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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum gesicherten Austausch
von Informationsnachrichten, die nacheinander in gegebenen Zeitintervallen
von einer sendenden Plattform zu einer empfangenden Plattform gesendet
werden. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, das gestattet,
sich dessen zu versichern, dass die letzte von der empfangenden
Plattform aufgenommene Nachricht der letzten von der sendenden Plattform
gesendeten Nachricht entspricht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
findet insbesondere eine Anwendung in den Zugleit- und/oder Supervisionssystemen,
SACEM genannt (für "Systeme d'Aide à la Conduite, à l'Exploitation et à la Maintenance"), die eine zentralisierte
Steuerstation, feststehende Anlagen längs der Gleise und eine Steuereinrichtung
in jedem Zug umfassen. In derartigen Leitsystemen überträgt die zentralisierte
Steuerstation in regelmäßigen Zeitintervallen
Informationsnachrichten zu den feststehenden Anlagen, wobei diese Nachrichten
Informationen umfassen, die die Verkehrsbedingungen auf einem oder
mehreren stromab der feststehenden Anlage gelegenen Blockabschnitten
betreffen. Die Steuereinrichtung jedes Zugs, der sich auf dem Netz
befindet, empfängt
dabei von den feststehenden Anlagen die letzte von der feststehenden
Anlage empfangene Informationsnachricht und leitet daraus die zu
wählende
Fahrgeschwindigkeit ab. Bei dem Austausch solcher Informationsnachrichten
ist es aus Gründen
der Sicherheit unerlässlich,
dass man sicher ist, dass die letzte von der feststehenden Anlage
empfangene Nachricht auch wirklich der letzten von der zentralisierten Steuerstation
gesendeten Informationsnachricht entspricht. Nun ist es angesichts
der verschiedenen Komponenten, die bei der Übertragung der Nachrichten
mitwirken, und des relativ großen
Abstandes, der zwischen der zentralisierten Steuerstation und den feststehenden
Anlagen bestehen kann, möglich, dass
manche Nachrichten gestört
und in ihrer Übertragung
verzögert
werden und verspätet
zu den feststehenden Anlagen gelangen, was eine Änderung der Reihenfolge des
Empfangs der Informationsnachrichten durch die feststehende Anlage
bezüglich der
Reihenfolge der Sendung durch die zentralisierte Steuerstation bewirkt.
In einem solchen Fall entspricht die auf Höhe der feststehenden Anlage
aktualisierte Informationsnachricht nicht mehr der letzten tatsächlich von
der zentralisierten Steuerstation gesendeten Nachricht. Obwohl solche
Erscheinungen selten sind, müssen
sie absolut erfasst werden, um die Sicherheit des Verkehrs zu gewährleisten.
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Klassisch
ist es bekannt, zum Sichern der Übertragung
der Informationsnachrichten bidirektionale und permanente Datenaustausche
vorzunehmen, so dass die von der feststehenden Anlage empfangene
Informationsnachricht zur zentralisierten Steuerstation zurückgesendet
wird, die sich ihrer Entsprechung mit der gesendeten Informationsnachricht
vergewissert. Derartige bidirektionale Datenaustausche verwendende
Verfahren benutzen komplexe Verarbeitungsverfahren, die kostspielige
Vorrichtungen bei der Ankunft und bei der Ausgabe erfordern.
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Das
Patent
US 5 420 883 offenbart
Kommunikationsvorrichtungen und Kommunikationsnetztechniken, die
für kritische
Anwendungen der Zugführung
und -ortung verwendet werden. Die verwendeten Kommunikationstechniken
beruhen auf Netzen mit Zugang durch Zeitteilung (TDMA) kombiniert
mit Bandspreizungstechniken. Die Nachrichten sind zeitgestempelte,
um es zu gestatten, die Uhrzeit der Sendung dieser Nachrichten zu
bestimmen.
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Das
Patent
US 6 337 854 offenbart
ein Verfahren zur elektrischen Funkübertragung, bei dem die durch
eine Uhr erzeugte Zeit in gesendete Nach richten eingeführt wird,
so dass der Empfänger
in der Lage ist, die Sendezeit zu bestimmen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zum gesicherten
Austausch von Informationsnachrichten zu schaffen, das gewährleistet,
sich dessen zu versichern, dass bei aufeinander folgenden unidirektionellen
Austauschen von Informationsnachrichten zwischen einer sendenden Plattform
und einer empfangenden Plattform die letzte von der empfangenden
Plattform aufgenommene Nachricht wirklich der letzten von der sendenden Plattform
gesendeten Nachricht entspricht, um die richtige Aktualisierung
der Informationsnachricht auf Höhe
der empfangenden Plattform validieren zu können.
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Zu
diesem Zweck ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum gesicherten
Austausch von Informationsnachrichten, die nacheinander von einer sendenden
Plattform zu einer empfangenden Plattform gesendet werden, dadurch
gekennzeichnet, dass es umfasst:
- a) eine Initialisierungssequenz,
in der mindestens eine Initialisierungsnachricht, die die den Zeitpunkt
t1 der ersten Informationsnachricht M1 betreffende Information enthält, zwischen
der sendenden Plattform und der empfangenden Plattform ausgetauscht
wird, so dass die sendende und die empfangende Plattform nun beide
den Sendezeitpunkt t1 der ersten Informationsnachricht
M1 kennen.
- b) eine Sequenz der Übertragung
der Informationsnachrichten, in der:
– die Informationsnachrichten
nacheinander von der sendenden Plattform in gegebenen Zeitintervallen ΔTE mit einer Sendezeittoleranz δ(δ < ΔTE) gesendet werden, und zwar auf der Basis
einer der sendenden Plattform gehörenden Uhr, so dass die erste
Nachricht M1 zum Zeitpunkt t1 der Uhr
gesendet wird und die n-te Nachricht Mn zum Zeitpunkt
tn = t1 + (n – 1)·ΔTE + δ gesendet
wird, wobei jede Nachricht Mn mit Hilfe
eines dem Sendezeitpunkt tn der Nachricht
eigenen dynamischen Codes Cn codiert ist.
Vorteilhafterweise werden die Daten der Informationsnachrichten ferner
durch eine gemäß den Sicherheitskriterien der
Anwendung definierten Codierung codiert, um die Informationsnachrichten
im Fall einer Funktionsstörung
der Übertragung
unverständlich
zu machen. Diese Codierung ist beispielsweise die SACEM-Codierung.
– die von
der empfangenen Plattform empfangenen Nachrichten in Abhängigkeit
von ihrem Empfangszeitpunkt tr auf der Basis
einer der empfangenden Plattform eigenen Uhr verarbeitet werden, so
dass die in einem Beobachtungsfenster Fn in Nähe von tn empfangenen Nachrichten mit einer Decodierungssequenz
DCn decodiert werden, die zum Decodieren
des dynamischen Codes Cn ausgelegt ist,
wobei die Uhr der Empfangsplattform bei Empfang der ersten Nachricht
M1 auf den Zeitpunkt t1 eingestellt
wird.
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Gemäß besonderen
Ausführungsformen kann
das erfindungsgemäße Verfahren
eines oder mehrere der folgenden Merkmale, einzeln oder in allen
technisch möglichen
Kombinationen, umfassen:
- – bei der Initialisierungssequenz
a) wird einerseits eine codierte Initialisierungsnachricht M0 von der sendenden Plattform zur empfangenden
Plattform gesendet und wird andererseits eine codierte Initialisierungsnachricht
M'0 von
der empfangenden Plattform zur sendenden Plattform gesendet, wobei
diese Initialisierungsnachrichten M0, M'0 die Information über dem
Sendezeitpunkt t1 der ersten Informationsnachricht
M1 enthalten, wobei diese Initialisierungsnachrichten
M0, M'0 durch die sendende Plattform und die empfangende Plattform
decodiert werden, die nun den Sendezeitpunkt t1 der
ersten Informationsnachricht M1 kennen;
- – im
Fall des Nichtempfangs der ersten Nachricht M1 in
einer zugewiesenen Zeit nach dem Empfang der Initialisierungsnachricht
wird die Uhr der sendenden Plattform in dem dem Ende der zugewiesenen
Zeit entsprechenden Moment automatisch auf den Zeitpunkt t1 eingestellt;
- – das
Beobachtungsfenster Fn entspricht einem Zeitfenster
[t1 + (n – 1)·ΔTE – ΔTF*ε,
t1 + (n – 1)·ΔTE + ΔTF*(1 – ε)], worin
n eine ganze Zahl ist und ΔTF der Breite der Beobachtungsfensters entspricht und
die Beziehung ΔTF ≤ ΔTE erfüllt
und worin ε zwischen
0 und 1 beträgt;
- – von
der sendenden Plattform wird zwischen der Sendung der Nachrichten
Mn regelmäßig ein Uhrsynchronisationssignal
gesendet, wobei dieses Synchronisationssignal verwendet wird, um
die Frequenz oder die Phase der internen Uhr der empfangenden Plattform
dynamisch zu korrigieren, um die Phasen- oder Frequenzabweichung zwischen
den internen Uhren der sendenden Plattform und der empfangenden
Plattform zu reduzieren;
- – die
von der empfangenden Plattform decodierten Informationsnachrichten
werden zu einem Modul zur Verarbeitung der Information übertragen;
- – die
von der empfangenden Plattform während eines
Beobachtungsfensters Fa empfangenen Nachrichten werden sequentiell
in einem Speicher gespeichert, der jedes Mal nur eine Nachricht
speichern kann, und nur die in diesem Speicher am Ende des Beobachtungsfensters
Fn gespeicherte Nachricht wird zu dem Modul
zur Verarbeitung der Information übertragen;
- – die
sendende Plattform gehört
zu einer zentralisierten Steuerstation eines Eisenbahnverkehrssupervisions-
und -leitsystems und die empfangende Plattform gehört zu einer
am Rand eines Eisenbahngleises angeordneten feststehenden Anlage
und das Modul zur Verarbeitung der Information besteht aus einer
Steuereinrichtung, die an Bord eines Zuges angeordnet ist, der auf
einer der feststehenden Anlage zugeordneten Blockstrecke fährt.
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Zum
besseren Verständnis
der Ziele, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung folgt
eine Beschreibung einer besonderen Ausführungsform der Erfindung, die
als nicht begrenzendes Beispiel dient und in der auf die beiliegende
Zeichnung Bezug genommen wird. In dieser zeigen:
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1 eine
schematische Teildarstellung einer Zugsupervisionsanlage, die mit
einem erfindungsgemäßen Verfahren
zum gesicherten Austausch von Informationsnachrichten arbeitet,
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2 ein
Organigramm, das die wichtigsten Schritte des Sendeverfahrens darstellt,
das von der sendenden Plattform gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum gesicherten Austausch durchgeführt wird,
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3 ein
Organigramm, das die wichtigsten Schritte des Verarbeitungsverfahrens
zeigt, das von der empfangenden Plattform gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum gesicherten Austausch durchgeführt wird,
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4 die
Darstellung der Sendung von Informationsnachrichten von einer sendenden
Plattform und des Empfangs der Nachrichten auf einer empfangenden
Plattform und ihrer Verarbeitung gemäß dem erfindungs gemäßen Verfahren
zum gesicherten Austausch auf einer Zeitskala.
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Zur
Erleichterung des Verständnisses
der Zeichnung wurden nur die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen
Elemente dargestellt. Gleiche Elemente tragen von einer Figur zur
anderen die gleichen Bezugszahlen.
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1 zeigt
schematisch eine zentralisierte Steuerstation 1, die Informationsnachrichten
zu feststehenden Anlagen 2 überträgt, die am Rand eines Eisenbahngleis-Blockabschnitts
angeordnet sind, wobei diese Nachrichten Informationen umfassen, die
die Verkehrsbedingungen auf einem oder mehreren stromab der feststehenden
Anlage 2 gelegenen Blockabschnitten betreffen. Diese Nachrichten
werden dann von den feststehenden Anlagen 2 zu einem Zug 5 auf
bekannte Weise über
einen Gleisstromkreis übertragen,
wobei der Zug 5 eine Steuereinrichtung 6 umfasst,
die diese Informationsnachrichten verwendet, um insbesondere die
einzuhaltende Fahrt zu bestimmen, wie die zu wählende Geschwindigkeit oder
die Notwendigkeit, einen Nothalt auszulösen.
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Zur
Durchführung
der Übertragung
der Informationsnachrichten umfasst die zentralisierte Steuerstation 1 eine
sendende Plattform 10, die durch Übertragungskabel 4 mit
einer in der feststehenden Anlage 2 angeordneten empfangenden
Plattform 20 verbunden ist. Jede sendende Plattform 10 und
empfangende Plattform 20 umfasst eine interne Uhr.
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Die
Sequenz der Sendung der Informationsnachrichten durch die sendende
Plattform 10 in dem erfindungsgemäßen Verfahren zum gesicherten
Austausch wird nun unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben.
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Gemäß dieser
Figur wird in einem ersten Schritt 101 des Verfahrens zum
gesicherten Austausch eine Initialisierungssequenz durchgeführt, während der
eine codierte Initialisierungsnachricht M0 von
der Station der sendenden Plattform 10 zur empfangenden
Plattform 20 übertragen
wird. Diese Nachricht M0 enthält einen
Teil der Information des ursprünglichen
Zeitpunkts der ersten Informationsnachricht, die durch die sendende
Plattform erzeugt wird, und zwar beispielsweise eine zufällige Zahl.
In einem zweiten Schritt 102 empfängt die sendende Plattform
die Nachricht M'0, die von der empfangenden Plattform gesendet
wird. Diese Nachricht M'0 enthält
einen Teil der Information des Anfangszeitpunkts der ersten Informationsnachricht,
der durch die empfangende Plattform erzeugt wurde, beispielsweise eine
zufällige
Zahl. Diese Nachrichten M0, M'0 werden in
einem Schritt 103 von der sendenden Plattform 10 decodiert,
um den Anfangszeitpunkt der ersten Nachricht zu erzeugen. Gegebenenfalls
ergänzt
ein impliziter Teil diesen Anfangszeitpunkt.
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Die Übertragungssicherheit
der Initialisierungssequenz wird auf herkömmliche Weise durch einen bidirektionalen
Austausch gewährleistet,
der es gestattet, sich der richtigen Korrelation zwischen der empfangenen
Nachricht und der gesendeten Nachricht sicher zu sein.
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Auf
die oben beschriebene Initialisierungssequenz folgt ein Schritt 104 des
Verfahrens, in dem keine Nachricht von der sendenden Plattform 10 gesendet
wird, bis die Zeit te der internen Uhr der
sendenden Plattform 10 den für die Sendung der ersten Nachricht
M1 vorgesehenen Zeitpunkt t1 erreicht. Zum
Zeitpunkt t1 sendet die sendende Plattform 10 die
erste Nachricht M1, wobei Nachrichten dann
im konstanten Zeitintervall ΔTE gesendet werden, so dass die n-te Nachricht
Mn zum Zeitpunkt tn =
t1 + (n – 1)·ΔTE + δ gesendet
wird, wobei n eine ganze Zahl ist und δ die Sendezeittoleranz ist (δ < ΔTE).
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Gemäß einem
Merkmal der Erfindung wird jede gesendete Nachricht Mn mit
einem dem Sendezeitpunkt Cn der Nachricht
eigenen dynamischen Code Ca codiert. Dieser dynamische Code Cn ist von dem Typ, der aus den bekannten
dynamischen Codes ausgewählt
ist, die solche Codierungseigenschaften besitzen, dass die Decodierung
der Nachricht Mn mit einer anderen Decodierungssequenz
als der zum Decodieren des Codes Cn vorgesehenen Decodierungssequenz
DCn dazu führt, dass mit Hilfe der auf
Höhe der
Anwendung definierten Codierung eine unverständliche Nachricht erhalten
wird. Beispielsweise ist die gewählte
Codierung eine Superimposition einer auf dem primitiven Polynom
X32 + X22 + X2 + X + 1 basierenden pseudoaleatorischen
Sequenz, die an jedes der Bit der Daten angelegt wird.
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Die
Verarbeitung, die von der empfangenden Plattform 20 bei
der Sequenz der Übertragung
der Informationsnachrichten durch die sendende Plattform parallel
durchgeführt
wird, wird nun unter Bezugnahme auf die 3 beschrieben.
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Gemäß 3 empfängt die
empfangende Plattform 20 in einem ersten Schritt 201 des
Verfahrens die Nachricht M0, die in der
von der sendenden Plattform im Schritt 101 gesendeten Initialisierungssequenz
enthalten ist. In einem zweiten Schritt 202 sendet die
empfangende Plattform 20 die Nachricht M'0,
die von der sendenden Plattform im Schritt 102 empfangen
wird. In einem Schritt 203 werden diese Nachrichten M0, M'0 von der empfangenden Plattform 20 decodiert,
um den Anfangszeitpunkt t1 der ersten Nachricht
M1 wie im Schritt 103 bei der sendenden Plattform
zu erhalten.
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In
einem folgenden Schritt 204 des Verfahrens, der ausgelöst wird,
wenn die empfangende Plattform 20 die erste Nachricht M1 empfängt,
wird die interne Uhr der empfangenden Plattform 20 auf den
Zeitpunkt t1 eingestellt, so dass zum Zeitpunkt des
Empfangs dieser ersten Nachricht M1 tr = t1 ist, worin
tr die Zeit auf der internen Uhr der empfangenden
Plattform 20 ist. Die interne Uhr der empfangenden Plattform 20 wird
auch durch Fehlen auf die Zeit t1 eingestellt,
wenn die erste Nachricht M1 nicht in einer
zugewiesenen Zeit nach dem Empfang der Initialisierungsnachricht
M0 zur empfangenden Plattform 20 gelangt.
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Nach
dem Empfang der Nachricht t1 wird die Uhr
der empfangenden Plattform 20 vorzugsweise regelmäßig auf
die Uhr der sendenden Plattform aus Uhrsynchronisationsblöcken synchronisiert,
die regelmäßig von
der sendenden Plattform 10 im selben Zyklus wie die Nachrichten
M1 gesendet werden. Diese Blöcke sind
spezifisch oder bilden selbst Nachrichten Mn.
Wenn also eine Synchronisationsabweichung (Phase, Frequenz, mittlere,
kleinste Fehlerquadrate ...) zwischen der internen Uhr der sendenden
Plattform 10 und der internen Uhr der empfangenden Plattform 20 gemessen
wird, wird eine Korrektur der Frequenz oder der Phase der internen
Uhr der empfangenden Plattform 20 dynamisch vorgenommen,
so dass die Phasen- oder Frequenzabweichung zwischen den beiden
Uhren reduziert wird.
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Im
Laufe des folgenden Schritts 205 des Verfahrens wird die
erste empfangene Nachricht M1 mit Hilfe
einer Decodierungssequenz DC1 decodiert,
die zum Decodieren des dynamischen Codes C1 ausgelegt
ist, und das Ergebnis der decodierten Nachricht M1 wird
von der empfangenden Plattform 20 zum Gleisstromkreis übertragen.
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Der
folgende Schritt 206 des Verfahrens wird iterativ ausgelöst, wenn
die empfangende Plattform 20 eine neue Nachricht M? vor der Nachricht Mn zu
einem Zeitpunkt tr empfängt, der in einem zeitlichen Beobachtungsfenster
Fn liegt, das einem Zeitfenster [t1 + (n – 1)·ΔTE – ΔTF*ε,
t1 + (n – 1)·ΔTE + ΔTF*(1 – ε)] entspricht,
worin ΔTF der Breite der Beobachtungsfensters ist,
n eine ganze Zahl ist und ε zwischen
0 und 1 beträgt.
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Im
folgenden Schritt 207 des Verfahrens wird die im Beobachtungsfenster
Fn empfangene Nachricht M? der
sendenden Plattform 20 mit Hilfe einer Decodierungssequenz
DCn decodiert, die diesem Beobachtungsfenster
Fn zugeordnet ist und der umgekehrten Codierungssequenz
DCn entspricht, die dafür ausgelegt ist, nur den dynamischen
Code Cn der n-ten von der sendenden Plattform 10 gesendeten
Nachricht zu decodieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die von der empfangenden Plattform 20 decodierte Nachricht
M? in einem in 3 nicht
dargestellten Schritt nun vorübergehend
in einem Speicher gespeichert, der eine Kapazität besitzt, die es gestattet,
jedes Mal nur eine einzige Nachricht zu speichern, bevor sie zu
dem dem Ende des Beobachtungsfensters Fn entsprechenden
Zeitpunkt tr zum Gleisstromkreis gesendet
wird. Bei einer vereinfachten Variante kann die Nachricht M? auch schon am Ende des Schritts 207 zum
Gleisstromkreis übertragen
werden, ohne in einem Speicher gespeichert zu werden.
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Der
Zug, der sich auf dem Blockabschnitt befindet, empfängt nun über den
Gleisstromkreis die von der empfangenden Plattform 20 decodierten Nachrichten
mit der Sicherheit, dass die empfangenen Nachrichten M?,
die mit Hilfe des auf Höhe
der Anwendung definierten Decodierungscodes verständlich geworden
sind, korrekt aktualisierte Nachrichten Mn sind, deren
Informationen berücksichtigt werden
müssen.
Ferner ist zur Gewährleistung
der Sicherung des Verkehrs der Züge
auf dem Gleis vorgesehen, dass die Steuereinrichtung 6 an
Bord des Zuges 5 einen Nothalt auslöst, wenn der Zug 5 nacheinander
mehrere unverständliche
Nachrichten empfängt,
beispielsweise fünf
Nachrichten nacheinander, so dass der Zug stehen bleibt, wenn er
nicht mehr ausreichend über
die Verkehrsbedingungen des stromab gelegenen Blockabschnitts informiert
ist.
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4 zeigt
als Beispiel eine Sequenz zum Austausch von Informationsnachrichten
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
In dieser Figur ist die Sendung der Nachrichten M1 bis
M6 auf der oberen Achse te dargestellt,
wobei diese Achse dem Ablaufen der Zeit auf der internen Uhr der
sendenden Plattform 10 entspricht, und der Empfang der
Nachrichten ist auf der Achse tr dargestellt,
die dem Ablaufen der Zeit auf der Uhr der empfangenden Plattform 20 entspricht.
Man geht bei dem in 4 beschriebenen Beispiel davon
aus, dass die in der Figur nicht dargestellte Initialisierungssequenz
zum Zeitpunkt te = 4h59min initiiert wird
und dass der Sendezeitpunkt t1 der ersten
Nachricht t1 = 5h ist. Das Intervall ΔTE beträgt
einige Millisekunden, beispielsweise ΔTE =
50 ms, so dass die Aktualisierung der Informationsnachrichten regelmäßig ist.
Bei dem dargestellten Beispiel ist die Sendezeittoleranz δ null, und
die Beobachtungsfenster Fa besitzen die Merkmale ε = 0,5 und ΔTF = 25ms.
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Bezieht
man sich nun auf 4 und insbesondere auf den Empfang
der Nachrichten auf der unteren Achse tr,
die den Ablauf der Zeit auf Höhe
der Zeit der empfangenden Plattform 20 darstellt, so empfängt die
empfangende Plattform 20 einige Momente nach der Sendung
der Nachricht M1 die erste Nachricht M1. Die empfangende Plattform 20 nimmt nun
die Einstellung ihrer internen Uhr so vor, dass zum Zeitpunkt des
Empfangs der Nachricht M1 tr =
t1 ist. Die Nachricht M1 wird
dann von der empfangenden Plattform mit Hilfe der Decodierungssequenz DC1 decodiert, und wird dann zum Gleisstromkreis und
damit zu einem eventuell auf dem Kreisblockabschnitt vorhandenen
Zug 5 übertragen.
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Einige
Augenblicke später
empfängt
die empfangende Plattform 20 die Nachricht M2 in
den auf t2 zentrierten Beobachtungsfenster
F2 mit der Breite ΔTF.
Die empfangende Plattform 20 nimmt nun die Decodierung
der Nachricht M2 mit der Decodierungssequenz
DC2 vor. Diese decodierte Nachricht wird
in einem Speicher der empfangenden Plattform gespeichert, der eine
Kapazität
besitzt, die es gestattet, jedes Mal nur eine Nachricht zu speichern,
und wird dann zum Zeitpunkt tr, der dem
Ende des Beobachtungsfensters F2 entspricht,
d.h. tr = t2 + ΔTF/2 zum Gleisstromkreis übertragen. Die Steuereinrichtung 6 des
sich auf dem Blockabschnitt befinden Zugs 5 wird nun durch
die Nachricht M2 über die Verkehrsbedingungen
informiert.
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In
dem Beobachtungsfenster F3 wird aufgrund
von Störungen
in der Übertragung
der Nachricht M3 von der empfangenden Plattform 20 keine Nachricht
empfangen. In diesem Fall ist die Nachricht, die von der empfangenden
Plattform 20 zu dem dem Ende des Beobachtungsfensters F3 entsprechenden Zeitpunkt tr zum
Gleisstromkreis übertragen wird,
mit Hilfe der Codierung der Anwendung unverständlich, so dass die Steuereinrichtung 6 des
Zuges, der sich auf dem Blockabschnitt befindet, über diesen Aktualisierungsfehler
der Informationsnachrichten informiert wird.
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Da
die Nachricht M3 schließlich im Beobachtungsfenster
F4 empfangen wird, wird diese Nachricht
M3 nun mit der dem Fenster F4 zugeteilten
Decodierungssequenz DC4 decodiert, was zum
Erhalten einer unverständlichen
decodierten Nachricht mit Hilfe der Codierung der Anwendung führt, die
in dem Speicher der empfangenden Plattform 20 gespeichert
ist. Diese unverständliche
Nachricht wird zu dem dem Ende des Beobachtungsfensters F4 entsprechenden Zeitpunkt tr zum
Gleisstromkreis übertragen,
und die Steuereinrichtung 6 des Zuges empfängt diese
unverständliche
Nachricht, die sie als einen neuen Aktualisierungsfehler der Informationsnachrichten
interpretiert. Die Steuereinrichtung 6 verbucht nun beide
aufeinander folgenden Aktualisierungsfehler der Informationsnachrichten,
aber bewirkt noch nicht den Nothalt des Zuges, wenn die zugelassene
Toleranz fünf
aufeinander folgende Fehler beträgt.
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In
dem Beobachtungsfenster F5 werden nacheinander
von der empfangenden Plattform 20 zwei Nachrichten M4 und M5 empfangen.
In einem ersten Schritt empfängt
die empfangende Plattform 20 die Nachricht M4 und
dann die Nachricht M5 im selben Beobachtungsfenster
F5. Die empfangende Plattform nimmt die
Decodierung dieser letzten Nachricht M5 mit
Hilfe der Decodierungssequenz DC5 vor, was
zum Erhalten einer wieder verständlichen decodierten
Nachricht mit Hilfe der Codierung der Anwendung führt, die
im Speicher der empfangenden Plattform 20 an der Stelle
der vorhergehenden Nachricht gespeichert wird. Diese Nachricht M5 wird zu dem dem Ende des Beobachtungsfensters
F5 entsprechenden Zeitpunkt tr zum
Gleisstromkreis übertragen.
Die Steuereinrichtung 6 des Zuges empfängt nun eine mit Hilfe der
Codierung der Anwendung verständliche
Nachricht, die Nachricht M5, mit der Gewährleistung,
dass die in dieser Nachricht enthaltenen Informationen korrekt aktualisierte
Informationen sind.
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Im
Beobachtungsfenster F6 empfängt die empfangende
Plattform 20 die Nachricht M6,
die durch die Decodierungssequenz DC6 decodiert
wird und dann im Speicher gespeichert wird, bevor sie zu dem dem
Ende des Fensters F6 entsprechenden Zeitpunkt
tr zum Stromkreis gesendet wird. Die Steuereinrichtung 6 des
Zugs 5 empfängt
nun eine mit Hilfe der Codierung der Anwendung verständliche Nachricht,
die Nachricht M6, mit der Gewährleistung, dass
die in dieser Nachricht enthaltenen Informationen aktualisierte
Informationen sind.
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Auf
diese Weise gestattet ein solches Verfahren zur Übertragung des gesicherten
Austausches von Informationsnachrichten durch einen regelmäßigen unidirektionellen
Austausch von Nachrichten zwischen einer sendenden und einer empfangenden
Plattform, die richtige Aktualisierung der Informationsnachrichten
zu gewährleisten,
die am Bestimmungsort verständlich
ankommen, und zwar ohne Verwendung von komplexen Verarbeitungsmitteln.
Ein solches Verfahren besitzt den Vorteil, unter geringen Kosten
angewandt werden zu können
und eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit
der Informationen zu gestatten, und zwar im Gegensatz zu den gebräuchlichen
bidirektionalen Übertragungssystemen,
bei denen die Sequenz der Überprüfung der
Information die Übertragung
der Nachrichten und damit ihre Berücksichtigung beträchtlich
verlangsamt. Das erfindungsgemäße Verfahren
gestattet es also, eine schnelle Auffrischungsfolge der vom Zug
empfangenen Informationsnachrichten zu erhalten.
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Die
Erfindung ist natürlich
nicht auf die oben beschriebene und dargestellte Ausführungsform
beschränkt,
die nur als Beispiel dient. Änderungen
bleiben möglich,
und zwar insbesondere hinsichtlich der Ausbildung der einzelnen
Elemente oder durch Verwendung anderer technischer Äquivalente,
ohne dadurch den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.