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Diese
Erfindung betrifft implantierbare medizinische Vorrichtungen (IMD)
und insbesondere eine verbesserte Vorrichtung zum Unterscheiden
zwischen Tachyarrhythmien in implantierbaren Herzüberwachungseinrichtungen
und Herzstimulatoren, wie implantierbaren Kardiovertern/Defibrillatoren (ICD).
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Definitionsgemäß wird ausgesagt,
dass sich das Herz in einem normalen Sinusrhythmus (NSR) befindet,
wenn die Atria und Ventrikel bei einer Herzfrequenz synchron schlagen,
die niedriger ist als eine definierte Tachykardie-Herzfrequenz,
die in Ruhe und während
körperlicher
Aktivität
oder unter Belastung ausreichend Herzausstoß oxygenierten Bluts für den Körper bereitstellt.
Der Begriff Bradykardie bezieht sich auf eine abnorm langsame Frequenz
einer oder mehrerer Herzkammern, die in Ruhe oder unter Belastung
oder während
körperlicher
Aktivität
einen unangemessen niedrigen Herzausstoß bereitstellt. Der Begriff "Tachyarrhythmie" bezieht sich auf
jeden abnorm schnellen Rhythmus einer oder mehrerer Herzkammern,
der den Herzausstoß verringert
und einer Konvertierung in einen NSR durch "Kardioversion" oder "Defibrillation" oder der Anwendung bestimmter Anti-Tachykardie-Stimulationstherapien
auf die Herzkammer zugänglich
sein kann, wie hier weiter beschrieben wird. Atriale Tachyarrhythmien
umfassen eine atriale Tachykardie (AT) und ein atriales Flattern
oder eine atriale Fibrillation (AF), die von einer oder mehreren
ektopischen Stellen im rechten oder im linken Atrium ausgehen. Ventrikuläre Tachyarrhythmien umfassen
eine ventrikuläre
Tachykardie (VT) und ein ventrikuläres Flattern oder eine ventrikuläre Fibrillation
(VF), die von einer oder mehreren ektopischen Stellen in den Ventrikeln
ausgehen. Eine supraventrikuläre
Tachykardie (SVT) kann sich auch aus hochfrequenten atrialen Tachyarrhythmien
oder Depolarisationen in Verbindung mit einer atrioventrikulären Tachyarrhythmie
ergeben, die zu den Ventrikeln übergeleitet
werden, was eine AV-Wiedereintritts-Tachykardie einschließt, welche gewöhnlich den
AV-Knoten hinab und aufwärts
durch den linken posterolateralen Bypass-Trakt leitet und als eine
SVT angesehen wird. Personen, deren Herzen in eine VF oder in eine
polymorphe VT hoher Frequenz gehen, können einen plötzlichen
Herztod (SCD) erleiden, es sei denn, dass der Rhythmus entweder
spontan oder therapeutisch innerhalb einer sehr kurzen Zeit nach
dem Einsetzen einer solchen VT oder VF hoher Rate endet.
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Die
AF und die VF sind durch eine chaotische elektrische Aktivität gekennzeichnet,
welche stark veränderliche
Depolarisationswellenfronten aufweist, die sich in Richtungen ausbreiten,
welche von den Ausbreitungsrichtungen während eines NSRs und rhythmischerer
Tachykardien abweichen. Die Depolarisationswellen, welche die Atria
während einer
AF und die Ventrikel während
einer VF durchqueren, folgen nicht normalen Leitungswegen, und ihre
Richtung kann sich von Schlag zu Schlag ändern. Während AF- und VF-Episoden (insbesondere beim
Einsetzen und während
der Anfangsphase, bevor die Herzaktivität abnimmt), ist die Amplitude
und damit das Aussehen der Depolarisationswellenformen bei Betrachtung
auf einem Elektrokardiogrammstreifen oder einer Elektrokardiogrammanzeige
unregelmäßig, und
sie sind als "polymorph" gekennzeichnet.
Zusätzlich weist
das atriale oder ventrikuläre EGM
nicht eine charakteristische Grundlinie geringer elektrischer Aktivität auf, welche
P-Zacken oder QRS-Komplexe trennt.
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Die
QRS-Komplexe rhythmischer atrialer und ventrikulärer Tachykardieepisoden weisen
typischerweise regelmäßige oder "monomorphe" P-Zacken oder QRS-Wellenformen
auf, welche einfach schmaler werden, wenn die Herzfrequenz von der NSR
zunimmt und welche durch ein Grundlinienintervall getrennt sind.
Die QRS-Komplexe während
bestimmter VT-Episoden können
jedoch polymorph sein, insbesondere von einem Schlag zum nächsten. Solche
polymorphen VT-Episoden können
auf eine Wiedereintrittsleitung durch krankes Gewebe zurückzuführen sein,
welche zu QRS-Depolarisationswellenfronten führt, die sich auch typischerweise
in Richtungen ausbreiten, die von jenen abweichen, die während NSR-
oder monomorpher VT- oder SVT-Episoden vorherrschen.
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Auf
dem Gebiet automatischer implantierbarer Arrhythmiesteuervorrichtungen,
insbesondere der ICD (auch als Schrittmacher/Kardioverter/Defibrillatoren
oder PCD bezeichnet), beziehen sich die Begriffe "Kardioversion" und "Kardioverter" und "Defibrillation" und "Defibrillator" im Allgemeinen auf
die Prozesse und Vorrichtungen zum Abgeben verhältnismäßig hochenergetischer elektrischer
Schocks an das Herzgewebe oder über
dieses, um eine lebensbedrohliche Tachyarrhythmie zu unterbinden.
In der Praxis wird die Umwandlung einer AT oder VT oder einer AF
oder VF niedriger Frequenz in einen normalen Sinusrhythmus durch
einen Kardioversionsschock verhältnismäßig niedriger
Amplitude, der zeitlich synchron mit einer gemessenen atrialen oder ventrikulären Herzdepolarisation
(P-Welle bzw. Zacke oder R-Welle bzw. Zacke) abgegeben wird, typischerweise
als "Kardioversion" bezeichnet. Die
Umwandlung einer bösartigen
AF oder VF durch einen Schock gleicher oder höherer Energie, der abgegeben
wird, ohne dass eine solche Synchronisation erforderlich wäre, wird
typischerweise als "Defibrillation" bezeichnet. Eine
Synchronisation kann versucht werden, die Therapie wird jedoch ohne
Synchronisation ausgeführt,
falls die Synchronisation nicht in kurzer Zeit möglich ist. Kardioversionsschocks
können wahlweise
mit einer Herzdepolarisation oder einem Herzrhythmus synchronisiert
sein und angewendet werden, um eine VT mit einem Energieimpuls niedrigeren
Bereichs von nominell etwa 1–15
Joule oder eine VF mit einem Impuls mittlerer bis hoher Energie von
nominell 7–40
Joule zu unterbinden. In der folgenden Beschreibung und den Ansprüchen wird
angenommen, dass die Begriffe Kardioversion und Defibrillation austauschbar
sind und dass die Verwendung eines Begriffs den anderen einschließt, es sei denn,
dass spezifische Unterscheidungen zwischen ihnen in Zusammenhang
mit ihrer Verwendung gebildet werden. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit
werden Kardioversions- und/oder Defibrillationsschocks oder -schocktherapien
hier als C/D-Schocks
oder -Schocktherapien bezeichnet.
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Bradykardie-Herzstimulationsfunktionen werden
gegenwärtig
auch in ICD aufgenommen, um einen Teil der natürlichen Stimulationsfunktion
eines abnormen Herzens oder die gesamte Funktion zu ergänzen, indem
zeitlich geeignet festgelegte Stimulationsimpulse abgegeben werden,
um zu bewirken, dass sich eine Kammer oder Kammern des Herzens kontrahiert
oder "schlägt", d.h. um das Herz "mitzunehmen". Entweder Einzelkammer-(atrial
oder ventrikulär)-Stimulationsfunktionen
oder Doppelkammer-(atrial und ventrikulär)-Stimulationsimpulse werden
auf die Atria und/oder die Ventrikel ansprechend auf eine Bradykardie
oder eine Dissoziation der atrialen und ventrikulären Herzfrequenzen
bei einer Stimulationsfrequenz zum Wiederherstellen einer Herzleistung,
die für
die physiologischen Anforderungen des Patienten geeignet ist, angewendet.
In letzter Zeit wurde eine synchronisierte Stimulation des rechten
und des linken Herzens, insbesondere eine synchronisierte Stimulation
des rechten und des linken Ventrikels, für Herzfehlerpatienten, die
auch für
Tachyarrhythmien anfällig
sind, in ICD aufgenommen.
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Zusätzlich wurden
Anti-Tachykardie-Stimulationsfähigkeiten
in ICD aufgenommen, um Bursts von Stimulationsimpulsen oder einzelne Übersteuerungs-Stimulationsimpulse
an die Atria und/oder die Ventrikel abzugeben, um bestimmten langsamen
AT- oder VT-Episoden entgegenzuwirken und sie in normale Sinusfrequenzen
umzuwandeln. Die Anzahl, die Frequenz, die Impulsamplitude und die
Breite von Burst-Stimulationsimpulstherapien können durch Fernprogrammierungs-
und Telemetriegeräte
programmiert werden, um physiologische Anforderungen des bestimmten
Patienten und Energiesparanforderungen zu erfüllen.
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Zu
den wichtigsten Funktionen solcher ICD gehört es, Tachyarrhythmien zu
ermitteln, die Tachyarrhythmien richtig zu identifizieren, eine
geeignete Kardioversions/Defibrillations- oder Burst-Stimulationstherapie
zu verabreichen und zu bestimmen, ob die verabreichte Therapie wirksam
war.
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Die
typischen VT- und VF-Ermittlungskriterien, die in kommerziell herausgegebenen
ICD verwendet wurden, verwenden ein Frequenz/Intervall-basiertes
Zeitkriterium und ein Dauer- oder Frequenzkriterium als einen Grundmechanismus zum Ermitteln
des Vorhandenseins von Tachyarrhythmien und zum Unterscheiden zwischen
Tachyarrhythmien. Hierzu wird die natürliche Herzfrequenz Schlag
für Schlag
gemessen, indem das R-R-Intervall zwischen aufeinander folgenden
von einem R-Zacken-Messverstärker
ausgegebenen gemessenen ventrikulären (VSENSE) Ereignissignalen
zeitlich ausgemessen wird. Die gemessenen R-R-Intervalle werden
mit einem Fibrillationsermittlungsintervall (FDI), einem Intervall
zur Ermittlung einer schnellen Tachykardie (FTDI) und einem Intervall
zur Ermittlung einer langsamen Tachykardie (TDI) verglichen, und
jeweilige Zählwerte
einer VF, einer schnellen VT oder einer langsamen VT werden abhängig vom
Ergebnis des Vergleichs, akkumuliert. Eine von einer VF, einer schnellen
VT oder einer langsamen VT wird festgestellt, wenn ein Zählwert mit
einer bestimmten Anzahl von Intervallen, die für die Ermittlung notwendig
sind, übereinstimmt
(nachstehend als "NID" bezeichnet). Jede
Frequenzzone kann ihre eigene definierte NID aufweisen, beispielsweise "VFNID" zur Fibrillationsermittlung, "FVTNID" zur Ermittlung einer
schnellen VT und "VTNID" zur Ermittlung einer
langsamen VT.
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Beispielsweise
werden die gemessenen R-R-Intervalle mit dem FDI-Kriterium verglichen,
und das gemessene ventrikuläre
Ereignis wird, abhängig vom
Ergebnis des Vergleichs, als VF-Ereignis oder Nicht-VF-Ereignis
erklärt.
Eine VF wird provisorisch festgestellt, wenn der Zählwert das
VFNID-Frequenzkriterium
erfüllt
(d.h. diesem gleicht oder dieses übersteigt). Ähnlich kann
das gemessene ventrikuläre
Ereignis, abhängig
von den Ergebnissen des Vergleichs mit dem FTDI und dem TDI, als
eine schnelle VT oder eine langsame VT erklärt werden.
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Häufig bewirken
SVT-Episoden, dass die Ventrikel bei einer Frequenz schlagen, welche
das FDI erfüllt,
und sie können
unangemessen als VF-Episoden ermittelt werden. Bei ICD, die atriale und
ventrikuläre
Doppelkammer-Messfähigkeiten
haben, wurden im Allgemeinen weitere Strategien verfolgt, um atriale
und ventrikuläre
Tachyarrhythmien zu ermitteln und zu klassifizieren. Es wurden Algorithmen
entwickelt, die gemessene atriale Ereignisse anhand P-Zacken und/oder
gemessene ventrikuläre
Ereignisse anhand R-Zacken identifizieren und atriale und/oder ventrikuläre Ereignisintervalle
und/oder Frequenzen davon ableiten. Es wurden verschiedene Ermittlungs-
und Klassifikationssysteme vorgeschlagen, wie in US-A-5 342 402,
US-A-5 545 186, US-A-5 782 876 und US-A-5 814 079, die auf den Erwerber der
vorliegenden Anmeldung übertragen
wurden, dargelegt ist, wodurch eine Hierarchie von Prioritätsregeln
abgeleitet wird, um eine Entscheidung darüber zu fällen, ob eine Kardioversions-/Defibrillationstherapie
auszuführen
oder einzubehalten ist. Diese regelbasierten Verfahren und Vorrichtungen wurden
in Doppelkammer-ICD aufgenommen, um atriale und ventrikuläre Tachyarrhythmien
unter Verwendung einer "PR-Logik" in Doppelkammer-ICD MEDTRONIC® GEM® DR
zu unterscheiden.
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Einzelkammer-ICD
zum Unterscheiden einer VF von einer VT oder SVT und zum Bereitstellen
ventrikulärer
C/D-Schocktherapien und/oder Burst-Stimulationstherapien haben nicht
die Fähigkeiten
zum Messen von P-Zacken, um gemessene atriale Ereignisse zu ermitteln,
und zum Analysieren der Beziehung zwischen gemessenen atrialen Ereignissen und
gemessenen ventrikulären
Ereignissen auf der Grundlage ermittelter R-Zacken. Daher wurden
viele andere Vorschläge
gemacht, um Elektrogramm-(EGM)-Wellenformeigenschaften, insbesondere
eindeutige Wellenformeigenschaften des QRS- Komplexes während eines NSR, einer VT,
einer VF und einer SVT zu untersuchen.
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Ein
Verfahren zum Unterscheiden zwischen VF- und NSR-EGM-Wellenformen, das
beispielsweise in dem auf den Erwerber der vorliegenden Anmeldung übertragenen
US-Patent US-A-5 312 441 dargelegt ist, beruht auf Messungen und
Vergleichen der Breite des QRS-Komplexes mit dem VF-Breitenkriterium.
Ein normaler QRS-Komplex ist im Allgemeinen schmaler als der abnorme
QRS-Komplex während einer
VF, so dass die QRS-Breite
verwendet werden kann, um den normalen QRS-Komplex von dem abnormen
QRS-Komplex während
einer VF zu unterscheiden. Es gibt jedoch Fälle, in denen ein abnormer
QRS-Komplex während einer
VT eine andere Morphologie hat als der normale QRS-Komplex, wenngleich
er schmal bleibt. Umgekehrt kann auch der QRS-Komplex während bestimmter
SVT-Episoden breit
sein. In diesen Fällen
ist ein empfindlicheres und selektiveres Verfahren erforderlich,
um zwischen verschiedenen Wellenformen zu unterscheiden.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, folgen QRS-Depolarisationswellen, welche die Ventrikel während einer
VF durchqueren, nicht normalen Leitungswegen, und ihre Richtung
kann sich von Schlag zu Schlag ändern,
während
sich die Ausbreitungsrichtung von QRS-Depolarisationswellen während einer
SVT, die normalen Leitungswegen folgt, oder während einer VT, die von stabilen
ektopischen Depolarisationsstellen ausgeht, nicht erheblich ändert. Daher
wurden verschiedene Vorschläge
gemacht, um eine VF von einer stabilen VT oder SVT als Funktion
der QRS-Wellenausbreitungsrichtung auf einer Schlag-für-Schlag-Basis
zu unterscheiden.
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Der
VT/VF-Diskriminator, der in dem auf den Erwerber der vorliegenden
Anmeldung übertragenen US-Patent
US-A-5 193 535 offenbart ist, verwendet zwei Messelektrodenpaare,
beispielsweise ein Nahfeld- oder Bipolarelektrodenpaar und ein Fernfeld- oder
Unipolarelektrodenpaar, die mit einer Erfassungsschaltungsanordnung
zum Identifizieren der Zeitpunkte gekoppelt sind, zu denen die gemessenen
elektrischen Signale, die sich aus dem Durchgang einer Depolarisationswellenfront
(QRS-Komplex) ergeben, bestimmte vorgegebene Kriterien erfüllen, welche
nachstehend als erste und zweite "Bezugspunkte" bezeichnet werden, die möglicherweise gleich
sein können.
Es wird die kumulative Veränderlichkeit
der Zeitintervalle, welche das Auftreten der ersten und zweiten
Bezugspunkte über
eine Reihe von R-R-Intervallen trennen, welche VF- oder VT-Ermittlungskriterien
erfüllen,
bestimmt. Im Allgemeinen ist die kumulative Veränderlichkeit einer Reihe wahrer
VF-QRS-Komplexe, die zur Erfüllung
von VF-Ermittlungskriterien
führen,
höher als
die kumulative Veränderlichkeit
einer Reihe stabiler VT-QRS-Komplexe oder SVT-QRS-Komplexe, welche
die VF-Ermittlungskriterien erfüllen.
Der Wert oder der Index der kumulativen Veränderlichkeit wird verwendet,
um eine VF von einer VT hoher Frequenz zu unterscheiden, um die
Ausführung
einer C/D-Schocktherapie auszulösen
oder einzubehalten. Ähnliche
Techniken sind in US-A-5 810 739 offenbart.
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Ein
weiterer Ansatz für
die Unterscheidung normaler Herzschläge von abnormen Herzschlägen, wobei
die Morphologie des QRS-Komplexes verwendet wird, beruht darauf,
dass ein Vergleich der Wellenform des QRS-Komplexes während einer
Tachyarrhythmie mit der Wellenform einer "Schablonen"-Aufzeichnung
eines QRS-Komplexes im NSR und wahlweise anderer Schablonen-Aufzeichnungen,
die während
einer VF oder VT vorgenommen werden, vorgenommen wird. Ein ICD ist in
dem auf den Erwerber der vorliegenden Anmeldung übertragenen US-Patent US-A-5
447 519 offenbart, wobei zwischen monomorphen ventrikulären Tachyarrhythmien,
insbesondere VT, und polymorphen ventrikulären Tachyarrhythmien, insbesondere
VF, unterschieden wird. Es wird ein Bezugspunkt jedes aufeinander folgenden
QRS-Komplexes (beispielsweise ein VSENSE) ermittelt, wodurch das
Speichern abgetasteter und digitalisierter Wellenformamplitudendaten innerhalb
eines Zeitfensters, welches den Zeitpunkt der Bezugspunktermittlung überbrückt, ausgelöst wird.
Gespeicherte Sätze
solcher abgetasteter Wellenformdaten werden Datenpunkt für Datenpunkt verglichen,
woraus sich ein abgetasteter Morphologieindexwert für jeden
verglichenen Satz ergibt. Die Größe des abgetasteten
Morphologieindexwerts oder einer Reihe solcher Indexwerte wird analysiert, um
das Vorhandensein einer einzigen Schlag-für-Schlag-Wellenformänderung oder einer Folge von
Schlag-für-Schlag-Wellenformänderungen zu
bestimmen, welche einen einzelnen polymorphen Übergang oder eine Folge von
QRS-Komplexen von monomorphen
oder polymorphen Wellenformen, welche eine Arrhythmie angeben, die
mit aggressiven C/D-Schocktherapien
behandelt werden sollte, angeben. Der ICD ist vorzugsweise mit einem
dicht beabstandeten und einem weit beabstandeten Paar von Elektroden
zum Messen jedes QRS-Komplexes wie im vorstehend erwähnten Patent
mit der Endnummer 535 versehen. Das dicht beabstandete Elektrodenpaar
ist mit einer Messschaltungsanordnung zum Identifizieren des Bezugspunkts
und mit einer Zähl-
und Vergleichsschaltungsanordnung zum Erzeugen von Frequenz- und Einsetzdaten
verbunden. Das weit beabstandete Elektrodenpaar ist mit einer Mess-
und Digitalisierungsschaltungsanordnung zum Entwickeln der abgetasteten
Wellenformamplitudendaten, anhand derer die Morphologie indexwerte
abgeleitet werden, verbunden.
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Das übliche Verfahren
für eine
solche Morphologieanalyse ist die Korrelationswellenformanalyse
(CWA) oder ihr rechnerisch weniger aufwendiges Gegenstück, die
so genannte Differenzflächen-(AD)-Analyse.
Beide erfordern ein Minimieren einer Funktion, welche die Differenz
zwischen zwei Signalen beschreibt (die Summe quadrierter Differenzen
von Wellendatenpunkten für
den Fall der CWA und die Summe der Absolutwerte der Differenzen
für die
AD-Analyse). Solche Berechnungen, wie sie typischerweise ausgeführt werden,
sind jedoch rechnerisch aufwendiger und erfordern mehr Energie für ihre Ausführung als
innerhalb ICD im Allgemeinen wünschenswert
ist.
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Wie
in US-A-5 439 483 dargelegt ist, ist eine große Informationsmenge zum Charakterisieren
des EGM-Signals, insbesondere der QRS-Komplexe, erforderlich, falls
die Informationen extrahiert und unter Verwendung mathematischer
Transformationen analysiert werden können. Die Fourier-Transformation wird
am häufigsten
bei der Wellenformanalyse verwendet, um die Wahrscheinlichkeit einer
einzelnen in der Wellenform auftretenden Frequenz zu finden. Auf diese
Weise wird ein zeitlich veränderliches
Signal als die Summe seiner Frequenzen dargestellt. Eine große Datenmenge
von einem Signal kann komprimiert werden, und bestimmte Informationen,
die in den Daten verborgen sein können, können aus einer anderen Perspektive
betrachtet werden. Die Kraft dieser Darstellung nimmt ab, wenn das
Signal, das darzustellen versucht wird, seinen Charakter im Laufe
des Signals unvorhersehbar ändert.
Im Wesentlichen gehen lokale Informationen verloren, wenn die globale
Darstellung einer Fourier-Transformation versucht wird.
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Wie
im Patent mit der Endnummer 483 angegeben ist, ist ein verbessertes
Verfahren zum Ausführen
dieses Transformationstyps als die Fenster-Fourier-Transformation
bekannt, wobei die Zeitreihe, abhängig von der Natur der Daten,
in kleine Zeit- oder Raumfenster unterteilt wird. Die Transformation
wird ausgeführt,
um die Fourier-Spektren der Daten bei verschiedenen Fenstern zu
erhalten. Das Problem bei dieser Technik besteht darin, dass das
Unbestimmtheitsprinzip einzusetzen beginnt. Je kleiner das Fenster
ist, das ausgelegt ist, um die Lokalisierung der Daten besser zu
behandeln, desto schlechter werden seine Frequenzinformationen.
Das Unbestimmtheitsprinzip kann unter Verwendung der Gabor-Transformation
minimiert werden, welche das Theorem ausnutzt, dass die minimale
Unbestimmtheit mit dem Gauß-Fenster
erreicht wird. Demgemäß wird eine
Gauß-Funktion
verwendet, statt die Transformation auszuführen, um das Signal in seine Grundfrequenzen
zu zerlegen, welche durch eine Zeitreihe von Sinus- und Cosinusfunktionen
dargestellt sind. Hierdurch wird die Fourier-Transformation verbessert,
es können
jedoch noch immer nicht die detaillierten Informationen der Zeitreihe
erhalten werden.
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Verwendungen
der Haar-Wavelet-Transformation zum Ausführen einer morphologischen
Analyse und zum Unterscheiden normaler und abnormer QRS-Komplexe
sind im vorstehend erwähnten
Patent mit der Endnummer 483 und im auf den Erwerber der vorliegenden
Anmeldung übertragenen US-Patent
US-A-6 393 316, worin der Oberbegriff des Anspruchs 1 offenbart
ist, beschrieben. Wavelets stellen ein Signal in einer Art dar,
wodurch lokale Frequenzinformationen für jede Position innerhalb des Signals
oder digitalisierten Abtastwert der Signalamplitude bereitgestellt
werden, wie detailliert im Patent mit der Endnummer 316 beschrieben
ist. Demgemäß kann die
Wavelet-Transformation verwendet werden, um Informationen der Zeitreihe
zu extrahieren, die nicht auf die Sinus- oder Cosinusfunktionen
der Fourier-Transformation
beschränkt sind.
Im Wesentlichen kann jede Funktion gewählt werden, die geeignet ist,
um die relevanten Informationen der Zeitreihe zu erhalten. Der Vorteil
besteht darin, dass das Signal bei jedem Zeitmaßstab beobachtet werden kann,
so dass die Technik bis zur feinsten Auflösung in das Signal "hineinzoomen" kann. Wie im vorstehend
erwähnten
Patent mit der Endnummer 316 dargelegt ist, ist die Wavelet-Transformation
eine Darstellung eines Signals als eine Summe so genannter Wavelets
oder kleiner Wellen. Die Wavelets sind zeitlich stark lokalisiert
oder haben in der Sprache der Mathematik einen kompakten Träger. Der
Hauptunterschied zwischen den bei Wavelet-Transformationen verwendeten
Wavelet-Funktionen und den bei der Fourier-Transformation verwendeten
Sinus- und Cosinusfunktionen
besteht darin, dass Wavelet-Familien einen begrenzten Zeitträger haben,
der exponentiell skaliert.
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Es
gibt bestimmte rechnerische Vorteile der Verwendung von Wavelet-Transformationen
an Stelle von Fourier-Transformationen, wie detailliert im vorstehend
erwähnten
Patent mit der Endnummer 316 beschrieben ist. Die auf digitalisierte
QRS-Amplitudenabtastwerte angewendete Wavelet-Transformation ergibt
einen Satz von Wavelet-Transformationskoeffizienten-(WTC)-Daten,
und eine ausgewählte
Teilmenge der WTC-Daten kann verwendet werden, um den QRS-Komplex
genau darzustellen, und erreicht demgemäß einen hohen Grad einer Informationskompression.
Dies kann für
IMD besonders wichtig sein, weil die bereitgestellte Informationskompression
verwendet werden kann, um die Anzahl der erforderlichen Berechnungen
erheblich zu verringern. Das QRS-Signal kann auch wirksam gefiltert und
einer Rauschunterdrückung
unterzogen werden, indem eine Anzahl von Wavelet-Koeffizienten großer Amplitude
beibehalten wird und Wavelet-Koeffizienten mit kleinerer Amplitude
gelöscht
werden. Demgemäß wird durch
die Verwendung eines Wavelet-Transformations-basierten
Morphologieanalyseverfahrens der Rechenaufwand erheblich verringert, der
erforderlich ist, um die Aufgabe auszuführen, und eine Rauschunterdrückung des
Signals ohne zusätzlichen
Rechenaufwand erreicht.
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Im
vorstehend erwähnten
Patent mit der Endnummer 483 sind ein System und ein Verfahren zum
Kennzeichnen des "Ernsts" einer VF-Episode unter
Verwendung von Wavelet-Transformationen jedes QRS-Komplexes in einer
Reihe von QRS-Komplexen
offenbart, so dass ein C/D-Schock mit einer geeigneten Energiemenge
an die Ventrikel abgegeben werden kann. Eine Wavelet-Transformation
der zweiten Ableitung der Zeitreihe eines Fibrillationsereignisses
wird an digitalisierten QRS-Komplexen in dem EGM ausgeführt, um
spektrale Funktionen der QRS-Komplexe bereitzustellen. In dem Algorithmus, der
im Patent mit der Endnummer 483 offenbart ist, werden die Ergebnisse
auf "fehlende Spitzen" in den Daten analysiert.
Je ernster die VF ist, desto mehr Spitzen fehlen in den Daten. Diese
Informationen können
dann verwendet werden, um die Energie des C/D-Schocks als Funktion
des geschätzten
Ernsts der VF zu modifizieren.
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Im
vorstehend erwähnten
Patent mit der Endnummer 316 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum zuverlässigen
Unterscheiden zwischen ventrikulären
Depolarisationen, die sich aus einer normalen und abnormen Ausbreitung
von Depolarisationswellenfronten durch die Kammern des Herzens eines
Patienten ergeben, durch ein Haar-Wavelet-Transformations-basiertes
Verfahren zur Analyse von QRS-Komplexen
des EGMs offenbart. Im Patent mit der Endnummer 316 sind mehrere
Ausführungsformen
beschrieben, bei denen WTC-Schablonen des NSRs sowie von SVT-QRS-Komplexen
entwickelt werden und aktuelle QRS-Komplexe hoher Frequenz, die
VT- oder VF-Frequenzkriterien erfüllen, mit den gespeicherten
WTC-Schablonen verglichen werden. Eine erste offenbarte Ausführungsform
vergleicht eine Schablone und unbekannte Wellenformen in der Wavelet-Domäne durch
Ordnen von WTC-Daten der Schablone und unbekannter Wellenformen
nach der absoluten Amplitude und Vergleichen der sich ergebenden
Ordnungen der WTC-Daten. Die zweite und die dritte offenbarte Ausführungsform
führen
Analoga von CWA- und
AD-Berechnungen in der Wavelet-Domäne aus. Alle drei Verfahren erzeugen
eine gute Unterscheidung von QRS-Komplexen
während
VT-Episoden von normalen QRS-Komplexen während SVT-Episoden und können leicht
in den eingebetteten Umgebungen von ICD implementiert werden. Es
wird behauptet, dass die offenbarten Ausführungsformen auch nutzbringend
angewendet werden können,
um zwischen anderen Herzwellenformen im EGM, einschließlich normaler
atrialer P-Zacken
und jener, die atrialen AF- und AT-Episoden zugeordnet sind, zu
unterscheiden. Bestimmte Merkmale der Wavelet-Morphologiealgorithmen,
die im Patent mit der Endnummer 316 offenbart sind, werden in den
Einzelkammer-VR-ICD MEDTRONIC® Marquis® verwendet.
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Sowohl
die Komplexität
als auch die Indikationen für
die Implantation der vorstehend beschriebenen ICD haben im Laufe
der Jahre erheblich zugenommen. Patienten, die solche ICD empfangen,
werden typischerweise als Überlebende
eines SCD nach einer VF, die als VT beginnen kann, identifiziert.
In diesen Fällen
werden die Kosten und die Komplexität solcher ICD als angemessen
angesehen. Viele Patienten, bei denen eine Wahrscheinlichkeit besteht, dass
sie einen SCD erleiden werden, werden jedoch gegenwärtig nicht
diagnostiziert und überleben
ihre erste VF-Episode nicht. Es wird angenommen, dass bestimmte
Patientenpopulationen existieren, die anhand anderer Indizien identifiziert
werden könnten und
von einem "prophylaktischen", kostengünstigen ICD
mit begrenzten Funktionen profitieren könnten, der einfach einen Schutz
vor einem SCD infolge einer VF bietet. Um die Kosten des ICDs und
der Implantationsprozedur zu minimieren, müsste ein solcher prophylaktischer
ICD begrenzte Funktionen aufweisen und die Fähigkeit haben, nur eine begrenzte
Anzahl hochenergetischer C/D-Schocks ansprechend auf eine ermittelte
VF-Episode abzugeben.
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Bei
einer prophylaktischen ICD-Anwendung bestehen Bedenken, dass die
ausgewählten
Patienten nahezu die gleiche Frequenz von SVT-Episoden, jedoch viel
weniger polymorphe VT- oder VF-Episoden als bei der Patientenpopulation
mit herkömmlichen
ICD aufweisen. Daher wird befürchtet,
dass die Verwendung der aktuellen VF-Ermittlungsalgorithmen zu einem
höheren
Prozentsatz unangemessener VF-Schocktherapien als bei der herkömmlichen ICD-Population
führt.
Dies wird erwartet, weil das-Bayes-Theorem lehrt, dass die Nachweisleistung
nicht nur von der intrinsischen Leistungsfähigkeit des Nachweisalgorithmus,
sondern auch von der Population der Tachyarrhythmien, die der Algorithmus
verarbeitet, abhängt.
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Bei
der prophylaktischen ICD-Anwendung sind AF-Episoden, die schnell
zum Ventrikel überleiten
(schnell übergeleitete
AF) besonders bedenklich. Die ventrikuläre Frequenz solcher AF-Ereignisse ähnelt häufig derjenigen
einer VF, und sie sind auf der Grundlage der Intervalle allein sehr
schwer von einer gleichzeitigen AF und VT/VF zu unterscheiden. Wilkoff
u.a. identifizieren eine schnell übergeleitete AF als eine der
primären
algorithmischen Ursachen für eine
unangemessene VT/VF-Ermittlung bei Doppelkammer-ICD. Bei einem Einzelkammer-Ermittlungsszenario
für eine
größere Population,
wie im Fall prophylaktischer ICD, wird erwartet, dass schnell übergeleitete
AF, die bei ventrikulären
Frequenzen leiten, welche mit der VF-Zone überlappen, auch eine primäre algorithmische
Ursache für
eine unangemessene Ermittlung sind. Siehe Wilkoff B.L. u.a., "Critical Analysis
of Dual-Chamber Implantable Cardioverter-Defibrillator Arrhythmia
Detection: Results and Technical Consideration", Circulation, 2001, 103:381–386.
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Die
QRS-Morphologie während
einer schnell übergeleiteten
AF unterscheidet sich häufig
von der QRS-Morphologie während
NSR ergebender Algorithmen, welche auf dem Finden einer Ähnlichkeit zwischen
der aktuellen Morphologie des QRS-Komplexes und einer Morphologie des
NSR-QRS-Komplexes beruhen, wodurch eine SVT viel weniger wirksam
von einer VF unterschieden wird. Wenngleich die QRS-Morphologie
während
AF-Episoden von der NSR-QRS-Morphologie abweicht, gibt es häufig während einer
AF, die über
kurze Zeiträume
relativ stabil ist, eine charakteristische Morphologie des QRS-Komplexes.
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Daher
verbleibt ein Bedarf an einer Fähigkeit zur
robusten und rechnerisch wirksamen VF-Ermittlung zur Unterscheidung einer
wahren VF-Episode von einer VT oder SVT hoher Frequenz, die nicht
lebensbedrohlich ist, insbesondere für die Verwendung in prophylaktischen
ICD, um die unnötige
Ausführung einer
C/D-Schocktherapie zu vermeiden. Eine solche VF-Ermittlungsfähigkeit
wäre natürlich auch
bei komplexeren Einzelkammer-, Doppelkammer- und Mehrkammer-ICD
vorteilhaft. Eine solche robuste VF-Ermittlungsfähigkeit kann auch in einer
implantierbaren Herzüberwachungseinrichtung
(IHM) mit einem Messelektrodenfeld (SEA) nützlich sein, das subkutan implantiert
ist, um Daten von dem EGM, das über
einen oder mehrere ausgewählte
Fernfeld-Messvektoren
gemessen wird, wie beispielsweise in dem auf den Erwerber der vorliegenden
Anmeldung übertragenen
US-Patent US-A-5
331 966 beschrieben ist, zu überwachen,
zu verarbeiten und zu speichern.
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Weiterhin
bleibt ein Bedarf an einer robusten und rechnerisch wirksamen AF-Ermittlungsfähigkeit zur
Unterscheidung einer wahren AF-Episode von einer AT hoher Frequenz
bestehen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine in Anspruch 1 definierte Vorrichtung vorgesehen,
um polymorphe QRS-Komplexe
hoher Frequenz von monomorphen QRS-Komplexen hoher Frequenz zu unterscheiden,
um die Genauigkeit der Ermittlung einer polymorphen VT und VF anhand
anderer schneller ventrikulärer
Kontraktionen, die sich aus einer AF ergeben können, die schnell zu den Ventrikeln übergeleitet
wird, woraus sich R-R-Intervalle ergeben, die das VT/VF-Frequenzermittlungskriterium
erfüllen,
zu erhöhen.
Insbesondere ist eine Vorrichtung vorgesehen, die robust eine polymorphe
VT oder VF, die von den Ventrikeln ausgeht, von einer monomorphen
VT, die auf eine schnell über geleitete
AF zurückzuführen sein
kann, unterscheidet. Die vorliegende Erfindung wird vorzugsweise
in einem prophylaktischen Einzelkammer-ICD oder in einem komplexeren
Einzelkammer-, Doppelkammer- oder Mehrkammer-ICD oder in Herzüberwachungsvorrichtungen
verwendet.
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Bei
einer als Beispiel dienenden ICD-Ausführungsform verbessert die Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung die VF-Ermittlungskriterien durch Bestimmen, ob eine vorbestimmte
Anzahl von QRS-Komplexen hoher Frequenz, die zu ermittelten ventrikulären Messereignissen
führen
und die VF-Ermittlungskriterien erfüllen, monomorph oder polymorph
ist. Die Abgabe des C/D-Schocks, der auf der Grundlage der Erfüllung der
VF-Ermittlungskriterien abgegeben wird, wird einbehalten, und eine
Anti-Tachykardietherapie kann ausgeführt werden, falls die vorbestimmte
Anzahl der QRS-Komplexe
monomorph ist. Mit anderen Worten wird es als wahrscheinlicher angesehen,
dass eine Folge von QRS-Komplexen
hoher Frequenz, die die VF-Ermittlungskriterien erfüllt haben,
auf eine VT oder eine SVT zurückzuführen sind
als auf eine VF, falls zumindest eine Anzahl der QRS-Komplexe als monomorph bestimmt
wird. Gemäß einer
Ausführungsform,
welche die Genauigkeit weiter erhöht, wird die Abgabe des C/D-Schocks
durch eine Einbehaltungsverzögerungsanzahl
(beispielsweise z) aufeinanderfolgender gemessener ventrikulärer Ereignisse
jedes Mal dann aufgeschoben, wenn ein QRS-Komplex untersucht wird
und herausgefunden wird, dass die vorbestimmte Anzahl von QRS-Komplexen monomorph
ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwenden ein Maß der morphologischen Stabilität der QRS-Komplexe als ein
ergänzendes
VF-Unterscheidungskriterium, um bei der Unterscheidung einer polymorphen
VF und VT von einer monomorphen VT und SVT zu helfen. Bestimmte
Algorithmen der vorliegenden Erfindung, welche die morphologische
Stabilität
der QRS-Komplexe bestimmen, werden als Zwei-Schlag-Übereinstimmungsprozentsatz-Stabilitätsalgorithmus
("Two Beat Match
Percent Stability Algorithm" – 2bMP),
als Mehr-Schlag-Übereinstimmungsprozentsatz-Stabilitätsalgorithmus
("Multiple Beat
Match Percent Stability Algorithm" – mbMP)
und als Selektive-Wavelet-Koeffizienten-Stabilitätsindex ("Selective Wavelet Coefficient Stability
Index" – SWCSI)
bezeichnet. Im Allgemeinen werden Wavelet-Transformationen auf die abgetasteten
Amplitudenwerte der y QRS-Komplexe angewendet, um y Sätze von
WTC-Daten zu erzeugen. Zumindest ausgewählte der WTC-Datensätze werden
verarbeitet, und Vergleiche werden sequenziell oder gleichzeitig
vorgenommen, um einen Satz von Übereinstimmungsprozentwerten
der morphologischen Stabilität
zu bestimmen. Jeder Übereinstimmungsprozentsatz
der morphologischen Stabilität
wird mit einem Übereinstimmungsgrenzwert verglichen,
und ein Übereinstimmungszählwert wird inkrementiert
oder dekrementiert, wenn ein Übereinstimmungsprozentsatz
der morphologischen Stabilität
den Übereinstimmungsgrenzwert
erfüllt
bzw. nicht erfüllt.
Der Übereinstimmungszählwert wird
mit einem Grenzzählwert
verglichen, und es wird abhängig von
den Ergebnissen des Vergleichs davon ausgegangen, dass es mehr oder
weniger wahrscheinlich ist, dass die QRS-Komplexe eine polymorphe
VT oder VF bedeuten.
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Vorteilhafterweise
werden die Ermittlung einer VF und die Unterscheidung einer VF von
einer VT und einer SVT robuster und spezifischer gemacht. Die Häufigkeit
falscher VF-Feststellungen
und unangemessener Abgaben von C/D-Schocks wird, insbesondere bei
prophylaktischen ICD, verringert. Die Erfindung kann auch auf das
Unterscheiden atrialer Tachyarrhythmien, insbesondere einer AF von
einer AT, angewendet werden.
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Diese
Zusammenfassung der Erfindung wurde hier präsentiert, um einfach einige
der Arten darzulegen, auf die die Erfindung im Stand der Technik auftretende
Schwierigkeiten löst,
und um die Erfindung vom Stand der Technik zu unterscheiden, und sie
sollte in keiner Weise als die Interpretation der Ansprüche einschränkend angesehen
werden, welche anfänglich
in der Patentanmeldung vorgestellt sind und schließlich gewährt werden.
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Diese
und andere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
anhand der folgenden detaillierten Beschreibung ihrer bevorzugten Ausführungsformen
in Zusammenhang mit der Zeichnung, in der gleiche Bezugszahlen in
den verschiedenen Ansichten identische Strukturen angeben, besser
verständlich
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ICD-IPGs und zugeordneter ICD-Leitungen,
die sich vom ICD-IPG zum C/D erstrecken, und von Stimulations-/Messelektroden,
die sich in wirkungsmäßiger Beziehung
zu den Ventrikeln eines Herzens befinden,
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2 ein
schematisches Blockdiagramm der Schaltungsanordnung des ICD-IPGs
aus 1, worin die vorliegende Erfindung vorteilhaft
verwirklicht werden kann,
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3 ein
Flussdiagramm eines Systems und eines Verfahrens zum Ermitteln und
Feststellen einer VF-Episode und zum Bereitstellen einer C/D-Schocktherapie
oder einer monomorphen schnellen VT und zum Bereitstellen einer
geeigneten Therapie gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
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4 ein
Flussdiagramm eines Systems und eines Verfahrens zum Ermitteln und
Feststellen einer VF-Episode und zum Bereitstellen einer C/D-Schocktherapie
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
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5 eine
graphische Darstellung einer Wavelet-Transformations-Signalverarbeitung eines QRS-Komplexes
zur Erzeugung eines WTC-Datensatzes,
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6 eine
graphische Darstellung des 2bMP-Algorithmus, der in dem Flussdiagramm
aus den 3 und 4 verwirklicht
werden kann,
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7 eine
graphische Darstellung des mbMP-Algorithmus, der in dem Flussdiagramm
aus den 3 und 4 verwirklicht
werden kann, und
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8 eine
graphische Darstellung des SWCSI-Algorithmus, der in dem Flussdiagramm
aus den 3 und 4 verwirklicht
werden kann.
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf der Erläuterung
dienende Ausführungsformen
der Erfindung Bezug genommen. Es sei bemerkt, dass auch andere Ausführungsformen
verwendet werden können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Insbesondere wird
die vorliegende Erfindung in Zusammenhang mit einem einfachen Einzelkammer-ICD zum Bereitstellen
der Funktionen des Überwachens
des ventrikulären EGMs,
des Ermittelns einer VF, einer VT und einer SVT, des Unterscheidens
einer VF von einer VT und einer SVT und des Bereitstellens eines
C/D-Schocks ansprechend auf eine ermittelte VF-Episode, des Speicherns
von Daten, die sich auf ermittelte VF-, VT- und SVT-Episoden beziehen,
zur Aufwärtstelemetrieübertragung
zu externen medizinischen Vorrichtungen und des optionalen Bereitstellens
einer VVI-Stimulation (engl.: VVI-pacing) für eine Bradykardie beschrieben.
Die bevorzugte Ausführungsform
kann vorteilhafterweise vereinfacht werden, so dass sie als ein
prophylaktischer ICD ohne Stimulationsfähigkeiten funktioniert, der
nach dem Ermitteln von VF-Episoden unter der Annahme nicht synchronisierte,
hochenergetische C/D-Schocks
bereitstellt, dass der Patient diese VF-Episoden dadurch überleben
wird und ein Kandidat für
die Implantation eines komplexeren ICDs ist. Es wird anhand des
Folgenden jedoch verständlich
sein, dass die verschiedenen Ausführungsformen und Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung auch in einem IHM zum einfachen Überwachen
des ventrikulären
EGMs, zum Ermitteln einer VF, einer VT und einer SVT, zum Unterscheiden
einer VF von einer VT und einer SVT und zum Speichern von Daten,
die sich auf ermittelte VF-Episoden
beziehen, zur Aufwärtstelemetrieübertragung
zu externen medizinischen Vorrichtungen verwendet und verwirklicht
werden können
oder in komplexeren Doppelkammer- oder
Mehrkammer-ICD für
eine Therapieverabreichung verwirklicht werden können.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines ICDs mit einem implantierbaren ICD-Impulsgenerator (IPG) 10,
in den die Unterscheidungsalgorithmen gemäß der vorliegenden Erfindung
vorteilhaft aufgenommen werden können,
und die zugeordneten medizinischen elektrischen ICD-Leitungen 12 und 14, die sich
zu einem menschlichen Herzen 30 erstrecken. Der ICD aus 1 ist
auch in Bezug auf einen externen Programmer 40 und eine
Telemetrieantenne 42 des externen Programmers dargestellt,
wodurch Aufwärtstelemetrie-(UT)-
und Abwärtstelemetrie-(DT)-Übertragungen
mit einer IPG-Antenne bereitgestellt werden.
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Der
ICD-IPG 10 besteht aus einer hermetisch gedichteten Ummantelung 16,
welche die elektronische Schaltungsanordnung und Komponenten, einschließlich einer
in 2 dargestellten Batterie, und einen Verbinderblock 18 enthält. Die
proximalen Enden der dargestellten ICD-Leitungen 12 und 14 sind
in zwei Verbindungsanschlüsse
des Verbinderblocks 18 eingefügt, um elektrische Verbindungen zwischen
den Leitungskabeln der ICD-Leitungen 12 und 14 und
der Schaltungsanordnung innerhalb der hermetisch gedichteten Ummantelung 16 über Durchführungen
herzustellen, die sich in einer auf dem Fachgebiet wohlbekannten
Weise durch die Wand der Ummantelung erstrecken.
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Der
ICD-IPG 10 soll fern vom Herzen subkutan implantiert werden,
und mindestens ein nicht isolierter Abschnitt der hermetisch gedichteten
Ummantelung 16 kann als eine Stimulations-/Mess- und/oder C/D-Blindelektrode 20 verwendet
werden. Die ICD-Leitung 14 und die ICD-Leitung 12 sind
eine Koronarsinus-(CS)-Leitung bzw. eine Leitung im rechten Ventrikel
(RV-Leitung), die unter Verwendung herkömmlicher Implantationstechniken
transvenös vom
ICD-IPG 10 in die Herzkammern vorgeschoben werden.
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Die
CS-Leitung 14 trägt
eine lang gestreckte Drahtspulen-C/D-Elektrode 32,
die sich im Bereich des Koronarsinus und der großen Vene des Herzens 30 befindet.
Die C/D-Elektrode 32 wird durch das Koronarsinusostium
in das rechte Atrium und um das Herz herum vorbewegt und in der
Nähe der
linken Ventrikelwand entweder in der großen Vene oder im Koronarsinus
angeordnet.
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Die
RV-Leitung 12 trägt
proximale und distale lang gestreckte Drahtspulen-C/D-Elektroden 22 und 28,
eine ringförmige
Stimulations-/Messelektrode 24 und eine spiralförmige Stimulations-/Messelektrode 26 mit
einer aktiven Befestigungsspirale. Die spiralförmige Stimulations-/Messelektrode 26 wird am
Apex des rechten Ventrikels in das Gewebe des rechten Ventrikels
geschraubt, um die Stimulations-/Messelektroden 24 und 26 im
rechten Ventrikel zu befestigen. Andere RV-Befestigungsmechanismen,
die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind, beispielsweise weiche,
biegsame Zinken, können
die aktive Befestigungsspirale ersetzen.
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Die
C/D-Elektroden 22 und 28 werden im RV bzw. in
der oberen Hohlvene (SVC) angeordnet, um einen C/D-Vektor zwischen
der Basis und dem Apex des Herzens 30 zu definieren. Ein
RV-LV-C/D-Vektor ist zwischen den C/D-Elektroden 22 und 32 definiert. Andere
C/D-Vektoren können
zwischen der subkutanen Gehäuseelektrode 20 und
beliebigen der C/D-Elektroden 22, 28 und 32 definiert
werden. Paare der C/D-Elektroden 22, 28 und 32 können selektiv miteinander
gekoppelt werden, um weitere C/D-Vektoren in einer auf dem Fachgebiet
bekannten Weise zu definieren.
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In
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind die erläuterten
ICD-Leitungen und die beschriebenen Elektroden lediglich Beispiele
möglicher
Leitungssysteme und Elektroden, die miteinander gepaart werden können, um
R- Zacken zu ermitteln,
das EGM zu verarbeiten, C/D-Schocks ansprechend auf eine bestätigte VF-Ermittlung
abzugeben und eine Stimulation, insbesondere an dem RV, bereitzustellen.
Die erläuterten
ICD-Leitungen und Elektroden stellen eine Vielzahl von Messelektroden bereit,
die mit einem ventrikulären
Messverstärker, um
R-Zacken zu ermitteln, einem EGM-Verstärker, um das EGM zu messen,
und einem C/D-Schockgenerator,
um einphasige oder zweiphasige C/D-Schocks an das Herz abzugeben,
um einer VF entgegenzuwirken, gepaart und gekoppelt werden können. Es
sei bemerkt, dass andere ICD-Leitungen und Stimulations-/Mess- und
C/D-Elektroden bei
der Verwirklichung der Erfindung verwendet werden können, solange
die Elektroden Messelektrodenpaare zur Ermittlung von R-Zacken,
zum Messen des EGMs und zum Abgeben der einphasigen oder zweiphasigen
C/D-Schocks an das Herz, um einer VF entgegenzuwirken, bereitstellen.
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Beispielsweise
können
im einfachsten Fall eines kostengünstigen prophylaktischen ICDs
mit begrenzten Funktionen die ICD-Leitungen eine einfachere RV-Leitung
aufweisen, die nur die C/D-Elektrode 22 und eine einzige
distale Stimulations-/Messelektrode oder ein bipolares Paar distaler
Stimulations-/Messelektroden trägt.
Ein hochenergetischer C/D-Schock kann zwischen der C/D-Elektrode 22 und
der Gehäuse-C/D-Elektrode 20 abgegeben
werden. Die R-Zacken
und das EGM können
zwischen den ausgewählten
Stimulations-/Messelektrodenpaaren gemessen werden. Eine RV-Stimulation
während
einer Bradykardie kann wahlweise zwischen einem ausgewählten Stimulations-/Messelektrodenpaar
bereitgestellt werden.
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Zu 1 zurückkehrend
sei bemerkt, dass die Ringelektrode 24 und die Spitzenelektrode 26 miteinander gepaart
und mit einem R-Zacken-Messverstärker
gekoppelt werden können,
um das Auftreten einer R-Zacke zu ermitteln, und dass die Ringelektrode 24 und
die subkutane Gehäuseelektrode 20 oder
eine der C/D-Elektroden 22, 28 und 32 miteinander
gepaart werden können,
um das EGM-Signal zu messen. Alternativ können die Stimulations-/Messelektroden 24 und 26 sowohl
zur R-Zacken-Ermittlung als auch zur EGM-Messung verwendet werden. Überdies
können
zwei der C/D-Elektroden 32, 22 und 28 miteinander
gepaart werden, um das EGM-Signal zu messen.
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Der
ICD-IPG 10 weist vorzugsweise ein in 2 dargestelltes
ICD-Betriebssystem auf, das die Betriebsmodi und Funktionen beispielsweise
des Einzelkammer-ICD-IPGs MEDTRONIC® GEM
7227 bereitstellt, der im Betriebsmodus und in den Parameterwerten
programmierbar ist und beispielsweise unter Verwendung des externen
Programmers 40 MEDTRONIC® Model
9790C abfragbar ist. 2 ist ein Funktionsblockdiagramm,
das ein solches Einzelkammer-ICD-Betriebssystem 100 zeigt,
welches lediglich als Beispiel für
eine Vielzahl von Einzelkammer- und Doppelkammer-ICD-Systemen dient, die alle
oder einige der vorstehend beschriebenen Fähigkeiten aufweisen, worin
die VT/VF-Unterscheidungsfunktionen
gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhaft implementiert werden können. Überdies kann die vorliegende
Erfindung in eine implantierbare Überwachungseinrichtung aufgenommen
werden, welche ausgewählte
Komponenten des Betriebssystems aus 2 aufweist.
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Die
Programmierung von ICD-Betriebsmodi und Parametern oder die Abfrage
im ICD-IPG 10 gespeicherter Daten oder das Einleiten der
UT-Übertragung
des Echtzeit-Herz-EGMs wird durch Programmier- oder Abfragebefehle
erreicht oder eingeleitet, die bei einer DT-Übertragung durch den Programmer 40 von
der externen Telemetrieantenne 42 zu einer ICD-Telemetrieantenne 36 übertragen
werden, wie in 2 dargestellt ist. In Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung speichert das ICD-Betriebssystem
VT/VF-Ermittlungsepisodendaten und VF-Verabreichungsdaten, welche
durch UT zum externen Programmer 40 übertragen werden können, damit
ein Arzt sie betrachten kann. Das ICD-IPG-Telemetriesystem decodiert die Befehle
bei der DT-Übertragung,
gewinnt die entsprechenden Daten oder das entsprechende Herz-EGM
und formatiert diese und übermittelt
diese als eine UT-Übertragung
in einer der auf dem Fachgebiet bekannten Weisen zum externen Programmer 40.
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Das
ICD-System 100 weist einen oder mehrere IC, die typischerweise
auf einer oder mehreren Hybridschaltungen montiert sind, eine PC-Platine, auf
der eine Anzahl diskreter Komponenten montiert ist, und weiter diskrete
Komponenten in großem Maßstab auf.
Das Herz des ICD-Betriebssystems
besteht aus Hardware und Software in dem mikrocomputerbasierten
Zeit- und Steuersystem-IC 102, der mit den anderen Systemblöcken gekoppelt
ist. Der System-IC 102 beinhaltet die typischen Komponenten
eines Mikrocomputers mit im Speicher gehaltenen oder in Firmware
eingebetteten Betriebsalgorithmen und weiter eine Betriebssystem-Steuerschaltungsanordnung,
die zweckmäßigerweise
daran angeordnet ist. Verschiedene dargestellte Signal- und Steuerleitungen,
die diese Blöcke
verbinden, jedoch nicht alle, sind zur Vereinfachung der Erläuterung und
weil sie keine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung der vorliegenden
Erfindung spielen, nicht alle dargestellt.
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Die
diskreten, sich außerhalb
der Platine befindenden, in 2 dargestellten
Komponenten großen
Maßstabs
umfassen eine oder mehrere Batterien 136, HV-Ausgangskondensatoren 138, 140 und (optional)
am Gehäuse
montierte Patientenwarn-Tongeber 129 und/oder
Aktivitätssensoren 134. Die
diskreten Komponenten, die an der PC-Platine angebracht sind, umfassen
die Telemetrieantenne 36, den Reed-Schalter 130,
den Kristall 132, einen Satz diskreter HV-Komponenten der
HV-C/D-Ausgabeschaltungsanordnung 108 und Schalt- und Schutzschaltungskomponenten
der Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114.
Diese diskreten Komponenten sind durch andere IC und Hybridschaltungen,
welche die Funktionsblöcke 104–128 und 176 aufweisen,
welche nachstehend weiter beschrieben werden, mit dem System-IC 102 verbunden.
Ein ähnliches
ICD-Betriebssystem wie das in 2 dargestellte,
in dem die vorliegende Erfindung implementiert werden kann, ist
beispielsweise in den vorstehend erwähnten Patenten mit den Endnummern
316 und 535 offenbart. Die dargestellten Funktionsblöcke und
diskreten Komponenten aus 2 können als
Teil einer oder zweier LV-Hybridschaltungen, einer HV-Hybridschaltung
und einer PC-Platine mit diskreten Komponenten angeordnet werden.
Es ist jedoch zu verstehen, dass eine einzige Hybridschaltung verwendet
werden könnte,
welche alle System-IC aufweist und trägt.
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Das
als Beispiel dienende ICD-Betriebssystem 100 aus 2 wird
durch die Batterie 136 gespeist, die mit Stromversorgungen
im Stromquellenblock 106 zum Entwickeln geregelter Hoch-
und Niederspannungsversorgungen Vhi und Vlo, die ausgewählten der
anderen Funktionsblöcke
zugeführt
werden, verbunden ist. Vorzugsweise ist die Batterie 136 eine
Lithiumsilbervanadiumbatterie, die verwendet werden kann, um einen
HV-Kondensator-Ladestrom bereitzustellen, und die eine Spannung
von etwa 3,2 Volt, wenn sie frisch ist, bis etwa 2,5 Volt an einem spezifizierten
Lebensdauerende für
einen Einzelkammer-ICD und das Zweifache dieser Werte für einen
Doppelkammer-ICD erzeugt. Die Stromversorgung 106 weist
auch eine Einschalt-Rücksetz-(POR)-Schaltung auf, welche
anfänglich,
wenn die Batterie 136 mit der Stromversorgung 106 verbunden
wird, und zu jeder Zeit, zu der die Spannung der Batterie 136 eine
Schwellenspannung nicht erfüllt,
ein POR-Signal erzeugt.
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Die
Kristalloszillatorschaltung 120 ist mit dem Taktkristall 132 verbunden
und stellt einen oder mehrere System-XTAL-Takte bereit, welche an
den mikrocomputerbasierten Steuer- und Zeitsystem-IC angelegt und
bei Bedarf an andere Blöcke
aus 2 verteilt werden.
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Die
mit der IPG-Telemetrieantenne 36 verbundene Telemetrie-E/A-Schaltung 124 weist
einen UT-Sender, der formatierte UPLINK-Signale zur Aufwärtsübertragung
empfängt,
und einen DT-Empfänger,
der DOWNLINK-Signale empfängt
und zu Telemetrie-E/A-Registern und Steuerschaltungsanordnungen
im System-IC 102 weiterleitet, auf. Bei einem auf dem Fachgebiet
bekannten Telemetrieschema ist die Telemetrie-E/A-Schaltung 124 in die Lage
versetzt, DT-Abfrage- und Programmierbefehle zu empfangen und zu
decodieren, wenn die Reed-Schalter-Schaltung beim Schließen des
Reed-Schalters 130 durch das Magnetfeld eines externen
Programmierkopfs das RS-Signal bereitstellt. Abwärtstelemetrie-RF-Signale regen
eine L-C-Tankschaltung an, welche die IPG-Telemetrieantenne 36 aufweist.
Andere Stimulationsfunktionen werden auch beeinflusst, wenn ein
Magnetfeld den Reed-Schalter 130 schließt, und das RS-Signal wird
in einer auf dem Fachgebiet wohlbekannten Weise erzeugt. Bei neueren
Telemetrieschemata wird der Reed-Schalter nicht verwendet, um DT-Übertragungen
zu empfangen, und die Telemetrieantenne kann sich physikalisch außerhalb
der hermetisch gedichteten Ummantelung befinden. Die Komponenten,
Betriebsmodi und der Typ des Telemetrieschemas, die in den 1 und 2 verwendet
werden, sind für
die vorliegende Erfindung nicht entscheidend.
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Optional
ist eine frequenzadaptierende Schaltung 122 mit einem physiologischen
Aktivitätssensor 134 verbunden,
der vorzugsweise ein Wandler oder ein Beschleunigungsmesser ist,
der an der Innenfläche
des IPG-Gehäuses
angebracht ist und der frequenzadaptierenden Schaltung 122 in
einer auf dem Fachgebiet wohlbekannten Weise aktivitätskorrelierte
Ausgangssignale bereitstellt. Die frequenzadaptierende Schaltung 122 erzeugt
einen Frequenzsteuerparameter (RCP), der verwendet wird, um ein
Stimulations-Escapeintervall zu ändern, um
das Herz mit einer Frequenz zu stimulieren, welche eine angemessene
Herzleistung bereitstellt. Die Signalverarbeitung des Wandler-Ausgangssignals durch
die frequenzadaptierende Schaltung 122 kann durch frequenzadaptierende
Parameterbefehle programmiert werden, um den RCP in einer Anzahl
auf dem Fachgebiet bekannter Weisen zu erzeugen. Der einer ermittelten
VT/VF-Episode zugeordnete RCP kann auch im Speicher im System-IC 102 gespeichert
werden, um eine UT-Übertragung
der Episodendaten zum externen Programmer 40 auszuführen, damit
sie der den Patienten behandelnde Arzt analysieren kann.
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Optional
ist eine Patientenwarnungs-Treiberschaltung 166 mit einem
tonemittierenden Wandler 129 verbunden, der angrenzend
an die Innenfläche des
IPG-Gehäuses
angebracht ist und mit Energie versorgt wird, um hörbare Warnsignale
hoher Dringlichkeit und Töne
niedriger Dringlichkeit auszusenden, um den Patienten vor einer
VF-Ermittlung und einer bevorstehenden Abgabe eines C/D-Schocks oder
vor Besorgnis erregenden Ereignissen oder Bedingungen, welche einen
Eingriff durch den Arzt rechtfertigen, zu warnen. Die Warnungen,
die in den Betrieb einprogrammiert oder "ausprogrammiert" werden können, umfassen Stimulation/Messung
und CV/DEFIB-Leitungsimpedanz außerhalb des Bereichs (zu hoch
oder zu niedrig), niedrige Batteriespannung, zu lange Ladezeit für das Laden
der HV-Kondensatoren, alle Therapien in einer für eine gegebene Episode ausgenutzten
programmierten Gruppe von Therapien und eine Angabe der Anzahl der
in einer Episode abgegebenen Schocks.
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Das
Blockdiagramm aus 2 zeigt sechs Ein-/Ausgangsanschlüsse, welche
mit V+, V-, I, HVA, HVB und COMMC bezeichnet sind, die die Verbindungsanschlüsse innerhalb
des IPG-Verbinderblocks 104 darstellen, welche mit Leitungsverbindungselementen
und Leitungskabeln, welche sich zu den jeweiligen Elektroden 24, 26, 30, 22, 32 und 28 erstrecken,
gekoppelt werden können.
Wie vorstehend erwähnt
wurde, kann die Anzahl der Ein-/Ausgangsanschlüsse und der zugeordneten Elektroden
auf die Minimalzahl verringert werden, die zum Verwirklichen der
vorliegenden Erfindung notwendig ist.
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Elektrodenauswahlschalter
in der Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 koppeln
selektiv Paare der mit V+, V-, I, HVA, HVB und COMMC bezeichneten
sechs Ein-/Ausgangsanschlüsse
mit dem R-Zacken-Messverstärker 126,
dem ventrikulären
EGM-Verstärker 128 und
dem V-PACE-Impulsgenerator 112, ansprechend auf einen entsprechenden
Mess-/Stimulationselektroden-Auswahlbefehl von dem mikrocomputerbasierten
Steuer- und Zeitsystem-IC 102. Der Mess-/Stimulationselektroden-Auswahlbefehl
ist durch den Arzt, der den Patienten behandelt, durch die Verwendung
des externen Programmers 40 programmierbar, wie vorstehend
beschrieben wurde.
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Eine
ventrikuläre
Stimulationsfunktion, die in einer beliebigen der auf dem Fachgebiet
wohlbekannten Arten arbeitet, kann optional in einen kostengünstigen
prophylaktischen ICD mit begrenzten Funktionen, wie vorstehend beschrieben
wurde, aufgenommen werden. Wenn der V-PACE-Generator 112 aufgenommen ist,
wie in 2 dargestellt ist, stellt er V-PACE-Impulse durch
das ausgewählte
Stimulations-/Messelektrodenpaar mit einer Impulsbreite und Impulsamplitude,
die durch die programmierten PPW/PPA-Befehle in einem VVI- oder VVIR-Stimulationsmodus
festgelegt sind, bereit. Ein Zeitgeber in dem mikrocomputerbasierten
Steuer- und Zeitsystem 102 misst ein programmiertes VVI-Stimulations-Escapeintervall
oder ein VVIR-Stimulations-Escapeintervall,
das sich als Funktion der RCP-Ausgabe durch die frequenzadaptierende
Schaltung 122 ändert,
zeitlich aus. Ein V-TRIG-Signal wird vom mikrocomputerbasierten
Steuer- und Zeitsystem 102 erzeugt, wenn das VVI- oder
das VVIR-Escapeintervall abläuft,
und an die analoge Frequenzbegrenzungsschaltung 110 angelegt,
welche ein fälschliches
Auslösen
einer Stimulation bei einer unannehmbar hohen Frequenz in einer
auf dem Fachgebiet wohlbekannten Weise unterbindet. Die akzeptierbaren
V-TRIG-Signale werden durch die analoge Frequenzbegrenzungsschaltung 110 geführt und
lösen die
Abgabe des V-Pace-Impulses durch den V-PACE-Impulsgenerator 112 aus.
Das VVI- oder VVIR-Escapeintervall wird durch ein VSENSE- Signal wieder eingeleitet,
das ansprechend auf eine R-Zacke durch den ventrikulären Messverstärker 126 erzeugt
wird.
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Ansprechend
auf einen Programmierbefehl, kann der V-PACE-Impulsgenerator 112 durch die
Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 mit
den (V+)- und (V-)-Ein-/Ausgangsanschlüssen verbunden werden, um dadurch mit
den Stimulations-/Messelektroden 24 und 26 verbunden
zu werden, um eine bipolare RV-Stimulation bereitzustellen. Alternativ
kann der V-PACE-Impulsgenerator 112 durch die Isolations-,
Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 mit dem
(V-)-Anschluss verbunden werden, um dadurch mit der Stimulations-/Messelektrode 26 und
einem der I-, HVA-, HVB- und COMMC-Ein-/Ausgangsanschlüsse verbunden
zu werden, um dadurch mit den jeweiligen Elektroden 20, 22, 32 und 28 verbunden zu
werden, um eine unipolare RV-Stimulation bereitzustellen.
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Gemäß einem
bevorzugten Beispiel ist der ventrikuläre Messverstärker 126 durch
die Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 mit
(V+)- und (V-)-Anschlüssen
verbunden, um dadurch mit den Stimulations-/Messelektroden 24 und 26 verbunden
zu werden, um eine bipolare RV-Messung von R-Zacken bereitzustellen.
Der ventrikuläre
Messverstärker 126 weist
einen Bandpassverstärker
mit programmierbarer Verstärkung, eine
Grenzwert-Einstellschaltung und einen Vergleicher zum Vergleichen
der Amplitude des bandpassgefilterten ventrikulären Herzsignals mit dem Grenzwert
auf. Die Empfindlichkeit bzw. der Grenzwert des ventrikulären Messverstärkers 126,
die bzw. der im Empfindlichkeitsregister 176 gespeichert
ist, ist durch den Arzt, der den Patienten behandelt, unter Verwendung
des externen Programmers 40 programmierbar, wie vorstehend
beschrieben wurde. Der ventrikuläre
Messverstärker 126 erzeugt
das VSENSE-Signal, wenn er nicht ausgetastet ist und die Amplitude des
QRS-Komplexes den
ventrikulären
Messgrenzwert übersteigt,
was typischerweise während
des Anstiegs der R-Zacke der Fall ist. Die Eingänge des ventrikulären Messverstärkers 126 werden,
ansprechend auf ein und für
die Dauer eines von einer ventrikulären Austastschaltung im mikrocomputerbasierten
Steuer- und Zeitsystem-IC 102 bei der Abgabe eines V-PACE-Impulses
oder eines C/D-Schocks erzeugtes VBLANK-Signals von diesem durch Öffnen von
Austastschaltern in der Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 von (V+)-
und (V-)-Anschlüssen
getrennt.
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Ähnlich wird
der ventrikuläre EGM-(VEGM)-Verstärker 128,
ansprechend auf einen programmierbaren VEGM-Vektorelektroden-Auswahlbefehl,
durch Elektrodenauswahl-Schaltstufen in der Isolations-, Schutz-
und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 mit
einem Paar der aus den Ein/Ausgangsanschlüssen V+, V-, I, HVA, HVB und
COMMC ausgewählten Ein-/Ausgangsanschlüsse verbunden.
Der VEGM-Verstärker 128 filtert
und verstärkt
die Herzsignale und führt
die VEGM-Signale dem ADC/MUX 104 zu. Im ADC/MUX 104 wird
das VEGM bei einer Abtastfrequenz von 256 Hz kontinuierlich abgetastet, und
die abgetasteten Analogsignalwerte werden digitalisiert und als
VEGM-Daten RAM-Speicherregistern
oder -Puffern im System-IC 102 zur Zwischenspeicherung
auf einer FIFO-Basis zugeführt.
Die zwischengespeicherten VEGM-Daten werden in Speicherregister
innerhalb des System-ICs 102 geschoben, wenn eine Tachyarrhythmieepisode,
welche die VF-Ermittlungskriterien zumindest teilweise erfüllt, auftritt,
wie hier weiter beschrieben wird.
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Diese
VEGM-Daten können
zum Abrufen bei einer UT-Übertragung
in Speicherregistern gespeichert werden, um vor und nach der Ermittlung
der Arrhythmie VEGM-Streifen einer programmierbaren Länge bereitzustellen,
welche jede Abgabe eines VF-Schocks einschließen. Infolge von Speicherbegrenzungen
können
die gespeicherten VEGM-Daten jedes Mal dann, wenn eine VT/VF-Episode
ermittelt wird, verworfen und ersetzt werden. Historische Episodenprotokolle
können
jedoch im RAM im System-IC 102 zusammengestellt und inkrementiert
werden, welche das Datum, die Zeit, den Episodentyp, die Zykluslänge und
die Dauer bereitstellen und die zuletzt gespeicherten EGM-Daten
identifizieren.
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Die
dargestellte HV-C/D-Ausgabeschaltung 108 ist von dem in
den vorstehend erwähnten
Patenten mit den Endnummern 316 und 535 beschriebenen Typ
und weist einen Gleichstromumrichter und eine HV-Ausgabe- oder -Entladeschaltung
zum Entladen der Ladung auf der HV-Ausgangskondensatorbank 138 und 140 durch
ausgewählte
der C/D-Elektroden 22, 28, 32 und 20 aus 1 auf.
Der Gleichstromumrichter beinhaltet eine HV-Ladeschaltung, einen
diskreten HV-Aufwärtstransformator
und die HV-Ausgangskondensatorbank 138 und 140,
die mit den sekundären
Transformatorspulen gekoppelt ist. Die Ladung auf der HV-Ausgangskondensatorbank 138 und 140 wird über HV-Schalter
in der Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 selektiv
durch Kombinationen der mit den C/D-Elektroden 26, 30 und 32 aus 1 verbundenen
Leitungen entladen. In einem prophylaktischen ICD des vorstehend
beschriebenen Typs entwickelt die dargestellte HV-C/D-Ausgabeschaltung 108 einen
hochenergetischen, einphasigen oder zweiphasigen C/D-Schock, der über die
HV-Schalter in der Isolations-, Schutz- und Elektrodenauswahl-Schaltungsanordnung 114 durch
ein ausgewähltes
Paar der C/D-Elektroden 26, 30 und 32 aus 1 abgegeben
wird.
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Der
Mikroprozessor innerhalb des mikrocomputerbasierten Steuer- und
Zeitsystems 102 arbeitet als eine unterbrechungsgesteuerte
Vorrichtung, welche durch Software gesteuert wird, welche im ROM
gespeichert ist, der dem Mikroprozessor zugeordnet ist und auf Unterbrechungen,
einschließlich der
VSENSE-Ausgabe des R-Zacken-Messverstärkers 126 und des
Ablaufs des VVI- oder VVIR-Escapeintervalls, anspricht. Alle notwendigen
mathematischen Berechnungen, die vom Mikroprozessor auszuführen sind,
und alle Aktualisierungen der Werte oder Intervalle, die durch die
Schrittmacher-Zeit-/Steuerschaltungsanordnung innerhalb des mikrocomputerbasierten
Steuer- und Zeitsystems 102 gesteuert werden, finden nach
diesen Unterbrechungen statt. Diese Berechnungen umfassen jene, die
in weiteren Einzelheiten nachstehend beschrieben werden und VF-Unterscheidungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung zugeordnet sind.
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Wie
zuvor und in dem vorstehend erwähnten Patent
mit der Endnummer 316 beschrieben ist, verwenden die typischen VT- und VF-Ermittlungskriterien,
die in kommerziellen ICD des in den 1 und 2 dargestellten
Typs verwendet wurden, ein Frequenz/Intervall-basiertes Zeitkriterium
und ein NID-Frequenzkriterium
als Tachyarrhythmieermittlungskriterien zur Feststellung des Vorhandenseins ventrikulärer Tachyarrhythmien
und zum Unterscheiden zwischen ihnen. Hierfür wird die natürliche ventrikuläre Herzfrequenz
Schlag für
Schlag durch zeitliches Ausmessen des R-R-Intervalls zwischen vom R-Zacken-Messverstärker 126 ausgegebenen
aufeinanderfolgenden VSENSE-Signalen gemessen. Das R-R-Intervall wird mit
den Intervallbereichen oder -grenzwerten verglichen, die typischerweise
durch Programmierung für
jede von der VF, der schnellen VT und der langsamen VT festgelegt
wurden.
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Der
VF-Zähler,
der schnelle VT-Zähler
und der langsame VT-Zähler funktionieren
wie FIFO-Schieberegister mit Y-Stufen, die jeweils auf "1" oder "0" gesetzt
sind, welche in Hardware, Firmware oder Software implementiert sein
können.
Jedes Mal dann, wenn ein aktuelles R-R-Intervall kürzer als
ein Intervallgrenzwert ist, wird beispielsweise eine "1" in die erste Stufe des Registers gegeben,
wird der Inhalt jeder Stufe zur nächsten Stufe vorgeschoben und
wird die "1" oder "0" in der Y-ten Stufe verworfen. Ähnlich wird
jedes Mal dann, wenn ein aktuelles R-R-Intervall länger als
ein Intervallgrenzwert ist, beispielsweise eine "0" in
die erste Stufe des Registers gegeben, wird der Inhalt jeder Stufe
zur nächsten Stufe
vorgeschoben und wird die "1" oder die "0" in der Y-ten Stufe verworfen. Auf diese
Weise wird der Zählwert
X des entsprechenden VF-Zählers,
schnellen VT-Zählers oder
langsamen VT-Zählers "inkrementiert", falls eine "1" in die Anfangsstufe des Registers vorgeschoben
wird und eine "0" aus der Y-ten Stufe
verworfen wird, und "dekrementiert", falls eine "0" in die Anfangsstufe des Registers vorgeschoben wird
und eine "1" aus der Y-ten Stufe
verworfen wird. Der Zählwert
X bleibt gleich, falls der gleiche Bitwert "1" oder "0" in die Anfangsstufe des Registers vorgeschoben
und aus der Y-ten Stufe verworfen wird.
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Beispielsweise
wird das R-R-Intervall gleichzeitig mit einem programmierten Fibrillationsermittlungsintervall
(FDI), einem programmierten schnellen Tachykardieintervall (FTDI)
und einem programmierten langsamen Tachykardieermittlungsintervall
(TDI) verglichen. Der FDI-Zählwert
XVF wird inkrementiert, falls das R-R-Intervall
kürzer
ist als das FDI und eine "0" aus der Y-ten Stufe
verworfen wird, oder er bleibt gleich, falls eine "0" aus der Y-ten Stufe verworfen wird. Ähnlich wird
ein Zählwert
XVT einer langsamen VT ansprechend auf ein
R-R-Intervall, das kürzer
als das TDI, jedoch länger
als das FTDI oder das FDI ist, inkrementiert oder bleibt gleich,
und ein Zählwert
XFVT einer schnellen VT wird ansprechend
auf ein R-R-Intervall, das länger
als das FDI, jedoch kürzer
als das FTDI ist, inkrementiert oder bleibt gleich.
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Die
Zählwerte
XVF, XFVT und XVT, die im VF-Zähler, im Zähler für eine schnelle VT und im Zähler für eine langsame
VT akkumuliert werden, können verwendet
werden, um eine Ermittlung einer zugeordneten Tachyarrhythmie (VF,
schnelle VT oder langsame VT) zu signalisieren, wenn der Zählwert XVF, XFVT oder XVT einen vorbestimmten Wert erreicht, der
hier als "Anzahl
der zur Ermittlung erforderlichen Intervalle" (NID) bezeichnet wird. Jede Frequenzzone
kann ihre eigene definierte NID, beispielsweise "VFNID" zur Fibrillationsermittlung, "FVTNID" zur Ermittlung einer
schnellen VT und "VTNID" zur Ermittlung einer
langsamen VT, aufweisen. Demgemäß wird VF
erklärt,
wenn XVF = VFNID ist, wird eine schnelle
VT erklärt,
wenn XFVT = FVTNID ist, und wird eine langsame
VT erklärt,
wenn XVT = VTNID ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Erhöhen der Genauigkeit der Ermittlung
wahrer VF-Episoden in Fällen,
in denen die VF-Ermittlungskriterien fälschlicherweise durch eine schnelle
VT oder eine schnelle SVT erfüllt
werden können,
insbesondere infolge einer schnell übergeleiteten AF oder AFL.
Die vorliegende Erfindung kann in Zusammenhang mit der als Beispiel
dienenden Ausführungsform
eines ventrikulären
ICDs aus den 1 und 2 verwirklicht
werden, wenn herkömmliche
VF-Ermittlungskriterien erfüllt
sind oder nahezu erfüllt
sind und eine C/D an den RV abzugeben ist, um die scheinbare VF in
einen NSR umzuwandeln. Es sei bemerkt, dass diss speziellen Einzelheiten
der Implementation der VF-Errmittlungskriterien nicht von primärer Wichtigkeit
sind. Weiterhin sei bemerkt, dass die vorstehend beschriebenen Kriterien
zur Ermittlung einer schnellen VT und einer langsamen VT bei der
Implementation eines einfachen prophylaktischen ICDs, der dafür vorgesehen
ist, einfach eine C/D-Schocktherapie bei der Ermittlung einer wahren
VF-Episode auszuführen,
fortgelassen oder abgeändert
werden können.
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Gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die VF-Ermittlungskriterien erhöht, wenn
die VF-Ermittlungskriterien erfüllt
sind (XVF = VFNID), oder vorzugsweise in dem
Prozess, erfüllt
zu werden (0 < XVF < VFNID),
indem die Morphologie einer laufenden Serie der y neuesten QRS-Komplexe
unter Verwendung von WTC-Vergleichen untersucht werden, um die morphologische
Stabilität
oder Instabilität
zu bestimmen. Beispielsweise wird die Untersuchung der morphologischen
Stabilität
vorzugsweise begonnen, wenn XVF kleiner
als (VFNID-y) ist. Zumindest ausgewählte der WTC-Daten von y Sätzen von
WTC-Daten werden dann verarbeitet, um eine Übereinstimmungsanzahl (MATCH-CNT)
x der y Sätze
von WTC-Daten zu bestimmen, welche innerhalb vorbestimmter Übereinstimmungsprozentsatztoleranzen
miteinander übereinstimmen.
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Falls
der MATCH-CNT x einen Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert für die morphologische
Stabilität
erfüllt,
wird angenommen, dass mindestens x der letzten y QRS-Komplexe eine
morphologische Stabilität
aufweisen, was nahelegt, dass die neuesten QRS-Komplexe wahrscheinlich
auf eine monomorph schnelle VT oder SVT zurückzuführen sind, und es werden eine
abschließende
Feststellung einer VF und eine Abgabe eines C/D-Schocks verhindert.
Eine VF wird schließlich
nur dann festgestellt, und es wird die Abgabe eines C/D-Schocks
nur dann zugelassen, wenn die VF-Ermittlungskriterien
erfüllt sind
(XVF = VFNID) und der MRTCH-CNT x nicht
den Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert
erfüllt.
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Das
vorstehend beschriebene Verfahren kann in einem ICD verwendet werden,
der in der Lage ist, eine C/D-Schocktherapie, um einer VF entgegenzuwirken,
und andere geeignete Therapien, um einer VT entgegenzuwirken, bereitzustellen. 3 zeigt
die Schritte zur Feststellung, dass die ventrikuläre Tachyarrhythmie,
welche die herkömmlichen
VF-Ermittlungskriterien erfüllt,
entweder eine VF-Episode
(oder eine polymorphe VT-Episode) oder eine monomorphe VT (oder
SVT) ist, und zur Abgabe der programmierten jeweiligen VF- oder
VT-Therapie. Bei diesem in 3 erläuterten
Verfahren wird ein Nachweiszähler
auf eine Anzahl z von QRS-Komplexen gesetzt, wenn der MRTCH-CNT
x den Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert
erfüllt
(wodurch angegeben wird, dass x der y QRS-Komplexe eine morphologische
Stabilität
aufweisen). Der Nachweiszähler
wird jedes Mal dann von z dekrementiert, wenn der MATCH-CNT x den Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert
nicht erfüllt.
Falls gemäß dieser
Ausführungsform
die VF-Ermittlungskriterien erfüllt
sind (XVF = VFNID), der Nachweiszählwert jedoch
null übersteigt
(wodurch angegeben wird, dass x der y QRS-Komplexe eine morphologische Stabilität aufweisen),
wird die abschließende
Feststellung einer VF nicht vorgenommen. Stattdessen wird eine VT festgestellt
und eine geeignete VT-Therapie ausgeführt.
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Das
Verfahren aus 3 wird vorzugsweise in der in 4 dargestellten
Weise modifiziert, um die Genauigkeit in Bezug darauf, dass eine
ventrikuläre
Tachyarrhythmie eine wahre VF ist, strenger zu erhöhen, wenn
der ICD nur in der Lage ist, eine C/D-Schocktherapie zum Entgegenwirken
einer VF zu verabreichen. Falls gemäß dieser Ausführungsform
die VF-Ermittlungskriterien erfüllt
sind (XVF = VFNID), jedoch der MATCH-CNT
x den Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert
erfüllt
(wodurch angegeben wird, dass x der y QRS-Komplexe eine morphologische
Stabilität
aufweisen), werden die abschließende Feststellung
einer VF und die Abgabe des C/D-Schocks
aufgeschoben, während
eine weitere Anzahl z von QRS-Komplexen untersucht wird. Die R-R-Intervalle
zwischen gemessenen ventrikulären Ereignissen
und die Morphologien der weiteren Anzahl z von QRS-Komplexen werden
untersucht, wodurch der FDI-Zählwert
XVF und der MATCH-CNT x Schlag für Schlag
aktualisiert werden. Die abschließende Feststellung einer VF
und die Abgabe eines C/D-Schocks können nur dann stattfinden,
wenn die z R-R-Intervalle und die z WTC-Daten verglichen werden,
die VF-Ermittlungskriterien weiter erfüllt bleiben (XVF =
VFNID) und der MATCH-CNT x den Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert
nicht mehr erfüllt. Die
Anzahl z kann gleich y sein oder von y verschieden sein. Gemäß einem
bestimmten Beispiel ist VFNID 18, Y = 24, der Übereinstimmungsanzahl-Grenzwert 6,
y = 8 und z = 8.
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Die
Verfahren aus den 3 und 4 verwenden
eine Wavelet-Transformations-Signalverarbeitung (beispielsweise
die Haar-Wavelet-Transformation), wie in 5 dargestellt
ist, um die WTC-Datensätze
und einen ausgewählten
der WTC-Algorithmen abzuleiten, wie nachstehend mit Bezug auf die 6–8 beschrieben
wird, um polymorphe und monomorphe QRS-Komplexe zu unterscheiden, wenn
VF-Ermittlungskriterien erfüllt
sind.
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Zunächst sei
mit Bezug auf 3 bemerkt, dass in Schritt S300
die EGM-Amplitude kontinuierlich abgetastet, digitalisiert und in
einem Puffer auf einer FIFO-Basis zwischengespeichert wird, wobei
der VEGM-Verstärker 128 und
der ADC/MUX 104 beispielsweise in einer Weise verwendet
werden, die im vorstehend erwähnten
Patent mit der Endnummer 519 beschrieben ist. Ein VSENSE-Ereignis
wird in Schritt S302 durch den R-Zacken-Messverstärker 126 festgestellt
oder kann anhand der zwischengespeicherten EGM-Amplitudendaten bestimmt
werden. Das R-R-Intervall wird in Schritt S304 berechnet, wenn jedes
VSENSE festgestellt wurde, und das R-R-Intervall wird in Schritt S306 mit
dem FDI verglichen. In Schritt S310 wird eine "1" in
die erste Stufe des VF-Zählers geschoben,
die Datenbits der restlichen Stufen werden um eine Position verschoben, und
das Datenbit an der Y-ten Stufe wird verworfen, wenn das R-R-Intervall
kürzer
ist als das in Schritt S306 bestimmte FDI. In Schritt S308 wird
eine "0" in die erste Stufe
des VF-Zählers
geschoben, die Datenbits der restlichen Stufen werden um eine Position verschoben,
und das Datenbit an der Y-ten Stufe wird verworfen, wenn das R-R-Intervall
länger
ist als das in Schritt S306 bestimmte FDI. Der VF-Zählwert XVF kann nur dann inkrementiert werden, wenn
eine "1" in die erste Stufe
des VF-Zählers
geschoben wird und eine "0" in Schritt S310
aus der Y-ten Stufe geschoben wird.
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Gemäß einem
bevorzugten Beispiel gibt es 24 VF-Zählerstufen, und die VFNID wird
auf eine kleinere Anzahl, beispielsweise 18, gesetzt. Die Stufen, die "1"-Bits enthalten, werden gezählt, um
den VF-Zählwert
XVF abzuleiten. Der VF-Zählwert XVF wird
in Schritt S310 mit einem Testgrenzwert (MSTHRS)
der morphologischen Stabilität
verglichen, wobei 0 < MSTHRS < VFNID
ist. Wie vorstehend erwähnt wurde,
kann der Wert MSTHRS, wenn VFNID = 18 und y
= 8 ist, beispielsweise auf 8 oder 10 (18-8) gesetzt werden.
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Die
Bestimmung und die Speicherung von WTC-Datensätzen beginnen in den Schritten
S314 und S316, wenn der VF-Zählwert
XVF mit dem Wert MSTHRS übereinstimmt,
wie in Schritt S312 bestimmt wird. In S314 werden in Schritt S300
vor und nach dem in Schritt S302 ermittelten VSENSE-Ereignis, beispielsweise
in einem 200-ms-Fenster, welches das VSENSE-Ereignis einschließt, gesammelte EGM-Daten einer
WTC-Verarbeitung,
wie in 5 dargestellt, unterzogen, um den WTC-Datensatz
für den
aktuellen QRS-Komplex abzuleiten. Schritt S314 wird bei jedem in
Schritt S302 ermittelten VSENSE-Ereignis und jedes Mal dann, wenn
der VF-Zählwert
XVF mit dem Wert MSTHRS übereinstimmt,
wie in Schritt S312 bestimmt wurde, wiederholt. Der aktuelle WTC-Datensatz,
der in Schritt S314 berechnet wurde, wird in Schritt S316 auf einer
FIFO-Basis in der ersten Stufe des WTC-Datenregisters gespeichert.
Das WTC-Datenregister würde,
abhängig
von dem in Schritt S314 ausgeführten
bestimmten Morphologie stabilitäts-(MS)-Algorithmus,
zwei bis mindestens y Stufen aufweisen.
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Die
MS-Analyse wird in Schritt S318 nach einem der MS-Bestimmungsalgorithmen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die in den 5–8 dargestellt
sind, ausgeführt.
Allgemein ausgedrückt, werden
ausgewählte
der WTC aus dem zuletzt abgeleiteten aktuellen WTC-Datensatz mit
den entsprechenden WTC entweder eines ausgewählten WTC-Datensatzes oder von WTC-Datensätzen oder einem
Mittelwert von WTC-Datensätzen
aus y-1 gespeicherten WTC-Datensätzen
verglichen. Ein MS-Übereinstimmungsprozentsatz
(MSMP), der den Grad der morphologischen Ähnlichkeit des aktuellen WTC-Datensatzes mit dem
in Bezug genommenen WTC-Datensatz oder mittleren WTC-Werten widerspiegelt,
wird durch das bestimmte MS-Bestimmungsverfahren bestimmt, das in
Schritt S318 verwendet wird. Der MSMP wird in Schritt S320 mit einem Übereinstimmungsgrenzwert
(MATCHTHRS) verglichen. Der MATCH-CNT x
wird in Schritt S322 inkrementiert, falls der MSMP in Schritt S320
den MATCHTHRS erfüllt. Der MATCH-CNT x wird in
Schritt S324 dekrementiert, falls der MSMP in Schritt S320 nicht
den MATCHTHRS erfüllt.
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Der
MATCH-CNT x wird in Schritt S326 mit einem Übereinstimmungsgrenzwert (MATCH-CNTTHRS) verglichen. Auf diese Weise können, wenn
eine andauernde Reihe von R-R-Intervallen
auftritt, die kürzer
als das FDI sind, die Schritte S310–S326 mindestens y Mal wiederholt
werden, um einen bedeutungsvollen MATCH-CNT x abzuleiten. In Schritt S328
wird ein Nachweiszähler
auf eine Anzahl z von QRS-Komplexen
gesetzt, wenn der MATCH-CNT x in Schritt S326 den MATCH-CNTTHRS erfüllt.
Der Nachweiszähler
wird in Schritt S330 jedes Mal dann, wenn der MATCH-CNT x in Schritt
S326 nicht den MATCH-CNTTHRS erfüllt, von
z dekrementiert. Falls in Schritt S332 die VF-Ermittlungskriterien
erfüllt
sind (XVF = VFNID), jedoch der VT EVIDENCE-CNT
null übersteigt
(was angibt, dass x der y QRS-Komplexe eine morphologische Stabilität aufweisen),
wie in Schritt S334 bestimmt wurde, wird in Schritt S338 keine abschließende Feststellung
von VF vorgenommen. Stattdessen wird eine VT festgestellt und in Schritt
S336 eine geeignete VT-Therapie ausgeführt.
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Falls
demgemäß beide
Bedingungen aus den Schritten S332 und S334 erfüllt sind, wird schließlich festgestellt,
dass die ventrikuläre
Tachyarrhythmie eine einphasige schnelle VT ist. Eine Therapie einer
schnellen VT, beispielsweise eine Burst-Stimulationstherapie, kann
in Schritt S336 ausgeführt werden.
Es sei bemerkt, dass in diesem Algorithmus aus 3 vorzugsweise
eine weitere herkömmliche morphologische
Verarbeitung ausgeführt
wird, um SVT und VT zu unterscheiden, so dass Therapien einer schnellen
VT nicht während
einer SVT-Episode auf die Ventrikel angewendet werden.
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Die
ventrikuläre
Tachyarrhythmie wird als eine VF erklärt, und es wird in Schritt
S338 eine C/D-Therapie ausgeführt,
wenn der VF-Zählwert
XVF in Schritt S332 VFNID erfüllt und
wenn der VT EVIDENCE-CNT in Schritt S334 null übersteigt.
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In
der Praxis können
FDI, VFNID und einer oder beide von MATCHTHRS und
MATCH-CNTTHRS durch Programmieren geändert werden,
um die Genauigkeit der Unterscheidung wahrer VF-Episoden in einem gegebenen Patienten
zu optimieren. Überdies werden
Algorithmen in Bezug auf eine Beendigung einer ventrikulären Tachyarrhythmie
ausgeführt,
um zu bestimmen, ob eine ausgeführte
Therapie die Episode beendet hat. Ein C/D-Schock wird typischerweise
abgegeben, falls die Episode nicht durch eine ausgeführte VT-Therapie
beendet wurde.
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Das
Verfahren aus 3 könnte in einem prophylaktischen
ICD verwendet werden, der nicht die Fähigkeit hat, eine VT-Therapie in Schritt
S336 auszuführen,
wie durch die unterbrochene Linie angegeben ist, die zu Schritt
S300 zurückführt. Es
kann jedoch wünschenswert
sein, strengere Kriterien anzuwenden, bevor die Ausführung einer
C/D-Schocktherapie
erlaubt wird, wie in 4 dargestellt ist. In 4 entsprechen
die Schritte S400–S426
funktionell den Schritten S300–S326
aus 3, wie vorstehend beschrieben wurde. Eine Einbehaltungsverzögerung,
die einem VF-Einbehaltungszählwert
(VF WITHOLD-CNT) von z VSENSE-Ereignissen entspricht, wird in Schritt
S428 eingeschaltet, wenn in Schritt S426 bestimmt wird, dass der
MATCH-CNT x den MATCH-CNTTHRS erfüllt, bevor
in Schritt S432 bestimmt wird, dass der VF-Zählwert XVF die
VFNID erfüllt.
In Schritt S426 wird der MATCH-CNT x mit dem MATCH-CNTTHRS verglichen,
und der VF WITHOLD-CNT wird in Schritt S428 auf z gesetzt, wenn der
MATCH-CNT x den MATCH-CNTTHRS erfüllt.
Unter diesem Umstand kann die C/D-Schocktherapie erst dann ausgeführt werden,
wenn der WITHOLD-CNT in Schritt S430 von z bis auf Null zurück dekrementiert
wurde und in Schritt S432 bestimmt wird, dass der VF-Zählwert XVF noch
oder wieder die VFNID erfüllt.
Die Einbehaltungsverzögerung
z kann zusätzlich
programmiert werden, um die Genauigkeit der Unterscheidung wahrer
VF-Episoden in einem gegebenen
Patienten zu optimieren.
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Demgemäß wird,
wenn der VF WITHOLD-CNT in Schritt S428 auf z gesetzt wird, bei jeder
anschließenden
Wiederholung der Schritte S402–S424
der VF WITHOLD-CNT jedes Mal dann dekrementiert, wenn in Schritt
S426 bestimmt wird, dass der MATCH-CNT x den MATCH-CNTTHRS nicht erfüllt, oder
der VF WITHOLD-CNT wird jedes Mal dann auf z zurückgesetzt, wenn in Schritt
S426 bestimmt wird, dass der MATCH-CNT x den MATCH-CNTTHRS erfüllt. Während dieses
Prozesses kann der VF-Zählwert XVF in den Schritten S408 oder S416 inkrementiert
oder dekrementiert werden. Die ventrikuläre Tachyarrhythmie wird nur
dann als eine VF erklärt
und eine C/D-Therapie wird nur dann in Schritt S436 ausgeführt, wenn
in Schritt S432 bestimmt wird, dass der VF-Zählwert XVF VFNID
erfüllt, und
wenn in Schritt S434 festgestellt wird, dass der VF WITHOLD-CNT
auf Null dekrementiert wurde. In der Praxis würde erwartet werden, dass diese
Schritte während
einer wahren VF schnell erfüllt
werden und dass eine Feststellung und Abgabe des C/D-Schocks in
Schritt S436 nicht unnötig
verzögert werden.
-
In 5 sind
die Anwendung einer Haar-Wavelet-Transformation auf zeitlich abgetastete
und digitalisierte Amplitudenwerte eines analogen Elektrogramms
zur Erzeugung von WTC-Daten und die Anwendung der inversen Wavelet-Transformation auf
die WTC-Daten zum Rekonstruieren einer Darstellung des analogen
EGMs in einer Weise, die detailliert im vorstehend erwähnten Patent
mit der Endnummer 316 beschrieben ist, schematisch dargestellt.
Das analoge EGM wird bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung
nicht notwendigerweise rekonstruiert. Die Wavelet-Koeffizienten
werden nach dem Koeffizientenbetrag sortiert, wie in 5 dargestellt
ist, und eine Rausch filterung kann erreicht werden, indem die WTC
verworfen werden, wie in 5 dargestellt ist. Nur ausgewählte der WTC
jedes WTC-Datensatzes werden in den MS-Algorithmen gemäß der vorliegenden
Erfindung verglichen oder auf andere Weise verarbeitet.
-
Die
MS-Algorithmen gemäß der vorliegenden
Erfindung und bestimmte der Schritte aus den 3 und 4 sind
in den 6–8 schematisch
dargestellt. In dem in 6 dargestellten 2bMP-Algorithmus
werden ausgewählte
der WTC aus dem neuesten abgeleiteten aktuellen WTC-Datensatz mit
den entsprechenden WTC eines ausgewählten, zuvor abgeleiteten und
gespeicherten WTC-Datensatzes verglichen, um jeden MSMP zu erzeugen,
und der Prozess wird y Mal wiederholt, um y MSMP-Werte zu erzeugen.
In dem in 7 dargestellten mbMP-Algorithmus
werden die WTC des aktuellen WTC-Datensatzes gleichzeitig mit den
entsprechenden WTC der vorhergehenden y-1 gespeicherten WTC-Datensätze verglichen,
um gleichzeitig y-1 MSMP-Werte abzuleiten. In dem in 8 dargestellten
SWCSI-Algorithmus werden die WTC der aktuellen WTC-Daten in mehrere
WTC-Teildatensätze unterteilt,
und die WTC jedes WTC-Teildatensatzes werden mit entsprechenden
mittleren WTC der entsprechenden WTC-Teildatensätze verglichen, welche anhand
der vorhergehenden y-1 gespeicherten WTC-Datensätze bestimmt wurden. In jedem
Fall weist der WTC-Datensatz ausgewählte von 48 WTC-Punkten auf, welche
unter Verwendung des in 5 dargestellten Haar-Wavelets
abgeleitet wurden.
-
In 6 werden
ausgewählte
aus dem in der Größe geordneten
WTC-Datensatz mit 48 Punkten des aktuellen QRS-Komplexes 600 mit den entsprechenden
ausgewählten
des in der Größe geordneten WTC-Datensatzes
mit 48 Punkten eines zuvor gespeicherten QRS-Komplexes 602 verglichen.
Die ausgewählten
der WTC-Datensätze
werden in Block 604 zueinander ausgerichtet und in Schritt
S606 verglichen, und der MSMP wird in Block 606 abgeleitet. Der
MSMP wird in den Schritten S320 und S420 aus 3 bzw. 4 mit
dem MATCHTHRS verglichen. Es wird verständlich sein,
dass der WTC-Datensatz des aktuellen QRS-Komplexes 600 mit
einem WTC-Datensatz eines vorhergehenden QRS-Komplexes verglichen
werden kann, der früher
gespeichert wurde als der dargestellte unmittelbar vorhergehende QRS-Komplex 602.
Gemäß dieser
Ausführungsform werden
y Vergleiche nacheinander ausgeführt,
um den MS MATCH-CNT x von y zu testenden in den Schritten S328 und
S426 zu erzeugen.
-
In 7 werden
ausgewählte
aus dem in der Größe geordneten
WTC-Datensatz mit 48 Punkten des aktuellen QRS-Komplexes 700 gleichzeitig
ausgerichtet und mit jedem der entsprechenden ausgewählten in
der Größe geordneten
WTC-Datensätze mit
48 Punkten von sieben (wenn y = 8) zuvor gespeicherten QRS-Komplexen 702, 704, 706, 708, 710, 712, 714 verglichen.
Auf diese Weise werden sieben MSMP-Werte MP1-MP7 gleichzeitig bestimmt, um in den Schritten
S320 und S420 mit dem MATCHTHRS zu vergleichen
und den MS MATCH-CNT
x zu bestimmen, der in den Schritten S328 und S426 mit dem MATCH-CNTTHRS verglichen werden kann.
-
Frequenzinhaltsinformationen
werden zusätzlich
zur morphologischen Stabilität
als Unterscheidungsinformationen in den in 8 dargestellten
SWCSI-Algorithmus aufgenommen. Dies wird erreicht, indem ausgewählte WTC-Rohwerte
innerhalb definierter "Maßstäbe" der WTC-Datensätze von
sieben (wenn y = 8) zuvor gespeicherten QRS-Komplexen 802, 804, 806, 808, 810, 812, 814 berücksichtigt werden,
um eine Übereinstimmungsprozentsatz-artige
Berechnung in Bezug auf den WTC-Datensatz des aktuellen QRS-Komplexes 800 auszuführen, um einen
SWCSI-Maßwert
abzuleiten, der in Schritt S320 aus 3 oder Schritt
S420 aus 4 als der MSMP verwendet wird.
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Wiederum
mit Bezug auf 5 sei bemerkt, dass in diesem
Fall die Anzahl der Wavelet-Koeffizienten gleich 48 ist, jedoch
nur die Koeffizienten 1–42 verwendet werden,
weil die Koeffizienten bei der Unterscheidung weniger nützlich werden,
wenn sie breiter oder "gröber" werden. Beispielsweise
wird in Block 820 ein Satz von m medianen WTC-Größen 1–42 aus
sieben (wenn y = 8) vorhergehenden WTC-Datensätzen 802–814 von
WTC-Größen 1–48 bestimmt.
Der vergleichbare Satz von p, wobei p = m ist, aktuellen WTC-Größen 1–42 wird
für den
aktuellen QRS-Komplex 800 abgeleitet. Die 42 medianen WTC-Größen werden
in Maßstäbe 822, 824 und 826 eingeordnet,
die in 8 dargestellt sind, welche beispielsweise mediane
WTC-Datenpunkte 1–24, 25–36 bzw. 37–42 aufweisen.
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Für jeden
Maßstab 822, 824 und 826 wird
ein definierter Prozentsatz des medianen WTC mit der absolut maximalen
Größe als ein
Maßstabsgrenzwert
zum Auswählen
von einem oder mehreren WTC aus diesem Maßstab verwendet, um ihn mit
dem entsprechenden einen oder mit mehreren entsprechenden WTC des
aktuellen WTC-Datensatzes zu kombinieren. Der Maßstabsgrenzwert 832 wird
auf 10 % der medianen WTC-Größe des absoluten
Maximums innerhalb des feinsten Maßstabs 822, der die
Koeffizienten 1 bis 24 aufweist, gesetzt. Der Maßstabsgrenzwert 834 wird
auf 20 % der medianen WTC-Größe des absoluten
Maximums innerhalb des gröberen
Maßstabs 824 mit
den Koeffizienten 25 bis 36 gesetzt. Der Maßstabsgrenzwert 836 wird
auf 40 % der medianen WTC-Größe des absoluten
Maximums innerhalb des gröbsten
Maßstabs 824 mit
den Koeffizienten 37 bis 42 gesetzt. Die Maßstabsgrenzwerte 832, 834, 836 werden
für jeden
Maßstab 822, 824, 826 erhöht, um weniger
signifikante der m medianen WTC-Größen zur Berechnung mit den
gleich nummerierten der p WTC-Größen des
aktuellen WTC-Datensatzes aus dem Fenster auszuschließen und
die sich ergebende rechnerische Komplexität zu verringern, ohne die Genauigkeit
erheblich zu vermindern.
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Auf
diese Weise wird eine Teilmenge des Satzes m bestimmt, die die medianen
WTC-Größen m
i oder Datenpunkte innerhalb der drei Maßstäbe
822,
824 und
826 aufweist,
deren Größen die
jeweiligen Maßstabsgrenzwerte
10 % abs (max), 20 % abs (max) und 40 % abs (max) überschreiten.
Es wird eine Teilmenge des aktuellen WTC-Datensatzes p bestimmt,
die die entsprechenden (in der WTC-Nummer i) WTC-Größen p
i aufweist. Die ausgewählten medianen und aktuellen
WTC-Teilmengengrößen m
i und p
i werden dann
verwendet, um einen SWCSI-Maßwert,
der in
3 oder
4 als der MS MATCH-CNT x zu
verwenden ist, zu berechnen:
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Gemäß diesen
Ausführungsformen
aus den 7 und 8 ist es
daher notwendig, die sieben vorhergehenden WTC-Datensätze auf
einer FIFO-Basis zu speichern, während
der jeweilige Algorithmus jedes Mal dann ausgeführt wird, wenn ein neuer WTC-Datensatz
akkumuliert wird, wenn der VF-Zählwert XVF MSTHRS erfüllt, um
den MS MRTCH-CNT x zu bestimmen. Die wiederholte Verarbeitung der
Algorithmen wird fortgesetzt, solange der VF-Zählwert XVF den
MSTHRS erfüllt, der MS MATCH-CNT x den
MATCH-CNTTHRS nicht erfüllt und der VF-Zählwert XVF die VFNID noch oder wieder erfüllt. Weiterhin
wird die Verarbeitung entsprechend dem Algorithmus aus 4 fortgesetzt,
solange der VF WITHOLD-CNT z null übersteigt.
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Wenngleich
sich die bevorzugten Ausführungsformen,
die vorstehend beschrieben wurden, auf die Unterscheidung ventrikulärer Tachyarrhythmien
beziehen, wird verständlich
sein, dass die Grundgedanken der vorliegenden Erfindung auch auf
die Unterscheidung atrialer Tachyarrhythmien angewendet werden können. Beispielsweise
können
in der Praxis innerhalb atrialer oder Doppelkammer-ICD die atrialen
Nah- oder Fernfeld-EGM- und atrialen Messereignisse bestimmt werden,
AF-Ermittlungskriterien definiert werden und eine AF-Episode oder
eine atriale Tachyarrhythmie (AT) nach den Schritten S300–S312 aus 3 oder
S400–S412
aus 4 oder unter Verwendung beliebiger anderer bekannter AF-Ermittlungskriterien
provisorisch festgestellt werden. Der Algorithmus aus 6 kann
verwendet werden, um einen MSMP des atrialen EGMs zur Verwendung
in den Algorithmen aus 3 oder 4 zur Unterscheidung
zwischen einer AF und einer organisierten AT zu bestimmen. ATP-Therapien
werden nur für
organisierte atriale Tachyarrhythmien ausgeführt, und eine C/D-Schocktherapie
kann wahlweise für
die AF-Ermittlung angewendet werden. Daher gilt 4 für den Fall,
in dem nur ATP- Therapien
für eine
organisierte AT ausgeführt
werden müssen,
und eine ATP-Therapie muss für
eine AF oder nicht organisierte AT einbehalten werden. Der Vergleich
in Schritt S420 kann umgekehrt werden, um eine ATP-Therapieeinbehaltung
auszuführen,
falls ein Hinweis auf eine AF oder eine nicht organisierte AT gefunden wird,
wenn MSMP < MATCHTHRS gilt. Daher wird verständlich sein,
dass die vorliegende Erfindung auf die Unterscheidung sowohl atrialer
als auch ventrikulärer Tachyarrhythmien
in der hier beschriebenen Weise angewendet werden kann.
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Überdies
ist die vorliegende Erfindung auch an die subkutane Messung und
Ermittlung von Arrhythmien anpassbar und auf diese anwendbar.
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Ferner
wird verständlich
sein, dass die vorliegende Erfindung in Zusammenhängen verwirklicht werden
kann, die nicht auf der provisorischen Feststellung einer polymorphen
Tachyarrhythmie, beispielsweise einer AF oder VF, nach den Schritten S304–S312 und
Schritt S332 aus 3 oder nach den Schritten S404–S412 und
Schritt S432 aus 4 beruhen. Der Algorithmus aus 6 kann
mit den restlichen Schritten aus 3 oder 4 verwendet
werden, um die Bestimmungen aus den Schritten S336 und S338 bzw.
Schritt S436 auf der Grundlage der Ergebnisse von Schritt S334 bzw. S434
zu machen. Ein solcher vereinfachter Algorithmus kann vorteilhaft
auf die Unterscheidung sowohl atrialer als auch ventrikulärer Tachyarrhythmien
in der hier beschriebenen Weise angewendet werden.