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Diese
Erfindung betrifft ein Bluttestverfahren zur frühen Erkennung von Erkrankungen.
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Biochemische
Analyse einer Körperflüssigkeit,
wie zum Beispiel Blut, wird für
die Diagnose von verschiedenen Erkrankungen in vielen Krankenhäusern derzeit
zunehmend durchgeführt.
Im Falle der Diagnose von Diabetes werden beispielsweise Blutproben
vor und nach einer Mahlzeit allgemein auf die Konzentration von
Glukose darin analysiert.
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Glukose
ist eine Quelle für
Energie für
menschliche Körperzellen
und wird aus der Leber in das Blut freigesetzt. In einem gesunden
Individuum sind die Freisetzung von Glukose aus der Leber und der
Verbrauch von Glukose in den Zellen ausgeglichen, so dass der Blutglukosegehalt
bei etwa 110 mg/dl oder weniger gehalten wird. Insulin ist ein Hormon,
das aus der Bauchspeicheldrüse
ausgeschieden wird und für
den menschlichen Körper
notwendig ist, um Zucker, Stärke
und andere Lebensmittel korrekt zu einer zellulären Energiequelle umzusetzen.
Wenn Stärke
im Dünndarm
verdaut wird, steigt der im Blut vorhandene Glukosegehalt. Ein solcher
Anstieg im Blutglukosegehalt stimuliert erhöhte Sekretion von Insulin,
so dass die Leber das Freisetzen der Glukose stoppt. Bei intrazellulärer Verwendung
der Glukose verringert sich die Blutglukose auf den normalen Wert.
Ein solcher Anstieg und Abfall des Blutglukosewertes wird jedes
Mal wiederholt, wenn ein gesundes Individuum Speisen aufnimmt.
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Einige
Individuen sind unfähig,
schnell oder ausreichend Insulin auszuscheiden, auch wenn ihr Blutglukosegehalt
nach einer Mahlzeit ansteigt. Wenn unzureichende Bewegung und übermäßige Nahrungsaufnahme
zu diesem Zustand hinzukommen, verbleibt Glukose übermäßig im Blut,
so dass der Blutglukosegehalt sogar nach einigen Stunden nach Einnahme
einer Mahlzeit nicht absinkt.
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In
der herkömmlichen
biochemischen Analyse wird der Blutglukosegehalt durch Isolation
von Plasma aus Blutproben gemessen, die vor und nach Mahlzeiten
genommen werden. Wenn die Glukosekonzentration in einer Plasmaprobe,
die bei einem Zustand mit leerem Magen genommen wurde, größer als
140 mg/dl ist, oder wenn die Glukosekonzentration in einer Plasmaprobe,
die direkt nach einer Mahlzeit genommen wurde, größer als
200 mg/dl ist, dann wird bei ihm oder ihr eine Diabetes (Typ-2-Diabetes)
diagnostiziert. Ein hoher Glukosegehalt, wenn er für einen
längeren
Zeitraum fortdauert, wird Probleme mit Herz, Kreislauf, Auge und Niere
verursachen.
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Es
gibt verschiedene Berichte betreffend Symptome von Herzinfarkt bei
Individuen, deren Blutglukosegehalte für nicht ausreichend hoch genug
gefunden wurden, wenn sie mit dem herkömmlichen Plasmatestverfahren
gemessen wurden. Es wurde nämlich
gefunden, dass Arteriosklerose sogar bei Vordiabetes fortschreitet.
Insbesondere Individuen, deren Insulinausschüttung langsam ist, erleiden
wahrscheinlich Arteriosklerose, wenn sie mit einer oder mehreren
Bedingungen von der milden Typ-2-Diabets, leichtem Übergewicht, milder
Hyperlipidemie und leichter Hyperinsulinemie zusammentreffen. Die
herkömmlichen
Bluttestverfahren, bei denen Plasma einer Blutprobe auf die Konzentration
von Glukose gemessen wird, sind nicht wirksam für die frühe Erkennung von Diabetes.
Demzufolge besteht eine dringende Nachfrage für ein diagnostisches Verfahren,
das dazu fähig
ist, Diabetes und andere Erkrankungen sogar in ihren frühen Stufen
präzise
zu erkennen.
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Mit
den herkömmlichen
Bluttestverfahren, bei denen Plasma einer Blutprobe auf Bestandteile,
wie zum Beispiel Glukose und Milchsäure getestet wird, repräsentieren
die gemessenen Werte lediglich solche der Komponenten, die aus den
Blutzellen in das Plasma abgesondert und freigesetzt werden. Es
wurde gefunden, dass es wichtig ist, um Diabetes oder andere Erkrankungen
in ihren frühen
Stufen zu erkennen, dass Komponenten, die in roten Blutzellen enthalten
sind, gemessen werden sollten. Da rote Blutzellen metabolische Funktionen
haben, um Glukose zu zersetzen und vorhergehend die Glukosekonzentration
in dem Plasma kontrollieren, ist es nämlich effektiv, den Glukosegehalt
in den roten Blutzellen für
die frühe
Erkennung von Diabetes zu kennen. Weiterhin wurde gefunden, dass
das Oxidations-Reduktions-Potential in den Blutzellen und die Konzentrationen
von Brenztrauben- und Milchsäure,
welche Metabolite von Glukose sind, wichtige Parameter für das frühe Erkennen
von verschiedenen Erkrankungen sind.
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Dokument
US-A-4 142 857 beschreibt
ein Bluttestverfahren, aufweisend die Schritte des Abtrennens von
roten Blutzellen aus Vollblut (Buffy-Coat-Abtrennung), lysieren
der roten Blutzellen, Zentrifugieren und letztendlich Bestimmen
der Menge an (glykosylierten) Hämoglobinspezies
in dem Überstand.
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Die
vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die Probleme der herkömmlichen
Bluttestverfahren durchgeführt.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird ein Bluttestverfahren zur Verfügung gestellt, aufweisend
die Schritte:
- (a) Zentrifugieren einer Säugetierblutprobe
zu Plasma und Blutzellen,
- (b) Entfernen der Buffy-Coats von den genannten Blutzellen,
um rote Blutzellen zu erhalten, die gelöste Stoffe, die darin eingeschlossen
sind, enthalten,
- (c) Waschen der genannten roten Blutzellen mit einer gepufferten
physiologischen Kochsalzlösung
und Isolieren der genannten gewaschenen Blutzellen,
- (d) Mischen der genannten gewaschenen roten Blutzellen mit einer
gepufferten physiologischen Kochsalzlösung, um eine suspendierte
Flüssigkeit
zu erhalten,
- (e) Zentrifugieren der genannten suspendierten Flüssigkeit,
um einen Überstand
zu entfernen und eine Schicht aus roten Blutzellen zu erhalten,
- (f) Mischen der genannten Schicht an roten Blutzellen mit einer
hypertonischen Lösung
und halten der resultierenden Suspension bei einer Temperatur von
25 bis 40°C
für einen
Zeitraum der ausreicht, dass die in den roten Blutzellen eingeschlossenen
gelösten
Stoffe in die hypertonische Lösung
penetrieren,
- (g) Zentrifugieren der Suspension, um einen Überstand zu erhalten, der die
gelösten
Stoffe enthält
und
- (h) Messen des Überstandes
auf zumindest einen Faktor, ausgewählt aus einer Glukosekonzentration,
einer Brenztraubensäurekonzentration,
einer Milchsäurekonzentration
und einem Oxidations-Reduktions-Potential.
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Die
vorliegende Erfindung wird in größerem Detail
unten mit Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung beschrieben,
wobei:
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1 ein
Beispiel für
eine Arbeitskurve für
die Bestimmung eines Oxidations-Reduktions-Potentials ist.
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Ein
Bluttestverfahren gemäß vorliegender
Erfindung weist die folgenden Schritte (a)–(h) auf.
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Schritt (a):
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Eine
Probe Säugetierblut
wird genommen und zu Plasma und Blutzellen zentrifugiert. Eine herkömmliche
intravenöse
Blutentnahmeröhre,
enthaltend eine geeignete Menge an Antikoagulationsmittel, wie z.B. Hepalin
oder EDTA, kann zur Probenentnahme verwendet werden. Die Blutprobe
(in einer Menge von zum Beispiel 2 ml) wird vorzugsweise bei einer
Kraft von 130 x.g bis 200 × g
5 bis 10 Minuten zu Plasma und Blutzellen zentrifugiert, einschließlich roten
Blutzellen, weißen
Blutzellen und Plättchen.
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Schritt (b):
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Die
Blutzellen aus Schritt (a) werden in Buffy-Coats, einschließlich weiße Blutzellen
und Plättchen,
sowie rote Blutzellen, enthaltend darin eingeschlossene gelöste Stoffe,
getrennt. Vorzugsweise werden die Blutzellen aus Schritt (a) mit
einem Sedimentationsmittel, wie z.B. Metrizamid, vermischt und die
Mischung wird bei einer Kraft von 800 × g bis 1.200 × g 7 bis
12 Minuten zentrifugiert, um die roten Blutzellen von den Buffy-Coats
zu trennen.
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Schritt (c):
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Die
in Schritt (b) erhaltenen roten Blutzellen werden mit einer gepufferten
physiologischen Kochsalzlösung
gewaschen und die gewaschenen Blutzellen werden isoliert. Vorzugsweise
werden die roten Blutzellen mit einer phosphatgepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
vermischt und die resultierende Mischung wird bei einer Kraft von 130 × g bis
200 × g
5 bis 10 Minuten zentrifugiert. Als ein Ergebnis des Waschens werden Verunreinigungen,
wie z.B. weiße
Blutzellen, Plättchen
und Plasma, welche sich auf den roten Blutzellen ablagern, entfernt.
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Schritt (d):
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Die
gewaschenen roten Blutzellen werden mit einer gepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
vermischt, um eine suspendierte Flüssigkeit zu erhalten. Vorzugsweise
werden die gewaschenen roten Blutzellen mit einer phosphatgepufferten
physiologischen Kochsalzlösung
in einer Menge vermischt, so dass die suspendierte Flüssigkeit
einen Hämatokritwert
von 40 bis 50% hat. Stärker
bevorzugt wird die phosphatgepufferte physiologische Kochsalzlösung so
zugegeben, dass 2 ml der suspendierten Flüssigkeit einen Hämatokritwert von
50% haben. Alternativ können
die gewaschenen roten Blutzellen mit einer phsophatgepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
vermischt werden, so dass die suspendierte Flüssigkeit eine Anzahl an roten
Blutzellen in dem Bereich von 4.000.000/μl (4×106/Mikroliter)
bis 5.000.000/μl
(5×106/Mikroliter) hat. Ein maßgeschneidert eingesetzter
automatischer Blutzellenzähler
wird geeigneterweise verwendet, um die Anzahl der roten Blutzellen
zu zählen.
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Schritt (e):
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Die
in Schritt (d) erhaltene suspendierte Flüssigkeit wird zentrifugiert,
um einen Überstand
zu entfernen und eine rote Blutschicht zu erhalten. Vorzugsweise
wird die suspendierte Flüssigkeit
mit einer Kraft von 130 × g
bis 200 × g
10 bis 15 Minuten zentrifugiert.
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Schritt (f):
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Die
rote Blutschicht wird dann mit einer hypertonischen Lösung vermischt
und die resultierende Suspension wird bei einer Temperatur von 25
bis 40°C
für einen
Zeitraum gehalten der ausreicht, dass die in den roten Blutzellen
eingeschlossenen gelösten
Stoffe in die hypertonische Lösung
penetrieren. Vorzugsweise wird die rote Blutschicht mit einer 5
bis 10 gew.-%igen Kochsalzlösung
in einer vorherbestimmten Menge vermischt und die resultierende
Mischung wird bei einer Temperatur von 35 bis 38°C 7 bis 15 Minuten gehalten. Aufgrund
des osmotischen Druckes passiert die Lösung in den Blutzellen, enthaltend
Glukose, Milchsäure, Brenztraubensäure und
andere gelöste
Stoffe, durch die Zellwand hindurch und diffundiert in die hypertonische Lösung. Um
die intrazellulären Komponenten
wirksam und vollständig
zu gewinnen, während
ihrer Denaturierung vorgebeugt wird, ist es notwendig, dass die
Suspension bei 25 bis 40°C
gehalten wird.
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Schritt (g):
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Die
in Schritt (f) erhaltene Suspension wird zentrifugiert, um einen Überstand
zu erhalten, enthaltend die intrazellularen Komponenten, die aus
den roten Blutzellen übertragen
wurden. Vorzugsweise wird die Suspension mit einer Kraft von 1.500 × g bis
2.000 × g
7 bis 12 Minuten zentrifugiert.
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Schritt (h):
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Der
in Schritt (g) erhaltene Überstand
wird auf zumindest einen Faktor, ausgewählt aus einer Glukosekonzentration,
einer Brenztraubensäurekonzentration,
einer Milchsäurekonzentration
und einem Oxidations-Reduktions-Potential gemessen.
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Die
Glukosekonzentration, Brenztraubensäurekonzentration und Milchsäurekonzentration
kann unter Verwendung jedes maßgeschneidert
geeignet eingesetzten automatischen biochemischen Analysators ausgeführt werden.
Wenn 2 ml einer suspendierten Flüssigkeit
mit einem Hämatokrit
von 50% in Schritt (d) hergestellt werden, sind die Glukosekonzentration
(mg/dl), Milchsäurekonzentration
(mg/dl) und Brenztraubensäurekonzentration
(mg/dl) die Werte, die durch Multiplikation von 2 mal den gemessen
Werten erhalten werden. Wenn eine suspendierte Flüssigkeit
mit einer spezifischen Anzahl an roten Blutzellen in Schritt (d)
hergestellt wird, kann die Glukosekonzentration (mg/dl), Milchsäurekonzentration
(mg/dl) und Brenztraubensäurekonzentration
(mg/dl) leicht aus dem gemessenen Wert, mittleren roten Blutzellvolumen,
roten Blutzellenanzahl und dem Volumen der suspendierten Flüssigkeit
berechnet werden.
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Ein
Oxidations-Reduktions-Potentiometer wird geeigneterweise für die Messung
des Oxidations-Reduktions-Potentials der roten Blutzellen verwendet
(ORP-RBC). In diesem Fall wird das ORP-RBC bestimmt unter Verwendung
einer Arbeitskurve, die hergestellt wird durch Messen des Oxidations-Reduktions-Potentials des
Serums (ORP-srm), erhalten aus der gleichen Blutprobe. Wenn 2 ml
einer suspendierten Flüssigkeit
mit einem Hämatokrit
von 50% unter Verwendung einer 5 gew.-%igen Kochsalzlösung in
Schritt (d) hergestellt wurden, wird die Arbeitskurve typischerweise
durch das unten beschriebene Verfahren hergestellt.
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Aus
4 ml der venösen
Blutprobe wird durch Zentrifugieren der Probe bei 3.000 Upm für 10 Minuten
ein Serum abgetrennt. Das Oxidations-Reduktions-Potential des Serums
(Ax) wird mit einem Potentiometer gemessen. Das Serum wird mit dem
gleichen Volumen einer 5 gew.-%igen Kochsalzlösung verdünnt und das Oxidations-Reduktions-Potential
des verdünnten
Serums (Ay) wird gemessen. Davon getrennt wird das Serum mit dem
gleichen Volumen einer phosphatgepufferten Kochsalzlösung (PBS)
verdünnt
und das Oxidations-Reduktions-Potential
des verdünnten
Serums (Bx) wird gemessen. Das PBS-verdünnte Serum wird weiter mit
der gleichen Menge einer 5 gew.-%igen Kochsalzlösung verdünnt und das Oxidations-Reduktions-Potential
des verdünnten
Serums (By) wird gemessen.
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Zusätzlich wird
das Originalserum mit dem dreifachen Volumen PBS verdünnt und
das Oxidations-Reduktions-Potential des verdünnten Serums (Cx) wird gemessen.
Das verdünnte
PBS-Serum wird weiter mit der gleichen Menge einer 5 gew.-%igen
Kochsalzlösung
verdünnt
und das Oxidations-Reduktions-Potential des verdünnten Serums (Cy) wird gemessen.
Wie in
1 gezeigt werden die Werte Ax, Bx bzw. Cx auf
der X-Achse gegen die Werte Ay, By bzw. Cy auf der Y-Achse aufgetragen.
Eine Kurve 1, welche den Punkt A (Ax, Ay), Punkt B (Bx, By) und
den Punkt C (Cx, Cy) passiert, stellt die Arbeitskurve dar. Die
Koordinaten der Punkte A (Ax, Ay), B (Bx, By) und C (Cx, Cy) sind
in Tabelle 1 unten zusammengefasst. Tabelle 1
Achse/Punkt | A | B | C |
X | Ax:
ORP
des Originalserums
(nicht verdünnt) | Bx:
ORP
der 2-fachen Verdünnung
von Originalserum mit PBS | Cx:
ORP
der 4-fachen Verdünnung
von Originalserum mit PBS |
Y | Ay:
ORP
der 2-fachen Verdünnung
des o. a. Serums mit 5%iger Kochsalzlösung | By:
ORP
der 2-fachen Verdünnung
des o. a. Serums mit 5%iger Kochsalzlösung | Cy:
ORP
der 2-fachen Verdünnung
des o. a. Serums mit 5%iger Kochsalzlösung |
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Ein
Punkt P in der Arbeitskurve, der den Y-Achsenwert Y1 hat, was dem
Oxidations-Reduktions-Potential
der roten Blutzellen wie in Schritt (h) gemessen entspricht, wird
dann bestimmt. Der Wert auf der X-Achse (X1) des Punktes P repräsentiert
das Oxidations-Reduktions-Potential der roten Blutzellen (ORP-RBC).
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Im Übrigen muss
zu dem Oxidations-Reduktions-Potential unter Verwendung eines Potentiometers ein
Potential der Referenzelektrode zu dem gemessenen Wert addiert werden.
Das Referenzelektrodenpotential variiert mit der Temperatur des Überstandes.
Die Temperaturabhängigkeit
des Potentials der Referenzelektrode PTS-2019C ist wie in Tabelle
2 gezeigt. Tabelle 2
Temperatur
(°C) | Potential
(mV) |
0 | 224 |
5 | 221 |
10 | 217 |
15 | 214 |
20 | 210 |
25 | 206 |
30 | 203 |
35 | 199 |
40 | 196 |
45 | 192 |
50 | 188 |
55 | 185 |
60 | 181 |
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Die
folgenden Beispiele werden die vorliegende Erfindung weiter veranschaulichen.
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Beispiel 1
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37
Patienten mit einer nicht insulinabhängigen Typ-2-Diabetes-Mellitus
(NIDDM) und 52 gesunde Personen werden jeweils auf D-Glukosekonzentration
in roten Blutzellen gemäß dem folgenden
Verfahren untersucht.
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Venöses Blut
(2 ml) wird entnommen (Hepalin wird als ein Antikoagulationsmittel
verwendet) und bei einer Kraft von 150 × g 5 Minuten zu Plasma und
Blutzellen zentrifugiert. Die Blutzellen werden mit 0,2 ml Metrizamid
vermischt und die Mischung wird bei einer Kraft von 1.000 × g 10 Minuten
zentrifugiert, um rote Blutzellen von den Buffy-Coats zu trennen.
Die roten Blutzellen werden mit einer phosphatgepufferten physiologischen
Kochsalzlösung
gewaschen und die resultierende Mischung wird bei einer Kraft von
150 × g
5 Minuten zentrifugiert. Die gewaschenen roten Blutzellen werden
mit einer phosphatgepufferten physiologischen Kochsalzlösung in
einer Menge vermischt, so dass 2 ml einer suspendierten Flüssigkeit
mit einem Hämatokritwert von
50% erhalten werden. Ein automatischer Blutzellenzähler wird
verwendet, um den Hämatokrit
zu kontrollieren. Die erhaltene suspendierte Flüssigkeit wird bei einer Kraft
von 150 × g
5 Minuten zentrifugiert, um eine rote Blutschicht zu erhalten. Die
rote Blutschicht wird dann mit einer 5 gew.-%igen Kochsalzlösung vermischt und
die resultierende Mischung (2 ml) wird bei einer Temperatur von
37°C 10
Minuten gehalten, um eine Suspension zu erhalten. Die Suspension
wird bei einer Kraft von 1.750 × g
10 Minuten zentrifugiert, um einen Überstand zu erhalten, enthaltend
die intrazellulären
Bestandteile, die aus den roten Blutzellen übertragen wurden. Der Überstand
wird unter Verwendung eines biochemischen Analysators auf seine
Glukosekonzentration gemessen.
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Ein
Blutglukosegehalt im Plasma wird auch mit dem herkömmlichen
Verfahren gemessen.
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In
dem Fall der NIDDM-Patienten wird gefunden, dass je höher der
Blutglukosegehalt in dem Plasma, umso höher die Glukosekonzentration
in den roten Blutzellen ist. Der Patient mit 350 mg/dl Blutglukosegehalt im
Plasma hat 50 mg/dl Glukosekonzentration in den roten Blutzellen.
In dem Fall der gesunden Individuen wird ebenfalls gefunden, dass
je höher
der Blutglukosegehalt im Plasma, umso höher die Glukosekonzentration
in den roten Blutzellen ist. Das Individuum mit 150 mg/dl Blutglukosegehalt
im Plasma hat 10 mg/dl einer Glukosekonzentration in den roten Blutzellen.
Aus dem oben Angegebenen resultiert, dass es offensichtlich ist,
dass eine Korrelation zwischen dem Blutglukosegehalt im Plasma und
der Glukosekonzentration in den roten Blutzellen besteht.
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Beispiel 2
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Ein
Blutzellentest gemäß vorliegender
Erfindung wird für
einen Diabetes-Mellitus-Patienten
(männlich, 70
Jahre alt) ausgeführt,
um das Oxidations-Reduktions-Potential (ORP), Milchsäurekonzentration,
Brenztraubensäurekonzentration
und pH in den roten Blutzellen, in der gleichen Art wie in Beispiel
2 beschrieben, zu bestimmen. Oxidations-Reduktions-Potential (ORP), Milchsäurekonzentration,
Brenztraubensäurekonzentration
und pH in dem Plasma werden auch in herkömmlicher Art und Weise gemessen.
CPK, Myoglobin, LDH und Aldolasewerte werden ebenfalls in herkömmlicher
Art und Weise gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3
| Messung
1 | Messung
2 |
In
roten Blutzellen
ORP
Milchsäure
Brenztraubensäure
pH | 248 mV
10,6 mg/dl
0,68
mg/dl
7,13 | 221 mV
18,4 mg/dl
1,2
mg/dl
7,24 |
Im
Plasma
ORP
Milchsäure
Brenztraubensäure
pH | 136 mV
16,8 mg/dl
0,8
mg/dl
7,39 | 121 mV
18,2 mg/dl
0,9
mg/dl
7,44 |
CPK
Myoglobin
LDH
Aldolase | 29475
U/l
1700 ng/ml
1550 IU/l
169,2 IU/l | 15854
U/l
840 ng/ml
1177 IU/l
96,2 IU/l |
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Messung
1 und Messung 2 werden vor bzw. nach Minusionenbestrahlungsbehandlung
des Patienten ausgeführt.
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Vor
der Minusionenbestrahlungsbehandlung (Messung 1) ist das intrazelluläre ORP sehr
hoch (248 mV), was eine signifikante Oxidation in den Zellen anzeigt.
Aus diesem Grund ist die Antriebskraft des Na+/H+-Kanals reduziert, was eine Reduktion des
pH (7,13) verursacht. Allgemein ist die Milchsäurekonzentration in der Zelle
leicht höher
als die im Blut. Im vorliegenden Fall ist die Milchsäurekonzentration
(10,6 mg/dl) in der Zelle jedoch sehr viel niedriger als die im
Blut (16,8 mg/dl). In den roten Blutzellen gibt es keinen TCA-Kreislauf,
das heißt
es existiert lediglich ein Glykolysesystem. Daher wird in den roten
Blutzellen Glukose zersetzt, um Brenztraubensäure herzustellen, die wiederum
zu Milchsäure
umgewandelt wird. Demzufolge zeigt die Tatsache, dass die Milchsäurekonzentration
in der Zelle sehr viel niedriger ist als im Blut, dass der Metabolismus
in der Zelle niedrig ist. Der niedrige pH und das hohe ORP in den
Zellen zeigen nämlich
einen Anstieg der Azidität
und Oxidation an, was Reduktion des Metabolismus verursacht. Die
CPK-, Myoglobin-, LDH- und Aldolase-Werte sind demzufolge hoch,
was einen schlechten Zustand des Patienten anzeigt.
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Als
ein Ergebnis der Minusionenbehandlung (Messung 2) ist die Azidität und Oxidation
in den Zellen in normalen Werten. Die Milchsäurekonzentration in den Zellen
ist leicht höher
als die im Blut, obwohl der Wert per se größer ist als der normale Wert.
Obwohl die CPK-, Myoglobin-, LDH- und Aldolase-Werte immer noch höher sind
als die normalen Werte, verringern sie sich als ein Ergebnis der
Minusionenbestrahlungsbehandlung, was anzeigt, dass der Zustand
des Patienten verbessert wurde.
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Beispiel 3
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Ein
Blutzellentest gemäß vorliegender
Erfindung wird für
einen Patienten (männlich,
4 Jahre alt) ausgeführt
um Oxidations-Reduktions-Potential (ORP), Milchsäurekonzentration, Brenztraubensäurekonzentration
und pH in den roten Blutzellen in der gleichen Art und Weise wie
in Beispiel 2 beschrieben, zu bestimmen. Ebenfalls gemessen werden
das Oxidations-Reduktions-Potential (ORP), Milchsäurekonzentration,
Brenztraubensäurekonzentration
und pH im Plasma in herkömmlicher
Art und Weise. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 4
| Messung
1 | Messung
2 |
In
roten Blutzellen
ORP
Milchsäure
Brenztraubensäure
pH | 229 mV
17,5 mg/dl
0,61
mg/dl
7,11 | 250 mV
23,8 mg/dl
0,4
mg/dl
7,28 |
Im
Plasma
ORP
Milchsäure
Brenztraubensäure
pH | 132 mV
15,9 mg/dl
0,5
mg/dl
7,33 | 121 mV
18,2 mg/dl
0,6
mg/dl
7,37 |
Blutglukosegehalt | 380
mg/dl | 309
mg/dl |
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Messung
1 und Messung 2 werden vor bzw. nach Minusionenbestrahlungsbehandlung
des Patienten ausgeführt.
Vor der Minusionenbestrahlungsbehandlung (Messung 1) ist die Milchsäurekonzentration
in der Zelle 17,5 mg/dl, was leicht höher ist als im Blut (15,9)
und im normalen Bereich (8 bis 16 mg/dl). Weiterhin ist das intrazelluläre ORP nicht
hoch (229 mV), was anzeigt, dass Oxidation in den Zellen nicht auf
einem hohen Wert ist. Der pH ist jedoch sehr niedrig (7,11), was
anzeigt, dass die Glykolyse in den Zellen nicht voranschreitet.
Nach der Minusionenbestrahlungsbehandlung ist die Milchsäurekonzentration
hoch (23,8 mg/dl) und das ORP ist hoch (250 mV), was nahelegt, dass
die Oxidation in den Zellen auftritt und der Metabolismus sich verringert.
Der pH-Wert ist
jedoch in einem guten Bereich, was anzeigt, dass die Glykolyse in
den Zellen zufriedenstellend voranschreitet. Tatsächlich wird
der Blutglukosegehalt verbessert.
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Aus
den Daten der Konzentrationen von organischen Säuren (Brenztraubensäure und
Milchsäure), ORP
und pH in den roten Blutzellen und in dem Plasma, kann die Wahrscheinlichkeit
für den
Beginn von Zuständen
von Erkrankungen diagnostiziert werden. Wenn sich eine Erkrankung
verschlechtert, verändern
sich die Blutdaten in der folgenden Reihenfolge:
- (1)
Erste Stufe: Werte der Konzentrationen von organischen Säuren in
den roten Blutzellen und im Plasma fallen nicht in einen Standardbereich
oder die Balance zwischen den Konzentrationen der organischen Säuren in
den roten Blutzellen und in dem Plasma ist nicht normal.
- (2) Zweite Stufe: Werte von ORP in den roten Blutzellen und
im Plasma fallen nicht in einen Standardbereich oder die Balance
zwischen dem ORP in den roten Blutzellen und demjenigen im Plasma
ist nicht normal.
- (3) Dritte Stufe: pH-Werte in den roten Blutzellen und im Plasma
fallen nicht in einen Standardbereich oder die Balance zwischen
dem pH-Wert in den roten Blutzellen und jenem in dem Plasma ist
nicht normal.
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Tabelle
5 zeigt Standardwerte. Tabelle 5
| Referenzwert |
In
roten Blutzellen
ORP
Milchsäure
Brenztraubensäure
pH | 235 mV oder mehr
8-16
mg/dl
0,5-1,2 mg/dl
7,24-7,30 |
Im
Plasma
ORP
Milchsäure
Brenztraubensäure
pH | 130 mV oder mehr
6-14
mg/dl
0,3-0,9 mg/dl
7,36-7,42 |
CPK
Myoglobin
LDH
Aldolase | 35-200
U/L
60 ng/ml
106-211 IU/L
0-6 IU/L |
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Ein
erfindungsgemäßes Bluttestverfahren
kann Veränderungen
in Glukose-, Brenztraubensäure-
und Milchsäurekonzentrationen
und im Oxidations-Reduktions- Potential
erkennen, deren Veränderungen
noch nicht signifikant im Plasma aufgetreten sind. Weiterhin kann
das Bluttestverfahren präzise
verschiedene Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, Herzinsuffizienz,
Niereninsuffizienz und chronische Atmungserkrankungen in ihren frühen Stufen
diagnostizieren.