in männlichen Patienten. Zusätzlich können die Verfahren hierin verwendet werden, um existierende Therapien zu verbessern. Zum Beispiel wird die sexuelle Dysfunktion, wie zum Beispiel erektile Dysfunktion, derzeit mit Phosphodiesterase-Hemmern und Dopamin-Agonisten behandelt, welche physiologische Aspekte der Krankheit lindern. Jedoch wurde herausgefunden, dass sexuelle Dysfunktion ebenfalls eine psychologische Komponente hat. Desweiteren haben erhöhte Testosteron-Spiegel einen Einfluss auf die psychologische Komponente der sexuellen Dysfunktion. Somit würden die hierin bereitgestellten Verfahren die existierende Therapie für sexuelle Dysfunktion fördern.
  • Eine „therapeutisch wirksame Menge", wie hierin verwendet, bedeutet eine Menge eines GnRH-Agonisten, die einem Patienten in einer Häufigkeit gegeben wird, die die Spiegel von LH, FSH, oder Testosteron in einem Patienten erhöht, ohne die normalen Spiegel dieser Hormone in dem Patienten, der eine solche Therapie erhält, zu vermindern. Die spezifische therapeutisch wirksame Menge für irgendeinen speziellen Patienten wird von einer Vielzahl von Faktoren abhängen, einschließlich der behandelten Krankheit; der Schwere der Krankheit; der Aktivität der spezifischen verwendeten Verbindung; der spezifischen verwendeten Zusammensetzung; dem Alter, Körpergewicht, der allgemeinen Gesundheit, dem Geschlecht und der Ernährung des Patienten; der Verabreichungszeit; dem Verabreichungsweg; der Ausscheidungsgeschwindigkeit, der spezifischen verwendeten Verbindung; der Dauer der Behandlung; den Arzneistoffen, die in Kombination oder gleichzeitig mit der spezifischen verwendeten Verbindung verwendet werden; und anderen Faktoren, die denjenigen mit durchschnittlichem Können im medizinischen Fachgebiet bekannt sind. Zum Beispiel liegt es wohl innerhalb des Könnens im Fachgebiet, die Dosierungen der Verbindung bei Spiegeln zu beginnen, die niedriger sind als erforderlich, um den gewünschten therapeutischen Effekt zu erreichen, und die Dosierung nach und nach zu erhöhen, bis der gewünschte Effekt erreicht ist. Die Spiegel der Hormone, deren Konzentrationen erhöht werden sollen, werden auch leicht gemessen unter Verwendung von kommerziell erhältlichen diagnostischen Assays, welche verwendet werden können, um einen Basislinien-Hormonspiegel zu erstellen, einen Anstieg im Hormonspiegel über die Basislinie und eine Verminderung im Hormonspiegel unter die Basislinie. Diese Parameter können verwendet werden, um einen speziellen Patienten geeignet zu dosieren, so dass ein Patient den gewünschten Effekt erhält.
  • Von einem gepulsten Dosierregime eines GnRH-Agonisten wurde herausgefunden, dass es Geschlechtshormon-Spiegel erhöht ohne eine Verminderung in den Geschlechtshormon-Spiegeln durchzumachen, wie es in typischen GnRH-Dosierregimes gesehen wird. Insbesondere ist eine „gepulste Dosierung" eine, wo es einen Zeitraum der GnRH-Verabreichung gibt, und einen Zeitraum zwischen dem nächsten Verabreichungs-Zeitraum, in ausreichender Zeit, um es einem Patienten zu erlauben, den GnRH-Agonisten aus seinem Körper auszureinigen. In einem typischen Verabreichungs-Zeitraum werden zwischen einer und vier Dosierungen eines GnRH-Agonisten an den Patienten bereitgestellt. Am typischsten werden eine bis zwei Dosierungen des GnRH-Agonisten in einem Verabreichungs-Zeitraum bereitgestellt. Der Zeitraum zwischen einzelnen Dosierungen in einem Verabreichungs-Zeitraum kann zwischen einer Stunde und acht Stunden sein, typischer zwischen einer Stunde und vier Stunden. Typischerweise bleibt GnRH im Menschen für ungefähr 48 Stunden. Dementsprechend ist der Zeitraum zwischen Verabreichungs-Zeiträumen vorzugsweise zwischen 36 Stunden und 60 Stunden, abhängig von der einzelnen Person. Zusätzlich kann der Verlauf der Therapie so lange sein, wie ein Patient einen Anstieg in den Geschlechtshormon-Spiegeln benötigt. Typischerweise wird eine solche Therapie für mehr als eine Woche sein, vorzugsweise zwei oder mehr Wochen und am bevorzugtesten einen Monat. Die Dosierspiegel für den GnRH-Agonisten können zwischen 5 mcg und 1500 mcg durch einen parenteralen Verabreichungsweg sein, zwischen 500 mcg und 15 mg durch einen sublingualen Verabreichungsweg und 125 mcg und 3,75 mg durch einen Inhalations-Verabreichungsweg. Solche Dosierungen werden vorzugsweise zweimal am Tag jeden anderen Tag bereitgestellt, wobei die Dosierungen an einem speziellen Tag zwischen einer Stunde und acht Stunden auseinander liegen.
  • GnRH-Agonisten sind wohl bekannt und schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf Leuprolidacetat, Buserelin, Naferelin, Deslorein, Histerelin, Goserelin, Cetrorelix. Die GnRH-Agonisten können in einer Vielzahl von wohl bekannten Formulierungen vorliegen und sie können unter Verwendung von jeder aus einer Vielzahl von wohl bekannten Verabreichungs-Verfahren verabreicht werden. Somit können die GnRH-Agonisten zum Beispiel Teil einer flüssigen, Gel-förmigen, festen, Pulver-, oder Suspensionstyp-Formulierung sein, welche durch Injektion, Inhalation, transdermal, oral oder dergleichen verabreicht werden kann. Vorzugsweise werden die GnRH-Agonisten in einer „nicht invasiven" Art und Weise verabreicht (d.h. ohne Stechen des Patienten, wie zum Beispiel, wenn Arzneistoffe durch Injektion verabreicht werden). Somit sind nicht injizierbare Formulierungen bevorzugt und inhalierte Formulierungen sind insbesondere bevorzugt.
  • Die GnRH-Agonisten können in pharmazeutische Zusammensetzungen eingeschlossen sein, welche nicht toxische physiologisch tolerierbare oder verträgliche Träger, Hilfsstoffe oder Vehikel umfassen, die hierin kollektiv als Verdünnungsmittel bezeichnet werden. Verträgliche Hilfsstoffe schließen Konservierungsmittel, Benetzungsmittel, Emulgatoren und Dispensiermittel ein; verträgliche Träger schließen Lösungsmittel, Bulk-Bildner und Füllstoffe ein; und verträgliche Vehikel schließen Wasser, Elixiere, Sirupe, Hydroalkohole, Schleime, Öle, Glycolether und Derivate davon ein. Die Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen kann auch wünschenswert sein in einer Formulierung eines GnRH-Agonisten und kann sichergestellt werden durch verschiedene antibakterielle und antifungale Wirkstoffe, zum Beispiel Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure und dergleichen. Es kann auch wünschenswert sein, isotonische Wirkstoffe einzuschließen, zum Beispiel Zucker und Natriumchlorid, unter anderem.
  • In Fällen, wo der GnRH-Agonist in eine Suspension eingeschlossen ist, kann die Formulierung Suspendiermittel enthalten, wie zum Beispiel ethoxylierte Isostearyl-Alkohole, Polyoxyethylensorbitol und Sorbitanester, mikrokristalline Zellulose, Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Traganth, oder Mischungen aus diesen Substanzen, unter anderen.
  • Nützliche intranasale Formulierungen eines GnRH-Agonisten können Stabilisatoren und Oberflächen-aktive Stoffe enthalten. Unter den pharmazeutisch verträglichen Oberflächen-aktiven Stoffen sind Polyoxyethylen-Rizinusöl-Derivate, wie zum Beispiel Polyoxyethylen-glycerol-triricinoleat, auch bekannt als Polyoxyl 35 Kastoröl (CREMOPHOR EL), oder Poloxyl 40 hydriertes Kastoröl (CREMOPHOR PH40), beide erhältlich von BASF Corp.; mono-Fettsäureester von Polyoxyethylen (20) Sorbitan, wie zum Beispiel Polyoxyethylen (20) Sorbitanmonolaurat (TWEEN 80), Polyoxyethylenmonostearat (TWEEN 60), Polyoxyethylen (20) Sorbitanmonopalmitat (TWEEN 40), oder Polyoxyethylen (20) Sorbitanmonolaurat (TWEEN 20) (alle erhältlich von ICI Surfactants of Wilmington, DE); Polyglycerylester, wie zum Beispiel Polyglyceryloleat; und Polyoxy-ethyliertes Kernöl (LABRAFIL, erhältlich von Gattefosse Corp.). Vorzugsweise wird der Oberflächen-aktive Stoff zwischen ungefähr 0,01 Gewichtsprozent und 10 Gewichtsprozent der pharmazeutischen Zusammensetzung vorliegen.
  • Unter den pharmazeutisch nützlichen Stabilisatoren sind Antioxidantien, wie zum Beispiel Natriumsulfit, Natriummetabisulfit, Natriumthiosulfat, Natriumformaldehydsulfoxylat, Schwefeldioxid, Ascorbinsäure, Isoascorbinsäure, Thioglycerol, Thioglycolsäure, Cysteinhydrochlorid, Acetylcystein, Ascorbylpalmitat, Hydrochinon, Propylgallat, Nordihydroguaiaretsäure, butyliertes Hydroxytoluen, butyliertes Hydroxyanisol, Alpha-Tocopherol und Lecithin. Vorzugsweise wird der Stabilisator zwischen ungefähr 0,01 Gewichtsprozent und 5 Gewichtsprozent der pharmazeutischen Zusammensetzung vorliegen.
  • Suspensionen können auch gelatisierende Wirkstoffe einschließen, wie zum Beispiel Ethylendiamintetraessigsäure, ihre Derivate und Salze davon, Dihydroxyethylglycin, Zitronensäure und Weinsäure, unter anderem. Zusätzlich kann eine geeignete Fluidität einer Suspension aufrechterhalten werden, zum Beispiel durch die Verwendung von Beschichtungs-Materialien, wie zum Beispiel Lecithin, durch das Aufrechterhalten der erforderlichen Partikelgröße in dem Fall von Dispersionen, und durch die Verwendung von Oberflächen-aktiven Stoffen, wie zum Beispiel denjenigen, die zuvor erwähnt wurden.
  • Feste Dosierformen für die orale Verabreichung schließen Kapseln, Tabletten, Pillen, Pulver und Granulate ein. In solchen festen Dosierformen kann die aktive Verbindung mit mindestens einem inerten, pharmazeutisch verträglichen Bindemittel oder Träger gemischt werden, wie zum Beispiel Natriumcitrat oder Dicalziumphosphat und/oder (a) Füllstoffen oder Streckmitteln, wie zum Beispiel Stärken, Laktose, Saccharose, Glucose, Mannitol und Kieselsäure; (b) Bindemitteln, wie zum Beispiel Carboxymethylzellulose, Alginate, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und Akaziengummi; (c) Feuchthaltemitteln, wie zum Beispiel Glycerol, (d) Zerfallsmitteln, wie zum Beispiel Agar-Agar, Kalziumcarbonat, Kartoffel- oder Tapioca-Stärke, Alginsäure, bestimmte Silikate und Natriumcarbonat; (e) Lösungsverzögerungsmitteln, wie zum Beispiel Paraffin; (f) Absorptionsbeschleunigern, wie zum Beispiel quaternären Ammonium-Verbindungen; (g) Befeuchtungsmitteln, wie zum Beispiel Cetylalkohol und Glycerolmonostearat; (h) Absorbentien, wie zum Beispiel Kaolin und Bentonitton; und (i) Schmiermitteln, wie zum Beispiel Talkum, Kalziumstearat, Magnesiumstearat, festen Polyethylenglycolen, Natriumlaurylsulfat und Mischungen daraus. In dem Fall von Kapseln, Tabletten und Pillen, kann die Dosierform auch Puffersubstanzen umfassen.
  • Feste Zusammensetzungen eines ähnlichen Typs können auch als Füllstoffe in weichen und hart gefüllten Gelatine-Kapseln verwendet werden, unter Verwendung von solchen Bindemitteln wie Laktose oder Milchzucker, ebenso wie hochmolekulargewichtigen Polyethylenglykolen und dergleichen.
  • Die festen Dosierformen von Tabletten, Kapseln, Pillen und Granulaten können hergestellt werden mit Beschichtungen und Hüllen, wie zum Beispiel einer Magensaft-resistenten Beschichtung und anderen Beschichtungen, die im Fachgebiet der pharmazeutischen Formulierung wohl bekannt sind. Sie können wahlweise trübende Stoffe enthalten und können auch derart zusammengesetzt sein, dass sie den aktiven Inhaltsstoff (die aktiven Inhaltsstoffe) nur, oder vorzugsweise in einem bestimmten Teil des Intestinaltrakts freisetzen, wahlweise in einer verzögerten Art und Weise. Beispiele für einbettende Zusammensetzungen, welche verwendet werden können, schließen polymere Substanzen und Wachse ein.
  • Flüssige Dosierformen für die orale Verabreichung schließen pharmazeutisch verträgliche Emulsionen, Lösungen, Suspensionen, Sirupe und Elixiere ein. Zusätzlich zu den aktiven Verbindungen können die flüssigen Dosierformen inerte Verdünnungsmittel enthalten, die üblicherweise im Fachgebiet verwendet werden, wie zum Beispiel Wasser oder andere Lösungsmittel, Lösungsvermittler und Emulgatoren, wie zum Beispiel Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Ethylcarbonat, Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglycol, 1,3-Butylenglycol, Dimethylformamid, Öle (insbesondere Baumwollsamen-, Erdnuss-, Maiskeim-, Keim-, Oliven-, Castor- und Sesamöl), Glycerol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Polyethylenglycole und Fettsäureester von Sorbitan und Mischungen daraus.
  • BEISPIELE
  • Beispiel 1
  • Die Ziele dieser Studie waren, die Pharmakokinetiken, das Sicherheitsprofil und die hormonelle Reaktion von fixiertem (5 mg q.d., 5 mg b.i.d. und 10 mg q.d.) oralem Leuprolidacetat zu bewerten, verabreicht für 28 Tage an gesunde männliche Freiwillige. Dies war eine Phase 1, Einzelzentrum, fixierte Dosis offene markierte Studie, worin drei Dosen von oralem Leuprolidacetat an 60 gesunde männliche Freiwillige für 28 Tage verabreicht wurden. Zwanzig Personen wurden jeder Dosierungsgruppe zugeordnet. Die Dosierungsgruppen wurden nacheinander dosiert, beginnend mit 5 mg q.d. Gruppe (Gruppe A). Die Dosierung für die 5 mg b.i.d. Gruppe (Gruppe B) begann zwei Wochen nach dem Beginn der Gruppe A und die Dosierung für die 10 mg q.d. Gruppe (Gruppe C) begann zwei Wochen nach dem Beginn der 5 mg b.i.d. Gruppe. Die Formulierung, die für die Dosierung der Patienten verwendet wurde, bestand aus Wasser, Etahnol, Ölsäure, Leuprolidacetat 5 mg/ml und TWEEN 80. Die endgültige zu dosierende Formulierung wurde bei der Forschungsstelle durch einen Apotheker hergestellt. Für alle Messungen wurde der endgültige Wert, der vor dem Beginn der Studien-Arzneistoff-Verabreichung erhalten wurde, als der Basislinienwert für diese Variable verwendet. Wenn geeignet, wurden nur Vor-Dosis (vor der Morgen-Dosis für die Leuprolidacetat 5 mg b.i.d. Gruppe) Hormonwerte verwendet. Die beobachteten Plasma-Testosteron-Spiegel während der ersten zehn Tage der Studie sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1 Testosteron-Spiegel ng/dL
    Leuprolid-acetat-Dosis Basis-linie Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7 Tag 8 Tag 9 Tag 10
    Gruppe A 453 25 452 45 406 25 384 70 430 55 434 55 413 75 405 85 358 8 369 80
    Gruppe B 485 00 563 5 541 35 527 40 502 85 493 25 484 75 449 10 427 65 428 95
    Gruppe C 458 85 495 85 501 00 492 20 463 90 412 65 435 50 409 00 428 05 405 95
  • Die Testosteron-Spiegel für Gruppe B waren höher als die Basislinie bis zum Tag 7 der Studie. Die Testosteron-Spiegel für Gruppe C waren höher als die Basislinie bis zu Tag 6 der Studie. Wenn Leuprolidacetat, verabreicht bei einer Dosis von 5 mg q.d. (Gruppe A) die Spiegel von Testosteron nicht über die Basislinie anhob, führte die 5 mg b.i.d. (Gruppe B) Verabreichung zu einer signifikanteren Erhöhung von Plasma-Testosteron im Vergleich zu 10 mg q.d. Dosis (Gruppe C). In Gruppen B und C senkten sich die Testosteron-Spiegel unter die Basislinie von Tag 7 und Tag 6 an.
  • Dies war wahrscheinlich begründet in der erschöpften Hirnanhangdrüsen-Reaktion nach mehrfachen Stimuli.
  • Beispiel 2
  • Zwei Beispiele für die Leuprolidacetat-Formulierung für die sublinguale Verabreichung sind hier bereitgestellt. Tabelle 2
    Alkohol, dehydriert, USP, 200 Proof 80 % v/v 57,00%
    Hydroxypropylzellulose, NF 2,50% m/v 2,50% m/v
    Benzoesäure, USP 10% m/v 10% m/v
    Leuprolidacetat 45 mg pro ml 45 mg pro ml
    Öl, Pfefferminz, NF 2,00%
    Stickstoff, NF Q.S. Q.S.
    Wasser, gereinigt, USP destilliert Q.S. Q.S.
  • Füge die geeignete Menge an Stickstoff-gesättigtem gereinigtem Wasser zu einem sauberen, trocken tarierten und geeignet großen Gefäß hinzu.
  • Füge den Alkohol zu dem gereinigten Wasser unter Mischen hinzu.
  • Füge die Hydroxypropylcellulose zu dem Wasser/Alkohol hinzu unter Mischen bis zur Auflösung.
  • Füge die Benzoesäure hinzu unter Mischen bis zur Auflösung. Füge Pfefferminzöl hinzu, wenn es in die Formulierung eingeschlossen ist, und mische gut.
  • Füge vorsichtig das Leuprolidacetat hinzu während langsam gemischt wird bis zur Auflösung.
  • Füge Stickstoff-gesättigtes gereinigtes Wasser hinzu, um das Endvolumen auszumachen.
  • Beispiel 3
  • Eine Studie wurde durchgeführt, um die Bioverfügbarkeit von Leuprolidacetat zu bestimmen, wenn es durch den sublingualen Weg verabreicht wurde. Die Studie wurde in 15 gesunden Frauen nach der Menopause oder operativ sterilisierten weiblichen Freiwilligen durchgeführt. Diese Studie wurde gemäß einem Einzeldosis, gefasteten, vier Perioden, offen-markierten, randomisierten Design durchgeführt. Jeder Patient erhielt eine einzelne sublinguale Dosis von Leuprolidacetat: 1 1,25 mg, 2,25 mg, 4,5 mg oder eine 1 mg subkutane Dosis. Formulierung A, beschrieben in Beispiel 2, wurde für alle die Leuprolidacetatsublingualen Dosen verwendet. Lupron-Injektion (TAP Pharmaceuticals Inc., Lake Forest, IL), enthaltend 1 mg Leuprolidacetat, Natriumchlorid für die Tonizitäts-Einstellung und 1,8 mg Benzylalkohol als Konservierungsstoff, wurde für die subkutane Dosis in allen Patienten verwendet. Fünf-ml Plasma-Proben wurden gesammelt durch Venipunktion vor der Studie und in geeigneten Zeitintervallen nach der Dosierung. Plasma-Leuprolidacetat-Konzentrations–Daten wurden tabellarisch erfasst und die beschreibenden Statistiken wurden berechnet. Ungefähr 1% der verabreichten sublingualen Dosis wurde absorbiert, verglichen mit der subkutanen Referenz nach der Angleichung auf die unterschiedlichen Dosierungen.
  • Beispiel 4
  • Eine Studie wurde durchgeführt, um das Ausmaß der Absorption nach Inhalations-Verabreichung von Leuprolidacetat in drei Aerosol-Formulierungen zu bestimmen, einer 10 mg/ml Lösung, einer 10 mg/ml Suspension und einer 20 mg/ml Suspension. Das Ausmaß der Absorption, das mit jeder Aerosol-Formulierung erhalten wurde, wurde mit der Absorption verglichen, die nach intravenöser Verabreichung einer 1 mg Dosis erhalten wurde. Die Studie war eine offen-markierte, Einzeldosis, randomisierte, vier Perioden Überkreuz-Studie, die 24 normale erwachsene männliche Freiwillige involvierte. Die Personen wurden zufällig in vier Gruppen zugeordnet, von denen jede eine unterschiedliche Regime-Sequenz Behandlung erhielt. Am Ende der Studie erhielt jede Person jede der vier unterschiedlichen Regimes von Leuprolidacetat. Tabelle 3
    Gruppe Periode 1 Periode 2 Periode 3 Periode 4
    1 A B C D
    2 B D A C
    3 C A D B
    4 D C B A
    • A = 1 mg Leuprolidacetat-Inhalation (Lösung) Aerosol
    • B = 1 mg Leuprolidacetat-Inhalation (Suspension) Aerosol
    • C = 2 mg Leuprolidacetat-Inhalation (Suspension) Aerosol
    • D = 1 mg Leuprolidacetat-iv-Injektion
  • Für jede Dosierungs-Periode wurden Blutproben unmittelbar vor der Dosierung und in spezifizierten Intervallen über 24 Stunden nach Dosierung genommen. Das Plasma wurde aus diesen Proben herausgetrennt, in Röhrchen markiert und gefroren. Am Ende der Studie wurden die Plasma-Leuprolidacetat-Spiegel bestimmt durch Radioimmuno-Assay. Die absoluten Bioverfügbarkeiten für die Inhalations-Aerosol-Dosierformen waren ungefähr: 4%, 18% und 14% für die 1 mg Lösung, 1 mg Suspension bzw. 2 mg Suspension.

Claims (5)

  1. Verwendung eines GnRH Agonisten für die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Hypogonadismus, Cryptorchidismus, männlicher Infertilität, weiblicher Infertilität, Ammenorrhoe und männlicher erektiler Dysfunktion durch Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge an einen Patienten, der eine solche Behandlung benötigt, wobei die Menge die endogenen Gonadotropine und Androgene erhöht.
  2. Die Verwendung von Anspruch 1, worin der GnRH Agonist nicht-invasiv verabreicht wird.
  3. Die Verwendung von Anspruch 2, worin der GnRH Agonist mit einer oralen, nasalen oder inhalierten Dosierform verabreicht wird.
  4. Die Verwendung von irgendeinem der Ansprüche 1, 2 oder 3, worin der GnRH Agonist Leuprolidacetat, Buserelin, Naferelin, Deslorelin, Histerelin, Goserelin und Cetrorelix ist.
  5. Die Verwendung von Anspruch 1, worin die Verabreichung zur Behandlung von männlicher erektiler Dysfunktion dient, und sie weiter die Verabreichung eines Phosphodiesterase-Inhibitors oder eines Dopaminagonisten umfaßt.
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